Reparaturfreundlichkeit des Leaf

[leoElekto]

Heute kam ein Bericht bei Nextmove über die Reparaturanfälligkeit und -freundlichkeit von BEV

https://www.youtube.com/watch?v=xv0dGQ2Z3dM&app=desktop
bitte zum Leaf ab 23:30

"das Auto sei verantwortlich für die Bildung von Vorurteilen gegenüber E-Autos"

[Elektronenschieber]

Was den Preis der Ersatzteile betrifft können einige hier im Forum leidvoll bestätigen und dazu noch die horrenden Werkstattkosten.

Ironie ON
Das macht den Leaf zum wertvollsten Schrottfahrzeug in dieser Branche und zum Nachhaltigsten...jedes noch so kleine Teil wird x-mal wiederverwendet.
Ironie OFF

[RM8-6]

EV-Clinic ist eine kroatische Reparaturwerkstatt für E-Autos. Auf ihrer Internet-Seite gibt es den Bericht zum Nissan Leaf, woraus Nextmove zitiert.
https://evclinic.eu/2023/03/27/nissan-l ... teretypes/

Sucht man nach Defekten an Komponenten wie E-Motor, Inverter, AC-Charger, DC-DC-Converter, … findet man wenig im Netz zum Leaf. Diese Sachen scheinen ganz gut zu halten. EV-Clinic kann auch keine Reparatur dazu vorweisen. Sie lassen sich nur über hohe Orginal-Ersatzteilpreise aus. Aber bei ~600000 gebauten Leafs gibt es einen 2. Hand-Markt mit günstigeren Preisen.

Der einzig wirkliche Kritik-Punkt ist die Batterie. Dazu gibt es etliche Berichte mit ISO-Defekten, schlechten SOH-Werten, ... Aber hierfür gibt es jetzt Firmen, die neue Leaf-Batterien aus prismatischen CATL-Zellen anbieten. Wenn also die Batteriegarantie vorbei ist und ein Schaden auftritt, sollte man über so eine Reparatur nachdenken.
viewtopic.php?f=77&t=86558&start=40

[Taxi-Stromer]

Was den Preis der Ersatzteile betrifft können einige hier im Forum leidvoll bestätigen und dazu noch die horrenden Werkstattkosten.

Aber die Ersatzteile sind doch gar nicht teuer....

Vor drei Wochen war ich mit dem 40kWh Tekna bei meiner Nissan-Stammwerkstätte zum Jahresservice und dort wurde festgestellt, daß die Innenseiten der vorderen Bremsscheiben so stark verrostet sind daß man kein Pickerl (= TÜV-Plakette) ausstellen kann.
Ich zog dann eben ohne das Pickerl von dannen und sah erst zu Hause, daß auf der Servicerechnug folgendes "Angebot" vermerkt worden war:
Erneuerung der vorderen Bremsen mit Originalteilen ~ € 750,-, mit Nachbauteilen ~ € 550,-
Nun, ich habe mir jetzt bei einem Online-Händler ein Set aus zwei beschichteten Brembo-Scheiben samt Klötzen bestellt, der Preis inkl. Lieferung beträgt ~ € 120,-!
Einbauen wird mir das meine freie Werkstätte, was wohl nicht mehr als 2 Stunden zu je € 90,- dauern wird.

Und schon wieder mindestens € 250,- gespart!

[Elektronenschieber]

(...) zwei beschichteten Brembo-Scheiben samt Klötzen bestellt, der Preis inkl. Lieferung beträgt ~ € 120,-!

Schon interessant das ein renommierter Markenhersteller günstigere Teile liefern kann als Nissan, vermutlich sind natürlich die "Originale" viiiiieeel hochwertiger.

Wenn also die Batteriegarantie vorbei ist und ein Schaden auftritt, sollte man über so eine Reparatur nachdenken.

Immer wert darüber nachzudenken, aber momentan siehe ich noch nicht wirklich eine Möglichkeit zu einem vernüftigen Preis den Akku tauschen lassen zu können, zumindest nicht in meinem Raum.

Kleine Rechnung: Ein Ersatzakku für den ZE1 aus China kostet inkl. Versand ~7200,- $ (40 kWh) + Zollgebühren ~5% + EUSt-Satz 19% = ~ 10`000,- €
Alles mal schnell gerechnet, bzw. nachgeschaut was die Zollgebühren wohl sein werden, ohne Gewähr.

Jetzt braucht es "nur" noch eine Werkstatt in der "Nähe" welche diesen Austausch auch durchführt...Arbeitszeit inkl. Entsorgungskosten für den Altakku?
Keine Ahnung, aber man braucht nicht viel Phantasie das da mal schnell einige € zusammenkommen.

Ich bin auch ein Freund von Nachhaltigkeit, aber in diesem Fall (abhängig vom Fahrzeugalter) wäre es wahrscheinlich günstiger den Leaf als Ersatzteillager zu verkaufen und sich einen gebrauchten Leaf oder ähnliches dann zu kaufen.

Was genau ich machen werde im Falle "das"... wird sich dann erst rausstellen, ich hoffe bis dahin ist aber schon noch einige Zeit.

[mgerhard74]

Ich habe das Nextmove Video auch gesehen. Ich hoffe unser ZE1 aus 2018 lebt noch länger ohne Defekt....
Aktuell 52k km.

[leoElekto]

Ich habe das Nextmove Video auch gesehen. Ich hoffe unser ZE1 aus 2018 lebt noch länger ohne Defekt....
Aktuell 52k km.

Das Problem ist doch nicht dein persönliches Schicksal. Wer einen Leaf gekauft hat wusste im Grunde, worauf er sich eingelassen hat.
Das Schlimme ist, dass Nissan - als Pionier der BEV-Szene - in großem Umfang dafür verantwortlich ist, dass das Image der BEV heruntergerissen wird.

[Elektronenschieber]

Wer einen Leaf gekauft hat wusste im Grunde, worauf er sich eingelassen hat.

Dem muß ich vehement widersprechen!
Ich wußte das bei meiner Entscheidung 2017 als Einsteiger in die Elektromobilität nicht und jetzt im nachhinein das immer hören zu müssen finde ich einfach nur erbärmlich.

Die Faktenlage diesbezüglich war dünn und die zu verfügbaren E-Modelle noch dünner, aber im Nachhinein finden sich immer Klugscheißer die es angeblich vorher schon besser wußten.

Ich bereue den Einstieg mit dem Leaf absolut nicht, mittlerweile knapp 120`000 km auf der Uhr und trotz einiger Schwächen fahren wir den immer noch gerne und werden egal was kommt der Elektromobilität treu bleiben.

[Liza.Hans]

Die Überschrift ist völlig irreführend und unfair, ja klingt sogar nach BILD. Reparaturfreundlich ist ein Auto, wenn man etwas leicht und un-umständlich erneuern bzw. reparieren kann.

Zu unseren Zeiten hiess es: "Finger weg von Jaguar, da fällt kein 5 Mark-Stück durch den Motorraum nach unten." Bzw. schon einmal in den Motorraum eines 70er Citroen-DS geschaut? Schlangengrube!

DAS nennt sich reparturunfreundlich! Die Überschrift könnte z.B. heissen: "Kostenfaktor Fahrakku bei gebrauchten e-Autos".

Der LEAF ist aufgeräumt und mit Abstand unser bisher zuverlässigstes Auto. Bis auf das Nachziehen der Radmuttern war nie etwas. Und selbst das ist bei unseren e+ nicht mehr vorgekommen. Wieviele wurden produziert? 600.000? 1.000.000?

[Flowerpower]

Grade der Akku des Leafs ist super wartungsfreundlich.
Sicherlich nicht die beste Chemie, aber man muss auch bedenken, dass das Auto vor 15-20 Jahren entwickelt wurde. Man hatte keine Erfahrungen mit Großserien Fahrzeugen.