Leaf möglichst nicht an heimischer Steckdose aufladen?

[Atomkraft?Ja,Bitte!]

Hallo zusammen,
ich will mir demnächst einen gebrauchten Leaf oder Ion/miev/c-zero kaufen.

Zum Leaf heißt es in diesem Video
https://youtu.be/OSwvSOk9Nn8
(bei 0:17),
Nissan warne davor, die normale Steckdose zu verwenden, weil das die heimische Stromanlage überlassten könne.

Stimmt das?
Gilt das auch, wenn man nur nachts lädt, wenn der Stromverbrauch im Haus sehr gering ist?
Was muss man dazu sonst noch wissen?

[Köln Bonner]

Insbesondere ältere Schukosteckdosen sollten ausgetauscht werden, da der Klemmmechanismus oft nicht mehr stark genug ist und somit der Widerstand zu hoch ist.

Ansonsten sollten auch keine geschalteten Steckdosen verwendet werden, bzw. Der Schalter überbrückt werden. Wenn möglich, sollten auch keine wesentlichen anderen Verbraucher am gleichen Stromkreis hängen. Und insbesondere beim Altbau kann es sein, dass in der Verteilung die Klemmen auch nicht besonders gut sind.

Dass der Hausanschluss überlastet wird, ist absolut unwahrscheinlich.

Daher ist es prinzipiell immer am sichersten, eine neue, ausreichend dimensionierte Leitung direkt vom Sicherungskasten zu verlegen, mit eigenem Leistungsschutzschalter und eigenen RCD (bei dreiphasigem Laden Typ B). Und wenn man eine Leitung neu installiert, kann man auch gleich eine bessere Steckdose als Schuko installieren (CEE), ist gleich eine Wallbox.

Das ganze habe ich mir in den letzten Monaten erlesen. Im Zweifel einen Elektriker fragen.

[bm3]

Ja, du kannst damit dein Lieblings-AKW überlasten.

[SpringCoud]

Über die 230 V Haushaltssteckdose läd ein Elektroauto mit 2,3 kW (2.300 Watt), d.h. dauerhaft mit 10 Ampere (Für Laien: Das ist soviel wie ein starker Staubsauger verbraucht).

Wenn die Leitung und die Steckdosen einwandfrei und entsprechend abgesichert sind (in der Regel mit 16 Ampere) ist das überhaupt kein Problem, vorausgesetzt es wird nicht ein weitere starker Stromverbraucher über den selben Stromkreis betrieben! Egal ob tagsüber oder nachts!

Ich mache das mit meinem Leaf jetzt bereits seid seit 15 Monaten und hatte bisher keine Probleme. Weder die Steckdose, noch irgendwelche Kabel oder das Ladegerät am Ladekabel werden dabei nennenswert warm!

Gruß
Frank

[Helfried]

Gilt das auch, wenn man nur nachts lädt, wenn der Stromverbrauch im Haus sehr gering ist?

Mit deinem Gesamtverbrauch hat das nichts zu tun (außer du hast einen Stromtarif, der sich nach den Höchstwerten berechnet). Es geht nur um die betroffene Steckdose und deren Stromweg.
Es kann allerdings ökologisch sinnvoll sein, in Zeiten geringen Strombedarfs zu laden.

Viel Spaß mit dem Auto! Vorsicht, es könnten andere Hobbys unter der Sucht leiden...

[Köln Bonner]

Ich wollte nur erwähnen, dass Steckdosen durchaus heiß werden können. Als ich einen Tag einen e-Golf als Ersatzwagen hatte, hat der Ladeziegel die Ladung immer wieder unterbrochen, da der Temperatursensor im Stecker ausgelöst hat. Die Steckkontakte waren auch so heiß, dass man sie nicht anfassen konnte.

Als ich dann den Ioniq bekommen habe, habe ich die Steckdose austauschen lassen. Die Kontakte der alten Steckdose waren korrodiert und die Schrauben, mit denen die Steckdose an den Kabeln befestigt war, nicht ganz fest angezogen.

Mit der neuen Steckdose geht es bisher problemlos. Ich werde aus vier Gründen trotzdem eine Wallbox installieren:

1. Die Steckdose ist vor der Eingangstür und das Ladekabel bildet eine Stopperfälle.

2. Es nervt, immer das Ladekabel aus dem Auto oder dem Haus zu holen, anzuschließen und am nächsten Morgen wieder zu verstauen (daher auch Wallbox mit angeschlagenem Kabel).

3. Die Ladung geht schneller und mit einem höheren Wirkungsgrad.

4. Eine neue, dickere Zuleitung und eigene Absicherung mit LS-Schalter und eigenem RCD ist mir letztlich doch lieber als die bisherige Steckdose, die zusammen mit einigen Lampen und anderen Steckdosen an einem LS-Schalter hängt, und nur durch den RCD für das ganze Haus abgesichert ist.

[electic going]

Warum schreibt Nissan so etwas? Weil der Anwender ansonsten zur üblichen Freiverkabelung tendiert: kaskadieren von Mehrfachdosen, billige Verlängerungskabel, mehrere Verbraucher an der selben Sicherung. Und wenn da eine Dauerlast vom Auto dran hängt ist der Kabelbrand kein ob sondern wann. Kann man dem Anwender aber auch nicht verübeln, er weiss es oft nicht besser.

Deshalb gleich solche Empfehlungen.

[Wiese]

Jemand der sich "Atomkraft ja bitte" nennt sollte besser kein E-Auto fahren.

[Köln Bonner]

Ich finde es konsequent. Wenn schon Kernkraft, dann auch für alles nützen. Das Autofahren wird dann eben recht teuer.

[Atomkraft?Ja,Bitte!]

Vielen Dank schon mal für die hilfreichen Antworten!
Ein paar Fragen habe ich noch:

1. Was heißt "alte" Steckdosen in diesem Kontext?
Unser Haus ist Baujahr 2003, da sollte ich diesbezüglich wohl auf der sicheren Seite sein?

2. Ist die Problematik beim Leaf ausgeprägter als bei anderen, insb. als bei Ion/iMiev/C-zero?

3. Wäre es auch problematisch, eine Zeitschaltuhr zwischen Steckdose und Auto zu setzen?

4. Zum Thema Ladestation:
Ich habe gelesen, dass das langsame Laden an der 230V-Steckdose für den Akku deutlich schonender ist als beim Schnellladen an einer Station?!