Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

aiahaumx
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kub0815 hat geschrieben: Nochmal bei richtiger Nutzung kein Problem. In dem Fall sind die Nutzer schuld.
Wie kommt man auf die Idee, dass alle Nutzer immer maximal viel mit Elektroantrieb unterwegs sein werden, dass man die Hybrid-Fahrzeuge mit einem bestmöglichen Wert in die Flottendurchschnitte hinein rechnet?

Solche Regelungen sind doch kein Zufall, wenn es um eine der Kernindustrien Deutschlands geht. Man hätte auch ganz klar sagen können: So lange es keinen Nachweis anhand konkreter Nutzungsdaten jedes einzelnen Fahrzeugs gibt, wird das jeweilige Fahrzeug immer mit 100% Verbrennerantrieb in die Flottenwerte eingerechnet.

Diesen billigen politischen Taschenspielertrick jetzt den Käufern in die Schuhe zu schieben finde ich ziemlich abstrus.
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Blueskin
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aiahaumx hat geschrieben: ...

Solche Regelungen sind doch kein Zufall, wenn es um eine der Kernindustrien Deutschlands geht. Man hätte auch ganz klar sagen können: So lange es keinen Nachweis anhand konkreter Nutzungsdaten jedes einzelnen Fahrzeugs gibt, wird das jeweilige Fahrzeug immer mit 100% Verbrennerantrieb in die Flottenwerte eingerechnet.
...
Und man hätte dann seitens dieser Kernindustrie auch zur Politik antworten können : "Wenn wir nicht die Möglichkeit bekommen, diese bescheuerten Grenzwerte zu schaffen - und sei es mittels PHEV-Trickanrechnung - dann machen wir hier mal schnell ein paar eigene Werke dicht und Zulieferer platt und setzen die Mitarbeiter auf die Straße. Viel Spaß bei den nächsten Wahlen!"

Anscheinend ist beides nicht passiert.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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aiahaumx hat geschrieben:Meine persönliche Meinung ist, dass der Vergleich in dem Sinne nicht hinkt, dass die Hersteller ganz genau wissen was sie machen, genauso wie sie das beim Dieselbetrug wussten.
Selbstverständlich ist das so. Ein Hersteller, der nicht ganz genau weiß, was er tut, macht ganz grundlegend was falsch!
Gruß
Werner
Peugeot iOn Produktionsdatum 09/15 seit 01/16
Hyundai ioniq 5 RWD LR seit 11/21

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

aiahaumx
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Einen Artikel habe ich gerade noch im Forum gefunden, der hier auch wieder passt:
Volkswagen hat in einem ausführlichen Interview mit dem Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer, Professor am Duisburger CAR-Center Automotive Research, über den Umbruch der Branche, die Erfolgsaussichten der Elektromobilität und den Automobilstandort Deutschland gesprochen.
[...]
Zu Plug-in-Hybriden mit einer Kombination aus Verbrenner- und E-Technik mit mehreren Kilometern rein elektrischer Reichweite sagte Dudenhöffer, dass diese oft als Brückentechnologie bezeichnet würden – nach seiner Einschätzung werde es aber „eine recht kurze Brücke sein“. Bei den Hybriden bestehe ein großes Problem in den unzureichenden Kontrollmechanismen. Denn helfen würden die Teilzeit-Stromer dem Klimaschutz nur dann, wenn der Fahrer den Elektromotor nutzt und nicht nur die Kaufprämie für Hybride mitnimmt. Das sei jedoch kaum zu überprüfen. Unter dem Strich bleibe nur, „konsequent auf den E-Antrieb zu setzen – so wie es Volkswagen oder Tesla tun“.
Quelle: https://ecomento.de/2019/12/18/dudenhoe ... obilitaet/

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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aiahaumx hat geschrieben:
kub0815 hat geschrieben: Nochmal bei richtiger Nutzung kein Problem. In dem Fall sind die Nutzer schuld.
Wie kommt man auf die Idee, dass alle Nutzer immer maximal viel mit Elektroantrieb unterwegs sein werden, dass man die Hybrid-Fahrzeuge mit einem bestmöglichen Wert in die Flottendurchschnitte hinein rechnet?

Solche Regelungen sind doch kein Zufall, wenn es um eine der Kernindustrien Deutschlands geht. Man hätte auch ganz klar sagen können: So lange es keinen Nachweis anhand konkreter Nutzungsdaten jedes einzelnen Fahrzeugs gibt, wird das jeweilige Fahrzeug immer mit 100% Verbrennerantrieb in die Flottenwerte eingerechnet.

Diesen billigen politischen Taschenspielertrick jetzt den Käufern in die Schuhe zu schieben finde ich ziemlich abstrus.
Und du glaubst wirklich das die PHEV Fahrer / Käufer es nicht wissen das sie das Auto aufladen müssen damit sie die versprochenen Grenzwerte einhalten?
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

aiahaumx
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kub0815 hat geschrieben: Und du glaubst wirklich das die PHEV Fahrer / Käufer es nicht wissen das sie das Auto aufladen müssen damit sie die versprochenen Grenzwerte einhalten?
Ich kann nicht beurteilen, was die Allgemeinheit der PHEV Fahrer über das Aufladen und Grenzwerte wissen. Auswertungen realer Fahrverhalten aus anderen Ländern zeigen aber nunmal, dass nur ein überschaubarer Anteil der Leute tatsächlich nennenswert elektrisch fährt.

Gerne schaue ich mir deshalb belastbare Erhebungen aus Deutschland an und ändere dann ggf. meine Ansicht, dass das hierzulande genauso ist. Bisher konnte nur niemand hier solche Daten vorlegen, die nicht auf Anekdoten oder dem eigenen Verhalten basieren.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Nichtraucher
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aiahaumx hat geschrieben:
kub0815 hat geschrieben: Und du glaubst wirklich das die PHEV Fahrer / Käufer es nicht wissen das sie das Auto aufladen müssen damit sie die versprochenen Grenzwerte einhalten?
Ich kann nicht beurteilen, was die Allgemeinheit der PHEV Fahrer über das Aufladen und Grenzwerte wissen. Auswertungen realer Fahrverhalten aus anderen Ländern zeigen aber nunmal, dass nur ein überschaubarer Anteil der Leute tatsächlich nennenswert elektrisch fährt.

Gerne schaue ich mir deshalb belastbare Erhebungen aus Deutschland an und ändere dann ggf. meine Ansicht, dass das hierzulande genauso ist. Bisher konnte nur niemand hier solche Daten vorlegen, die nicht auf Anekdoten oder dem eigenen Verhalten basieren.
Der Firmenwagenfahrer schert sich einen Dreck um anderer Leute kosten (oder gar die Umwelt; die Karre muss was hermachen). Er optimiert sich dahingehend selbst, dass er die günstigere Besteuerung gerne mitnimmt. Dann wird eher an der Autobahn getankt als zu Hause auch nur einen 1 € eigenen Strom reingesteckt. Zuhause geladen wird allenfalls dann, wenn der Arbeitgeber auch zu Hause die gesamte Infrastruktur bezahlt. Vielleicht ist noch eine Motivation, das die Nachbarn sehen können, wie modern man ist.
Natürlich gibt es Ausnahmen.
Aktuell Zoe Intens mit AHK von Wolf, eig. PV, Überschussladung mit evcc.io
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Merkwürdige Weltbilder haben einige Menschen im Kopf wenn es um Firmenwagen geht. Da sieht man dann, das bei einigen das Brett vor dem Kopf doch mit recht wenig abstand verbaut ist.
Auch Fahrer von Firmenwagen haben Kinder und machen sich sorgen um die Umwelt. Umweltverhalten wird sich kaum am Werktor abgeben lassen und Riesenautos mit gigantischem Verbrauch fahren Firmenbosse und Zahnärzte aber nicht der Außendienstler oder der Vertriebsmitarbeiter geschweige denn der Service Techniker.
Es gibt sicher Menschen, die sich immer wie wilde Tiere verhalten wenn es nicht das eigen Geld kostet, aber es gibt auch Menschen die ihren Verstand auch noch im Betrieb in Funktion halten. Meine Fahrzeuge sind alles Firmenwagen, meiner Firma. Deshalb sind sie zum größtmöglichen Nutzen der Firma mit einem möglichst geringen Schaden für die Umwelt ausgesucht.
Alle Fahrzeuge erfüllen die Energieeffizienzklasse A+ sowohl der Mercedes C180DT als auch beide Kangoo ZE und der kommende E-UP.
Sich er sind noch viele Firmenregeln nicht so d es E-Autos gefahren werden dürfen, was ich beim Servicetechniker auch gut nachvollziehen kann, aber es ändert sich langsam was in Richtung maximale CO2 Werte, Verbrauch und Fahrzeuggröße in vielen Firmen.
Die Tatsache, das die MwSt. in Firmen keine Rolle Spielt, und das die Fahrzeugkosten eben "nur" Kosten sind und den zu versteuernden Gewinn verkleinern bedeutet nicht, dass dieses Geld nicht erwirtschaftet werden muss. Nicht alle können ihre Firmen lange ohne Gewinn fahren sich Geld an der Börse besorgen und damit die Wettbewerber aus dem Rennen nehmen. Unser Wirtschaftssystem basiert aber halt weitestgehend aus diesem legalen Betrug zusammen mit unsinniger Förderung.


MfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Michael_Ohl hat geschrieben: Merkwürdige Weltbilder haben einige Menschen im Kopf wenn es um Firmenwagen geht. Da sieht man dann, das bei einigen das Brett vor dem Kopf doch mit recht wenig abstand verbaut ist.
Auch Fahrer von Firmenwagen haben Kinder und machen sich sorgen um die Umwelt. ...
... unter dem Strich spielt das ganze keinerlei Rolle. In einem Universum mit begrenzter Lebensdauer, unter einer Einwegsonne mit recht begrenzter Haltbarkeit kann es dauerhaft keine Nachhaltigkeit geben, egal welche Träume manch ein. Aktivist hat.
Zuviel ist nicht genug. ;)

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Nichtraucher hat geschrieben:
aiahaumx hat geschrieben:
kub0815 hat geschrieben: Und du glaubst wirklich das die PHEV Fahrer / Käufer es nicht wissen das sie das Auto aufladen müssen damit sie die versprochenen Grenzwerte einhalten?
Ich kann nicht beurteilen, was die Allgemeinheit der PHEV Fahrer über das Aufladen und Grenzwerte wissen. Auswertungen realer Fahrverhalten aus anderen Ländern zeigen aber nunmal, dass nur ein überschaubarer Anteil der Leute tatsächlich nennenswert elektrisch fährt.

Gerne schaue ich mir deshalb belastbare Erhebungen aus Deutschland an und ändere dann ggf. meine Ansicht, dass das hierzulande genauso ist. Bisher konnte nur niemand hier solche Daten vorlegen, die nicht auf Anekdoten oder dem eigenen Verhalten basieren.
Der Firmenwagenfahrer schert sich einen Dreck um anderer Leute kosten (oder gar die Umwelt; die Karre muss was hermachen). Er optimiert sich dahingehend selbst, dass er die günstigere Besteuerung gerne mitnimmt. Dann wird eher an der Autobahn getankt als zu Hause auch nur einen 1 € eigenen Strom reingesteckt. Zuhause geladen wird allenfalls dann, wenn der Arbeitgeber auch zu Hause die gesamte Infrastruktur bezahlt. Vielleicht ist noch eine Motivation, das die Nachbarn sehen können, wie modern man ist.
Natürlich gibt es Ausnahmen.
Boha, da hört man aber schon raus das du sehr gepflegte Vorurteile hast. Aber in einem Punkt hast du recht der Arbeitgeber sollte den Elektroauto Firmenwagen besitzern die Ladestation bezahlen und den Strom ersetzen.
Passivhaus Premium, 18kWp PV, Sole WP mit Kühlung über BKA, KNX, 530e 3.2l/100km ~50% Elektrisch, Tested X3 xDrive30e, eTron 50, EQC In Testing ID.4, ENYAK, iX3
Mitglied bei Electrify-BW e.V. https://electrify-bw.de/
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