Mehrverbrauch bei Regen

Re: Mehrverbrauch bei Regen

Addur
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Naja, die Höhe des Wasserfilms hängt von der Regenintensität, von Fahrbahnneigung, Durchlässigkeit und Körnung von Asphalt ab. Wie viel davon (=rel. Anteil) verdrängt werden muss, hängt von Profil- und Profilhöhe ab. Dass das auf Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt wird, ist falsch. An der Stelle, wo das Rad abrollt, ist theoretisch ein Momentanpol. In der Praxis gibt es natürlich eine Abplattung, sodass es kein echter Momentanpol ist, aber weit weg von Fahrzeuggeschwindigkeit. Jetzt wird ein Teil davon in die Rillen und Zwischenräume geschoben, ein anderer Teil seitlich rausgeschoben und ein Teil soweit beschleunigt, bis es abspritzt (immer noch weit weg von Fahrzeuggeschwindigkeit). Daneben baut sich ein dynamischer Wasserkeil vor dem Rad auf, den das Auto vor sich herschiebt, der sehr stark vom Tempo und von vorher genannten Faktoren abhängt. Der Keil ist in einem Gleichgewicht zwischen Abtransport und neuem Aufbau (bis zum Aquaplaning, wo der Aufbau größer wird als der max. Abtransport. Das alles ist zudem turbulent. All diese Prozesse erzeugen Reibung. Die Reibung muss das Auto überwinden. Zusätzlich wird natürlich auch Wassermasse beschleunigt und bewegt. Wenn also bei 1mm Wasserfilm auf 100Km auf Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt 4KWh bedeutet, dann ist das ein Ergebnis, was nicht realistisch gerechnet ist, jedoch zufällig je nach Gegebenheit zu einem ähnlichen Ergebnis führen kann. Die Messung des Schwallwiderstands ist da schon sehr viel besser, aber auch hier gibt es nicht nur eine Abhängigkeit zur nominalen Reifenbreite.
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Jaja, Du hast Recht und ich meine Ruhe ;)
Addur hat geschrieben: Naja, die Höhe des Wasserfilms hängt von der Regenintensität, von Fahrbahnneigung, Durchlässigkeit und Körnung von Asphalt ab. Wie viel davon (=rel. Anteil) verdrängt werden muss, hängt von Profil- und Profilhöhe ab.
Was Du nicht sagst ;)
Dass das auf Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt wird, ist falsch.
Warum?
An der Stelle, wo das Rad abrollt, ist theoretisch ein Momentanpol. In der Praxis gibt es natürlich eine Abplattung, sodass es kein echter Momentanpol ist, aber weit weg von Fahrzeuggeschwindigkeit.
Das ist wohl wahr. Aber der Momentanpol bewegt sich mit Fahrzeuggeschwindigkeit, nicht wahr?
Jetzt wird ein Teil davon in die Rillen und Zwischenräume geschoben, ein anderer Teil seitlich rausgeschoben und ein Teil soweit beschleunigt, bis es abspritzt
So ist es.
(immer noch weit weg von Fahrzeuggeschwindigkeit).
So ist es nicht. S.o., der Momentanpol bewegt sich mit Fahrzeuggeschwindigkeit.
Daneben baut sich ein dynamischer Wasserkeil vor dem Rad auf, den das Auto vor sich herschiebt, der sehr stark vom Tempo und von vorher genannten Faktoren abhängt.
Genau. Mit Fahrzeuggeschwindigkeit.
Der Keil ist in einem Gleichgewicht zwischen Abtransport und neuem Aufbau (bis zum Aquaplaning, wo der Aufbau größer wird als der max. Abtransport.
So ist es.
Das alles ist zudem turbulent. All diese Prozesse erzeugen Reibung. Die Reibung muss das Auto überwinden. Zusätzlich wird natürlich auch Wassermasse beschleunigt und bewegt.
So ist es.
Wenn also bei 1mm Wasserfilm auf 100Km auf Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt 4KWh bedeutet, dann ist das ein Ergebnis, was nicht realistisch gerechnet ist, jedoch zufällig je nach Gegebenheit zu einem ähnlichen Ergebnis führen kann.
Du hast insofern Recht, als die Wasserreibung die Geschwindigkeit der abspritzenden Wassermassen reduziert. Die Setzung, dass das Wasser mit Fahrzeuggeschwindigkeit verdrängt wird, ist zwar idealisiert, da sie keine Reibung beinhaltet, aber eben dieser Reibungsanteil reduziert die Geschwindigkeit. Die notwendige Leistung ist die selbe.
Die Messung des Schwallwiderstands ist da schon sehr viel besser,
Es ging nicht um Messungen, sondern um Modellrechnungen.
aber auch hier gibt es nicht nur eine Abhängigkeit zur nominalen Reifenbreite.
Hatte ja auch niemand behauptet, nicht wahr?

Bleibt also: breitere Reifen - mehr Wasserwiderstand.
Bleibt auch: Regen behindert Autos erheblich. Kann man nur bei eAutos sehr genau "messen".
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Re: Mehrverbrauch bei Regen

Jake1865
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Breitreifen erhöhen nur das Aquaplaningrisiko.
Das kann ich so nicht bestätigen. Jedes neue Auto von mir hatte immer breitere Reifen als das vorherige. Aber die Aquaplaning Neigung nahm immer mehr ab.
Dabei fahre ich seit vielen Jahren immer die gleichen Reifen: Goodyear 4 Seasons. Aber eben immer größere und breitere.
Vielleicht liegt es daran das die Autos immer schwerer und die Reifen immer besser wurden. Keine Ahnung. Was meint Ihr?

Überraschendes Aquaplaning hatte ich nach sehr langer Zeit erst vor kurzem wieder, weil ich meinen Wagen bald abgebe und mir die billigsten Reifen aufziehen ließ. Die sind der absolute Dreck. Deutlich mehr Verbrauch, Deutlich schlechtere Haftung und sehr frühe Aquaplaning Neigung. Ich hatte mich erschrocken bei welch niedriger Geschwindigkeit und flachem Wasserfilm das plötzlich passierte.

Gruß Jake
Die Amis haben die bessere Show. Die Deutschen bauen die besseren Autos.

Re: Mehrverbrauch bei Regen

Addur
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@Alex1: Die Relativ-Geschwindigkeit zum Asphalt ist in der Theorie 0= Wälzpunkt=Momentanpol (natürlich wenn das Fahrzeug konstant fährt). Glaub mir. ;) Sonst hätte son Reifen "etwas" mehr Verschleiß. Am obersten Punkt hat der Reifen doppelte Fahrzeuggeschwindigkeit und in der Mitte (Achshöhe) genau Fahrzeuggeschwindigkeit, jeweils in Fahrtrichtung.

Gruß, Arthur

Re: Mehrverbrauch bei Regen

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Der Wälzpunkt bewegt sich aber mit Fahrzeuggeschwindigkeit weiter. Schau´s Dir mal von der Seite an: Nach einem Sekundenbruchteil - schwupps - ist er ein paar Meter weiter. Und dahin muss sich auch der verdrängte Wasserkeil bewegen.
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Re: Mehrverbrauch bei Regen

Addur
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@Alex1: Ich fürchte, du hast mir heute klar gemacht, dass ich meinen Beruf verfehlt habe. :D
An der Stelle bin ich raus, das geht langsam in Richtung OT.

Re: Mehrverbrauch bei Regen

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Schade, wir waren grad so gut dabei... :D Und wir sind ja nun wirklich on topic. Oder wie heißt der Fredtitel nochmal?

Du kannst Dir die Situation ja auch anders vorstellen: Ein Förderband mit 100 km/h (und entsprechendem Profil und Wasserfilm) und ein stehend drehender Reifen. Dann steht der Wasserkeil wirklich still. Ändern tut sich trotzdem nichts.
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Re: Mehrverbrauch bei Regen

nr.21
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Also bei stark abschüssiger Straße bei Starkregen mit Fahrgeschwindigkeit kleiner als die Fließgeschwindigkeit sieht die Rechnung doch schon viel besser aus. Da kann man das Fahrzeug mit Hilfe der Rekuperation sogar als Wasserkraftwerk nutzen.

Die Möglichkeiten der E-Mobilität sind wahrlich fast grenzenlos...

Re: Mehrverbrauch bei Regen

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:lol: :lol: :lol:

Das haben ja einige Bergbahnen so gemacht: An der Bergstation Wasser gefasst, unten wieder ausgekippt. Wurde hier schon mal diskutiert als Einnahmequelle für eFahrer im Gebirge... :D

PS: Heute wäre Dein Vorschlag in einigen Gebieten Deutschlands realisierbar gewesen ;)
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Re: Mehrverbrauch bei Regen

Addur
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@Alex1: Der Schwall oder Keil wird natürlich mit Fahrzeuggeschwindigkeit vorm Reifen hergetrieben. Mir geht es um das Wasser, was unten aufgesammelt und hoch geschleudert wird. Das wird mit theoretisch 0 aufgegriffen und sehr schnell beschleunigt und verlässt bei einer gewissen Geschwindigkeit wieder den Reifen, die kleiner als Fahrzeuggeschwindigkeit ist.
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