Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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mweisEl hat geschrieben:
Vanellus hat geschrieben: eine höhere CO2-Emission des PHEV nicht nur beim reinen Verbrennerbetrieb festzustellen, sondern auch bei 50 % elektrischer Fahrt.

Das hängt doch wesentlich davon ab, wieviel g CO2/kWh der ADAC für den Stromverbrauch ansetzt, und ob auch beim Treibstoff der Anteil Well-to-Tank berücksichtigt worden ist. Sollte der ADAC mehr als 401 g (D:2019) angesetzt haben, bzw. einen nicht sinkenden CO2-Anteil während der nächsten 15 Jahre Fahrzeuglebensdauer, wäre die 'Untersuchung' hinfällig.
Nur bei Life Cycle Assessments LCA ist es wichtig, den zukünftig zu erwartenden Strommix zu berücksichtigen. Die ADAC-Untersuchung ist aber kein LCA, sondern eine Untersuchung, wie heute die CO2-Emission bei PHEV und im Vergleich dazu die des Benzin- oder Diesel-Pendants ist. Die CO2-Emission des zukünftigen Strommix‘ muss hier also nicht berücksichtigt werden.

Die CO2-Emission muss sowohl beim elektrischen Fahren, als beim Benzin/-Dieselfahren von Anfang bis Ende berücksichtigt werden: also Well-to-Wheel WTW. Beim Strom muss dann nicht nur die CO2-Emission der Stromherstellung, sondern auch aus der Umspannung (auf zB. 380 kV), der Netzverluste und der Runter-Tranformation auf 400/230 V und der Ladeverluste berücksichtigt werden Das UBA veröffentlicht jährlich im Bundesanzeiger den für das kommende Jahr maßgeblichen Wert. Er liegt deutlich über dem Wert nur für die Stromproduktion, sozusagen bis zum Ausgang Generator. Für die hier vorliegende Untersuchung wurde der Wert von 548 g CO2/kWh angesetzt.
Für Verbrenner gilt das gleiche: Hier wird ebenfalls die Vorkette, also Well-to-Tank (WTT), zusätzlich zu der Emission aus der Verbrennung im Auto (Tank-to-Wheel TTW) berücksichtigt.
Sowohl für Strom als auch für Benzin/Diesel liegt der Untersuchung bezüglich der CO2-Emissionsbilanz also die Well-to-Wheel-Betrachtung (WTW) zugrunde. So muss es sein.
Wer nachlesen will, bitte hier: https://www.adac.de/_mmm/pdf/Methodik_E ... 338652.pdf
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Jupp78 hat geschrieben: ...
Ist der Akku in deinem denn temperiert oder nicht. Gibt es also Kühlmittel und Co. dafür?
Der Akku wird lediglich bei Außentemperaturen > ca. 25 ° C gekühlt (Kältemittelkreislauf) aber nicht durch einen Heizungskreislauf erwärmt (nur Eigenerwärmung).
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Hier ist die Veröffentlichung des UBA im Bundesanzeiger von 2018 für das Jahr 2019 mit der Angabe der maßgeblichen CO2-Emission, die bei WTW-Vergleichen anzuwenden ist. Das muss dann leider noch von GJ in kWh umgerechnet werden. Soll ja nicht zu einfach werden 😁 Es sind genau genommen die CO2-Äquivalente, also Methan und Lachgas-Anteile, die in CO2 umgerechnet wurden.
Datei BAnz AT 30.10.2018 B14.pdf
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Jupp78 hat geschrieben: Denn einerseits schreiben sie 2018, als Quelle geben sie aber den UBA-Bericht aus dem Jahr 2018 an, der das Jahr 2017 behandelt.
Veraltete Daten der Stromerzeugung in Deutschland heranzuziehen, ist der übliche Trick, damit der E-Antrieb schlechter aussieht. Da hilft es auch nicht, wenn das im Arsch der Altindustrie steckende Wirtschaftsministerium das UBA zwingt, Daten der Vergangenheit als "zukünftigte Wahrheit" im Bundesanzeiger für das Folgejahr festschreiben zu müssen.

Vanellus hat geschrieben: sondern auch aus der Umspannung (auf zB. 380 kV), der Netzverluste und der Runter-Tranformation auf 400/230 V und der Ladeverluste berücksichtigt werden
Dann wären Ladeverluste ja doppelt verrechnet worden, der ADAC kann doch nur ab Steckdose, und nicht irgendwo im Batteriestromkabel messen.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Jupp78
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Veraltete Daten der Stromerzeugung in Deutschland heranzuziehen, ist der übliche Trick, damit der E-Antrieb schlechter aussieht.
Naja, das letzte mal aktualisiert haben sie ihren EcoTest in 2019 und da gab es nur Daten aus 2018. Wie soll man die sich denn sonst aus den Rippen leiern?
Der EcoTest ist schon ein richtig gut gemachter Test, einer der besten. Der taugt ernsthaft zum Vergleich. Was man allerdings vergleicht, das steht auf einem anderen Blatt.
Dann wären Ladeverluste ja doppelt verrechnet worden, der ADAC kann doch nur ab Steckdose, und nicht irgendwo im Batteriestromkabel messen.
Die Ladeverluste sind da auch nicht mit drin. Das was das UBA angibt, ist die CO2 Menge ab Kraftwerk. Der ADAC hat die Steckdose und alles was zwischen der ADAC-Steckdose und dem Kraftwerk sich befindet und Verluste kreiert, wird eben entsprechend eingerechnet. Das ist auch vollkommen in Ordnung.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Was das UBA im Bundesanzeiger angibt, ist nicht CO2 pro kWh ab Kraftwerk (ab Generatorhaus oder nach Umspannung?) sondern nach meinem Wissen kWh bis Steckdose des Verbrauchers vor dem Ladegerät (im Falle des E-Autos).
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Jupp78
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Das UBA gibt ja sogar mehrere Werte raus. Immer die Frage mit welchem man rechnet, mit der inländischen Erzeugung oder dem inländischen Verbrauch. Und so weit ich gesehen habe, rechnet der ADAC nicht mit dem Bundesanzeiger, sondern dem Report des UBA.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Das UBA gibt in seinen Tabellen mehrere Werte für CO2/kWh an, für Brutto- oder Nettostromerzeugung, nach Abzug des exportierten Stroms usw. Steht oben auf der Tabelle. Das sind aber Angaben, bezogen auf „ab Kraftwerk“. Wenn man auch u.a. Übertragungs- und Transfomationsverluste usw. berücksichtigt, gibt es nur eine Zahl, die von mir genannte.
Ich hab jetzt noch die offizielle Bekanntmachung im Bundesanzeiger vom 1. Oktober 2019 für das Jahr 2020 gefunden. Sie lautet auf 153 kg CO2 Äquivalent /GJ. Das sind umgerechnet 550 g CO2 Äquivalent /kWh (1 GJ = 278 kWh). Liegt etwas unter der vorherigen Zahl. Das waren 579 g/kWh. Eine aktuellere Zahl habe ich nicht gefunden.
Ich gehe davon aus, dass der ADAC mit der Angabe für 2020 rechnet (550 g). Das wird bestätigt durch die Angabe 548 g auf der ersten Hälfte von Seite 15 der Beschreibung des ADAC Ecotests. Siehe Post von 16:02.
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Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

Jupp78
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Nein, davon gehe ich nicht aus, warum schreibt der ADAC sonst das in dem von dir verlinkten PDF-Dokument?
"Für der Bewertung der Messergebnisse der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge bestand Änderungsbe-darf, insbesondere weil sich die CO2-Bilanz pro Kilowattstunde bei der Stromproduktion in Deutschland geändert hat. Hier wird nun der neueste offizielle Wert aus dem Jahr 2018 angesetzt. "
Davon abgesehen fände ich dir Nummer mit dem Bundesanzeiger auch Quark. Das ist ja nur eine schlechte Schätzung des UBA.

Re: Mogelpackung statt Klimaschutz?

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Ich interpretiere den von dir zitierten Satz "Für die Bewertung der Messergebnisse ..." anders. Die Änderung könnte darin bestehen (wie du wohl vermutest), dass die jährliche Änderung eingeflossen ist. Also leichte Absenkung des CO2-Wertes. Könnte aber auch so interpretiert werden, dass sie nun den "offiziellen" Wert (aus dem Bundesanzeiger) nehmen. Ich nehme an, dass dieser Wert gemeint ist. Wird dadurch gestützt, dass der ADAC im vergangenen Jahr (August/September 2019) im Zusammenhang mit der CO2-Bilanz-Studie von Joanneum Research aus Graz ausdrücklich auf den Wert im Bundesanzeiger Bezug genommen hat. War im Netz zu lesen und auch in der Motorwelt. Ich melde mich, wenn ich es noch finde.
Nachtrag: hier ist auch auch Bezug genommen auf den CO2-Wert, der im Bundesanzeiger steht:
https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraf ... imabilanz/
Steht im Kapitel: Prognose: Der Strom für E-Autos wird sauberer.
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