FAZ.de: "Zerstört Elon Musk auch die Marke Tesla?"

[Singing-Bard]

In der Presse gibt es vermehrt Berichte darüber das die Person Elon Musk zunehmend als Problem für die Firma Tesla gesehen wird.

Z.b im Artikel der Frankfurter Allgemeine:


"TWITTER WAR ERST DER ANFANG - Zerstört Elon Musk auch die Marke Tesla?"

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 00009.html

Wird davon berichtet, das in USA viele Tesla-Käufer die politisch eher Demokratisch orientiert waren sich von der Marke abwenden.

"...Die politische Haltung von Elon Musk färbt auf seine Automarke ab. Amerikanische Liberale halten schon Ausschau nach einem Ersatz für ihre Teslas. ..."

Ich halte diese eindeutige politische Positionierung und Wahlaufrufe für die Partei der Republikaner für sehr ungewöhnlich.

Wenn der Firmenchef von Mercedes zur Wahl einer rechtsgerichtenden Partei aufrufen würde hätte das sicher auch einen Einfluss auf die Kaufentscheidung in Deutschland ...

[Odanez]

Hmm schwierig, ich frage mich warum da so viele Leute Wert drauf legen, so tun sie das ja bei anderen Automarken nicht. Als ob irgendjemand interessiert welche Partei der Kia-Chef wählt, oder VW/Mercedes/BMW Chef - das kratzt doch niemand die Bohne. Und in den USA, wo es eh quasi nur 2 Parteien gibt, ist es in etwa mit deutschlands SPD und CDU zu vergleichen. Ein AfD Wähler ist kaum gleichzustellen mit einem Republican-Wähler.

Manche trennen Firma und Firmenchef einfach zu wenig, das macht für mich wenig Sinn. Für mich ist eine Firma eben nicht nur die Verwirklichung des Chefs, und auch wenn man den Chef so einer Firma finanziell unterstützt wenn man von denen kauft, so sollte man die Kirche doch mal im Dorf lassen.

Ich fahre Kia und weiß nicht einmal wer Kia Chef ist. Interessiert mich auch nicht. Ich weiß schon wer der Tesla-Chef ist, lege aber deshalb nicht mehr Wert auf dessen Einstellungen wenn es um die Entscheidung geht ein Auto zu kaufen.

Ich denke der negativ-Hype dürfte auch bald wieder vorbei sein und es geht weiter wie sonst.

[bm3]

An Musks Verhalten finde ich in letzter Zeit schon so Einiges sehr merkwürdig, bisher lief noch Alles gut, aber dann fing es mit Twitter an. Da hat er doch voll daneben gegriffen, gewaltig zuviel bezahlt, jedenfalls aus unternehmerischer Sicht. Die Einsortierung nach politisch "rechts" oder "links" halte ich sowieso nicht mehr für zeitgemäß, das ist mir viel zu undifferenziert. Bei uns sind die "Rechten" jetzt noch Putins Freunde, ich denke als solchen kann man Musk nicht bezeichnen.

[DocDan]

Kommt nach der "Flugscham" vielleicht die "Tesla/Musk-Scham"?

[Helfried]

Da finde ich aber chinesische Elektronik-Chips oder ukrainische Kabelbäume bedenklicher als den Musk, nur um ein paar von zahllosen möglichen Beispielen aufzuzählen.

[env20040]

Die wahrscheinlichste Formel lautet wohl, dass man als nächstes Versucht das Produkt schlecht zu machen um der Verbrennerfront wieder mal zuzuarbeiten.
Was interessiert mich Elon Musk?
Was interessiert mich Fakebook?
In beiden Fällen.. nicht die Bohne.

Ich danke diesem Herren dafür, die E-Mobilität Gesellschaftsfähig gemacht zu haben.
Und das war´s auch schon.

Hat das Dieselgate die Marke VW zerstört?
Die haben sogar nach dem Bekanntwerden noch den Golf 7 weiter mit zu hohen Abgaswerten verkauft....
Und, wie man heute hier im Forum lesen konnte, ist man als Niedersachse noch immer VW-Fan.

[Singing-Bard]

Artikel gestern in Forbes:
Elon Musk’s Twitter Antics Are Tarnishing Tesla – Just As Its EV Rivals Are Catching Up

https://www.forbes.com/sites/alanohnsma ... 7ed8422018

Wenn das Tesla Markenimage insgesamt um 6,2% fällt und bei den Wählern der Demokraten sogar um 20% (innerhalb eines Monats) obwohl am Kernprodukt nix wesentlich schlimmes passiert ist, dann ist das wohl der MUSK Faktor.


"...“I think if you're a senior leader at Tesla, you're praying and hoping that either Elon changes focus or gets off this Twitter thing,” said Mario Natarelli, managing partner of brand consultancy MBLM. “You could point to Kanye as an example of how something can erode very quickly.”

That erosion is already underway, according to research by Morning Consult. Since Musk’s Oct. 27 purchase of Twitter, Tesla’s overall favorability has dropped 6.2 points among U.S. adults, according to a Nov. 17 study. The change for the EV brand is more dramatic among Americans surveyed who identify as Democrats, falling 20 points in the past month, while rising 3.9 points among Republicans, Morning Consult said. ..."

[Köln Bonner]

Ich kann von uns sagen, dass wir eigentlich seit Vorstellung des Model Y vorhatten, mit diesem als Siebensitzer unseren Touran zu ersetzen. Die Verfügbarkeit zieht sich ja, aber seit einem guten Jahr sagt meine Frau, dass sie keinen Tesla mehr will wegen Musks Verhalten, da sie ihn nicht unterstützen will. Und seit einigen Monaten geht es mir genau so, obwohl das Siebensitzer-Model-Y für uns technisch sicher die beste Lösung wäre.

Nun kann man einwerfen, dass wir das bei anderen Automarken nicht so handhaben, aber welche Automarke gibt es denn, wo der Chef ständig in den Nachrichten ist, sowohl den seriösen als auch in den Klatschspalten? Der sich ständig klar politisch positioniert, und zwar auf einer Position, die meiner eigenen sehr fern ist. Der wiederholt sexistische Aussagen tätigt? Bei vielen Autobauern kenne ich den Chef nicht einmal (wer ist zum Beispiel der Chef von Hyundai?), und das ist eigentlich auch gut so.

Zusammengefasst als Antwort auf die Frage im Threadtitel: Ja.

[Oldy62]

Zusammengefasst als Antwort auf die Frage im Threadtitel: Ja.

Dem stimme ich zu.
Es ist müßig, darüber zu diskutieren und anzufangen, bei anderen Marken Hinderungsgründe zum Kauf zu finden. Darum geht es nicht.
Musk polarisiert. Was er im Moment von sich gibt, schadet ihm und seinen Unternehmen gewaltig. Ich glaube auch, das die US-Amerikaner diesbezüglich viel empfindlicher sind als wir Europäer.
Das man wg. Musk abstand von einem Tesla nimmt, kann ich gut verstehen.

[adauris]

Ich war ein großer Befürworter, als Tesla anfing, konnte mich 2012 kräftig darüber freuen, ein Papierprospekt des Model S zu erhalten.

Musk sprach vom "First-Principle-Thinking", davon hat er sich aber seit dem Cybertruck verabschiedet, auch die Versprechungen des FSD-Systems (so gut es auch als Lvl-2-Assistenz sein mag), in Kombination mit den horrenden Kosten hierfür, haben sich schlicht nicht gehalten.

Menschen als Kinderschänder zu bezeichnen, weil die eigenen Ideen via Twitter kritisiert wurden, Covid als eine harmlose Form der Grippe abzutun, sich gegen den Infektionsschutz in absurder Weise zu äußern, diese Tirade mit und um Twitter, gar Äußerungen, dass die Ukraine die völkerrechtswidrig annektierten Gebiete wohl zum Frieden mit Russland anerkennen sollte oder dass Taiwan zu China gehöre. Alles Aussagen von Musk.

Verantwortungsbewusstes Handeln als Unternehmensvorstand sieht anders aus.

Das Handeln eines verantwortungsbewussten Bürgers sieht anders aus.

Unter all den Aspekten ist die Marke für mich weit in der Sympathie abgerutscht und ich muss mir an den Kopf langen, wie man sich so öffentlich präsentieren kann, wie Musk es tut.