Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

zitic
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Ich denke, das sich das Tauschszenario eher noch entspannen wird. Siehe die MEB-Platzform mit den Plug and Play-Modulen die auch serienmäßig in verschiedenen Größen angeboten wird. Da hat man dann vor allem eine einheitliche Plattform, die viele Modelle beschickt und lange läuft.

Darüber hinaus kommt man langsam in Stückzahlen, die für viele Anbieter/Zulieferer überhaupt erst interessant werden. Wenn ich davon ausgehe, dass in 8-10 Jahren vielleicht noch ein paar hundert Wagen von einer Architektur herumfahren und ein großer Anteil davon ohnehin keinen Akkuersatz erwägen wird, weil der halt noch lange aufgrund des Materials sehr teuer sein wird, dann ist das naturgemäß kein wirklich interessanter Business-Case.

Die Rechnung, dass die Hersteller nur noch mit wesentlich weniger Jahren rechnen werden, weil das ja mehr Umsatz bedeutet, ist natürlich auch noch sehr einfach gestrickt. Das Gebrauchtmarktmanagement ist ja genauso wichtig. Wenn ich weiß, dann der Wagen viel schneller an Wert verliert und das irgendwann gar nichts mehr wert ist, wird auch die Bereitschaft sinken da besonders viel für auszugeben. Es ist dann halt immer mehr Fastfood. So dumm sind die Verbraucher dann doch nicht, dass das ohne Wirkung durchgeht. Und Flottenbetreiber und vor allem Leasinggesellschaften, über die ein Großteil des Geschäft läuft, werden da genau rechnen.

Für die Privatverbraucher wird das den Trend zu Mobiliät als Service noch verstärken. Weniger schaffen sich direkt einen Wagen an, wenn die Unsicherheit mit hineinspielt. Man least z.B. auch nur noch. Da hat muss sich der Leasinggeber darum scheren. Noch mehr Leute kommen ins Grübeln, ob man den eigenen Wagen (bzw. Zweitwagen) wirklich braucht.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Langlebigkeit als Argument für das BEV (und höhere Anschaffungskosten) genutzt wird. Das fällt damit alles weg.

Das Problem der hohen Materialkosten wird aber noch länger bleiben. Das ist natürlich ein großer Nachteil. Uralter Wagen und da soll man noch 4.000€ (was sicherlich absehbar kein Wucher sein wird) für einen neuen Akku zahlen? Das wird auch nicht überall Standard werden. Durch die Plattform-Module wird der Second-Use-Case aber sicherlich auch interessanter, wenn man die Module nur in standardisierte Systeme einstecken muss. Das ergibt dann wenigstens etwas Restwert.

Und mit der Zeit wird es überall entsprechende Plattformen geben. Das ist ja bei viele OEM schon angekündigt. Damit wird die Frage dann doch etwas entspannter.
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Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

Ranzoni
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kiter hat geschrieben: Diese Firma dürfte weltweit die einzigste sein die Teslas repariert und hat deshalb als einzigste ERFAHRUNGEN mit der Leistungselektronik und dem Akku.
Naja, zumindest der Besitzer des reparierten Tesla verfügt auch über eine Erfahrung.

Ranzoni

Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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@Ranzoni logisch :). Welche VERSCHLEIßTEILE in der Leistungselektronik gewechselt werden müssen wissen nur die Profis von Gruber.
2002 - Seat Ibiza Sport 1.9 TDI 130PS 310Nm - 260000km 1.Motor
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Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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@Graustein Wenn die Fahrzeuge nur 10 Jahren alt werden liegt der Durchschnitt dann bei 5 Jahren !
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Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

Graustein
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Nicht zwigend.
Er kann auch bei 8 Jahren liegen. Oder 9 oder eben 10 Jahre...
Das kann keiner sagen, außer Kiter mit seiner Glaskugel.

Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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SRAM hat geschrieben:Hier unterliegst dem "Paradox der Sterbetafel": "Je älter man ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit noch älter zu werden." Also der Tatsache, daß die Lebenserwartung mit steigendem Alter ansteigt.

Das ist aber nur deshalb so, weil die früh Verstorbenen der Kohorte in der Betrachtung ja nicht mehr auftauchen, der "Durchschnitt" also mit einem immer kleineren Teil der Kohorte, nämlich den Überlebenden, gebildet wird.
Das sehe ich nicht ganz so, da hier die "früh verstorbenen" ganz überwiegend nicht "beerdigt" worden sein dürften, sondern vermutlich eine neue Batterie (auf Garantie) bekommen haben.
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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Garantie = kostenlos juckt also nicht
nach der Garantie = wirtschaftlicher Totalschaden
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Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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kiter hat geschrieben: Garantie = kostenlos juckt also nicht
nach der Garantie = wirtschaftlicher Totalschaden
Das ist schon sehr schwarz/weiß gemalt. :|

Aber, es ist schon im Moment so, dass
- die Batteriepreise,
- die Möglichkeiten für Tausch Batterien von Drittanbietern,
- gebrauchte/Aufgearbeitete Batterien,
- Batteriereparaturen
alles noch stark in den Kinderschuhen steckt. Das alles wird aber notwendig, schon um den Umweltaspekt dort hin zu führen, wo er uns jetzt schon verkauft wird.
Ich bin zwar sehr optimistisch, und würde nicht gleich jedem EV Käufer einen Totalschaden vorhersagen. Das es einige Fahrzeughersteller gibt, die es sich nicht leisten können oder wollen, einem EV Fahrer mit defekter Batterie zu helfen, ist auf jeden Fall eine ganz schlechte Werbung für den EV im Ganzen. Auch hier sieht man deutlich, welche Firma / Werkstätte es ernst meint mit der Elektromobilität. Ein Fahrzeughersteller der die EV nur deswegen im Angebot hat, um sein Flottenziel zu erreichen, sonst aber mit den Fahrzeugen Verlust macht, der wird sehr wenig Interesse haben eine Batterie zu reparieren oder gegen eine Aufgearbeitete Batterie zu tauschen. Weil nur durch einen Neuwagen erreicht der sein Flottenziel.
Ich für meinen Teil bin halt von der eher vorsichtigen Art, ich habe meine Batterie gemietet. Dadurch hab ich jetzt recht günstig meine aus der Mode gekommene 20kWh Batterie gegen eine zumindest fast zeitgerechten 40kWh Batterie wechseln können, ohne den Wert des Fahrzeuges noch einmal zahlen zu müssen.
Weil das Problem, dass die Batterien dadurch dass es immer größere und bessere gibt, schnell zum alten Eisen gehören, ist ja leider auch eine Tatsache. Egal ob die 20kWh Batterie noch funktioniert, die ist nichts mehr wert, keiner will alle 150km zum Nachladen. (Erzählt mir bitte nichts darüber, ich habe es 6 Jahrelang praktiziert, ohne ICE Ersatzfahrzeug in der Garage, von Amsterdam bis Athen...)
Wenn die Batterie den Geist aufgibt, hole ich mir eine neue. (ok, die Wartezeiten sind jetzt auch nicht prickelnd). Ein Fahrzeug Leben lang. Natürlich zahle ich dadurch einiges an den Vermieter. Aber die Wette auf einen haltbaren Akku ist mir meine Nerven nicht wert. Wie auch immer, jeder der meint dass es ein Risiko ist, kann bei fast allen Fahrzeugherstellern seine Batterie mieten und das Risiko auslagern. Ob der Restwert des Fahrzeuges wegen einer Mietbatterie höher oder niedriger ist, bleibt ab zu warten. Aber das Risiko eines Altbatterie Kaufes ist sicher auch nicht zu unterschätzen.

Aber, generell muss man Deine Schwarz/Weiß Malerei schon zurückweisen, weil die Erfahrungen mit den Batterien durchwegs besser sind, so gesehen bin ich wahrscheinlich mit dem Mietmodell meiner Batterie um einigen Euros teurer gefahren, aber das ist halt meine ganz persönliche Angst von der ich mich hier frei kaufe :)
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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iOnier hat geschrieben:
Das sehe ich nicht ganz so, da hier die "früh verstorbenen" ganz überwiegend nicht "beerdigt" worden sein dürften, sondern vermutlich eine neue Batterie (auf Garantie) bekommen haben.
Sie tauchen aber (hoffentlich !) nicht mehr in der Statistik auf. Das ist der Punkt !

Und sollten sie tatsächlich wieder in die Statistik mit einer neuen Batterie aufgenommen worden sein, würde dies das Bild noch viel stärker verzerren.


Gruß SRAM

Re: Erfahrungen mit den Akkus im Alter

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Da ein Ersatz erst deutlich unter 80% Restkapazität erfolgt und ein Schwellenwert von 80% hier als Parameter dient müssen die natürlich mit "unter 80%" in eine solche Statistik eingehen.
Gruß
Werner
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