Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

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Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

Elektroautomieter
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Und wieder ist mir nicht klar, wer die Zielgruppe sein soll.
Der Life 20 war deutlich zu schwach auf der Brust und hätte kaum Käufer gefunden. Der Life 40 dagegen wäre mit einer 22 kW-Lademöglichkeit, etwas größerem Akku auf dem Niveau des Dacia Springs und hätte damit sicherlich Abnehmer gefunden.
Warum jetzt auf einmal größere Motoren? Der Up! verkauft sich super mit dem 61 kW Motor und wer selten auf der Autobahn unterwegs ist, der braucht auch die zusätzlichen Pferdchen nicht.
Die Marktlücke für sportliche kleine Elektrofahrzeuge ist mit dem Mini electric oder mit dem BMW I3S schon besetzt und wen will man mit einem 80 kW Motor denn überzeugen, der gerne schnell fahren möchte? Damit ist man auf dem Niveau des Corsas. Der wird auch nicht als sportlich verkauft.
Der Cross mit einer größeren Reichweite und min. 22 kW Ladeleistung ist ähnlich wie der Dacia Spring, könnte andere Zielgruppen ansprechen und für einen SUV sind die Menschen auch bereit mehr Geld auszugeben, was die Gewinnmarge deutlich erhöhen könnte. Ob der ins Image passt? Darüber könnte man hinweg sehen.

Man merkt dem ganzen E.Go an, dass er von Personen geplant wurde, die sehr rational sind, aber nicht nach einer Marktlücke gesucht haben. Prof. Schuh wollte ein rationales Auto bauen, was für den Alltag vieler ausreicht. Das hat er zwar, aber ein Auto ist so viel mehr und er hat nicht bedacht, dass manche auch mal 150 Kilometer fahren wollen oder es Menschen belastet, wenn sie nur noch mit 7 Km Restreichweite nach Hause kommen. Die kaufen das Fahrzeug nicht.

Auch ist feststellbar, dass Herr Schuh keinen großen Kontakt zu FFF, veganen Gruppen oder ähnlichen Verbänden hat. Irgendwann stellen viele aus diesen Szenen fest, dass ein Auto bei einem Kind und Arbeitgeber in 20 Kilometer Enternung doch sehr praktisch ist und sie kämpfen dann damit, ob sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren können, wenn sie ein Auto nutzen. Diesen Konflikt hätte ein (besserer) E.Go Life 40 "lösen" können, wenn er Sitze aus veganem Leder, Kinderarbeitfreie seltene Erden genutzt hätte und bei der Lithium Gewinnung darauf geachtet wird, dass das das genutzte Wasser gefiltert wird und die Auswirkungen auf die Natur so gering wie möglich gehalten wird. Beim Kauf gäbe es dann eine Ladekarte von Naturstrom dazu, so dass fahren auch mit "richtigem" Ökostrom möglich ist. Vermutlich sind noch weitere Möglichkeiten denkbar, bis das die Uhren im Amaturenbrett von einer Behindertenwerkstatt gefertigt werden.
Bei der Entwicklung hätte man die Blogs, Influencer, Zeitungen und Zeitschriften dieser Personengruppen mit einbeziehen können und hätte das Fahrzeug am Ende auch verkaufen können.
Natürlich nicht in hoher Stückzahl wie der Up!, aber dafür mit einer hohen Marge. Man sollte nie unterschätzen über welches Einkommen Menschen verfügen, die sich moralische Überlegenheit leisten können. Ein Versuch wäre es auf jedenfall wert gewesen, aber da sprach man in Aachen ja lieber über das "Porschefeeling" eines 60 kW Motors.
Egal was Prof. Schuh jetzt plant, bis auf das "moralisch überlegende" E-Auto fällt mir kein Markt mehr ein, der nicht besetzt ist.
Lowbudget: Dacia und Twingo
Massenmarkt für kleinere Fahrzeuge: Drillinge
Massenmarkt für etwas größere: Corsa, 208, Zoe und bald als SUV auch der Mokka, der sich vermutlich gut verkaufen lässt.
Sportliche und/oder "auffälligere" Kleinwagen: BMW I3(S) , Mini electric und Honda e

In jedem dieser Märkte kann der E.Go nicht mithalten oder aber er ist teurer.
Ich lasse die Umfrage auch nach meiner Abschlussarbeit weiter offen. Wenn wer die Daten haben möchte: PN an mich.
Nutzerverhalten an Ladestationen
https://www.umfrageonline.com/s/015ab48
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Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

150kW
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Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

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Ausgerechnet VW die es doch mal nach dem selbstgemachten Diesel-Debakel jetzt ohne Pool schaffen sollten ? Dann oder deshalb müssen Leute auf ihren eUp noch länger warten.Aber das kann ja im Interesse von Next e.Go sein.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

Elektroautomieter
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150kW hat geschrieben: VW holt e.go in den CO2 Pool:
https://www.electrive.net/2021/01/15/vw ... ersteller/
Müssten dafür nicht auch Autos verkauft werden?
Ich lasse die Umfrage auch nach meiner Abschlussarbeit weiter offen. Wenn wer die Daten haben möchte: PN an mich.
Nutzerverhalten an Ladestationen
https://www.umfrageonline.com/s/015ab48

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

150kW
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Vielleicht gibt es von VW ja einen Vorschuss der das ermöglicht :)

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

KannNixRichtig
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Bisher hat unsere Regierung ja alles getan, um Betrug und Verschleierung der Autoindustrie bestmöglichst zu decken. Wieso also sollte das nicht auch für die CO²-Zertifikate gelten?
Die Summe allen Übels ist konstant! ;)

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

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Es wäre mir lieber, einer der großen Premium Hersteller hätte zugegriffen, der keine direkte Konkurrenz im eigenen Portfolio hat. Dann hätte das vielleicht eine längerfristige Lösung sein können. So sehe ich eher schwarz, dass next.e.go eine langfristige Zukunft haben wird.
IONIQ 5 P45, PV 10kWp, OpenWB

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

red-fox
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VW (wie jeder Volumenhersteller) will doch gar keine KleinStwagen bauen. die upmigo werden vielleicht nochmal spärlich fortgesetzt (CO2 Maßgaben wurden mit dem Jahr 2020 festgeschrieben, ab jetzt kann man sich daran orientieren), aber auf Dauer mit 5000€ Verlust pro Fahrzeug verkaufen macht überhaupt keinen Sinn. Die Produktionskapazitäten kann man viel besser/hochpreisiger einsetzen. Kleinwagen wie der id.1 oder der Mini-Tesla sind eine Kategorie drüber und es dauert auch noch bis die kommen. Also nimmt man die Zertifikate mit ins Boot und kann damit 2 Verbrenner Touareg kompensieren. Man sieht auch an der Auswahl der Pool-Beteiligten, dass VW gar nicht mehr so viele Zertifikate braucht.

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

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5000€ Verlust pro Fahrzeug aufgrund von Manufaktur-Fertigung und nachdem man die Preise um 7000-8000€ gesenkt hat. Das lässt sich beheben indem man die Modelle regulär auf Linie baut. Die Nachfrage ist ja offensichtlich da.

Warum sollte eigentlich ein "Premium-OEM" zu so einer Bastelbude wie dem e.Go Life greifen? Mal davon abgesehen, dass die Integration in einen Konzern mit erheblichen Risiken behaftet ist.
BMW i3s 120Ah (seit 1/2019) || Tesla Model 3 LR AWD (12/19-8/21) || AUDI e-Tron 55 (02/22-08/22)|| VW ID.3 12/22-02/23|| VW ID.4 (seit 02/2023)

Re: Zukunft des e.GO life - rosig oder schon vorbei?

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Ich habe stark das Gefühl Professor Schuh hat es mit dem Elektroantrieb gar nicht so wie wir alle denken, sehen wir uns einmal seine Fachgebiete an:

.) Lehrstuhls für Produktionssystematik
.) Direktor des FIR – Forschungsinstitut für Rationalisierung e. V.
.) Mitglied des Direktoriums des Werkzeugmaschinenlabors WZL
.) Mitglied des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT)

Er wollte ein Fahrzeug Fabrik nach seinen Ideen und Vorstellungen bauen, der Elektroantrieb ist hier dem Verbrenner natürlich einfacher. (Vor allem hat sein erster Auftrag der Deutschen Post ihn dort hin getrieben, ob er wollte oder nicht). Seine immer wieder wiederholte Aussage „Sie müssen nicht weit fahren“ zeigt für mich, dass er das Thema Elektromobilität zwar hinnimmt aber seine Ideen ganz wo anders einbringen will. Sein ganze Kreativität liegt in der Fabrik nicht am Produkt.

Wenn wir den Grund für die VW Übernahme sehen wollen, dann müssten wir in die Fabrik schauen. Vor zwei Jahren schon hat Schuh in einem kleinem selbst fahrenden Fahrzeug auf irgendeiner Messe in einem Interview davon geredet, dass der den Auftrag für VW solche kleinen "Mover" zu bauen so gut wie in der Tasche hatte. (Nachtrag, gefunden es war in Genf in 2019, das Interview ab 9:00: https://www.youtube.com/watch?v=_l8vSYB ... e=emb_logo
VW hat so denke ich wenig Interesse an dem Fahrzeug, vielmehr an der Produktionssystematik. jm2c.
Prof. Dr. Günther Schuh, CEO of e.GO Mobile AG, added: “We are extremely pleased the Volkswagen Group offered us this cooperation. We can contribute e.GO’s agile product development and our strength in building small-series vehicles based on extruded aluminum spaceframes. And the MEB platform will make us faster, more robust and cost-efficient.”
Quelle:https://electrek.co/2019/03/07/e-go-ele ... -platform/
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

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