Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

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Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

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Hallo Forum,

meine Frau und ich überlegen gerade, ob wir auf ein oder beide unserer Autos auf Elektroautos umstellen. Ich verfolge das Thema schon seit ein bis zwei Jahren mit Interesse (habe auch zum Spaß ab und zu hier im Forum gelesen). Hatte dann vor ein paar Monaten für einen Tag einen e-Golf als Leihwagen, als der Verbrenner in der Werkstatt war, und das Fahrgefühl war einfach super. Habe mich dann sogar dazu hinreißen lassen, einen ID3 1st zu reservieren, bin mir aber nicht sicher, ob das das richtige Auto ist für mich. Außerdem ist mir der Umweltgedanke wichtig, und mich lockt der Gedanke, im Alltag nicht mehr tanken zu müssen, weil man jeden Tag morgens vollgeladen losfahren kann. Meiner Frau ist es allerdings nicht so wichtig; sie unterstützt es aber prinzipiell, wenn wir nicht allzuviele Kompromisse eingehen müssen. Leider stecken wir etwas fest, da außer "Elektro" doch auch noch einige Wünsche bestehen; daher die Idee, hier zu posten und zu schauen, was Ihr für Vorschläge und Ideen habt.

Wohnsituation: Einfamilienhaus mit Einzelcarport und zweitem Stellplatz auf dem Grundstück. Zwei Ladepunkte sollten problemlos unterzubringen sein. Wir haben (noch?) keine Photovoltaikanlage, weil das Dach nach Ostsüdost mit Verschattung durch Baum am Morgen und Westnordwest ausgerichtet ist und aufgrund der Dachform auch nicht wirklich viele Panels auf das Dach passen würden. Wir haben zwei Kinder (8 und 5) und sind beide berufstätig, jeweils teilweise mit Home Office. Laden beim Arbeitgeber kommt bei beiden nicht in Frage.

Fahrprofil im Alltag: Ich fahre zwei bis drei Mal pro Woche etwa 65 km einfach zu meinem Arbeitgeber (pro Arbeitstag sind das 115 km Autobahn und 15 km Stadt); meine Frau fährt drei bis vier Mal pro Woche 25 km (einfache Strecke) zu ihrem Arbeitgeber. Ansonsten einkaufen und Kindertaxi vor Ort mit zum Teil sehr kurzen Strecken, zum Teil bis zu 15 km zum nächsten Ort. Etwa einmal pro Monat habe ich noch einen Termin nach der Arbeit, so dass die Gesamtstrecke etwa 175 km wäre. Idealerweise sollten beide Autos diese Strecke ohne Zwischenladung schaffen; zumindest aber die 130 km für meine Arbeitsstrecke muss absolut problemlos drin sein auch im Winter, auch wenn ich es ausnahmsweise eilig habe und auf dem unbeschränkten Teil der Autobahn (etwa 30 km pro Richtung) 130 km/h fahre.

Fahrprofil Langstrecke: Etwa achtmal im Jahr Wochenendbesuch bei verschiedenen Verwandten; Distanz meist 400 bis 500 km. Wir fahren normalerweise 130 bis 150 km/h, und machen meistens eine Pause von 30 bis 60 Minuten, manchmal auch zwei. Gelegentlich sind wir aber auch 400 km in einem Rutsch gefahren, wenn die Kinder geschlafen haben. Dazu zwei bis dreimal im Jahr Urlaubsfahrten. Maximale Tagesetappen bisher 800 km. Auch hier 30 bis 60 Minuten Pause spätestens nach 300 km. Da wir diese Strecken doch recht häufig machen, möchten wir rein zeitlich keine Riesenkompromisse machen im Vergleich zum Verbrenner.

Momentaner Fuhrpark, jeweils privat neu gekauft:

1. Skoda Superb Kombi, 7 Jahre alt. Euro 5 Schummeldiesel mit Automatik, etwas in die Jahre gekommen (beispielsweise kein TACC). Jetzt, wo die Tage von Reboarder, Kinderwagen, Buggy, etc. vorbei sind, ist das Auto eigentlich zu groß und könnte eine Nummer kleiner sein (aber auch nicht zu klein, da wir doch nicht wenig Gepäck mitnehmen in den Urlaub). Genutzt für Langstrecke, meinen Arbeitsweg und für Kurzstrecke, wenn das kleine Auto nicht verfügbar ist (meist durch mich. Etwa 15.000 bis 20.000 km pro Jahr.

2. Skoda Fabia, 3 Jahre alt. Euro 6 Benziner mit Automatik. Ist etwas eng für das Kind hinter mir, wenn ich fahre, da ich den Sitz fast ganz nach hinten fahren muss. Ansonsten eigentlich gut. Genutzt für den Arbeitsweg meiner Frau und Kurzstrecke. Etwa 8.000 bis 10.000 km im Jahr. Hatte schon damals bei Anschaffung überlegt, ein Elektroauto zu kaufen, damals aber nur den Renault ZOE gefunden, der mir nicht gefallen hat, und mir das Mietmodell der Batterie nicht zugesagt hat.

Budget: Ca. 50.000 Euro wäre das absolute Maximum für den "Erstwagen", ca. 30.000 Euro für den Zweitwagen.

Wünsche, die noch nicht aus den obigen hervorgehen:
- Wenn es nur ein Elektroauto wird, sollte das natürlich so viel wie möglich genutzt werden, also zumindest für die Arbeitswege für meine Frau und mich (wenn beide gleichzeitig arbeiten, für mich, da der weitere Weg).
- Das Prinzip "ein größeres und ein kleineres Auto" sollte beibehalten werden; das kleine Auto sollte aber im Innenraum etwas größer sein als der Fabia, so dass ich vorne bequem und das Kind hinter mir auch bequem sitzen kann.
- Gute Ausstattung, gerne mit Gadgets.
- Ich bin kein SUV-Fan.
- PHEV passt bei uns eher nicht, da selbst der Arbeitsweg meiner Frau (50 km zum Teil über die Autobahn) wohl realistisch nicht komplett elektrisch zu schaffen ist.
- Wenn irgend möglich, sollte zumindest eins der Autos die Möglichkeit bieten, vier Kinder zu transportieren; maximal bis in die nächste Stadt, also auch mit Sitzerhöhungen, aber am besten, ohne die Kindersitze unserer Kinder ausbauen zu müssen. Das ist momentan selbst mit dem Superb nicht wirklich möglich.

Doof ist:
- Eigentlich würde es vom Alter Sinn ergeben, zunächst einmal den Superb zu ersetzen. Passende Autos für die Langstrecke sind aber rar.
- Wenn wir nur ein Elektroauto haben, wird der Verbrenner im Alltag fast nur Kurzstrecke fahren, was dem Motor nicht wirklich gut tut.

Der Post wurde etwas länger als geplant. Danke also für das Lesen. Welche Ideen habt Ihr, und welche Vorgehensweise würdet Ihr vorschlagen?
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Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

Kona E 64
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Relativ einfache Antwort:
1. Langestreckenauto - warten bis der Kia E-Niro lieferbar ist.
2. Kurzstreckenauto - versuchen noch einen Vor-facelift- Hyundai Ioniq zu bekommen.

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

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Moin!

Eigentlich ist der Markt an lieferbaren Elektroautos noch recht überschaubar:

1) Tesla, Kia, Hyundai,.. mit >60kWh
2) Zoe, Leaf, eGolf als Jahreswagen mit >30kWh

Nächstes Jahr soll einiges mit 50kWh für um die 40t€ auf den Markt kommen. Das ist bei Deinen Kriterien genau dazwischen, also als Erstwagen immer noch zu klein und zu geringe Reichweite, als Zweitwagen aber deutlich über Budget.
Gruß Ingo

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

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Kannst auch auf den ID.3 mit 83kWh Akku warten. Bisher geht man von einer Verfügbarkeit ab 10/2020 aus.
Smart 451 ED Brabus Cabrio seit 28.07.2017 (ca. 12.000km/a)
(ex Audi A3 1.8 TFSI LPG) Passat Variant CNG + Porsche 968 - warte auf (ID, e-tron,) Taycan als Leasingrückläufer

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

KiaBetrug
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Ganz einfach.

1) Tesla Model 3 (entweder warten bis die LR Variante wieder etwas günstiger wird gegen Ende des Jahres oder SR+ nehmen)
2)IONIQ 28kWh für um die 22,000€ finden. Musst dich aber beeilen, die meisten gehen nächste Woche weg.

Besser als das geht momentan nicht. Bei allen anderen Varianten gehst du irgendwelche Kompromisse ein.

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

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  • Michael_Ohl
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Zwar ist die Auswahl an Fahrzeugen heute weit besser als vor 4,5Jahren als ich mein erstes E-Auto gekauft habe, uneingeschränkt alltagstaugliche Fahrzeuge sind aber noch immer nicht wirklich verfügbar oder gar bezahlbar, aber euer Kurzstreckenfahrzeug lässt sich locker durch IONIC, E-Soul, BMWi3 oder den E-Golf ersetzen. Ob man das Urlaubsauto heute schon ersetzen mag, sollte man recht gut überlegen. Ich fahre im Alltag zwei Renault Kangoo ZE habe aber vor einem halben Jahr einen neuen Diesel für den Wohnwagen und die Fahrten zur Familie angeschafft, da ich nicht so viel Lust habe, Meine Freizeit an Ladesäulen zu stehen. Im kleinen habe ich das immer mal gemacht und auch einige male mehrere Stunden in Lübeck auf meinen Kangoo ZE gewartet. Heute weiß ich das mich das nur nervt und ich lieber meine Freizeit anders verbringe. In nicht allzu ferner Zukunft wird es sicher für fast jeden Bedarf und auch für das Budget von vielen passende Fahrzeuge geben. Wann es passt ist die Frage die hier im Raum steht, aber die Antwort werdet ihr selbst heraus finden müssen. Der Kangoo hat mir geholfen das Risiko bei dem Versuch in erträglichen Grenzen zu halten. Nun hat der gekauft mit 10000km 96000km auf dem Tacho, der zweite Kangoo vor 14 Monaten dazugekauft hat jetzt 15000km mehr auf dem Tacho und der neue Diesel mit Stern hat in 6Monaten schon 14000km auf dem Tacho wegen zwei mal Urlaub. Selbst mit doppelter Reichweite würden sich die Verhältnisse bei mir nur wenig ändern nur könnte es ein Auto weniger sein. Hoffentlich schaffen wir noch den Verbrenner meiner Frau, der fast nur in der Stadt gefahren wird dieses Jahr durch was elektrisches zu ersetzen.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

KiaBetrug
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Ich kann dir bestätigen, dass ein Model 3 schon heute das 1.(und einzige) Auto problemlos ersetzen kann. Durch das schnelle Laden mit 200kW begrenzen sich die Wartezeiten auf 20-25 Minuten alle 3-4 Stunden. Pausen, die ich sowieso einlegen würde. Bei seinen 400-500-800km wird er keinen Unterschied zu seinem Benziner merken. Ich zumindest nicht.
Selbst bei Überfahrten von 900km halte ich mit dem Model 3 zweimal für ca 30 Minuten an und komme vielleicht 10-15 Minuten später an, als mit einem Benziner.

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

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  • Michael_Ohl
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Wenn man gern zwischen 100km/h und 120km/h auf der Autobahn unterwegs ist Stimmt das so. Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten kenne ich das vom Model S 85 etwas anders. Meine Arbeitskollegen mussten zwischen Hamburg und Frankfurt drei Mal laden. Auf der Strecke benötige ich eine Fünf Minuten Toiletten Pause und falls die Bahn so frei ist fahre ich 150 bis 180km/h wo es geht. Aber auch hier stecken eben persönlich Präferenzen, die Wohlfühlgeschwindigkeit der Mitfahrer und die eigene Leidensfähigkeit die Grenzen ab. Wenn ich mit dem Wohnwagen unterwegs bin liege ich auch alle 2-3 Stunden im Bett und schlafe eine halbe Stunde, weil ohne Adrenalin, finde ich Auto fahren schon recht einschläfernd, aber auf Urlaubsfahrten finde ich das in Ordnung.

MfG
Michael
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Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

eSmart
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Model 3
Der std Akku hat eine Reichweite wie ein altes Model S85. Das hatte ich ein Jahr lang und bin damit 60.000km gefahren.
Ein Langstreckenauto.
Wer eine Pause weniger machen möchte nimmt den großen Akku. Langstrecke ist aber mit beiden Varianten keine Ding.
Das Ladenetz (Tesla SuC und alle öff. Ladesäulen zusammen) und die Ladeleistung (bis 200kW) sind sonst nirgends zu finden.

Re: Ein oder zwei Verbrenner durch Elektroautos ersetzen - aber welche?

KiaBetrug
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Michael_Ohl hat geschrieben: Wenn man gern zwischen 100km/h und 120km/h auf der Autobahn unterwegs ist Stimmt das so. Bei höheren Fahrgeschwindigkeiten kenne ich das vom Model S 85 etwas anders. Meine Arbeitskollegen mussten zwischen Hamburg und Frankfurt drei Mal laden.
Ist das persönliche Erfahrungen oder von den Kollegen? Und dir ist schon bewusst, dass der Unterschied zwischen 85 S und 75 Model 3 um die 150-200km Reichweitenunterschied auf der AB ausmacht?

Zusätzlich wurde 85 neulich gelähmt von einem Update und hat weniger Reichweite. Man sollte wie immer keine Technik aus 2014-6 mit 19 vergleichen...

Deine 500km von Hamburg nach Frankfurt, mit 150km/h (geht meistens schwer aber gerne auch 170) werde ich mit einem Stopp von 25 Minuten in der Nähe von Kassel schaffen. Oder eben 2 sehr kurze Toilettenpausen von 10 Minuten.

500km mit einem Model 3 sind ein Kinderspiel.


Bei 150 verbrauche ich um die 21-22kWh/100km.
Wenn ich mit 90-100% losfahre kann ich mindestens 300km fahren(meistens mehr, da häufig Stau) bis ich laden muss.

Und das ist kein Rechenbeispiel. Neulich bin ich von Hamburg nach Hirsthals in Dänemark gefahren. Das sind genau 515km und wir hatten nur eine Ladepause von 27 Minuten auf dem halben Weg und sind mit 30% angekommen...Und da hatten wir nur Supercharger mit 115kW. Mit IONITY wären wir in 20 Minuten los. In Denämark sind wir zwischen 110-140 gefahren da viel Verkehr und auf der deutschen Seite ca. 150-170km/h ab Flensburg.
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