REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

[noXan]

In Debatten ist es oft erhellend wenn man die Vorzeichen wechselt, und versucht in die Gegenrichtung zu argumentieren. Szenarien zu finden, in denen REEV gewisse Vorteile bieten, ist auch mit wenig Vorstellungsvermögen möglich. Sobald subjektive Argumente in die Entscheidungsfindung einfließen, stellt sich nicht mehr die Frage nach dem grundsätzlichen Nutzen, sondern lediglich wie groß der potenzielle Markt ist.

[Tom7]

Zwei Antriebe machen eigentlich immer nur Sinn, wenn man ein Profil hat, wo man auch beide nutzt.

Welches wäre das?

Bereits heute können die schnellsten Lader den Akku so schnell auf 80% bringen, wie ein normaler Tankvorgang dauert. In wenigen Jahren wird das bei fast allen Fahrzeugen der Fall sein.

Warumm soll ich erst zur Tanke fahren, der RE auftanken um dann weiter zum HPC zu fahren und hier auch nochmal 10-15min verbrignen? Wäre es da nicht sinnvoller gleich 20min am HPC zu laden?

Da wo man beide nutzt ... wie soll ich das anders schreiben? Natürlich ist damit nicht gemeint, dass man sie gleichzeitig nutzt. Sondern das typische PHEV-Profil, die tagtäglichen kürzeren Strecken aus dem Akku und die Langstrecken aus dem Tank ... natürlich ohne HPC. Wer für alles an die Ladesäule fährt, der braucht eben keinen REX.

[Ioniq1234]

Wer für alles an die Ladesäule fährt, der braucht eben keinen REX.

Eben!

Langstrecke ist erstens für Viele nur selten angesagt. Und zweitens ist dann der gelegentlich Zusatzstopp durchaus machbar. Wenn man will, dann kommt man auch heute schon auch auf Langstrecke ohne REX aus.

In einigen Jahren fällt mir dann so gar kein Nutzungsprofil mehr ein, wo ein REX Sinn machen würde, wenn 300-400km Reichweite bei jedem Wetter zumindest jenseits der 0815 Ausstattung normal ist und in 15min 80% geladen werden kann. Demm diese 15min ist an der Autobahn auch der durchschnittliche Teitverlust keim konventionellen Tanken incl. Pinkelpause.

Wenn man die Wahl zwischen größerem Akku oder REX hätte, wieviele würden sich für die Versoin mit erhöhter KFZ Steuer, TÜV Gebühren und Wartungskosten entscheiden?

[AbRiNgOi]

Es ist halt noch immer der Verkäufer Slogan sehr im Bewusstsein der Kunden, der PHEV sei der Alleskönner, der der alles am Besten von beiden kann. In Wirklichkeit aber ist jede Art des PHEV ein Spezialist für genau ein Fahrprofil. Viel spezieller als es ein BEV ist.
Die, die schreiben wie perfekt ein PHEV ist, haben genau dieses Verhältnis aus Langstrecke und Kurzstrecke und genau die Länge an Langstrecke und Kurzstrecke die dem jeweiligen PHEV genau passen.

Der REX ist hier ein noch größerer Spezialist, weil dieser eben die Reichweite zwar erhöht aber eben kein Langstrecken Verbrenner ist, und das Profil wo genau die erweiterte Langstrecke Sinnvoll ist, ist ein ganz enges Fenster. Fährt man läönger ist Nachladen Sinnvoll und daher der REX überflüssig. Fährt man kürzer sowieso.
Und wenn man den Langstrecken PHEV nimmt, dann geht es um das Verhältnis wie oft Langstrecke und ist dann nicht ein Verbrenner sinnvoller, weil eben die elektrische Reichweite für nichts verwendet wird. Wenn man dann mit dem PHEV sehr oft in der elektrischen Reichweite bleibt, stellt sich die Frage ab wann der Verbrenner keinen Sinn mehr macht, weil viel zu selten verwendet.

Und mit Aufkommen von immer weiteren und besseren Langstrecken BEV wird das Fenster wo der PHEV Sinnvoll ist immer kleiner.

Der Traum der hier aber geträumt wird, ist der serielle Hybride mit einem so kleinen Verbrenner das dieser fast nix kostet und fast keinen Platz einnimmt und trotzdem für die Langstrecke ohne Nachladen oder Tanken eine ICE Reichweite von 1000km bietet bei einem Verbrauch der unter dem eines Verbrenners liegt.
Und nur um diesen Traum geht es, nicht um einen REX im klassischen Sinn der noch Nachladen mauss auf der Langstrecke oder einem fetten PHEV mit 2 Liter 6 Zylinder Benziner. Nein, nur um den Traum vom seriellen Hybriden mit 4 Liter Benzin auf 100km auf der Autobahn bei 130km/h im Verbrennerbetrieb und einer elektrischen Reichweite von über 100km im Elektrobetrieb.

[Tom7]

Und mit Aufkommen von immer weiteren und besseren Langstrecken BEV wird das Fenster wo der PHEV Sinnvoll ist immer kleiner.

Richtig, da bin ich voll bei dir und bei einem REX wird das alles noch viel dünner. Aber so oder so, auch vor 10 Jahren war ein PHEV oder REX nicht sinnvoll, wenn das Profil sagte, dass man zu 90% elektrisch fährt. Und der PHEV war immer eine Übergangstechnologie, die Frage ist nur, wie lang zieht sich der Übergang hin? Irgendwie ist ein Stück weit Sand im Getriebe der BEVs. Aber kommen werden sie trotzdem, die Frage ist nur wann sie wirklich subventionsfrei konkurrenzfähig sind?

Und der Traum der hier geträumt wird, wird niemals Realität werden. Dagegen sprechen alle physikalischen Grenzen. Und auch billige Verbrenner wird es in einem inzwischen vollkommen überregulierten Markt ganz sicher nicht geben.

[noXan]

REEV bieten im Bedarfsfall größere Flexibilität als reine BEV. Ob die damit einhergehenden Nachteile diesen Vorteil aufwiegen, kann nur der potenzielle Kunde für sich selbst entscheiden. Der Mehrheit der Foristen bewertet die Vorteile geringer als die Nachteile und schätzen das Marktpotential als klein ein. Anders als in Europa gibt es in China von unterschiedlichen OEMs mehrere Modelle als REEV. Ob diese mittelfristig erfolgreich sein werden, und ob es Modelle nach Europa schaffen wird die Zukunft zeigen.

Dazu als Beispiel meine Situation:
Mein I3 mit REX
- erzeugt jährlich Mehrkosten in der Höhe der Motorbezogenen Versicherungssteuer von 74,40eur sowie ~ 100eur höhere Wartungskosten
- hat durch das um rund 140kg höhere Gewicht und höheren cwa (Vergleich I3 120ah) einen Mehrverbrauch von 0,5-1kWh/100km
- ist in Österreich nicht für das Geschwindigkeitprivileg bei aktiven "IGL 100er" qualifiziert
- ist nicht für die THG Quote qualifiziert
- hat bei >130kmh einen für die Fahrzeugklasse erhöhten Verbrauch
- hat durch den kleinen Tank eine geringe zusätzliche Reichweite

Trotz der Nachteile - ich bin mir sicher dass man hier noch viele nachteilige Punkte findet - käme für mich kein anderes Fahrzeug in Frage. Es erfüllt meinen Wunsch ohne Planung/großer Disziplin >90% vollelektrisch zu fahren, und spontan zu jeder Uhrzeit/Jahreszeit ohne Rücksicht auf den Akkustand jedes beliebige Ziel in Europa anzusteuern. Dass man diese Beweggründe nicht nachvollziehen kann/will, ist mir unverständlich.

[harlem24]

Da bist Du halt allein auf weiter Flur. Ansonsten würden sich die Leute um die Autos reißen, was sie nunmal nicht tun.

[Tom7]

Naja, ich habe meine Zweifel, ob du heute noch den REX kaufen würdest, wenn du vor Wahl stehen würdest für das gleiche Geld 120Ah mit Rex oder 180Ah zu bekommen. Bei letzterem natürlich auch 50% hohere Schnellladeleistung. Beantworte mal diese Frage für dich allein.

Und die meisten werden die Frage bei diesem Konzept eindeutig beantworten. Nur für die theoretische Möglichkeit jedes beliebige Ziel in Europa zu erreichen, wird man nicht das Geld in die Hand nehmen.

Dagegen ist das PHEV-Profil zumindest irgendwo noch vorhanden. Beispielsweise der Pendler der alle zwei, drei oder vier Wochen in die alte Heimat pendelt (habe so einen Kollegen). Dazwischen fährt er nur kurze Strecken, mit einem 10kWh Akku machbar. Natürlich ist auch das kein Mehrheitsprofil, aber doch vergleichsweise oft der Fall. Dagegen würde ich lieber mit einem ID3 mit 58kWh durch Europa fahren, als mit einem I3 Rex. Und im Alltag wäre mir ersterer eh lieber. Allerdings durch Europa wäre mir ein C300de auch nicht unlieb, denn damit käme ich weit.

[noXan]

Ich kann dir versichern dass ich den 120ah Rex vorziehen würde, auch wenn du daran zweifelst.

[noXan]

Da bist Du halt allein auf weiter Flur. Ansonsten würden sich die Leute um die Autos reißen, was sie nunmal nicht tun.

Die Fahrzeuge verkaufen sich in China durchaus respektabel.

https://insideevs.com/news/651363/china ... ember2022/