Leasing vs. Finanzierung

Fragen und Antworten zum Leasing von Elektroautos

Leasing vs. Finanzierung

Drasleona
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Hallo zusammen,

ich benötige eure Meinung zu folgender Idee:

Aktuell fahre ich einen Fiat 500e. Den habe ich im Juli 2022 gekauft, voll finanziert. Die monatliche Rate beträgt ~430 Euro und der Kredit läuft noch ein paar Jahre.
Ich habe jetzt (erst) gesehen, dass man beispielsweise einen Smart #1 für 400 Euro im Monat privat leasen kann (15.000 km / Jahr, 36 Monate) und überlege nun, den finanzierten Fiat zu verkaufen und stattdessen ein Auto zu leasen.

Gründe, den Fiat abzugeben, wären:
- Akku reicht im Winter gerade so zur Arbeit und zurück. Nach Feierabend noch woanders hin zu fahren geht nicht.
- Bei größeren Einkäufen, z.B. mit Getränken, ist der Platz zu klein
- Man kann nicht wirklich eine dritte erwachsene Person mitnehmen (ja, theoretisch, weiß ich, aber praktisch eben nicht)

Wenn ich den Fiat behalte, trage ich natürlich selbst das Risiko der Verschlechterung (Verschleiß, Wertverlust, etc.).
Spätestens nach insgesamt 5 Jahren wollte ich den Fiat eh wieder abgeben, das wäre in 3 Jahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bis dahin Autos auf dem Markt sind, die so viel günstiger sind, dass ich mit einer deutlich niedrigeren Rate finanzieren könnte. Ich habe daher den Eindruck, dass dann (wenn ich eben Leasing ausschließe) wieder eine Finanzierung in einem ähnlichen finanziellen Rahmen folgen würde.
Die monatliche Belastung wäre damit bei Finanzierung wie bei Leasing sehr ähnlich, nur dass ich beim Leasing (zumindest bei dem oben gemachten Vergleich 500e vs, #1) das bessere Auto fahren würde. Alternativ könnte ich mir z.B. auch einen Kia Niro EV vorstellen. Den bekommt man schon für unter 300 EUR / Monat (dann natürlich aber mit schlechterer Ausstattung als den #1).

Habe ich einen Denkfehler oder ist Leasing da eigentlich wirklich eine attraktive Option? Ich hatte das für mich eigentlich immer als "zu teuer" abgespeichert.
Wie seht ihr das?

P.S.: Ich könnte nur privat leasen, nicht gewerblich. Ich fahre ca. 15.000 km pro Jahr und würde mich auch nur 36 Monate max. binden wollen.
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Re: Leasing vs. Finanzierung

dr_big
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Weder noch. Autos auf Pump fahren ist immer ein Verlustgeschäft.

Re: Leasing vs. Finanzierung

tm7
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Hättest Du den Fiat geleast, hatte er für Dich jetzt einen Restwert von 0 €. Dafür hättest Du möglicherweise eine kleinere monatliche Rate gehabt.

Wieviel bekommst Du auf dem Gebrauchtmarkt für Deinen Fiat noch? Übersteigt das den Wert des Restkredites?

Leasing ist in der Regel teurer als kaufen. Einfach weil jemand anderes die Risiken trägt und auch davon leben möchte. Trotzdem gibt es viele, die Leasing bevorzugen, eben weil sie sich um nichts zu kümmern brauchen und nur eine überschaubare monatliche Rate zahlen müssen.
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Re: Leasing vs. Finanzierung

Misterdublex
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Wir haben bisher immer mit 3-Wege-Finanzierung gute Erfahrungen gemacht. Das hat den Vorteil, dass die Höhe der Abschlussrate fix ist und du, falls du das Fahrzeug über die zunächst vereinbarte Laufzeit hinaus behalten möchtest, genau weisst, was du am Ende wirst zahlen müssen. Beim Leasing ist oft nicht einmal kalkulierbar, ob du das Fahrzeug überhaupt aufkaufen kannst.

Ich persönlich würde die 3-Wege-Finanzierung daher dem Leasing regelmäßig vorziehen, wenn denn der Zinssatz passt.

Bei vielen Leasing-Angeboten ist der Leasing-Faktor regelmäßig auch nur bei bestimmten Fahrzeugkonfigurationen und Bedingungen dann so deutlich unter „1“, dass es ein schönes Angebot ist. Ändert man z.B. die Laufleistung, kann sich der Leasingfaktor ganz schnell ungünstig verschieben.

Bei der 3-Wege-Finanzierung bleibt der Zinssatz viel öfter konstant.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
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Re: Leasing vs. Finanzierung

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Ich habe nur ein Leasingfahrzeug, weil es durch eine Förderung keine Alternative zum Leasing für den E-UP gab. Das das zu einem 0 € leasing wurde durch die erhöhung der Unweltprämie zwischen Besllung und der 13 Monte späteren Lieferung war Zufall. Ich hätte ihn viel lieber zu ähnlichen Kosten finaziert und jetzt nicht das Risiko ihn nicht behalten zu können nach den 4 Jahren. Die anderen Autos sind bezahlt oder finanziert, als Firma braucht man auch Kosten.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 134.000km, Kangoo ZE 107.000km, E-UP 38.000km, C180TD 52.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 62.000km, Prophete Pedelek 750km, Zündapp Pedelec 120km, F20D 148km, Kangoo E-Tech 11000km,G30D 750km

Re: Leasing vs. Finanzierung

Nico_Electric
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dr_big hat geschrieben: Weder noch. Autos auf Pump fahren ist immer ein Verlustgeschäft.
Das ist leider eine falsche Stammtischdenke. Bar bezahlen ist ein sehr ähnliches Verlustgeschäft wie auf Pump kaufen/leasen. Viele glauben immer, dass das "eigene" Geld kostenlos ist. Das stimmt aber nicht, denn man kann das eigene Kapital genauso anlegen und dann Zinsen/Wertsteigerung mitnehmen. Das verliert man, wenn man damit ein Auto kauft. Das heißt eigenes Geld unterliegt einem sehr ähnlichen Zins wie fremdes Geld. Einfach mal schauen, was man kalkulatorisch gewonnen hätte, wenn man vor 5 Jahren 40.000 Euro in einen Aktien ETF gesteckt (z.B. MSCI World) hätte, statt sich davon ein Auto zu kaufen. Das wären 63% Zuwachs gewesen, also 25.200 Euro. Das macht (vereinfacht) 420 Euro pro Monat. Das ist der Verlust eines Barkaufs in diesem Beispiel. Von dem Geld kann ich mir ein schönes Auto leasen und hab am Ende immer noch meine 40.000 Euro übrig.

Zurück zur Frage des Threaderstellers:

Kaufen/Finanzierung würde ich nur, wenn es einen richtig ordentlichen Rabatt beim Kaufpreis gibt (20%). Ansonsten ist Leasen oft günstiger, da die Verkäufer beim Leasen sehr häufig Rabatte verstecken und damit die Leasingrate drücken ohne den Nettolistenpreis nach Außen reduzieren. Es hängt daher immer sehr stark vom individuellen Modell/Hersteller ab. Smart ist z.B. ein gutes Beispiel wo die Leasingraten bei bestimmten Modellen extrem günstig sind im Vergleich zum Kaufpreis. Da wäre es absolut dämlich zu kaufen. Man muss nur mal die Leasingraten vom #1 und #3 vergleichen. Der #1 ist hier viel günstiger, obwohl er beim Kaufpreis nur minimal günstiger ist als der #3.

Ein weiterer Vorteil beim Leasen insb. bei E-Autos ist, dass man kein Restwertrisiko trägt. Dein Fall mit dem 500e zeigt das sehr gut. Ich wette deine aktuelle Restrate übersteigt den Wert des Fahrzeugs am Gebrauchtmarkt sehr stark, oder? Diesen Verlust beim Verkauf musst du bei deiner Monatsrate nachträglich noch mit drauf packen. Beim Leasen hätte der Händler den Verlust zu tragen. Und da die technische Entwicklung bei E-Autos noch sehr stark ist, sind heutige Autos in 5 Jahren wohl nicht mehr das wert, was man heute vielleicht noch hofft.

Re: Leasing vs. Finanzierung

tm7
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Nico_Electric hat geschrieben: Einfach mal schauen, was man kalkulatorisch gewonnen hätte, wenn man vor 5 Jahren 40.000 Euro in einen Aktien ETF gesteckt (z.B. MSCI World) hätte, statt sich davon ein Auto zu kaufen. Das wären 63% Zuwachs gewesen, also 25.200 Euro.
Da mir kein Aktienfond 63% in 5 Jahren garantiert, ist die Rechnung sinnlos. Es kann sich auszahlen, aber es kann genauso gut auch unter der Inflationsrate bleiben, sprich: ein Minusgeschäft werden.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
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Re: Leasing vs. Finanzierung

Nico_Electric
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Und wenn man sein Geld für ein Auto ausgibt, besiegt man die Inflationsrate? Nicht wirklich.

Garantiert ist nichts im Leben, stimmt. Aber du kannst gern in der Vergangenheit schauen, wann der MSCI World in einem 5-Jahreszeitraum nicht die Inflation geschlagen hat. Da sucht man lange.

Re: Leasing vs. Finanzierung

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tm7 hat geschrieben: Da mir kein Aktienfond 63% in 5 Jahren garantiert, ist die Rechnung sinnlos.
63% ohne zusätzliche Kursgewinne gibts nicht. Der Zins drückt ja auch ein gewisses Analagerisiko aus, d.h. das Risiko steigt mit der Rendite, was man aber absichern kann.

Barzahlung ist immer das ungünstigste Geschäft, da mit dem Skonto nie eine realistische Abzinsung erfolgt. Es ist quasi eine Zinsarbritage zu Gunsten des Verkäufers. Das kann man sehr leicht zu seinen Gunsten drehen. Man muss sich dafür selber um einen günstigen Kredit mit dem Zins x kümmern und sein Bargeld in einem ein Zins y anlegen. Es muss gelten y>x, die Differenz ist der Gewinn, welcher den Kaufpreis über die Laufzeit verringert.

Geht z.B. ganz konservativ mit der Dividende von Mercedes:
Netto-Divi (nach Abzug 25% Steuer & Soli) pro 10.000€ Anlagevolumen:

2022: 585€
2023: 635€
2024: 648€

Wenn ich ich einen Kredit zu 4,5% auf 6 Jahre aufnehme, betragen die Kosten dafür 7146€

Dividende für 50.000€ in 6 Jahren:

622€ x 5 x 6 = 18.660€ Netto -Divi ./. 7146€ = 38.486€ -> Anschaffungspreis netto

Das mache ich schon immer so. Seit einiger Zeit fahre ich zusätzlich für das WoMo-Projekt mit einer anderen Aktie ganz gut, da gibts pro 10.000€ ein Netto-Divi von 2800€ p.a. zzgl. eines sich sehr sich gut entwickelten Kurses.

Sinnlos ist das also nicht, wenn man sich mit seinen Finanzen über Sparbuch/ Tagesgeldkonto hinaus beschäftigt! Günstiger als Leasen ist es jedenfalls auch, wenn ich das Auto nach 6 Jahren zum Restwert verkaufe.

Re: Leasing vs. Finanzierung

Moldi78
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Hallo!

Der Thread ist zwar schon was älter aber das Thema Leasing interessiert mich auch. Also bisher haben mir Bekannte und vor allem mehrere Händler auf jeden Fall Leasing empfohlen besonders bei E-Auto . Die Entwicklung ist so rasant, das du in 2-3 Jahren schon ein altes Auto fährst mit veralteter Technik.
Wie seht ihr das mit Sonderzahlung? Mir ist klar das bei einer Sonderzahlung die Rate billiger wird. Meinen gebrauchten Ford Grand C Max könnte ich doch in Zahlung geben also als Sonderzahlung oder?
Wir fahren ca. 20.000 km/Jahr und ich würde für 48 Monate leasen.
Worauf ist noch zu achten? Gibt’s Punkte die zu beachten sind beim Leasing (Privatleasing)?

Grüße Peter
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