Konzept für Range-Extender E-Auto

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Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

umali
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Das Problem an der ganzen Übung ist, dass Mehr-kWh gern mit dem sRex gleichgesetzt werden. Dem ist aber, zumindest aktuell, nicht so. Hier mal ein Beispiel:

a) BEV only mit 80kWh

Baue ich statt 40kWh 80kWh ein, komme ich auf BAB ca. 200km weiter (Summe 400km). Das Heizproblem mit Reichweitenverkürzung bleibt im Winter bestehen und wirkt über die volle Distanz =>400km - Heizung ~320..350km gesamt.
Aktuelle Gewichtszunahme für +40kWh ~+250kg => 500kg Akku geschätzt

b) 40kWh + sRex
Das range extending kann ich durch Tankgröße steuern (sehr flexibel). Ich lege hier mal beispielhaft 400km-sRex-RW fest.
Die Heizung übernimmt die Abwärme des sRex gleich von Anfang an, wenn klar ist, dass man Langstrecke fährt. => keine Reichweiteneinbuße durch Heizung
Dann fährt man elektrisch aus der Stadt auf die BAB und wirft den sRex dazu. => Summe 200km el. + 400km sRex => 600km
1x 35kWh nachladen + Tanken ist in 45min erledigt => wieder 600km verfügbar (und dauerhaft wiederholbar)
Gewicht: 250kg Akku + 120kg sRex inkl. Abgasanlage + 25kg Benzin (~6l/100km) => 370kg < 500kg

Man hat also wenige und schnelle Nachlade-/Tankoptionen, was bei Langstrecke für ordentlich Unbhängigkeit sorgt. Teure CCS-Lader kann man, muss man aber nicht, nutzen.

Das Mehrgewicht ist mit sRex deutlich niedriger, was sich nicht nur bei den normalen elektrischen Durchschnittsfahrten positiv bemerkbar macht (Fahrzeugdesign, Beschleunigung), sondern immer (bitte jetzt nicht wieder Reku reinbringen - diese wirkt bei beiden Varianten, da E-Motor der alleinige Antrieb ist).

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Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

umali
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ubit hat geschrieben:...
Und da die große Reichweite nur für relativ wenig Kunden wirklich notwendig ist: Warum sollte man da eine komplizierte zusätzliche Technik in die Autos einbauen?...
Du verwechselst da m.E. "wenig Kunden" mit "vielen Kunden, die es selten benötigen". Die Urlaubsfahrten in Familie sind der Klassiker.

Es gibt natürlich auch Alternativen. Z.B. lasse ich das BEV zu Hause stehen und miete mir ein passendes Auto 1.0.
Nachteile:
* ungewohntes Fahrzeug
* zu Urlaubszeiten ggf. ausgebucht oder teuer
* Im Urlaub ggf. nicht benutzt => man zahlt für's Rumstehen
* Schäden am Mietwagen sind definitiv zahlungspflichtig (bei Privatauto kann man selbst entscheiden.)

Ein sRex in einem Familienauto (Kombi) ist daher perfekt. In Stadtkleinwagen braucht man ihn sicher nicht.
ubit hat geschrieben:...Warum sollte man da eine komplizierte zusätzliche Technik in die Autos einbauen?...
Was ist denn an einem Miniverbrenner, der mit konstanter Drahzahl im Optimum betrieben wird, kompliziert? Also wenn man heute Verbrenner mit 12 Zyl., variablen Nokenwellensteuerungen etc. pp. bauen kann, dann ist ein sRex kein Problem. Schließlich ist es kein Raketenantrieb.

Übrigens - Ingenieure tendieren eher zu technisch aufwendigen Lösungen. Der Kaufmann holt sie aber zurück, weil's billig werden soll.

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Zuletzt geändert von umali am Fr 21. Dez 2018, 11:15, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

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Wenn nicht bald einer mit so einem REX Fahrzeug auf den MArkt kommt, ist das Konzept überflüssig, da man ja schon min 5 Jahre Produktionsdauer haben möchte.

Die Akkuzellen werden immer besser und wenn man dann in den 80-90 kwh Akku mit 150kW+ "rein braten" kann, spielt die Ladezeit auch nicht mehr so die Rolle. Den Innenraum heizt man dann im Winter aus der Abwärme beim laden. 8-)
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
"Online" heißt nicht, das ich gerade hier im Forum aktiv bin.

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Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

umali
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eDEVIL hat geschrieben:...Die Akkuzellen werden immer besser und wenn man dann in den 80-90 kwh Akku mit 150kW+ "rein braten" kann, spielt die Ladezeit auch nicht mehr so die Rolle. Den Innenraum heizt man dann im Winter aus der Abwärme beim laden. 8-)
Zuerst mal müssen diese Akkus mit diesen Energiedichten KAUFBAR sein. Wir reden hier über Faktor 2...3 im Vergleich zu heute!
Mal sehen, ob das so schnell gelingt - vor allem, dass diese Zellen auch die entsprechende Dauerhaftigkeit aufweisen.

Vor einer nicht funktionierenden Ladesäule schützt aber auch das nicht. Monovalent hat im Vergleich zu bivalent immer den Nachteil fehlender Redundanz.

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ps
Power-CCS ist für die wenigen long range-Fahrten ok, bei Dauernutzung verschleißt aber der Akku mehr als bei AC-Normalladung. Die CCS-Tarife werden sicher auch teurer als bei AC ausfallen.

Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

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Moin,
ich habe leider jetzt erst gesehen, dass ihr das Thema REX ausführlich in mehreren Freds auseinandergenommen habt plug-in-hybriden-allgemeines/sinnvolle- ... 11682.html da hätte ich mich hier gar nicht zu verkämpfen brauchen :old:

Den Testbericht mit den 10 Passat GTE habe ich mir intensiver zu Gemüte geführt und der Grundton fast aller Tester ist ja durchaus positiv, nur eben der Preis, die Reichweite, die Lademöglichkeiten - das sind ja die begründeten und bekannten Einschränkungen, die für BEV genauso zutreffen, da gibts momentan nichts zu beschönigen, ist aber auch nichts PHEV-Spezifisches und taugt deshalb nicht als Argument für einen REX.

Bei einigen Testpersonen ist mir aufgefallen, dass sie schlicht nicht wussten wie man mit dem Auto richtig umgeht und wo sein optimaler Einsatzbereich liegt. Wenn ich den GTE nicht täglich auflade oder aufladen kann oder mein tägliches Fahrprofil überhaupt nicht zur elektr. Reichweite passt, kann mich das Auto natürlich auch nicht überzeugen.

Dann schreibt eine Testerin, dass der GTE nur 38 km Reichweite beim Start angezeigt hat und nach 3 km Stadtverkehr waren es nur noch 20 km. Sie hat offensichtlich nicht gewusst oder verstanden, wie man richtig mit einem PHEV umgeht bzw. warum die Reichweite so niedrig war. Ein anderer Tester hat einen Spritverbrauch bis zu 10 L erreicht, dass schaffe ich mit meinem Golf nur, wenn ich mit 200 Dauerstrich über die Bahn brenne - falscher Einsatzfall für das Auto. Eine gewisse Verhaltensänderung ist bei den derzeit bescheidenen Batteriekapazitäten schon vonnöten und das bedingt auch, dass man sich mit der Kiste auseinandersetzt und ein bisschen Erfahrung sammelt, sonst springt der Funke nicht über.

Gruß

Ebi
Golf GTE 2018 - 2020 / Hyundai Kona 2020 - 2023 / Tesla M3 SR+ US seit 3.2020 / PV 10 kWp SMA WR mit BYD Batteriespeicher

Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

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Zuerst mal müssen diese Akkus mit diesen Energiedichten KAUFBAR sein. Wir reden hier über Faktor 2...3 im Vergleich zu heute!
Mal sehen, ob das so schnell gelingt - vor allem, dass diese Zellen auch die entsprechende Dauerhaftigkeit aufweisen.
Du hast den Fraunhofer-Auszug von mir etwas schnell als Aktienkurs abgetan, da könnte ich genauso anmerken, dass der ganze REX Kram doch reiner Forschungs- oder Prototypenstand ist und niemand eine ernsthafte Lösung serienreif oder zulassungsfähig hat ;)

Gruß

Ebi
Golf GTE 2018 - 2020 / Hyundai Kona 2020 - 2023 / Tesla M3 SR+ US seit 3.2020 / PV 10 kWp SMA WR mit BYD Batteriespeicher

Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

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Könnte mir noch am ehesten vorstellen, das nissan dieses benzin-mini-akku konzept noch etwas modifiziert.
Verwendung korrekter physikalischer Einheiten
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Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

ubit
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umali hat geschrieben:Du verwechselst da m.E. "wenig Kunden" mit "vielen Kunden, die es selten benötigen". Die Urlaubsfahrten in Familie sind der Klassiker.
Nein. Denn "benötigen" wird man einen solchen Rex NIE. Man hat IMMER die Alternative halt längere Ladepausen einzulegen. Je schneller man den Akku laden kann und je höher die Reichweite, desto uninteressanter wird der Rex. Einfach weil er Geld kostet. Und das - wenn er wirklich "gut" ist - gar nicht mal wenig.

Wieviele Menschen werden bereit sein 3000-5000 € Aufpreis zu zahlen um damit 2 mal im Jahr jeweils 30 Minuten Zeit sparen zu können?

Daher: Nischenprodukt.

Ciao, Udo
VW e-Up! 2020 teal blue

Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

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@umali:

Du nimmst die "Vernunft" als Argument für so ein Konzept. Aber die Autoindustrie orientiert sich nicht an Vernunft sondern an das was gekauft wird und was Absatz bringt. Ansonsten dürfte kaum wer die SUV Kisten verkaufen, die in den seltensten Fällen einen Sinn machen.
Das so ein sREX in gewissen Fällen sinnvoll ist streitet man nicht ab. Die Anwendungsbereiche werden aber zunehmend kleiner. Hat man beim i3 schön gesehen.
Ein sREX System mit eigenem Heizkreis für den Innenraum wäre zu teuer und reine Nischenanwendung als würde das in der Masse gekauft werden. Da er ja wie du selbst sagst nur für die Langstrecke Anwendung findet um sich Ladepausen zu sparen, wäre er zu teuer dafür. Kaum jemand fährt spontan 800 km wohin. Nur für diese Käuferschicht ein solches System zu entwickeln wird für die Hersteller zu unrentabel sein.
Und im Endeffekt wär ja ein sREX von der Anwendung her nicht viel anders als ein PHEV wie sie jetzt sind.
Man hat lediglich einen Effizienzgewinn.
Dieser ist aber meines erachtens nicht zwingend notwendig. Da macht es witschaftlich mehr Sinn etwas bestehendes zu nehmen und im Getriebe noch einfach eine E-Maschine rein packen.
Bevor ich mind. 5000€ für einen REX als Aufpreis zahle, würde ich für das gleiche Geld einen größeren Akku nehmen.
Der hat in der Zukunft deutlich mehr Anreiz, vorallem wenn mal V2G und V2H im Markt verfügbar sind.

Ob ein PHEV/BEV teuer oder günstig ist kommt auch auf das Land an.
In Österreich ist ein PHEV von BMW günstiger als ein vergleichbarer Diesel. Das allein schon bei den Listenpreisen. Das wird dann bei den iX3 und i4 ähnlich aussehen.
Diese Kluft wird durch den WLTP noch größer, da die NOVA damit um mehere tausend € bei einigen Fahrzeugen steigt.
Zuletzt geändert von Basslo am Fr 21. Dez 2018, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
BMW i3 BEV 60Ah BJ 4/2016 /// BMW 225xe PHEV BJ 9/2018
Photovoltaikanlage 13kWp + 11kWh Speicher /// Wallbox: BMW Wallbox Connect

Re: Konzept für Range-Extender E-Auto

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Die Sache ist ja die, es gibt aktuell noch nicht mal Gerüchte, dass irgendjemand an einem Rex-Fahrzeug arbeitet.
Und die beiden jemals verfügbaren Autos sind mittlerweile wieder Geschichte.
Von daher würde ich sagen, dass die Hersteller verstärkt auch die klassischen PHEV mit Verbrenner im Antriebsstrang und BEVs setzen.
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

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