Quo vadis Daimler?

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Re: Quo vadis Daimler?

Herbs
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GTE_Ebi hat geschrieben: Im Unterschied zu Tesla hat Daimler aber die ganze Verbrennerflotte, Zulieferer und MA am Bein, die alle in der "alten" Welt beheimatet sind und man hat sich einen Sparkurs auferlegen müssen.
Cash Flow generierender Produkte, innovative Zulieferer, erfahrene Mitarbeiter... da sind wirklich Sachen, die sich kein Unternehmen wünscht 😜 Fisker gar nix davon, die werden total durch die Decke gehen...

Merke: nur weil man Verbrenner produziert, ist nicht jedes Teil grundlegend anders als bei einem BEV. Die vorhandene Expertise muss dann nicht weg geworfen werden... ein Auto ist schließlich mehr als Aggregat und Tank oder Batterie.
Und wenn es heißt, dass man irgendwann weniger MA braucht: jedes Jahr gehen eh ~3% in Rente, das kann dann relativ leicht reguliert werden. Und neues lernen können die anderen bestimmt auch, sie haben ja schließlich schon mal was gelernt.

Und zuletzt: wer sparen muss, hält seine Prozesse immer schön schlank.
e-Golf, ID.3, ID.4, ID7 Tourer
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Re: Quo vadis Daimler?

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Daimler ist gerade dabei, sich von seinen erfahrenen Mitarbeitern zu trennen, der Haussegen hängt schief:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... f59afecec2

Meine Glaskugel sagt, dass Källenius Strategie mit Rückzug in das Luxussegment nicht aufgehen wird und sich so oder so dort bald viele Beschäftigte einen neuen Job suchen müssen, eine hausgemachte Krise. Wenn die neuen EQ Modelle nicht mehr Erfolg am Markt haben als der EQC, wird's ganz schnell brenzlig.
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Re: Quo vadis Daimler?

Knobiwan
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Gut, dass jeder eine eigene Glaskugel hat. Auch wenn es hart klingt - an der einen oder anderen Stelle, müssen Zöpfe abgeschnitten werden. Die Medaille hat immer zwei Seiten und am Ende wird es zu einem Kompromiss kommen. Die "erfahrenen Mitarbeiter" wissen nämlich auch, dass sie "beim Daimler" bessere Bedingungen vorfinden als anderswo. Wo sonst bekommt man z.B. ab 14 Uhr(!) eine Spätschichtzulage?

Der EQC läuft aktuell übrigens nicht so schlecht.

Re: Quo vadis Daimler?

Jupp78
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GTE_Ebi hat geschrieben: eine hausgemachte Krise.
Was heißt hausgemachte Krise? Wie hätte man diese Krise denn umgehen können?
Dass bei einem solchen Umbauprozess es immer massive Widerstände gibt, ist ja irgendwo klar. Und dass der Umbauprozess aufgrund von äußeren Zwängen notwendig ist, ist ja offensichtlich. Das ist nichts hausgemachtes, sondern nur die Reaktion auf die äußeren Zwänge.

Re: Quo vadis Daimler?

p.hase
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bald gibt der chinese beim daimler den ton an. keine sorge, die ersatzteile sind weiterhin "deutsch" beschriftet.

Re: Quo vadis Daimler?

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"Der Chinese" ...

Mit 9% gibt man nicht "den Ton an". Mal davon abgesehen, daß man das als verantwortungsvoller Investor sowieso nicht anstrebt.

Und daß Daimler ( wie fast alle Deutschen blue Chips ) seinen Schwerpunkt aus dem hoch restriktiven und fortschrittsfeindlichen deutschen Markt in seinen jetzt schon größten Markt verlagern wird, ist nur vernünftig und daher zwangsweise.

Und jeder, der schon in China investiert hat weiß, daß es höchst hilfreich ist mit einem Chinesischen Konzern zu kooperieren.

Gruß SRAM

Re: Quo vadis Daimler?

p.hase
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wie willst du kooperieren wenn du mentalität, land und denkweise nicht kennst? wenn du gegrillten hund essen sollst beim after-corona dinner oder lebenden frittierten fisch? dann regiert letztendlich eben doch der chinese. glaubt jemand, daß dort deitsche ingenieure morgens vor der firma exerzieren? putzmeister!

Re: Quo vadis Daimler?

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Was heißt hausgemachte Krise? Wie hätte man diese Krise denn umgehen können?
Es wäre so einfach gewesen wenn man die Anteile an Tesla einfach gehalten hätte und eine Kooperation eingegangen wäre, wenn man nicht 40 Jahre an der Brennstoffzelle rumgeforscht hätte um sich dann notgedrungen sang und klanglos von ihr zu verabschieden, wenn man rechtzeitig an die Reduzierung des Co2 Flottenverbrauchs rangegangen wäre anstatt fette SUVs zu verkaufen, wenn man die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt und konsequent auf e-Mobilität gesetzt hätte, wenn man das Know-how selbst aufgebaut und den e-Kram nicht von Zulieferern bezogen hätte....

Vor wenigen Jahren hat Daimler noch die besten Zahlen seiner Geschichte präsentiert, das macht offensichtlich müde, selbstgefällig und fett.

Was die Chinesen bei Daimler können ist hier schön ausgeführt:
https://www.boerse-am-sonntag.de/aktien ... kauft.html
Golf GTE 2018 - 2020 / Hyundai Kona 2020 - 2023 / Tesla M3 SR+ US seit 3.2020........bevor Elon abgedreht ist

Re: Quo vadis Daimler?

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Weißt du: ich war schon oft in China, auch längere Zeit, habe ettliche Projekte dort entwickelt und unterstützt, Anlagen angefahren und Chinesische Kollegen in Technikumsanlagen in Deutschland geschult.

Und bevor wir zum ersten Male im Land waren, haben wir ein interkulturelles Training mit demselben Trainer durchlaufen, der auch den Diplomatischen Dienst schult.

Ich habe dort auch einige Freunde gefunden. Wer offen ist, der wird auch offen empfangenen. Und als begeisterten Hobbykoch konnten mich auch die exotischsten Gerichte nicht abschrecken: nirgendwo ist die Küche so vielfältig wie in China.

Und ja: die Chinesen haben sehr gute Kaufleute und Ingenieure. Und eine Führung, die diesen viel mehr Freiheiten einräumt wie die Deutsche Regierung uns. Weshalb sie würdige Nachfolger sind und unser Wissen dort gut aufgehoben ist.

Re: Quo vadis Daimler?

Knobiwan
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@GTE_Ebi

Im Nachhinein ist es alles so einfach. Man hätte auch 2001 1 Milliarde in Amazon investieren können - dann wäre Geld heute kein Problem. Die jeweiligen Entscheidungen erscheinen heute in einem ganz anderen Licht als damals. Beispiel Brennstoffzelle - mittlerweile ist klar, dass diese Technologie im PKW-Bereich sich kaum durchsetzen wird. Bei LKWs sieht das ggf. anders aus. Aber vor 20 Jahren? Und die ganze Klima-Debatte nimmt ja auch erst seit kurzem richtig Fahrt auf, so dass sich die Politik genötigt fühlt, zu agieren (richtig, wie ich finde).

Unterm Strich hätte man vieles anders machen können. Aber man ist eben auch kein Start-Up und getrieben von Aktionären und Gewinnstreben. Trotzdem fehlte mir auch die Vision. Heute gibt es die zumindest - ob man sie teilt oder nicht.
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