REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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87marius hat geschrieben: Anschaffungskosten für ein Vorführfahrzeug mit Automatik, LED-Scheinwerfern, Tempomat und Rückfahrkamera mit einer Laufleistung von etwa 10.000 km:

Crafter Diesel: 40.000€

E-Crafter: 26.000€
Range Extender (REX) auf LPG mit Einbau: 5.000€

Man muss auch berücksichtigen, dass ich mit dem E-Crafter die Möglichkeit habe, viele kWh kostenlos von Photovoltaik zu nutzen sowie günstigen Gewerbestrom zu beziehen.

Anzumerken ist auch, dass beim Diesel schnell teure Reparaturen anfallen können.

Ich hatte kürzlich einen Defekt an der Adblue-Pumpe, die im Tank integriert ist, was mich 1.500€ gekostet hat. Ein Turboschaden kann ebenfalls 1.500€ kosten, die Reinigung des Partikelfilters etwa 1.000€ und ein defektes Abgasrückführungsventil 1.000€. Auch der Zahnriemenwechsel schlägt mit etwa 1.000€ zu Buche.

Bei sehr kurzen Fahrten mit vielen Kaltstarts kann sich dies negativ auf den Motor auswirken.

Die Tiptronic-Getriebe haben ebenfalls einige Schwachstellen und Reparaturen sind sehr kostspielig.

Auch die Bremsen nutzen sich beim Diesel mehr ab als bei einem Elektrofahrzeug.

Der LPG-Range-Extender wird nur bei Langstreckenfahrten aktiviert. Dadurch kann er einmal warm laufen, ohne Unterbrechungen, bei konstanter Drehzahl und Last, ohne ruckelnde Untertourigelastphasen oder Überdrehzahl und beschleunigungs Sünden. So kann der Range-Extender durchgehend für 1000 km am Stück arbeiten.
Die Idee ist aufgrund der technischen Herausforderung durchaus charmant, ich würde dir davon aber aus mehreren Gründen dringend davon abraten:

- Die Triebfeder für deine Idee ist monetärer Natur. Sei dir sicher: Das ganze kostet dich mehr Geld, Nerven und Zeit, als etwas besseres fertig zu kaufen, das auch entsprechend erprobt ist. Im besten Fall hast du zum Schluss einen mäßig gut funktionierenden Prototypen für viel Geld ohne Zulassung.
- Grundsätzlich ist das I3 Aggregat nicht für 25kW eOutput dauerhaft ausgelegt. Damit bewegst du dich im theoretischen Leistungsmaximum des Aggregats, das selbst im I3 nur in absoluten Ausnahmefällen zu erreichen ist. Wohl fühlen tut es sich bei ~ 15-17kW eOutput.
- Du unterschätzt wie stark das Aggregat im Fahrzeug implementiert / vernetzt ist. Das ist nichts das man an 4 Schrauben löst, und dann hat man es in der Hand. Du brauchst neben dem eigentlich Aggregat
- Generator
- Inverter
- Kühlsystem
- Tanksystem
- Ansaugsystem
- Abgassystem
- Steuerungselektronik für HV und LV
- Entweder musst du die Software massiv anpassen, oder einen I3 dahinter vorgaukeln
- die Software Implementierung im VW Crafter wurde schon angesprochen, das ist nicht mit plugin getan
- deine Budgetvorstellung ist WESENTLICH zu klein gewählt. Ich würde mal vorsichtig geschätzt 20000teur mit viel Eigeneinsatz und ausreichendem technischen Knowhow vermuten, ohne garantierten Erfolg.
- Allein die Projektlaufzeit würde ich je nach Einsatz auf 6-12 Monate schätzen

und erst dann kannst du dich mit der Frage LPG auseinandersetzen.

Mein Rat:
- hol dir nen fertigen Plugin Transporter wie den Ford Transit Custom oder Tourneo Custom. Erwarte aber nicht dass der Transit auf der Langstrecke bei AB Tempo sparsam ist. Ans Ziel kommst du damit am günstigsten mit 85kmh hinter nem LKW.
Hier der Tourneo gebraucht um 40000eur
https://www.gebrauchtwagen.at/fahrzeuge ... neo-custom

Den Tourneo gibt es bald in neuer Ausführung mit 2,5L Aggregat aus dem Kuga:
https://www.ford.at/pkw-modelle/der-neue-tourneo-custom .
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/a ... it-hybrid/

alternativ:
- hol dir nen Anhänger, stell ein fertiges Stromaggregat mit der benötigten Leistung darauf und verzurr es. Anschließend löse das Problem den Crafter während der Fahrt laden zu können. Das ist sehr wahrscheinlich auch nicht regulatorisch erlaubt, aber bringt dich am ehesten ans Ziel wenn du nichts von der Stange willst
- warte auf den eSprinter. Der wird bestimmt nicht günstig, allerdings kannst du dann vollumfänglich auf Strom aus dem Akku setzten und auf Flüssiggas zum Kochen, Kühlen und Heizen verzichten, den es mit bis zu 113kWh Akku geben soll.
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Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

87marius
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Nun, der Ford Transit PHEV ist ein Kleinwagen, ich benötige jedoch mehr Platz zum Leben. Ein 3,5 Tonner in der Konfiguration L4H2 wäre perfekt.

Vielleicht eignet sich der Fiat E-Ducato besser, da es eine Version mit 47 kWh für 30.000€ gibt. Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, aber es ist durchaus möglich, dass mir eine Hofwerkstatt in Polen dies zusammenbaut.

Die Steuerung des Range-Extenders könnte manuell über eine einfache Ein-\/Ausschalttaste erfolgen, ähnlich dem Gashebel eines Rasenmähers. Der Strom müsste dann über einen Wandler direkt in die Fahrzeugbatterie eingespeist werden, sodass keine Softwareintegration erforderlich wäre.

Ich bin mir nicht sicher, wie viel Wert auf die Abgasreinigung bei einem Elektrofahrzeug mit einem Range-Extender gelegt werden muss. Das Fahrzeug legt sowieso die ersten 100 km, auf die sich die Tests beziehen, schadstofffrei zurück. Was müsste groß für eine Abgasreinigung bei einem einfachen LPG-Stromgenerator vorhanden sein?

Auch wenn der 2 Zylinder 0,6L Range-Extender eher auf eine Stromproduktion von 17 kW ausgelegt ist, würde die Ladeleistung von 17 kW bei voller Batterie während der Fahrt die Entladung so verlangsamen, dass es statt 200 km mit einem 60-Liter-LPG-Tank 600 km auf einmal schaffen könnte. Dann könnte ich den Akku wieder aufladen und den LPG-Tank nachfüllen.

So wären die 1200 km von Venlo bis Nizza an einem Tag mit einem einstündigen Mittags und Abends stopp möglich. Wenn ich für meinen 14-tägigen Weihnachtsurlaub am Mittelmeer fahre, möchte ich auch nicht 4-5 Tage unterwegs sein, sondern so viel Zeit wie möglich am Strand verbringen.

Ich habe bereits Experimente mit einem 4-Takt-Mofa auf LPG gesehen. Mein Vater hatte früher selbst einen Golf 2 mit einer LPG-Anlage, der kein Benzin im Tank hatte. Er wurde mit Gas gestartet und gefahren, ich glaube, er hatte ein 12V-Heizelement eingebaut.

Für meinen Zweck sehe ich keinen Sinn darin, einen 1600kg schweren Akku mit 200 kWh für 80.000€ zu kaufen, wenn ein 400 kg leichter Akku mit 50 kWh für 20.000€ und ein Mini LPG Range-Extender für 5.000€ mit allem Drum und Dran, was insgesamt 100 kg zusätzliches Gewicht bringt, völlig ausreichend ist. Schließlich möchte ich unter 3,5 Tonnen bleiben.

Der bewusste Verzicht auf einen großen Akku ist ressourcenschonend und ermöglicht es mir, meine Reisen effizienter zu gestalten. Mit einem kleineren Akku und einem Mini LPG Range-Extender kann ich meine Reichweite verlängern, ohne zusätzliches Gewicht oder Kosten zu verursachen.

Es wäre großartig, wenn zukünftige Elektrofahrzeuge Optionen für mini LPG Range-Extender hätten. Dies würde den Bedürfnissen verschiedener Fahrer gerecht werden und mehr Flexibilität in Bezug auf Entfernungen und Ladezeiten bieten.

Was ich damit sagen möchte, ist, dass ein Mini LPG Range-Extender ab Werk beim 3,5 Tonner verfügbar sein sollte. Ich sehe nur Vorteile und Einsparungen.

Grüß aus Niederlanden
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Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

Singing-Bard
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@87marius
Da hast Du ein sehr schönes Foto von einem Camper gepostet.

https://van-spirit.ch/roomtour-adria-tw ... e-640-sgx/

Aber was hat das mit deinem Post zu tun?

Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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87marius hat geschrieben:Der Strom müsste dann über einen Wandler direkt in die Fahrzeugbatterie eingespeist werden, sodass keine Softwareintegration erforderlich wäre.
.
Das BMS des Fahrzeugs würde diesen Strom (oder den Spannungsanstieg) "aus dem Nichts" (denn es weiß ja nichts von der zusätzlichen Quelle) aber registrieren und prompt auf Störung gehen.

So einfach geht das eben genau nicht. Was ich Dir schon zu erklären versucht habe ...
.
Ich bin mir nicht sicher, wie viel Wert auf die Abgasreinigung bei einem Elektrofahrzeug mit einem Range-Extender gelegt werden muss.
.
Du kannst davon ausgehen, dass zumindest deutsche Behörden da völlig spaßbefreit sein dürften ...
.
Das Fahrzeug legt sowieso die ersten 100 km, auf die sich die Tests beziehen, schadstofffrei zurück.
.
AFAIK werden Plugin-Hybride auch einem Test mit ab Start leerer Batterie unterzogen.

In der Realität kannst Du ja auch mit leerer Batterie am Urlaubsort ankommen und dann die nächsten 200 km immer am Kurhotel vorbei hin und her fahren ...
Was müsste groß für eine Abgasreinigung bei einem einfachen LPG-Stromgenerator vorhanden sein?
.
Eine, mit der das Auto den aktuellen Vorschriften entsprechend zulassungsfähig ist.
Gruß
Werner
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Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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Erster Fahrbericht zum Mazda MX-30 R-EV

https://www.youtube.com/watch?v=D-BVmcGhvgk
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 210000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

87marius
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Das ist das auf was ich warte, klein kompakt 30kW Lineargenerator der sparsam ist.

https://www.windkraft-journal.de/2023/1 ... vor/192880

Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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Wow endlich die Lösung aller unserer Probleme. Wir haben zu wenig Strom also nutzen wir den Strom um E-Fuels zu erzeugen, den wir dann in einer moderneren Junkers Freiflug Maschine verbrenn um Strom zu produzieren den wir so dringend brauchen...
Da fragt man sich doch gleich wer hier die falschen Drogen konsumiert. Der Werbetexter oder der Maschinenbau Ing.?
Wir haben zu wenig Strom also verschwenden wir mal 75% davon und hoffen das keiner merkt wie blöd das ist.

MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 133.000km, Kangoo ZE 107.000km, E-UP 32.000km, C180TD 52.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 55.000km, Prophete Pedelek600km, Zündapp Pedelec 90km, F20D 140km, Kangoo E-Tech 2500km

Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

buddha
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Sieh an - SWengin - dachte, die kommen mit dem Freikolbenlineargenerator (FKLG) gar nicht mehr zu Potte. Na ja, >5 Jahre für eine Weiterentwicklung ist dann schon arg lang.

So cool das Rex-Konzept ist, bis jetzt hat das leider kein OEM ernsthaft und vernünftig umgesetzt (klein, sparsam, robust für Wenignutzung, Serienmodul). Mazda macht da mit dem R-EV auch keine gute Figur.

Vom endlich laufenden MaGG-Prototypen bis zum Kaufprodukt vergehen sicher nochmal 5 Jahre und das auch nur wenn die OEM wirklich mitziehen.

Man hat das sehr potente Rex-Konzept regelrecht verrotten lassen. Mit dicken SUV und schweren Großakkus lässt sich leider mehr verdienen.

Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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Zur Belebung des Threads ein paar aktuelle Infos:

Kooperation von VW und Stellantis mit Leapmotor:
https://efahrer.chip.de/news/naechster- ... st_1015671

Xiaomi sucht Personal für die Entwicklung von EREV / REEV:
https://www.gizmochina.com/2023/10/06/x ... velopment/

Im Jahresvergleich Sep 2022 - Sep 2023) stieg in China die Nachfrage nach PHEV auch in absoluten Zahlen schneller als bei BEV:
https://www.electrive.net/2023/10/11/ne ... 0er-marke/
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 210000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: REEV - Range extened electric vehicle - die Zukunft des ICE und der FC

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buddha hat geschrieben: Man hat das sehr potente Rex-Konzept regelrecht verrotten lassen. Mit dicken SUV und schweren Großakkus lässt sich leider mehr verdienen.
Aufgrund der Entwicklungen am chinesischen Markt sehe ich durchaus eine realistische Chance, dass wir auch auf unseren Straßen entsprechende Fahrzeuge vermehrt sehen werden. Der MX-30 R-EV scheint am Datenblatt kein großer Wurf zu sein. Ich sehe dennoch eine Zielgruppe in Europa. Ob ich mich täusche, werden die Verkaufszahlen zeigen
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 210000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy
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