60.000 km voll

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Re: 60.000 km voll

Helfried
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umrath hat geschrieben: Aber ist es nicht vielleicht doch vorstellbar, dass hier die Zellchemie und das BMS so weit fortgeschritten sind, dass bei 60T km eben noch kein messbarer Verlust der Kapazität eingetreten ist?
Nein. Beim Geiz von Hyundai gibt es keine Raketenwissenschaft, glaube ich. :)
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Re: 60.000 km voll

me68
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umrath hat geschrieben:Aber ist es nicht vielleicht doch vorstellbar, dass hier die Zellchemie und das BMS so weit fortgeschritten sind, dass bei 60T km eben noch kein messbarer Verlust der Kapazität eingetreten ist?
Bei 60.000km und einer Reichweite von grob 200km hast Du 300 Ladezyklen auf dem Akku. Egal, welche Chemie, da gibt es Verschleiß, Degration, Alterung. Mit dem BMS hat das mal nix zu tun, nur mit der Zellchemie und deren Nutzung, Temperaturbereiche, Ladehübe, Peakleistungen, Verweildauer bei hohen & niedrigen Ladeständen, um die wesentlichen zu nennen.

Liebe Grüße,
Martin
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Re: 60.000 km voll

LtSpock
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Helfried hat geschrieben:
LtSpock hat geschrieben:Der Reserve-Bereich ist wohl eher oben bei über 4,12 Volt, nicht im Bereich des Entladeendes.
Wie soll das funktionieren? Bei einem alternden Akku steigt der Innenwiderstand. D.h. bei Belastung bricht die Spannung stärker ein. Der Innenwiderstand wird berechnet indem man nach dem Laden einmal die Leerlaufspannung U1 misst und einmal die Spanunng U2 bei Belastung mit einem Strom I.
Innenwiderstand = (U1-U2)/I, also das gute alte Ohmsche Gesetz.
Wenn man nun noch berücksichtigt, das die Zellen noch eine Drift haben können, also die Nennspannung des Akkus beim Laden durch das Balancing nicht mehr erreicht werden kann wie soll da nach oben eine Reserve möglich sein? Physikalisch imho nicht möglich! Das geht in engen Grenzen nur „virtuell“nach unten:

Der Akku ist voll bei 4,2V und Nennstrom C/10. Bei 3,7V sind noch ca. 20% im Akku. Das absolute Minimum bei Entladung sollte 3,2V besser 3,3V sein, egal ob im Leerlauf oder unter Last. Um eine Reserve zu haben muss man also die Entladeschlusspannung auf 3,5V legen. Dann habe ich noch 0,3V bzw. die ominösen 10% „Reserve“. Diese Reserve kann ich nach unten freigeben, wenn oben durch den steigenden Innenwiderstand Kapazität „ausfällt“. Wenn auch in diesen Grenze alle Balken der Ladestandsanzeige korrekt angezeigt werden sinkt die Leistungsfähigkeit des Akkus und damit die Reichweite. Die Ladestandsanzeige muss daher immer im Kontext zum SoH bewertet werden. Im Prinzip von Hyundai schlau gemacht, um den normalen Autofahrer nicht zu verunsichern. Bei normaler Fahrzeugnutzung wird dieser im Rahmen der Akkugarantie nie einen fehlenden Balken zu Gesicht bekommen. :D

Übrigens wenn man den Akku durch den Fahrstil fordert (z.B. Vollgas auf der BAB) darf man strenggenommen nicht sofort am Lader bzw. Schnelllader laden, sondern sollte mindestens 30min warten bis sich die Zellchemie etwas beruhigt hat oder vorausschauend vorher mal vom Gas gehen. Beim Modellbau lässt man den Akku auch zuerst vor dem Laden abkühlen bevor er geladen wird.

Re: 60.000 km voll

Helfried
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LtSpock hat geschrieben: Wie soll das funktionieren? Bei einem alternden Akku steigt der Innenwiderstand.
Deshalb bricht auch bei einem älteren Akku beim Schnellladen die Ladekurve, also der Ladestrom, früher ein als bei einem neuen Akku. Der Grund dafür ist, dass die Ladeschlussspannung zu bald erreicht wird. Aber man kann die Reserve oben anzapfen, um doch etwas schneller und länger laden zu können.

Re: 60.000 km voll

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LtSpock hat geschrieben:Das absolute Minimum bei Entladung sollte 3,2V besser 3,3V sein, egal ob im Leerlauf oder unter Last.
Hab meinen Ioniq vorgestern fast leer gefahren, noch 3.5% SOC BMS. Die Spannungen sahen so aus.
Screenshot_20181031-195207_Torque.jpg
Screenshot_20181031-195213_Torque.jpg
Mittlere Zellspannung also ~3.2V

Re: 60.000 km voll

LtSpock
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Danke für die Daten! Bestätigt ja genau meine Ausführung und es gibt offensichtlich keine Reserve. 3,1V ist dann die unterste Entladeschlussspannung ( laut Datenblatt Cut Off bei 3,0V). Wieviele rote Balken in der Ladestandsanzeige haben da noch geleuchtet? Dürfte max. ein Balken gewesen sein. War der Schilkrötenmodus da schon aktiv?

@Hellfried
Mir ist es unbegreiflich wie man mit steigendem Innenwiderstand „oben“ eine Reserve anzapfen kann.

Re: 60.000 km voll

drilling
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LtSpock hat geschrieben:Bestätigt ja genau meine Ausführung und es gibt offensichtlich keine Reserve.
Das kann man so nicht sagen, dazu bräuchte man Vergleichswerte von einem nagelneuen Ioniq, und auch die Spannung bei 100% von beiden.

@IO43: was ist dein km-Stand?

Re: 60.000 km voll

LtSpock
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Würde aber zu den verbauten Zellen gutbpassen:
Der Ioniq hat LQ 1729-A2 Pouch-Zellen:
http://shop.envites.de/images/pdf_my/LithiumIon43.pdf

Re: 60.000 km voll

Helfried
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LtSpock hat geschrieben: Mir ist es unbegreiflich wie man mit steigendem Innenwiderstand „oben“ eine Reserve anzapfen kann.
Wenn du die Zellen bis 4,20 Volt auflädst, ist logischerweise mehr Energie drinnen als wenn du sie nur bis 4,10 Volt lädst.
Auch fühlt sich der Akku im oberen Spannungsbereich beim Fahren deutlich wohler als im unteren Spannungsbereich, deswegen macht die obere Reserve anzuzapfen mehr Sinn.

Re: 60.000 km voll

drilling
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LtSpock hat geschrieben:Würde aber zu den verbauten Zellen gutbpassen:
Ja klar, aber je nach km-Stand könnte es sein das die Reserve inziwschen aufgebraucht ist, deshalb sieht man sie jetzt nicht mehr. Außerdem erinnere ich mich das in irgend einem Ioniq Thread mal erwähnt wurde das der Ioniq die Reserve am oberen Ende hat, also das 100% nur echten 95% entsprechen, ob es stimmt weiß ich nicht.

Wie gesagt, Klarheit bekommen wir erst wenn wir Spannungs-Daten von einem nagelneuen Ioniq mit einem, der schon möglichst viel km gefahren ist, gegenüber stellen können.
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