Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Odanez
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@yazerone darum ging es mir nicht, es ging mir nur darum, dass man garnicht erst die Möglichkeit hat bei einem BEV einen zu hohen Verbrenneranteil zu haben ;)
@Kabelbaum "falsch machen" bedeutet in diesem Fall einfach die nicht artgerechte Nutzung. Wenn ein PHEV mit deutlich unter 50% elektrischen Fahranteil bewegt wird, dann sind wohl die meisten hier einig, dass das ein "you're doing it wrong" Fall ist.
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Wer zwei Fahrzeuge hat, einen BEV und einen Verbrenner fährt genauso Hybridisch wie ein PHEV Fahrer. Das war schon immer so und ist jetzt keine neue Erkenntnis. Nur wenn der seinen BEV niemals laden würde, würde er diesen ja nicht besitzen. Beim PHEV kommt das aber leider öfters vor.

Aber gerade wenn keine eigene Ladestelle zur Verfügung steht, passiert in beiden Fällen sehr schnell das gleiche. Der BEV und der PHEV werden bald gar nicht mehr geladen. Nur wenn der BEV das einzige Fahrzeug ist, wird die ewige Laderei an öffentlichen Ladestellen auf sich genommen und immer zum und vom Fahrzeug gelaufen.

Ich denke, wer sich einen PHEV oder einen zweit BEV ohne Ladestelle zu Hause oder am Arbeitsplatz zulegt wird bald den Biss verlieren sein Fahrzeug immer auf zu laden. Auch die Diskussionen an den Ladestellen, was eine Schnellladestation, ein Destination Lader oder gar ein Laternenladeplatz ist, und wan man wo wie lange denn stehen darf, zahlen muss, angeprangert wird führt sehr bald, so denke ich dazu, den PHEV ohne Strom zu fahren oder den zweit BEV stehen zu lassen.

Alles falsch gemacht? Schwer zu sagen. Weil doch genau der PHEV verkauft wird mit dem Argument nicht von der Steckdose abhängig zu sein. Aber irgendwann hat man dann doch einfach genug.

Also PHEV und BEV nur für Garagen(-platz) Besitzer? Scheint so. Warum aber tut sich in den Städten nichts um einen PHEV oder BEV zu ermöglichen?

Ich denke, die Stadtplaner haben wenn die die Zukunft planen, den Laternenparker gar nicht mehr am Schirm. Diese PArkplätze sind extrem teuer. Wenn man rechnet was ein Quatratmeter in der Stadt wert ist, ist es sehr verwunderlich, dass Städte wie München oder Wien diese Parkplätze noch immer her-schenken. Wenn man Tokio ansieht, dort darf man ohne Abstellplatz kein Fahrzeug anmelden. In Wien muss zu jeder geplanten Wohnung Abstellfläche von 2 Fahrzeugen mit geplant werden /und bezahlt), es ist also ab zu sehen, dass es in Europas Städten auf kurz oder Lang die Laternenparker nicht mehr gibt. Wozu also dann eine Zwischenlösung die dann auch noch teuer ist an bieten?

Und so ist die Zwischenlösung PHEV die bis zur völligen Reife des BEV geplant war, nicht so passend, für all die, die denken eine BEV nicht fahren/laden/parken zu können. Für genau die ist der PHEV auch nichts. Blöd gelaufen.
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Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Kabelbaum
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"Weil doch genau der PHEV verkauft wird mit dem Argument nicht von der Steckdose abhängig zu sein."

Nö... weil ein PHEV gekauft wird, um Kurzstrecken elektrisch zu fahren.
Und da ungenutzt nachts daheim geladen wird sehe ich auch keine "Abhängigkeit" von der Steckdose.

Oder tausche Steckdose gegen öffentliche Ladesäulen
"Ladestressfrei elektrisch fahren" | mit KIA Sportage PHEV, verkauft BMW i3s | 120Ah | go-eCharger(22kW)-Wallbox

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Jupp78
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"Der deutsche Privat-PHEV fährt von seinen 20.950 Kilometern bei einem Utility Factor von 43 Prozent immerhin 9.008 Kilometer rein elektrisch."

Ich finde das gar nicht so schlecht. Das sagt mit, dass die meisten wirklich vor Ort voll elektrisch herum fahren.
Man muss sich die artgerechte Nutzung eines PHEVs auch immer klar machen. So etwas kauft man, wenn man einerseits vor Ort einiges zusammenfährt, aber in der Regel eben vollelektrisch und einiges an Langstrecken fährt. Genau das zeigt sich ja auch darin, dass die PHEVs deutlich weiter im Jahr als der Durchschnitt bewegt werden. Und auf diesen Langstrecken möchte man eben nicht mit den Nachteilen der E-Mobilität konfrontiert sein.

Genau diese Zahlen zeigen mir aber, dass es überwiegend so gelebt wird. Und so die Verbrennungsmotoren mal wenigstens in der Stadt schweigen.
Und die Zahlen zeigen auch, dass die Zahl an schwarzen Schafen gar nicht so furchtbar hoch sein kann, denn ansonsten wäre der elektrische Anteil deutlich niedriger.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

roberto
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Natürlich ist es schön, dass es so viele PHEV-Fahrer gibt, die ihr Fahrzeug "artgerecht" nutzen. Aber im Privatbereich sieht die Statistik sicher viel besser aus als insgesamt, denn die "schwarzen Schafe" wird es eher bei den Dienstwagen geben. Das relativiert den Umweltnutzen der PHEV natürlich drastisch.

Ich gehe davon aus, dass für viele ein PHEV eine Übergangstechnologie ist, weil sie sich noch nicht trauen auf ein BEV umzusteigen.
Der Rest möchte nur die Vorteile nutzen oder umweltfreundlich wirken, der wird sich aber vermutlich wieder einen Verbrenner kaufen weil diese Vorteile den Mehrpreis nicht wert sind und er ohnehin zu faul ist, dauernd zu laden.

Die Umweltbewussteren User haben wiederum das Problem, dass sie durch die "artgerechte Nutzung"eine falsche Vorstellung von Elektromobilität bekommen und sich deshalb vermutlich erst recht kein BEV kaufen.

Daher ist es wohl eher eine "Krücke" als ein vernünftiger Weg in Richtung emissionsarmen Verkehr.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Jupp78
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Aber im Privatbereich sieht die Statistik sicher viel besser aus als insgesamt, denn die "schwarzen Schafe" wird es eher bei den Dienstwagen geben. Das relativiert den Umweltnutzen der PHEV natürlich drastisch.
Die Dienstwagen hatten sie ja auch drin (allerdings nicht statistisch repräsentativ). Klar, da gab es deutlich mehr schwarze Schafe.
Aber ich sehe den Umweltnutzen nicht drastisch relativiert, sondern nur marginal relativiert. Denn wie viel Zeit/Kilometer befindet sich so ein Fahrzeug im Dienstwagenbesitz? Richtig, die kleinste Zeit. Danach kommt der Private und die nutzen den praktisch immer artgerecht. Ansonsten wäre eine solche Anschaffung auch vollkommen unsinnig. Aber diese Dienstwagenförderung braucht es, weil man nur so entsprechende Autos in den Gebrauchtwagenmarkt bekommt.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Odanez
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@Jupp78 stimmt, sowas ähnliches wollte ich auch schreiben.

Das gilt auch beim E-Auto: Wenn der Erstbesitzer einen 80kWh Stromer nur 10.000km im Jahr bewegt, ist das auch nicht artgerecht, weil der große Akku viel zu wenig benutzt wird und dadurch die CO2-Bilanz schlechter wird, sowie die kalendarische Alterung des Akkus viel mehr greift. Kommt aber der Zweitbesitzer und fährt 40.000 im Jahr damit, gleicht sich das ganze wieder aus, und es ist ja auch tendenziell eher so, wenn man sich einen gebrauchten Stromer kauft und vor hat nur wenige km zu fahren, dann kauft man lieber einen möglichst jungen, km egal, und umgekehrt sucht man sich, wenn man viel fahren will, einen gebrauchten mit möglichst wenig km. Oft hat man aber leider nicht die Wahl.
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Peugeot Ion
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Wenn wir über Klimaschutz reden, ist jedes Produkt welches gekauft wird, zu hinterfragen. Die Überfluss-Gesellschaft ist ja Existent. Bevor ich mir einen (bösen)PHEV kaufte wurde ein Peugeot Ion gekauft. Für mich war von Anfang an klar, dass er zu hause geladen wird. Durch die positive Eigenschaften des E-Antriebes wurde das Fahrzeug mehr benutzt als geplant und durch die geringe Reichweite wollte man dann an E-Tankstellen laden. Da wurde ich dann aber "munter "( ca. 2 Jahre her). Diese Anbieter-Philosophie und deren Kosten wäre es günstiger mit dem V6 Benziner zufahren als mit der ION-Dose. Damals waren die E-Fahrzeuge noch dünn gesät. Viele Ladesäulen waren defekt außer Betrieb oder einfach besetzt. In Österreich hat sich seit dem auch nicht viel geändert. Nur die Politik will nur mehr das E-Fahrzeuge gekauft werden, nur ohne guten bis sehr guten Ladenetz ist das alles Illusion. Schaut man so Test von E-Fahrzeuge auf Youtube an, gibt es die Problematik des E-Ladens ja noch immer bzw. Laden die E-Säulen statt 100 Kw nur mit 11 Kw bei den heutigen Akkus mit 50 KW aufwärts kommt Freude auf wenn man in den Urlaub fährt. Das PHEV ist momentan ein guter Kompromiss wenn Allrad und Anhänger ziehen wichtig ist, und der Peugeot Ion wird im urbanen Umkreis sehr gut eingesetzt.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

fuerni81
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roberto hat geschrieben: Die Umweltbewussteren User haben wiederum das Problem, dass sie durch die "artgerechte Nutzung"eine falsche Vorstellung von Elektromobilität bekommen und sich deshalb vermutlich erst recht kein BEV kaufen.
Ist das so? Meine Erkenntnisse nach 2 Jahren PHEV fahren ohne ständige private Lademöglichkeit und dem Anspruch was geht elektrisch zu fahren sind:

- Autos mit langsamen AC Lader sind Mist (zumindest solange es an jedem Eck AC und wenige DC Ladesäulen gibt)
- elektrisch fahren ist komfortabler und macht mehr Spaß
- Ohne ständige private Lademöglichkeit ist es bisweilen arg stressig wegen
- defekter/fehlender/zugeparkter Ladesäulen
- Ohne private Lademöglichkeit muss daher der Akku so groß wie möglich sein um immer noch möglichst die nächste Strecke zu schaffen
- als flexibler Erstwagen sind ein großer Akku und schnelles DC Laden nötig
- ein Elektroauto benötigt eine Wärmepumpe (zumindest wenn es einen kleinen Akku hat)

Ich persönlich fühle mich durch das PHEV in meiner Entscheidung in einem Jahr beim Leasingende auf ein BEV zu gehen eindeutig bestärkt und konnte durch die Erfahrungen (öffenliches Verhalten, Effekte Winter, Geschwindigkeit, Verlässlichkeit Reichweitenanzeigen etc.) wertvolle Erfahrungen sammeln, die mir bei meiner Entscheidung für das nächste Fahrzeug definitiv helfen werden.

Ich muss aber auch sagen, dass ich mich bereits vor 2 Jahren für ein BEV entschieden hätte, wenn es damals schon die heutigen Akkugrößen+Ladegeschwindigkeiten und Preise (erhöhter Umweltbonus) gegeben hätte. Genau die paar kWh und der Preisunterschied waren damals der Ausschlag pro PHEV.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Walther
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Moin,Moin
Mein Firmen PHVE wird jetzt ausgetauscht, Ich habe ich das Teil gut 92% Elektrisch bewegt, von schlechten Gewissen keine Spur.
Eigentlich sollt das Auto jetzt zurück bzw. ein Kollege hätte es auch privat übernommen, da aber gerade jetzt der Kleinwagen meiner Frau nach 17Jahre und 280T Km nicht mehr so recht wollte haben wir uns entschieden das ich den PHVE behalte und meine Frau damit zur Arbeit pendelt, bei 33 Km hin und zurück und Lademöglichkeit auf beiden Seiten wir sie wohl nahe 100% e Anteil haben.
Die Anschaffung eines klein eAutos in neu wäre zwar etwas billiger gekommen, durch eine in meinen Augen völlig Irrsinnigen Förderung , aber dann gäbe es auch ein Auto mehr auf der Welt.
ich hoffe nur das die Batterien auch die nächsten 15 Jahre halten, der Rest im Auto ist ja normal Technik der sollte das locker machen.

Gruß Walther
Enyaq iV80(verkauft), Outlander PHEV seit 2021,
Toyota Prado seit 01.1990 (den fahre ich bis ins Grab)
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