Lohnt sich momentan ein E-Auto als günstiges Auto in CH?

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Lohnt sich momentan ein E-Auto als günstiges Auto in CH?

hofkulus
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Hallo Zusammen

Erstmals, ich wohne in der Schweiz (Kt. BE).
Ich habe seit einigen Wochen den Führerschein und spiele seit geraumer Zeit mit dem Gedanken ein Auto zu kaufen.
Zuerst habe ich da an einen alten Honda Civic gedacht, für so um 4k CHF. Nachdem ich eine Kostenaufstellung gemacht habe, kam ich zum Schluss, dass das Auto im Jahr etwa 3000 CHF (2700 Euro) kosten würde mit Versicherung, Steuer, Wartung, Abschreibung, Treibstoff und einen Puffer für Reperaturen. Das bleibt natürlich ein grosses Fragezeichen, man kann natürlich auch Pech haben. Also es könnte eine grosse Abweichung geben.

Ich bin vor paar Tagen mit einem gemieteten Zoe R110 40ZE bisschen rumgefahren, insgesamt etwas über 300 km und es hat mir sehr gefallen. Mir ist aufgefallen, dass es teilweise deutlich weniger Kosten verursachen würde im Unterhalt, vor allem in den Punkten Treibstoff (Gibt relativ viele Gratis Ladestationen und auch zu Hause laden wäre relativ günstig (20Rp./kWh), wenn Vermieter Ladepunkt installieren könnte), Wartung wäre soweit ich mitbekommen habe auch sehr günstig, und die Zoe's gelten ja als ziemlich problemlos, was Reperaturen betrifft. Es gibt ein wenig Steuervergünstigung hier für E-Autos und möglicherweise für die Versicherung auch ein wenig, aber je nach dem, wenn Vollkakso nötig ist, relativiert es sich.

Das grössere Fragezeichen bleibt die Abschreibungskosten, da die Situation momentan sehr dynamisch ist. Hier in der Schweiz gibt es in meinem Kanton jedenfalls keine Förderung für E-Autos. Ein neuer Zoe 110 ZE 40 kostet hier mit allen Boni um die 21'000 CHF (19'400 Euro) natürlich ohne Batterie Miete.
Meine ursprüngliche Idee war es einen etwa 3 Jahre gebrauchtes E-Auto zu kaufen, den 2 Jahren zu fahren und dann evt. wieder zu verkaufen, da in 2 Jahren meine finanziellen Möglichkeiten grösser sein sollten. Meine "Hoffnung" dabei, war, dass das Auto allgemein wenig Kosten verursacht, und auch der Wertverlust sehr gering bleibt, da das Auto 3 Jahre alt ist, und so für recht günstig ein Auto fahren kann.

Aber auch die Gebrauchtpreise sind teilweise recht hoch, und eigentlich so hoch wie im Nachbarland DE für einen Neuwagen.
Ein Beispiel: Die günstigsten Zoe R240 von 2016 mit 40'000km kostet knapp 10'000 CHF (9300 Euro), natürlich ohne Batterie. Wenn ich mir sicher sein könnte, dass ich das Auto nach 2 Jahren und etwa 25'000km für 7000 CHF verkaufen könnte, dann würde ich wohl zuschlagen.
Doch die Wertentwicklung ist momentan recht ungewiss und auch steht die Befürchtung, dass die Batteriemiete in 2 Jahren noch unattraktiver sein wird.

Ich habe mir auch überlegt, ein Auto von Deutschland zu importieren, was auch für E-Autos nicht allzu teuer wäre. Ein ähnliches Modell wie oben habe ich für 7500-8000 Euro gefunden, mit Import würden das hier auch etwa 7500-8000 CHF ausmachen, also etwas gespart (dank MwSt Unterschied). Jedoch ein wenig doof, dass eine mögliche Garantie "fern" ist. Und die Ungewissheit wegen Batteriemiete bleibt.

Ebenso könnte man in 6 Monaten, ein gefördertes E-Auto importieren. Doch durch die grosse Nachfrage, ist es auch ungewiss, wieviel der Markt hergibt in 6 Monaten. Doch ich könnte es mir auch gut vorstellen, das in 6 Monaten der Markt noch mehr gebrauchte E-Autos hat, da die Hersteller wieder mehr ausliefern.

Ist es momentan ungünstig ein E-Auto zu kaufen (als Schweizer)? Soll ich lieber warten bis das Angebot wieder steigt und ich evt. auf ein deutsches gefördertes Fahrzeug abgreifen könnte?

Grundsätzlich habe ich einiges angespart und würde es auch erwägen für ein Auto etwas mehr auszugeben (Bis ca. 15'000), wenn ich mir sicher sein könnte, dass die laufenden Kosten inkl. Abschreibung dafür sehr gering sind. (Bis 3000-4000 CHF pro Jahr bei 10-15k km) Auf dem Schirm hatte ich neben dem Zoe, auch den alten Ionic und den Soul EV, doch der Ionic ist noch sehr teuer für ein 3-jährigen Auto und beim Soul EV ist die Lage halt immernoch unvorhersehbar, was Werteverlust angeht.

Ich hatte zuerst auch noch die Idee einen 3-jährigen robusten Hybriden zu kaufen (Toyota C-HR) und nach Jahren mit überschaubaren Werteverlust zu verkaufen, da bei herkömmlichen Fahrzeugen, der Werteverlust noch vorhersehbarer ist. Doch die Entwicklung bei E-Autos wird sich bei den Vebrennerpreisen auch zeigen und so könnte der C-HR in 2 Jahren deutlich weniger Wert sein, da Leute viel mehr auf E-Autos stehen etc. Aus dieser Perspektive wäre es wieder besser ein E-Auto zu kaufen, doch die deutschen Prämien verzerren die Preise etc.

Ihr seht das Problem.

Natürlich hat hier niemand eine Glaskugel, doch was ist eure Einschätzung? Soll ich lieber einen Hybriden, oder einfach einen alten Verbrenner kaufen?

Ah ja, noch zum Anwendungszweck:
Grundsätzlich kleinere Fahrten für Einkauf etc., oder in die Stadt (25km). Regelmässig noch kleinere Ausflüge (30-100km) und ab und zu auch längere Reisen(500km+). Der Zoe R210 mit 24kWh Akku und 22kW Ladegeschwindigkeit ist zwar nicht optimal für längere Reisen, doch wäre es mir Wert bei meinem Budget und dem Fahrgefühl, auch manchmal (etwa alle 150km) 45 Minuten zu warten zum Laden.
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Re: Lohnt sich momentan ein E-Auto als günstiges Auto in CH?

tm7
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Hallo,

ich denke, dass es aktuell schwierig ist, auf 2000 oder 3000 Euro / CHF genau einen BEV Gebrauchtkauf über zwei Jahre zu planen.

Beim Zoe hast Du immer die Batteriemiete mit drin - das verteuert den Kauf.

Ich habe den alten Ioniq und würde ihn Dir empfehlen, aber die Wertentwicklung ist sehr unklar, vor allem mit den massiven Förderungen in D und den neu auf den Markt kommenden Fahrzeugen wie jetzt dem ID.3. Zumal die Angebote im Bereich von 15.000 € / CHF "sehr" dünn gesät sind.

Wenn Du einen für einen solchen Preis bekommen kannst, dann liegen die Kosten mit 25.000 km und vielleicht 15Rp. / km (Strom, Versicherung, Steuer, Reifen, Strom, ?) bei 3750 CHF zzgl. Wertverlust - grobe Schätzung. Dann wären noch 2000 bis 4000 CHF für Wertverlust planbar, das ergibt einen Verkaufspreis von 11.000 bis 13.000 €. Ersteres sollte auch in zwei Jahren noch absolut realistisch sein.

Wie dem auch sei:

a) ein Ioniq fährt sich mit 100.000 km noch genauso wie mit 0 km und mit drei Jahren noch genauso wie im Neuzustand - ich denke, dass das Alter und die Laufleistung keine wesentliche Rolle spielen.
b) Reparaturen wirst Du in der Regel keine haben. Wenn doch greift die 5 Jahre-Garantie auf das Fahrzeug und die 8 Jahre / 200.000 km auf den Akku.
c) Der Ioniq wird unterbewertet, weil er nur einen 28 kWh-Akku hat. Das sieht auf dem Papier nachteilig aus. Die beste Effizienz zusammen mit dem super Ladeverhalten gleicht das aber mehr als aus. Es kann aber sein, dass diese Papierwerte dazu führen, dass der Wertverlust größer ist als es angemessen wäre, wenn vermehrt Autos mit nominal größeren Akkukapazitäten auf den Markt kommen.
d) Verkauf nach zwei Jahren: beim Ioniq besteht diese "Notwendigkeit" nicht wirklich, weil er voll alltagstauglich ist. Die Kompromisse mit dem Renault Zoe (ich hatte gehört von hohem Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten und schlechter Heizleistung und halt dem langsamerem Laden) gehst Du mit dem Ioniq halt nicht ein.

Kosten: 15 Rp / km sind eine grobe Schätzung. Ich kenne die Preise in der Schweiz nicht. Du solltest selber rechnen, welche Kosten auf Dich zukommen, um dann zu schauen, was für einen möglichen Wertverlust übrig bleibt.

Das aktuell günstigste Angebot sehe ich mit 16990 € für einen Ioniq Trend mit 95.000 km, der den Nachteil hat, keine Wärmepumpe zu besitzen. Ob das für Dich in der Praxis eine große Bedeutung hat, glaube ich eher nicht. Aber es reduziert halt die Reichweite im Winter, wo die Reichweite eh schon runtergeht. Wie weit sie sich reduziert, weiß niemand genau. Ich schätze, dass die Heizung dann durchgängig 1 bis 2 kW mehr verbraucht. Bei einem Winterverbrauch von z.B. 16 kWh / 100 km wäre das eine Reduktion der Reichweite von theoretischen 175 km auf ebenso theoretische 155 km bei 2 kW Mehrverbrauch. Da man nie bis auf 0 herunterfährt, wäre das eine Praxisreichweite von mindestens 160 km bzw. 140 km, schätze ich. Also nicht so relevant.

Den Ioniq Premium mit 93.000 km für 18.000 € "VB" könntest vermutlich für den gleichen Preis bekommen. Aber 17.000 € ist natürlich noch immer spürbar über Deinem Limit.

Thomas

PS: Wenn Du nur einen Wagen für zwei Jahre haben möchtest, kannst Du natürlich erst einmal einen kleinen, preisgünstigen Verbrenner fahren. Die Kosten inkl. Wertverlust dürften immer unter denen eines BEVs liegen. Wenn Du z.B. 5.000 CHF für einen Gebrauchtwagen ausgibst, wird er nie 4.000 CHF an Wertverlust haben, solange er nicht auseinanderfällt.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: Lohnt sich momentan ein E-Auto als günstiges Auto in CH?

hofkulus
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Hey, freue mich über deinen Kommentar.

Ja, beim Zoe ist (fast immer) die Batteriemiete noch zusätzlich. Das sind zwar noch extra 1200.- pro Jahr, jedoch wird das auch beim Zoe indirekt kompensiert, dadurch, dass es hier im Bereich 6000 CHF - 8000 CHF Zoe's gibt, teilweise die Q-Version, also mit 43 kW AC Charging. Dadurch einen kleineren Wertverlust. Und Sorgen wegen dem Akku muss man auch keine haben. Andererseits werden wohl die Batteriemieten mit der Zeit immer unattraktiver, und auch heute wirkt der Markt recht übersät mit Zoe's mit Batteriemieten.
Aber hab' ich mir notiert, als mögliche Option.

Daneben auch den alten Leaf, den ich mit Batterie und um die 75k km für 8000.- finde, aber soweit ich gelesen habe, lässt die Batterie teilweise extrem schnell nach. Aber mit guter Batterie wäre es wohl ein guter Deal. Unterstützt ja auch 50kW Charging.

Der alte Ioniq gefällt mir! Durch seiner Sparsamkeit kommt man wohl trotz 28 kWh Akku etwa 250km weit. Und Dank 70kW Charging auch sehr schnell geladen. Soweit ich hier gelesen habe, ist er ja sparsamer als der neue Ioniq und kann schneller laden. Ich denke/hoffe vlt. Eben durch diese Sparsamkeit und den 70kW könnte er in 2 Jahren (oder später) durchaus noch eine Nachfrage erzeugen, da es dies (soweit ich weiss) in diesem Preisbereich nicht gibt. Dazu begrüsse ich auch das Vorhandensein von Features wie vor allem Spurhalteassistent. Und auch die 8 Jahre Akku Garantie wird den Wiederverkaufswert erhöhen.
Wegen der kleinen Akkugrösse, muss man beim Verkauf wohl mit der Reichweite argumentieren, und eben dem schnellen Laden. Das sollte eigentlich überzeugend sein, wenn man nicht nur auf die blanken Akkugrössezahlen schaut.
Dank 5 Jahre Garantie, wäre es in meiner Zeit sorgenfrei, was auch sehr beruhigend ist.

Basiert die Aussage, dass sich der Ioniq mit 100k km wie ein neuer fährt einfach auf der Erfahrung oder ist dies quasi allgemeingültig für E-Autos gemeint? Einen 90k km Ioniq für über 15k Euro zu kaufen, schreckt mich dagegen schon ein wenig ab, wegen der Laufleistung (wohl intuitiv). In 2 Jahren ist er wohl bei etwa 120k km. Ob jemand dafür 13-15k Euros ausgibt? Rein intuitiv würde ich sagen, die Laufleistung schreckt mehr ab, als die Batteriegrösse. Aber in 2 Jahren wird vielleicht die Batteriegrösse DIE Kennziffer sein.

Noch eine andere Frage: Hat die Trend-Version nur keine Batterieheizung oder allgemein kein Thermalmanagment? Ich denke ersteres: Wie relevant ist diese? Betrifft wohl die Ladegeschwindigkeit im Winter?


Wo hast du die Premium Variante für 18k VB gefunden?
Auf mobile.de sehe ich nichts.

Meine "Absicht" das Auto nach 2 Jahren zu verkaufen, kam hauptsächlich daher, dass ich momentan einen grösseren Kompromiss machen müsste und da in 2 Jahren meine finanziellen Möglichkeiten voraussichtlich grösser sein werden. Aber ich sehe den Punkt, dass der Ioniq ein gutes Gesamtpaket bietet. Der grösste Kompromiss wird wohl die Reichweite im Winter sein und vielleicht werde ich mit der Zeit ein grösseres Bedürfnis nach autonomen Fahren haben, da die Tecknik auch besser entwicklelt sein wird. Aber diese Entscheidung kann ich ja noch offen lassen.

Ich habe nun eine grobe Rechnung gemacht für den Ioniq für ein Jahr:
Mit Vollkaskoversicherung, Strom (Annahme 12 kWh/100km inkl. Ladeverluste und 40% zu Hause kostenpflichtig laden. Sonst gratis), 12'000km, 340 CHF für (Service, Vignette, Reifen etc.), Steuer und (Aussen-)Parkplatz. Die Kosten für Service und Reifen finde ich noch schwierig zum schätzen. Kann ich den Service eigentlich auch in einer grenznahen deutschen Werkstatt machen? Die Kosten hier, vor allem für Arbeit, sind wohl ein gutes Stück teurer. Im Forum habe ich Beträge zwischen 80 und 140 Euro gelesen. Wie sieht es mit Reifen aus? Die Reifen, die man mit dem Auto bekommt sind ja wahrscheinlich Sommerreifen, bei 90k Kilometer vlt. Schon mehrmals ausgetauscht. Je nach Zustand muss ich ja 1-2 Satz Reifen einplanen (Sommer und Winter) für 2 Jahre? Das kostet ja auch schnell mal 600-800 Euro bzw. 300-400 Euro pro Jahr? Wenn die Rechnung stimmt, dann ist die Bandbreite für (Service, Reifen, Vignette etc.) bei 300 - 500 Euro/Franken pro Jahr.

Bei der Annahme von 340 CHF und den weiteren Kosten inkl. Parkplatz ohne Wertverlust komme ich auf 2200 CHF pro Jahr, was eine Abschreibung bis 11% erlauben würde, um auf meine Grenze von 4000 CHF pro Jahr zu kommen. Weniger wäre natürlich besser. Dies mit Aussenparkplatz. Ob der Vermieter eine Ladestation errichtet, und wenn ja, ob draussen oder einfach in der teureren Tiefgarage ist noch offen, aber wenn in der Tiefgarage, würde es wohl ein gutes Stück teurer werden.

Mit 11% über knapp 2 Jahre sollte der Ioniq nach 2 Jahren noch einen Verkaufswert von knapp über 13k haben. Könnte grundsätzlich realistisch sein. Vielleicht besonders in der Schweiz, ohne die immense Förderung wird man evt. diesen Preis zahlen. Es wird zwar dann ein 5-jähriges Auto sein, aber ich sehe in absehbarer Zeit keine günstigere Alternative.

Der günstigste ID3 startet ab 30k Euro mit Förderung ab 21k. Nach meiner kurzen Recherche wird es ja auch dauern, bis der günstigste ID3 produziert und verkauft wird, ich rechne mit Sommer 21. Nach einem weiteren Jahr (bei meinem potentiellen Verkaufszeitpunkt) wird er ja immernoch min. 18-19k kosten. Dafür kann der ID3 immernoch "nur" mit 50kW laden. Reichtweite wird er wohl so etwa 80km höher sein.
Ich frage mich wie sehr die Schweizer Preise beeinflusst werden, durch den "verzerrten" E-Auto Markt in Deutschland. Es wird ja wohl Importeuere geben, die massenweise deutsche, geförderte, 6 monatige E-Autos importieren? Dadurch könnte es ja sein, dass sich der Schweizer E-Auto Markt mit 6 monatiger Verspätung, dem deutschen anpasst mit 10-20% Zuschlag? Falls es nicht eine Verordnung gibt, die das unterbindet.

Eine potentielle, günstige Alternative wäre wohl der E-Corsa, zu dem ich schon heute Angebote ab 17k/18.5k Euro auf mobile.de gefunden habe (Auslieferung Ende Jahr oder später). Er hat wohl eine grössere Reichweite mit um die 300km und kann bis zu 100kW DC laden, was schon nicht schlecht ist. (Effektive Ladezeit pro km wird aber wohl ähnlich bleiben) In 2 Jahren wird er wohl für 15k oder tiefer verfügbar sein. Das wäre schon starke Konkurrenz, wenn man betrachtet, dass der Corsa dann 4 Jahre jünger sein wird und 80k km weniger drauf haben wird.
Natürlich ist es auch eine andere Klasse und hat deutlich weniger Stauraum und weniger Beinfreiheit etc.

Bezüglich Verbrenner:
Kann man wirklich sagen, dass die Kosten immer unter denen eines BEV liegen?
Meine grösste Sorge bezüglich Verbrenner sind Reparaturen, die unkalkulierbar sind und teilweise echt teuer sein können und das Budget sprengen können. Vielleicht schätze ich das Risiko auch zu hoch ein.
Andererseit bin ich jetzt auch auf den Geschmack gekommen, was EV angeht.

Das sind momentan meine (teilweise spekulativen) Überlegungen. Über weitere Tipps, Infos und Spekulationen freue ich mich.

Re: Lohnt sich momentan ein E-Auto als günstiges Auto in CH?

tm7
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Der Zoe scheint aktuell die richtige Option für Dich zu sein. Für weniger als den halben Preis des 28er Ioniq kannst Du wenig falsch machen.

Der Ioniq dehnt halt Dein aktuelles Limit sehr weit aus und ob der Wertverlust in den nächsten zwei Jahren in Deinem Rahmen bleibt, ist nicht absehbar. Zu deutsch: Du überschreitest in allen Fällen die Grenzen dessen, was Dir angenehm wäre.


Reifen: Deine geplanten 30.000 km halten die Reifen allemal. Ich habe meinen Wagen mit 24.000 km gekauft - das müsste der erste Reifensatz gewesen sein. Jetzt bin ich bei 78.000 km, 15.000 km auf Ganzjahresreifen. Macht also 39.000 km mit Sommerreifen allein bei mir. Plus vermutlich etwa 15.000 km auf Sommerreifen beim Vorbesitzer == 54.000 km und ich fahre noch immer damit. Im nächsten Sommer brauche ich mindestens auf einer Achse neue.

Es schließt natürlich nicht aus, dass Du neue Reifen benötigst, evtl. sogar zwei Reifensätze (Sommer und Winter).

1000.000 km: naja, Erfahrung mit dem Ioniq halt erst bis 78.000 km. Erfahrung mit meinem Vorgängertouran bis 360.000 km. Ioniqs in goingelectric mit mehr als 100.000 km auf dem Tacho, wo auch von keinerlei Verschleißreparaturen berichtet wird. Also: ich habe bisher noch keinen einzigen Hinweis darauf gesehen, dass es Probleme geben könnte.

Ioniq Trend: die Wärmepumpe dient nur der Innenraumklimatisierung. Mit dem Akku und dem Ladeverhalten hat es nichts zu tun. Eine Batterieheizung hat er natürlich auch. Er braucht ohne Wärmepumpe nur mehr Strom dafür.

Reichweite I: Wenn ein Ziel 250 km entfernt liegt, wirst Du immer eine Ladepause mit einplanen. Dann lädst Du je nach Bedarf mal 15 oder 20 Minuten. 15 Minuten ist nicht viel anders als das Tanken beim Verbrenner, 20 Minuten auch nicht so sehr. 30 Minuten sind schon etwas länger, machst Du in der Regel aber nicht auf Langstrecke, weil die Ladegeschwindigkeit halt ab etwa 80% absinkt. D.h., bis 80% lädst Du etwa 1 kWh / Minute, von 83% bis 94% brauchst Du dagegen 9 Minuten, also 3 Minuten / kWh.

Ich war jetzt in Berchtesgaden (720 km eine Strecke). Das bedeutet etwa 100 kWh Stromverbrauch. Man fährt in der Regel vollgeladen los und kommt mit einem weniger vollgeladenen Akku an. Also 80 kWh bis 90 kWh musste ich nachladen. Das entspricht etwa 80 bis 90 Minuten nur zum Laden. Zzgl. Anfahrt und Abfahrt und Freischalten der Ladesäulen etc.. Also etwa zwei Stunden Pausen. Oftmals mit netten Gesprächen. Die manchmal dazu führten, dass ich länger geladen habe als geplant oder sinnvollerweise nötig.

Zwei Stunden mag sich nach viel anhören, ist es aber nicht, es sei denn, man hat es sehr eilig. Auf der Rückfahrt hatte ich zusätzlich etwa 1 1/2 Stunden Zeit benötigt, weil die Autobahn erst lange Zeit auf 80 km/h und teilweise noch weniger beschränkt war (viel Regen bei stärkerem Verkehr). Und anschließend, weil es bis etwa Nürnberg viel Stau und Stop-and-Go-Verkehr gab. Auf der Hinfahrt waren viele Ladesäulen defekt, so dass an zwei Stationen nacheinander jeweils nur eine der drei bzw. vier CCS-Anschlüsse funktionierten. Auch das hat mich etwa 1 bis 1 1/2 Stunden Zeit gekostet.

Reichweite II: die Winterreichweite mag abschrecken, so wie ich sie vorgerechnet hatte. Aber das ist in der Praxis kein Problem. Wenn Du etwa alle 100 km einen Schnelllader hast, unterbrichst Du nur kurz zum Laden. Wenn der nächste Ladehalt weiter entfernt liegt, musst Du etwas voller laden und z.B. die 9 Minuten für die letzten 3 kWh dranhängen. Oder Du fährst halt etwas langsamer. In der Schweiz gibt es eh Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Autobahnen, wenn ich mich recht erinnere.

Autonomes Fahren: ich bin kein großer Freund von den Automatiken im Ioniq (und generell), deshalb finde ich es gut, dass man sie nicht nutzen muss. Manche berichten positiv davon, ich finde sie zum großen Teil nervig, abgesehen vom Abstandstempomaten, wenn ich in einer Autoschlange unterwegs bin und vom normalen Tempomaten auf der Autobahn. Beim neueren Ioniq sollen die Automatiken etwas besser abgestimmt sein.

Ioniq Angebote: ich habe bei https://ebay-kleinanzeigen.de geschaut."Ioniq Elektro" und sortiert nach Preis. Als ich meinen Wagen vor 1 1/2 Jahren gekauft hatte, hatte ich günstige Angebote in Frankreich und Belgien gesehen. Aber a) sind die Ausstattungen dort deutlich anders, in der Regel weniger Ausstattung. Z.B. keine Lenkradheizung, die ich sehr gerne mag und die für mich die Notwendigkeit herabsetzt, heizen zu müssen. Der zweite Punkt, der mich letztlich davon abgehalten hatte, war das Problem, den Wagen nach Deutschland zu überführen (und meine nicht vorhandenen Französischkenntnisse).

Alte Autos: die Kosten für alte Autos sind nie bis zum Ende planbar. Wenn Du gute Planbarkeit haben willst, dann sind Neuwagen mit Garantien und Gewährleistung eine bessere Wahl. In der Praxis ist es immer gut, wenn man ausreichend Spielraum im Leben hat. Deshalb lieber einen Zoe für 6.000 CHF oder 8.000 CHF plus 2.500 CHF und dann die Möglichkeit haben, auf unerwartete oder ungeplante Ereignisse mit einem Lächeln reagieren zu können als einen Ioniq, der einen finanziell zu sehr einschränkt. Ist zumindest meine Meinung dazu.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
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Re: Lohnt sich momentan ein E-Auto als günstiges Auto in CH?

hofkulus
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Du hast wohl recht. Bei meiner momentanen finanziellen Lage und der momentanen dynamischen Marktsituation ist es wohl ein zu grosses Risiko ein Auto für 15'000+ anzuschaffen.
Da macht es wirklich Sinn ein günstigeres oder gar keins anzuschaffen und den Markt ein wenig zu beobachten.

Reifen: Solange nur 4 Reifen dabei sind, ist es ja sowieso empfehlenswert Reifen für die andere Jahreszeit zu kaufen. Ganzjahresreifen sind soweit ich gelesen habe, schon ein sehr grosser Kompromiss, was vor allem den Bremsweg angeht. Kommt aber natürlich auch darauf an, was für Strecken man fahrt. Also mindestens 1 Satz Reifen kann man wohl einplanen.

Laufleistung: Hmm, die 100'000 km sind wohl auch eine mentale Hürde, welches von Verbrennern stammt.

Ioniq Trend: Hatte irgendwo gelesen, dass beim Trend die Batterieheizung fehlt, deshalb meine Frage, aber danke für die Aufklärung.

Reichweite: Es kommt ja immer auf den Verbrauch an, und der Ioniq vFL ist ja ein sehr sparsames Auto und ich denke, ich bin auch ein sehr sparsamer Fahrer, weshalb ich bisher für mich mit einem Verbrauch zwischen 10-11 kWh / 100km gerechnet habe. Wie realistisch das ist, weiss ich natürlich erst, wenn ich das Auto gefahren bin. Mit diesem Verbrauch wäre ja 250km auch knapp möglich. Aber auch wenn nicht, reicht ja eine 15 Minuten lange Ladepause für weitere 150km, was ja relativ angenehm ist.
Winterreichweite: Grundsätzlich klingt ja alle 100km schnell laden in Ordnung, aber kommt ja immer auf die Ladestationen darauf an bzw. es muss auf dem Weg liegen, frei sein und all zu teure Stationen machen auch keine Freude :).
Aber ja, in der Schweiz kann man nirgend schneller als 120km/h und damit kann der Verbrauch wohl auch nicht allzu hoch werden.

Autonomes Fahren: Es ist wohl Geschmackssache, aber ich finde eben Spurhalteassistent und auch Abstandsregler/Tempomat hilfreich.

Momentan macht wohl der Zoe am meisten Sinn, die Frage nach dem marktgerechten Preis stellt sich wegen den Förderungen immernoch. Im Zoe Thread wird schon seit paar Wochen gesagt, dass ihr alter Zoe jetzt quasi wertlos ist (da es einen 2020er ZE40 für unter 10k gibt), aber noch konnte ich keine gratis Zoe's finden. ;)
Ich denke, der Gebrauchtmarkt braucht noch ein wenig Zeit zum "Realisieren", dass die Gebrauchtpreise jetzt runter gehen, und wenn die ganzen bestellten und geförderten E-Autos ausgeliefert werden, wird das Angebot wohl auch noch grösser sein.
Als Käufer sollte man ja jetzt sehr günstig Zoe's bekommen (halt zzgl. Batteriemiete).
Ich werde wohl im Zoe Thread noch um Rat bitten, was marktgerechte Preise sind.

Aber danke dir!
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