Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

Stefanus89
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Hallo, liebe Freunde der Elektromobilität!

Da ich neu in diesem Forum bin, möchte ich mich zunächst vorstellen: Mein Name ist Stefan, bin 30 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Erzgebirge! :)
Von Berufswegen Werkzeug- Instandhaltungsmechaniker und hobbymäßig im Bereich Wind- und Wasserkraft unterwegs. So far....

Was soll ich sagen? Ich bin heute ZOE gefahren und mich hat es erwischt! Nun bin ich am Überlegen / Planen, wie die Ladung laufen soll. Dabei bin ich auf euer Forum gestoßen. Erstmal ein großes Lob an euch! Ihr habt echt viele, nützliche Informationen zusammengetragen.Eine Sache ist mir in eurer Beschreibung jedoch aufgefallen:

"In Garagen von Einfamilienhäusern am Land ist oft schon eine CEE16rot-Dose vorhanden. An dieser kann man mit 11kW (=16A dreiphasig, 16A*230V*3=11kW) laden. "

Das ist so nur bedingt richtig oder habe ich einen Denkfehler?!
Eine CEE-Steckdose ( Rot ) führt die drei Außenleiter ( L1 - L3 ), den Sternpunkt ( NULL ) und den Schutzleiter ( PE ). Wenn ihr von einer dreiphasigen Ladung sprecht, bedeutet es doch, dass letztendlich nur die Dreiphasenwechselspannung genutzt wird. Heißt, unsere drei Außenleiter. Zwischen denen liegen ca. 400 v an.
Würde bedeuten, bei einer 16 A CEE haben wir eine Leistung: Pdreh= Wurzel3 x 400V x 16 A = 11085 W ( cosphi vernachlässigt ).
So wäre doch die Betrachtung richtig, oder? Wo kommen jetzt 230 V her? Bei 3 Phasen?

Jedenfalls geht es mir um eine einfache, günstige Ladereglerlösung via "16A-Drehstrom".
Was ist zu empfehlen? Nach wie vor go e?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und noch ein schönes Restwochenende!

Elektrische Grüße,
Stefan.
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Re: Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

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Dreiphasige Ladegeräte bestehen eigentlich aus drei separaten einphasigen Ladegeräte mit einer gemeinsamen Elektronik und einem gemeinsamen Gleichspannungsausgang, die jeweils die Spannung zwischen einem Außenleiter und dem Neutralleiter abgreifen. Ob das bei der Zoe auch so funktioniert, weiß ich aber nicht; hier werden Teile der Motorelektronik als Ladegerät genutzt.
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Re: Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

Gerhard, OA
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Hallo Stefan,

herzlich willkommen.

Du musst die Phasen einzeln betrachten 230 V = 400 V / wurzel3 (einphasige Haushaltssteckdose) und dann mit den 3 Phasen multiplizieren. Daher auch der letzte Faktor 3 in

16 A * 230 V * 3

oder wenn du es mit den 400 V schreiben willst

16 A * 400 V / wurzel3 * 3

denn wurzel3 * wurzel3 = 3

Die 400 V liegen zwschen jeweils zwei Außenleitern an, die 230 V zwischen jedem Außenleiter und dem Neutralleiter.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiphasenwechselstrom:

In Dreiphasensystemen wird die Spannung zwischen zwei beliebigen Außenleitern als verkettete Spannung bezeichnet, die Spannung zwischen dem Neutralleiter und einem beliebigen Außenleiter als Sternspannung. Die Effektivwerte dieser Spannungen stehen zueinander über ein fixes Verhältnis in Bezug, das als Verkettungsfaktor bezeichnet wird und bei Dreiphasensystemen immer den Wert wurzel3 aufweist. Bei den in Niederspannungsnetzen in Europa üblicherweise verwendeten Spannungen beträgt der Nennwert der Sternspannung 230 V, womit sich zwischen zwei Außenleitern eine verkettete Spannung von

230 V ⋅wurzel3 ≈ 400 V

Viele Grüße

Gerhard

korrigiert: Im wikipedia-Zitat muss es wurzel3 heißen, das war beim Kopieren verloren gegangen
Zoe 01.2015

Re: Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

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Theoretisch könnte ein Ladegerät im Auto die 400V zwischen den Phasen benutzen um zu laden. Dabei währe es nötig aufgrund der drei verschiedenen Nullpunkte drei galvanisch getrennte PFC stufen zu verwenden um an einer Batterie zu laden. Eine Einphasige Ladung wäre nicht mehr möglich. Der Vorteil läge in etwas weniger Kupfer, da etwas weniger Strom fließt, dafür aber deutlich teurere Halbleiter aufgrund der höheren Spannung. Nimmt man die drei mal 230V in drei parallelen PFC Stufen gibt es eine Sammelschiene mit 230V * Wurzel 2 oder höher, die dann auf die Batteriespannung umgesetzt werden. Mit einem Vienna Rectifier lässqt sich eine Drehstrom PFC Brücke bauen die den Cos Phi nahe eins hält und sehr gut unter- bzw. Überspannung ausgleichen kann.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

Ecano
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Ich denke, die Ladelösungen liegen in der eigenen Präferenz. Die 16A CEE Dose ist aber schon eine gute Basis. Da kannst du mit 11kW laden, egal wie man rechnet. :)
Die go-e ist halt eine portable Lösung, die auch fest installiert werden kann. Dazu brauchst du dann noch das Ladekabel. Das benötigt du aber auf jeden Fall für externe AC Ladepunkte.

Ich habe mir eine normale Wallbox mit festem Ladekabel installiert, da muss ich nicht erst das Kabel aus dem Auto kramen und dann wieder verstauen. Bei der Wallbox mit Kabel steckst du nur ein.

Bei der festen Wallbox ist halt die vorhandene CEE Dose weg, die Zuleitung muss dann dort direkt angeschlossen werden. Es sei denn, du bastelst dir einen CEE Stecker an die Wallbox.
e-up! "UNITED", bestellt am 27.8.2020, erhalten am 19.5.2021

Re: Vorstellung / Grundsatzfrage zur Ladung

Stefanus89
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Hallo und vielen Dank für eure Antworten, hier wird sich ja wirklich rege beteiligt. Das ist in manchen Foren anders....

Also ich glaube es wird erstmal auf so ein CEE-Ladegerät hinauslaufen. Da bin ich flexibel. Für diese Wallbox - Ladeeinrichtungen gibt es wohl eine Förderung. Muss ich mal schauen.

Zu allererst muss ein bisschen was an der Elektrik erneuert werden. Die Zuleitung zu unserem Garagen-/Carport Nebengelass ist noch Alu 6 Quadrat! Alles andere ist schon in Kupfer und natürlich TNS!

Einen schönen Sonntag wünsche ich euch
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