Jetzt noch einen neuen Leaf kaufen?

[Berni230]

Hallo,

nach mehr als vierjähriger Elektroauto Abstinenz schaue ich mich gerade mal wieder auf dem Markt um.

Nach der Akku Misere mit dem Renault Fluence bin ich natürlich etwas vorsichtiger geworden.
Inzwischen gibt es zwar jede Menge Elektroauto Modelle von fast allen Anbietern, allerdings meist zu vollkommen unbezahlbaren Preisen.
Vom derzeitigen Preis/Leistungsverhältnis scheint der Leaf eine der wenigen sinnvollen Optionen zu sein.

Ich habe mir einen Connecta diese Woche beim Händler angeschaut.
Vom Platz her im Innenraum überraschend geräumig, der Kofferraum ist auch schön groß.
Die Stoffsitze empfand ich im Lendenwirbelbereich etwas zu weich, Lordosenstütze hat der Sitz leider nicht.
Ein Modell mit Ledersitzen hatte der Händler nicht da.
Frage an euch:
Sind die Ledersitze etwas fester?

Auf die Frage nach den Lieferzeiten antwortete der Händler er könne keinen neuen Leaf mehr bestellen.
Das Fahrzeug wird nicht mehr hergestellt.
Er könne mir nur seine Lagerfahrzeuge anbieten.
Fand ich jetzt komisch, da der Konfigurator auf der Webseite ja noch funktioniert.
Allerdings hat das ja auch nix zu sagen, wenn der Händler keinen mehr bestellen kann.

Da stellt sich mir halt jetzt die Frage, ob es noch lohnenswert ist überhaupt einen Leaf zu kaufen?
Wenn der inzwischen nicht mehr gebaut wird, läuft da ja jetzt der Resteverkauf bei den Händlern an.
Ok, kann man evtl. ein Schnäppchen machen bei einem der letzten Neuwagen oder einer Tageszulassung/Jahreswagen.
Auch auf den Gebrauchtmarkt könnte das Auswirkungen im Preis zeigen, oder auch nicht.

Beim Gebrauchtkauf stellt sich mir gleich die Frage ob das Sinn macht im Bezug auf die kalendarische Degradation des Akkus.
Früher war die Rechnung um so jünger desto besser.
Hat das noch Gültigkeit im Bezug auf die inzwischen verwendete neue Zellchemie der Akkus?
(Gibt es eigentlich ein Datenblatt der neuen Akkus aus dem hervorgeht in welchen Temperaturbereichen der Arbeitsbereich des Akkus liegt?)

Oder ist auch, wie früher, davon auszugehen, dass nach acht Jahren der Akku hinüber ist und in Deutschland niemand in der Lage ist diesen zu reparieren?
Auf die Frage nach der Reparierbarkeit des Akkus musste der Händler dies verneinen.
Sie dürften/könnten dies gar nicht.
Wenn der Akku in der Garantiezeit defekt wäre würde er ausgetauscht.
Auf die Frage wie denn nach der Garantiezeit ein defekter Akku repariert wird, kam leider nur die Antwort, dass er noch keine defekten Leaf Akkus gehabt hätte.
Klingt ja einerseits gut, auf der anderen Seite, wenn der dann nach der Garantie kaputt geht, steht man im Regen.
Führt jetzt nicht unbedingt dazu dem Verbrenner gleich zu entsagen.

Ich bin da halt jetzt ein wenig verunsichert und will nicht aufs falsche Pferd setzen.
So nen Ärger wie mit dem Fluence brauche ich nicht noch ein zweites mal.

Was meint ihr, so aus dem Bauch heraus?

Viele Grüße
Berni

[c2j2]

Akkugarantie hast Du die 8 Jahre. Nur müssen Ersatzteile da sein, und hier hapert es: viewtopic.php?f=138&t=85209

Sonst bin ich vom Leaf überzeugt. NissansProduktpflege ist auch nicht des Namens "Pflege" würdig Das Auto selsbt ist sehr zuverlässig, außer dem o.a. Akkuproblem hatte ich noch keine Reparaturen, Stand 98.000+ km.

Nachteil Leaf ist ChaDeMO - wenn Du nur wenig "außerhalb" laden musst, ist das nicht wichtig.

[Elektronenschieber]

Hallo Berni230,

wie immer lautet die Antwort auf solch eine Frage: Ja, aber...

Wir haben unseren Leaf ZE1 40kWh jetzt seit mehr als 5,5 Jahren und fast 100`000 km runter, zur damaligen Zeit der richtige Kauf.
Das Auto ist zuverlässig und fährt sich sehr schön, wir sind zufrieden, allerdings muß man halt auch einige Abstriche in Kauf nehmen.
Dazu gehört: nur ein 1-Phasen Lader, ChaDeMO, digitale Anbindung (Fernzugriff auf das Auto eine absolute Katastrophe), kein Thermomanagement der HV Batterie (Stichwort: Rapidgate), Nissan Support ist eigentlich nichtexistent und die jährlichen Wartungskosten sind exorbitant!!

Dazu findest einiges hier im Forum.

Wir haben uns mit allem arrangiert, nutzen das Auto bis max. 250-300km (mit der 62kWh Variante wären es vermutlich 50% mehr) oneway und haben trotzdem bis zu 20`000 km pro Jahr damit zuverlässig zurück gelegt.

Die Frage an Dich: Was ist Dir wichtig, was soll der Leaf kosten und welche Batteriegröße ist verbaut?

[electic going]

Für mich sehe ich z.Z. keine echte Alternative zum Leaf. Er hat nicht dieses überall wuchernde Touch-Zeugs, was ich im Auto als völlig ungeeignet sehe. Ist keines dieser auf protzig und aggro getrimmten SUVs und bietet zuverlässige Assistenssysteme. Dazu ein völlig entspanntes und simples Fahr- und Bremssystem. Das alles schließt für mich die VWs und Teslas leider aus, die Audis und BMWs, Koreaner auch. Bleiben einige der französischen und chinesischen. Da scheitert es hier an Händlern.

Wäre CCS drin, direkte Kaufempfehlung für einen E+.

[Liza.Hans]

Wenn Du einen guten Freund suchst der ausgereift ist und immer funktioniert, von einem Hersteller der 2-3 Anlaufstationen hat in Deutschland die während 8 Jahren und 160.000km innerhalb 4-8 Wochen einzelne defekte Zellen tauschen, mit straffen Sitzen und ausgeklügelter Heizung dann halte es wie meine Frau "Ich fahr den LEAF gerne" und hole Dir einen 62er Tekna.

Und nun "Feuer frei!" sagt vermutlich alles.

[Misterdublex]

@Berni230 :
Käme für dich denn nicht alternativ auch ein gebrauchter VW e-Golf300 mit dem 36 kWh-Akku in Frage? Mit dem sehr niedrigen Verbrauch, kann der sicher mit dem 40 kWh-Akku des Nissan Leaf mithalten. Die letzten von diesen Fahrzeugen wurden im 1. Qrtl. 2021 zugelassen und sind noch nicht so alt.

Vorteil: CCS und 2-phasigen AC-Laden. Nachteil: Auch Rapidgate, wie beim Nissan Leaf.

Wir verkaufen bald unseren VW e-Golf aus 2017 mit 100.000 km. *augenzwinker*

[c2j2]

Verbrauch: Siehe auch viewtopic.php?f=135&t=89643

[Johnny]

Auf die Frage nach der Reparierbarkeit des Akkus musste der Händler dies verneinen.
Sie dürften/könnten dies gar nicht.

Es gibt in Deutschland eine Handvoll Nissan-Händler, die zur Reparatur auf Zellebene zertifiziert sind. Sollte so eine Reparatur bei dir anstehen, wird dein Auto dann in eine solche Werkstatt transportiert. Wie lange das dann dauert und ob Ersatzteile verfügbar sind ist dann eine andere Frage.

[c2j2]

PS: trotz meines Ärgers über Nissan (die Firma und deren Behandlung von Kunden) habe ich mich entschlossen, den Leaf zu behalten für meine Frau, die den Leaf liebt (und mit dem Model 3 nur wenig anfangen kann), weil ich das, was das Auto in meinen Augen wert ist, nicht im Verkauf bekommen kann.

Siehe viewtopic.php?f=66&t=89368. Er steht also nicht mehr zum Verkauf, ich werde das demnächst löschen. Dieser Eintrag ist "ehrlich" geschrieben und beschreibt das Verhältnis zu dem Wagentyp gut - wenn Nissan damals nicht knapp ein halbes Jahr gebraucht hätte wegen der Zellen, hätten wir keinen Tesla und das "Rapidgate" in Kauf genommen. Klar gibt es Unschönheiten (vergiß das Infotainment, aber Android Auto (+CarPlay vermutlich) läuft auf dem Schirmchen und ersetzt das besser), es gibt kein Upgrade von ChaDeMO auf CCS... der Leaf ist ein Auslaufmodell. Aber noch die "alte" Generation und ich erwarte beim Leaf auf Dauer weniger Probleme als bei den modernene Spielzeugen.

Frage eher: "neu kaufen" oder nicht. Es gibt ein paar Leafs auf dem Fahrzeugmarkt, und mit dem LeafSpy und einem passenden Dongle kann man den Akku einschätzen.

[andre311]

Vom Preis her ist der Leaf fast unschlagbar, das grosser aber,die Technik ist schon alt und ineffizent,da gibt es bessere Fahrzeuge,allerdings warscheinlich nicht fuer den Preis, wenn du das Auto nur zum Pendeln brauchst ist er eine Empfehlung,vergiss ihn bei Langstrecke und Schnelllader.