Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

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Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

Leto89
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Lithium ist KEIN seltenes Element. Es kommt nur leider in geringer Konzentration vor, weswegen das Mining aufwendig ist.

Lithium wird billiger aus Salzlaugen gewonnen als per Bergbau.
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Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

Helfried
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Meinereiner hat geschrieben: Die Ausrede "Reichweite" gilt nicht, weil die Energiedichte im Bereich von LFP liegt.
Die Energiedichte von LFP galt eigentlich 15 Jahre lang als untauglich für Autos. Eigentlich ist das immer noch so.
Nicht einmal "Spielzeug"-Modellflugzeuge fliegen damit.

Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

risk
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Meinereiner hat geschrieben:
Dazu kommt, dass bei NaIonen anscheinend beide Elektroden aus Aluminium sein können, bei LPF ist (soweit mir bekannt) Kupfer nötig. Ein weiterer relativ Kostenfaktor, Aluminium ist deutlich billiger.

So oder so: Der Vorteil ist recht groß, uns steigt, wenn die Batteriepreise sinken (Weil dann Anteil des Preises, den die Rohmateriealien ausmachen steigt).
Die Ausreder "Reichweite" gilt nicht, weil die Energiedichte im Bereich von LFP liegt.
Na-Akkus haben bei den Rohstoffen Vorteile gerade auch für Europa, aber die Energiedichte ist deutlich unter LFP. CATL hat auch nur die gravimetrische Energiedichte genannt "Wh/kg". Ein Hauptnachteil ist aber die volumetrische Dichte von Na-Akkus. Diesen Nachteil sieht man auch in der Pressemitteilung von CATL: Bei einem BEV mit Na-Akku spricht CATL von 500 km und bei LFP von 800 km. Deswegen hat CATL auch Kombi-Batterien vorgestellt, um beide zu integrieren (da spricht CATL von 700 km Reichweite). Ob sich solche Systeme in der Praxis zeigen, wird man sehen. Aber es wird eben entwickelt, weil Na-Akkus Nachteile bei der Energiedichte, insbesondere beim Volumen, haben.

Das soll nicht Na-Akkus schlecht reden. Das System soll etwa deutliche Vorteile bei Kälte haben, wo LFP typischerweise empfindlich reagiert. Der Akku soll auch mehr Sicherheit bieten.

https://www.catl.com/en/news/6401.html

Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

bernd71
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Helfried hat geschrieben:
Meinereiner hat geschrieben: Die Ausrede "Reichweite" gilt nicht, weil die Energiedichte im Bereich von LFP liegt.
Die Energiedichte von LFP galt eigentlich 15 Jahre lang als untauglich für Autos. Eigentlich ist das immer noch so.
Nicht einmal "Spielzeug"-Modellflugzeuge fliegen damit.
Bei Modellflugzeugen zält jedes Gramm Gewicht.

Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

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Na-Ion wird (außer ggf bei stationären Akkus) Li niemals ersetzen, aber es kann es durchaus ergänzen.

Auch die volumetrische Energiedichte ist kein Problem, wenn man das beim Fahrzeugdesign berücksichtigt. Zudem fährt man ja zum Beispiel beim MEB bei den "Einsteigerakkus" Luft herum, weil Module fehlen.

Stattdessen könnte man diese Einstiegsvarianten mit Na-Ion bestücken - mit den Vorteilen, dass die Performance im Winter nicht so einbricht. Zudem kann man auf komplexe Klimatisierung verzichten.

Das geht allerdings dann gegen die Standardisierung, die man als Hersteller anstrebt (das bringt voraussichtlich mehr Kostenersparnis, als ein etwas günstigerer Akku in einer Fahrzeugvariante).

Daher vermute ich, dass man diese Chemie eher in dedizierten (importierten) China-Kleinwagen mit kleinem Akku und ohne große Temperierung zu günstigen Preisen finden wird. Also eher nicht die Unabhängigkeit, die man hier erwartet.

Europa sollte allerdings Na-Ion für den stationären Speicher nutzen, und bei den Autoakkus eher in die High-End Produkte (Festkörperakku) gehen und die günstige "Massenware" weiter den Chinesen überlassen.

Genau so ist China oft erfolgreich vorgegangen. Anstatt jeden Schritt aufzuholen "state of the art" oft ausgelassen und stattdessen gleich auf die Zukunft fokussiert und investiert.
05/24 2. ID.3 (privat) neues Hauptfahrzeug
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Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

Petterson
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Genau da sehe ich auch die Anwendung für Na-Ion Batterien, in kleinen bezahlbaren Autos mit bis zu 500 Kilometer Reichweite, auch im Winter. Nicht jeder braucht 800 Kilometer Reichweite oder mehr und nicht jeder hat einen dicken Geldbeutel auf der hohen Kante liegen. Dieses Feld sollte man lieber nicht nur den Chinesen überlassen, sonst kann Volkswagen bald komplett einpacken.

Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

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Wenn man sehr schnell nachladen kann, dann hat man ggfs. trotz 1-2x mehr nachladen noch einen Vorteil auf der Langstrecke, sprich: "Reichweite" wird überbewertet.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

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Die Lösung um unabhängiger von China zu werden ist ganz einfach!
Einfach keine chinesischen Waren kaufen, sondern Waren aus heimischer Produktion!
Durch die Mehrkosten finanziert man seinen eigenen Arbeitsplatz bzw. die Handelsbilanz seines Heimatlandes.
Macht aber Keiner, denn "Geiz ist Geil", und daher vernichten wir jetzt auch noch die letzte große Industrie in Europa.
(Die Autoindustrie samt Zulieferer und Händler).
Dadurch haben wir dann überhaupt keine hässlichen Fabriken und keine Umweltverschmutzung vor unserer Haustür,
und dafür mehr Platz für Parkplätze auf der grünen Wiese für den Supermarkt am Stadtrand. :( :wand:

Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine mir geht es schlecht ich habe "Menschen". Sagt der Andere: "Das geht vorbei."
https://schrotundkorn.de/umwelt/harald- ... fen-uns-ab
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Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

Optimus
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Super-E hat geschrieben: Anstatt jeden Schritt aufzuholen "state of the art" oft ausgelassen und stattdessen gleich auf die Zukunft fokussiert und investiert.
Dann müssten die Manager/Unternehmer hierzulande und der EU ja mal was unternhemen (ins Risiko gehen) :shock: und zu ihren Entscheidungen stehen. Das gefährdet jedoch die Prämien/Tantiemen/Aktienoptionen. ;-)
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,2 kWh/100 km (netto) @75 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: 1000€ Rabatt bei Kauf; Octopus Referral: Gutschein für beide

Re: Sind Na-Ionen-Akkus die Lösung um unabhängig(er) von China zu werden?

Jack-Lee
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@JoDa : Ja, ganz einfach.
Kauf ich halt einen VW! Oh, die Teile kommen auch aus Asien? Doof...
Jedwede Elektronik und Elektrik kommt aus Asien.
Fast alle Haushaltswaren kommen aus Asien.
Durch die Auslagerung der Produktion dahin in den 60-70er Jahren, weil "man spart Geld und macht Profit!", sind "Consumerprodukte" aus heimischer Produktion quasi nicht exisistent. "Einfach so" umstellen ist schlicht unmöglich und verleugnet das eigentliche Abhängigkeitsproblem.

Wenn China Taiwan überfällt und Europa dann den Hahn bzgl. Microelektronik abdreht, werden wir hier bald nicht mal mehr einen Haartrockner kaufen können.

Und was ist denn die Energiedichte bei der NaIon so das Problem? Wenn das Kurzstreckenfahrzeug 200km Reichweite hat und in 15min geladen ist, deckt man 99% der Alltagsfahrten ab. Der Hang zu "aber ich muss 10h durchfahren können!" ist einfach nur gefährlicher Unsinn. Es hat Sinn, dass Berufskraftfahrer strikte Lenkzeiten haben. Warum Hans Dieter als Amateur dann meint, diese um 100% überschreiten zu können, geht mir nicht in den Kopf.
Hans Dieter fährt ja auch nicht 2Wochen jede Tour de France Strecke 2x mal, weil Profis sind ja so lasch.
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