VW vor Herausforderungen

https://ecomento.de/2024/09/12/vw-tocht ... alzgitter/

Zitat:

"Der Volkswagen-Konzern hat weitere Sparmaßnahmen verkündet. Dazu gehören offenbar auch Einschnitte bei der noch im Bau befindlichen Batteriezellfabrik der Tochter PowerCo in Salzgitter. Vorerst soll laut Medien nur eine von zwei geplanten Fertigungslinien errichtet werden.

Der Betriebsratsvorsitzende Björn Harmening wehre sich gegen die Pläne von PowerCo, vorerst nur noch eine Zellfertigungslinie am Standort aufzubauen, schreibt die Salzgitter Zeitung. Das wären dann nur 50 Prozent der ursprünglich zugesagten Kapazitäten für den Standort. „Dies stellt eine deutliche Kampfansage an die Belegschaft des Werkes dar und bricht mit Vereinbarungen“, wird Harmening zitiert."

"Laut der Nachrichtenagentur Reuters zeigte der Technikchef des Konzerns, Thomas Schmall, kürzlich in einer Betriebsversammlung eine Folie, auf der Pläne für nur eine Produktionslinie im Werk mit einer Gesamtkapazität von 20 Gigawattstunden (GWh) zu sehen waren, so ein Betriebsratssprecher. Volkswagen hatte zuvor gesagt, dass das Werk in Salzgitter seine Kapazität schrittweise auf 40 GWh pro Jahr ausbauen würde."

Nun sind auch die Beschäftigten der Tochter Volkswagen Sachsen GmbH dran.

https://www.freiepresse.de/nachrichten/ ... el13523161

Zitat:

"Im Streit um mögliche Entlassungen und Werkschließungen will VW auch die Beschäftigungssicherung in Sachsen kündigen. Nun ging eine Mitteilung an die Belegschaften. Die IG Metall spricht von Drohungen."

Vermutlich sollen sie in Zukunft, statt wie bisher zum wesentlich niedrigeren Verdienst, als ihre Kollegen in Wolfsburg, nun zum Hungerlohn ihrer Kollegen in Mlada Boleslav arbeiten.

[Maido]

Wobei ja anders als vor 30 Jahren, der Lohnkostenanteil bei der Fertigung, einen immer kleineren Anteil am Produkt hat,
bei einer weiteren Senkung, wird das Auto dann kaum preiswerter, freuen dürfen sich dann eher die Shareholder.

Bei der österreichischen Oligarchenfamilie in Salzburg knallen jetzt schon die Korken, wo doch bald noch viel mehr Milliarden Euro die Säcke füllen werden.

[VWEV]

Sicherlich, aber bei einer Rendite von um die 1% würde wohl jeder von uns die Bank wechseln. So ist das mit Firmen, die sind dazu da um Geld zu verdienen und dienen nicht als Selbstzwecke dazu als Wohltätigkeitsverein alle glücklich zu machen.

@Maido , Du unterschätzt den Lohnkostenanteil, oder warum meinst Du können die Chinesen so günstige Autos anbieten. Spoiler, an den Teilepreisen liegt es nicht (nur).

[Maido]

Von 1% Marge ist da aber nix zu sehen, die Shareholder werden weiter gut bedient:

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... a2ac191acf

[VWEV]

Und wieder jemand, der Konzern und Marke nicht auseinanderhalten kann. 2,3 % waren es mit aktuell fallender Tendenz.
Schau Dir die Renditen anderer Hersteller an, dann ist selbst das bessere Konzernergebnis nicht toll.
https://www.volkswagen-newsroom.com/de/ ... 203%2C8%25).&text=Volkswagen%20Nutzfahrzeuge%20(VWN)%20startete%20stark,Euro.

[Sachsenaudi]

Entschuldigung, nach Sanierungsfall sehen für mich die Zahlen nicht aus. Zum Thema mangelnde Nachfrage nach E-Autos fallen mir allerdings andere Zahlen ein.

https://www.volkswagen-group.com/de/pre ... feld-18552

Zitat:

"Auftragseingänge in Westeuropa steigen leicht an (+2%), getrieben durch vollelektrische Fahrzeuge (+124%). Auftragsbestand reicht weit ins 4. Quartal hinein."

https://www.volkswagen-group.com/de/pre ... veau-18529

Zitat:

"BEV-Auftragsbestand in Westeuropa steigt leicht auf rund 170.000 Fzg.; Auslieferungen der neuen Modelle wie VW ID.7 Tourer, Audi Q6 e-tron und Porsche Macan Electric beginnen im dritten Quartal."

https://www.braunschweiger-zeitung.de/w ... t-los.html

Zitat:

"Betriebsratschefin Cavallo ist sauer und attackiert Vorstand: „Seit Corona haben wir die Pest am Hals mit fehlenden Teilen.“"

Das gleiche Spiel läuft in allen Werken, in denen MEB mit dem APP550 vom Band laufen.

Hier noch ein bezeichnender Beitrag aus einem anderem Forum (Motor-Talk).

https://www.motor-talk.de/forum/q4-e-tr ... l?page=677

Beitrag von User Str3ss0r vom 11.09.2024

Zitat:

"Melde mich ab.. 15/11/21 Bestellt, ausgeliefert am 6.09.24.. 330 km am Stück mehr oder weniger Autobahn gefahren, 60 km ca Rest, gestartet bei 95% 130/140/150 gemischt gefahren, teilweise mit offenen Dach.. Bin zufrieden. Dimensionen muss man sich gewöhnen. Bin ja das Auto das letzte mal in 21 Probegefahren.."

Wer hat für diese Zustände die Verantwortung zu tragen? Die Frau Cavallo, die Mitarbeiter in den MEB Werken, die nach der eingegangen Post mit absoluter Sicherheit die Schnauze voll haben werden?

Ich wünsche der Frau Cavallo und ihren Kollegen viel Erfolg, sollen sie den Laden notfalls über Wochen in Grund und Boden streiken.

[GTE_Ebi]

Heute ein Interview mit Jürgen Stackmann, Ex-Manager VW und inzwischen Dozent, in den Stuttgarter Nachrichten gelesen.
Tenor: Der schwächelnde eAuto Absatz ist nicht ursächlich an der Krise Schuld, beschleunigt sie nur (Anm: Dazu ist der BEV Anteil wohl auch viel zu gering). Ursache sind seiner Meinung nach die zu hohen Löhne und Gehälter, die gezahlt wurden um den Standortnachteil WOB auszugleichen. Und große Einschnitte gäbe es bei VW erst, wenn der Konzern tief in der Krise stecke, da das Land und die Gewerkschaft faktisch eine Mehrheit im Aufsichtsrat hätten. Grundsätzlich wäre die Marke VW immer renditeschwach gewesen, was aber durch Porsche und Audi aufgefangen worden wäre, funktioniere jetzt aber nicht mehr.

Dann meint er noch, dass VW die Synergien im Konzern nicht konsequent nutzt und den Untermarken Audi, Skoda.... zuviel Freiraum für technische Differenzierung lässt, was zu sehr großen Entwicklungsbereichen und hohen Entwicklungskosten geführt hat.

Er sieht den Staat in der Verantwortung für die gesamte deutsche Automobilindustrie etwas zu tun, da diese global nicht mehr konkurrenzfähig sei.

Anm: Speziell diese letzte Aussage finde ich problematisch. Der Staat kann einige Rahmenbedingungen verändern, aber die strukturellen Probleme müssen die Firmen natürlich selbst lösen um auf lange Sicht konkurrenzfähig zu werden.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... f63c3.html

[Sachsenaudi]

Die hohen Löhne und Gehälter in Wolfsburg werden aber im MEB Leitwerk Zwickau, der Tochter Volkswagen Sachsen GmbH gar nicht gezahlt. Dort warten die Beschäftigten seit 35 Jahren, das sie nur irgendwie mal in die Nähe dieses Niveaus kommen. Daraus wird nun natürlich mit Sicherheit nichts mehr werden.

Da winken wohl eher die Hungerlöhne aus Mlada Boleslav, der Tochter Skoda. Mit den Ostdeutschen, besonders den Sachsen kann man es ja machen. Die erste Deindustriealisierung haben sie schon ab 1990 erlebt und nun folgt halt die Nächste.