Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Ioniq1234
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Und da sind wir ganz automatisch wieder beim 2. Leben der Akkus aus BEV. Aktuell fahren etwa 50GWh Akkukapazität auf unseren Straßen herum, die hoffentlich in 10 Jahren überwiegend in Akkufarmen verwendet werden. Wenn nur 25GWh übrig bleiben, wär das schon eine ganze Menge und würde die komplette konventionelle Regelleistung ersetzen, die so um die 250-500MW beträgt.

Langszeitspeicher sind damit noch nicht möglich aber auch nicht nötig.
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Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

buddha
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Ioniq1234 hat geschrieben: Und da sind wir ganz automatisch wieder beim 2. Leben der Akkus aus BEV. Aktuell fahren etwa 50GWh Akkukapazität auf unseren Straßen herum, die hoffentlich in 10 Jahren überwiegend in Akkufarmen verwendet werden. Wenn nur 25GWh übrig bleiben, wär das schon eine ganze Menge und würde die komplette konventionelle Regelleistung ersetzen, die so um die 250-500MW beträgt.
Second life ist top, wird jedoch ohne Richtungslenkung nicht so einfach realisierbar. Hier spielen Haftungsfragen der gealterten Akkus eine wichtige Rolle. Deshalb findet man aktuell so gut wie keine second life Speicher.
BMW hat eine Halle in Leipzig, wo sie ausrangierte Blöcke nutzen.
Ioniq1234 hat geschrieben: Langszeitspeicher sind damit noch nicht möglich aber auch nicht nötig.
Nötig sind die schon oder wie willst Du sonst die energiearmen Monate überbrücken?

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Ich halte die Second-Life Annahme für überzogen, um wirklich einen Ausschlag zu geben. Es gibt freillich schon existierende Großspeicher (meist "herstellerrein"), so ists nicht, aber welchen Beitrag leisten die?

Eher nehme ich an, dass es in 10-15 Jahren attraktiver sein wird, alte Zellen zu häckseln und zu recyclen, als Akkupacks sorgfältigst auseinander zu nehmen.

Die bestehenden Zellen (eher noch die Module) müssen vermessen werden, um sie dann zusammengewürfelt - Zellen von Audi, Tesla, Hyundai, Renault - runde, prismatische, mit unterschiedlichen Chemien, wie NMC, NCA, LFP, etc. - in jeweilige stationäre Speicher zu überführen.

Es hört sich schön an mit dem Second-Life, aber ob es so kommt, ist eine große Wette - zumindest wär mir kein Projekt bislang bekannt, welches sich aus dem freien Markt alter Zellen bedient.
Der Widerwille jemandem zuzuhören, beruht auf der Angst, die eigene Meinung zu ändern.
(c) Carl Rogers

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Odanez hat geschrieben: variabler Preis heißt nicht, dass man irgendwas nicht tun darf, sondern lediglich nur, dass netzschädliches Verhalten nicht von der Allgemeinheit mehr komplett bezahlt werden soll, sondern mehr von dem Verursacher, und netzdienliches Verhalten belohnt werden soll. Wer damit ein Problem hat hat es entweder nicht verstanden oder macht einen Elefanten aus einer Maus.
Das erzähle mal dem groß der Menschen die von Smartmeter eher wenig halten oder denen, die aktuell dynamische Tarife beziehen.

Vieles klingt in der Theorie gut bis die Realität darauf trifft.
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 202000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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adauris hat geschrieben: Ich halte die Second-Life Annahme für überzogen, um wirklich einen Ausschlag zu geben. Es gibt freillich schon existierende Großspeicher (meist "herstellerrein"), so ists nicht, aber welchen Beitrag leisten die?

Eher nehme ich an, dass es in 10-15 Jahren attraktiver sein wird, alte Zellen zu häckseln und zu recyclen, als Akkupacks sorgfältigst auseinander zu nehmen.

Die bestehenden Zellen (eher noch die Module) müssen vermessen werden, um sie dann zusammengewürfelt - Zellen von Audi, Tesla, Hyundai, Renault - runde, prismatische, mit unterschiedlichen Chemien, wie NMC, NCA, LFP, etc. - in jeweilige stationäre Speicher zu überführen.

Es hört sich schön an mit dem Second-Life, aber ob es so kommt, ist eine große Wette - zumindest wär mir kein Projekt bislang bekannt, welches sich aus dem freien Markt alter Zellen bedient.
Und diese Wette scheint aufgrund immer weiter sinkender Preise/kWh nicht aufzugehen. Gleiches gilt für die Hoffnungen in bidirektionales Laden, welche kontraproduktives Verhalten von Menschen nur bedingt berücksichtigen
BMW I3(s) 120ah REX, BJ2014, 202000km, REX Anteil 10,0% - Akkutausch 1.2022 von 15,5kWh auf 39,2kWh. Ab 2022 Michelin ePrimacy

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Jupp78
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noXan hat geschrieben: ich bin den 60ah REx dieses Jahr mehrfach auf ähnlich langen Strecken gefahren. Alles ohne Probleme. Angepisst hat mich der zu. Kleine Akku, die zu geringe Leistung des REx und der um 20L zu kleine Tank.

Aber selbst mit diesen Einschränkungen war es kein ekelhafter Notbetrieb.
Das was dich angepisst hat, macht es zu einem Notbetrieb. Und ekelhaft ist es auch angepisst zu sein ... irgendwo sind wir da nicht weit auseinander.
buddha hat geschrieben: Mit ein paar kWh mehr Akku kommt man nicht auf das RW-Äquivalent eines Extenders.
Wieviel +kWh sollen es sein?
...
s.o. - falscher Fahrzeugtyp für Langstrecke. Ich bin sicher, dass dieser Antrieb in einem Golf bzw. Passat volle Langstreckentauglichkeit sicherstellt. Würden die "bugs" des Extenders gelöst (mehr Tankgröße, neuer sparsamerer Rextyp, günstiger, Einbindung in Heizkreislauf) stünde einer massiven EV-Verbreitung nichts mehr im Weg.

btw
Die Tankgröße hat nichts mit dem Verbrauch (Wir rechnen l pro 100km) zu tun ;).
So viel kWh, wie die Ersparnis in Euro des Rex hergibt. Das sind dann vielleicht 20kWh?
Die große Mehrheit sagt unter dem Umstand, nein Danke REX, ich nehm die 20kWh (und damit verbunden vielleicht noch eine höhere Ladegeschwindigkeit).
...
Es ist nicht nur der falsche Fahrzeugtyp, sondern auch das Konzept dahinter macht den i3 Rex so schlecht langstreckentauglich. NoXan sagt sehr gut, was konzeptionell nicht passt. Das könnte man ändern und schon würde auch viel mehr Langstrecke mit einem solchen Fahrzeug gemacht werden. Das wäre dann in der Tat weniger Verzichtsmobil, aber bei PHEV und REEX rechnen wir hoffentlich immer noch in l + kWh pro 100km. Und meine Aussage war und ist, dass wir dann ein anderes Verhältnis sehen, mit mehr Liter und weniger kWhs. Und dann landen wir irgendwo beim PHEV ... wo mir irgendwie immer noch nicht klar ist, wo genau der Unterschied liegt und warum ein REEX Konzept so viel sparsamer sein soll, in Euro wie in Energie bzw. CO2. Hier überwiegen doch eher dann Ladeverhalten, Fahrstil, Nutzungsprofil etc. den marginalen Effekt gegenüber einem Effizienzgewinn.

Und deine Wünsch-Dir-Was Liste, die du als Lösung der "Bugs" des Extenders beschreibst, wird wünsch dir was bleiben. Mehr, Mehr, Mehr und alles günstiger, ist rosarote Brille.

Die ganze Nummer PHEV, wie auch REEX wird sterben. Sie wird vor allem mit den Verbrennern sterben, denn wirtschaftlich ist es nur, wenn der Verbrennungsmotor eh schon entwickelt im Regal liegt. Neu und besser machen ... niemals wird das günstiger, das würde exorbitant teurer.
Ioniq1234 hat geschrieben: Langszeitspeicher sind damit noch nicht möglich aber auch nicht nötig.
Langzeitspeicher sind viel viel viel nötiger, als Regelenergie. Aber leider auch viel komplexer und teurer. Und wir werden noch viel zubauen können (mit immer höheren Quoten der Abschaltung von Wind und Sonne), bevor sehr teure Langzeitspeicherung attraktiv wird. Aber auf dem Weg in die Klimaneutralität wird man nicht drum herum kommen. Und PKW (REEX), die das ganze Jahr das edle Zeug des Winters verfeuern, können in dem Plan gar keinen Platz haben. Dafür ist dieser heute schon zu chancenlos, um das auch noch zu ermöglichen.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Ioniq1234
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adauris hat geschrieben:
Die bestehenden Zellen (eher noch die Module) müssen vermessen werden, um sie dann zusammengewürfelt - Zellen von Audi, Tesla, Hyundai, Renault - runde, prismatische, mit unterschiedlichen Chemien, wie NMC, NCA, LFP, etc. - in jeweilige stationäre Speicher zu überführen.

Es hört sich schön an mit dem Second-Life, aber ob es so kommt, ist eine große Wette - zumindest wär mir kein Projekt bislang bekannt, welches sich aus dem freien Markt alter Zellen bedient.
Die Akkupacks müssen weder ausgeschlachtet noch aufwändig vermessen werden. Alle Daten, die man benötigt, liefert das BMS, des jeweiligen Akkus. Bei BMW werden auch Akkus aus unterschiedlichen Fahrzeugen zusammengeschaltet. Neue, gebrauchte aus Unfallfahrzeugen und vermutlich auch welche mit unterschiedlichen Ah.

Dank DC/DC Wandler kann man problemlos Akkus mit 800V und 400V und anderen Spannungen zusammenschalten.

Natürlich wird kaum einer eine riesige Bastelbude daraus machen. Man wird versuchen möglichst gleiche Akkus in einem Stack zusammenzuschalten. Die Stacks aber werden über leistungsstarke DC Wandler mit dem Großwechselrichter verbunden, wie er zum Beispiel heute schon in den WKA von Enercon Verwendung findet.

Ich denke auf Grund von immer geringer werdenden Produktionskosten, werden auch zunehmend Akkufarmen mit fabrikneuen Akkus aufgebaut werden.

Langzeitspeicher ist dann eher eine Spielwiese für Wasserstoff. Zum Beispiel bei der Verwendung in Gaskraftwerken, die darauf ausgelegt sind. In Leipzig wird gerade ein GuD gebaut, welches zu 100% mit H² betrieben werden kann.

Solche Kraftwerke laufen in der Dunkelflaute eben unter Volllast, sonst sind diese aus oder laufen nur kurzzeitig, wenn die EE nicht genug einspeisen. Und Pumpspeicher, Biomasse und Geothermie gibt es ja auch noch.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Odanez
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noXan hat geschrieben:
Odanez hat geschrieben: variabler Preis heißt nicht, dass man irgendwas nicht tun darf, sondern lediglich nur, dass netzschädliches Verhalten nicht von der Allgemeinheit mehr komplett bezahlt werden soll, sondern mehr von dem Verursacher, und netzdienliches Verhalten belohnt werden soll. Wer damit ein Problem hat hat es entweder nicht verstanden oder macht einen Elefanten aus einer Maus.
Das erzähle mal dem groß der Menschen die von Smartmeter eher wenig halten oder denen, die aktuell dynamische Tarife beziehen.

Vieles klingt in der Theorie gut bis die Realität darauf trifft.
ach jetzt sei mal nicht so pessimistisch. Wenn wir es in diesem Land nicht einmal schaffen dynamische Strompreise durchzubringen dann kann man die Energiewende auch gleich vergessen, wenn es schon an dem einfachsten und billigsten und gleichzeitig kosteneffektivsten Punkt scheitert. Dass es im Land genug Nörgler gibt, die alles ablehnen was sich in der Zeit entwickelt hat nachdem sie ihren 30. Geburtstag erlebt haben weiß ich, kenne auch genug, aber so viel Vertrauen in die Menschen habe ich dann doch noch, dass sich solche kleinen Schritte in die richtige Richtung packen werden.

Und wozu denn jetzt die ganzen Smartmeter, die massenweise installiert werden, wenn nicht genau dafür, dass man den Stromverbrauch genauer monitoren kann? Falls schon vorhanden ist der technische Schritt zum variablen Stromtarif winzig klein.
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2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

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Odanez hat geschrieben: Und wozu denn jetzt die ganzen Smartmeter, die massenweise installiert werden, wenn nicht genau dafür, dass man den Stromverbrauch genauer monitoren kann?
Hab ich was verpasst?
Unser Haus wurde Ende 2018 fertiggestellt, Mitte 2019 kam noch ein neuer Zähler wegen PV.
Smart ist da nichts.
Und selbst wenn - soll ich da immer hin rennen und gucken und dann die Geräte ein und ausschalten?
Ne, das sollte schon von allein gehen.
Hab ich ein einziges solches Gerät? Nö.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Sind PHEV manchmal die bessere Alternative zu BEV?

Ioniq1234
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Bei den modernen Messeinrichtungen, wie sie korrekt heißen, ist noch nichts smart. Und ohne Gateway wird da auch nix smart werden. Die neuen Zähler können nur Verbräuche aufzeichnen, anzeigen und hochrechnen. Mehr nicht. Die meisten Zähler haben 4 Register für 4 Tarife. Erkennbar an den Obis Kennzahlen 1.8.1-4. Die Summe ist 1.8.0 Könnt ja mal gucken gehen, wer so einen schon hat.

Irgendwann könnten die Netzbetreiber und Versorger bis zu 4 Tarife je nach Tageszeit anbieten. Aber auch das ist von dynamischen Strompreisen, wie beim Benzinpreis an der Tankstelle, noch weit entfernt.
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