PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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Generell eine Grenze zu nennen, an der Elektromobilität allgemein akzeptiert wird, da tue ich mich schwer. Die Bedürfnisse und Erwartungen sind ja doch sehr unterschiedlich.

Ich akzeptiere aber jetzt mal, dass PHEVs auf langen Strecken durchaus einen Effizienzvorteil gegenüber einem reinen Verbrenner haben. Aber so, wie es sich hier herauskristallisiert, scheint bei wirklich langen Strecken der Vorteil doch eher gering zu sein. Wirklich bedeutende Einsparungen ergeben sich ja dann doch eher auf Kurz- und Mittelstrecken. Aber das ist ja dann genau der Bereich, auf dem heute schon reine BEVs ebenfalls nur noch Vorteile gegenüber Verbrennern haben. Und da kommt für mich wieder die Frage auf: Wer braucht eigentlich ein PHEV? Für reine Langstreckenfahrer, und wenn man auf eine reduzierte Gesamtreisezeit Wert legt, ist ja ein PHEV dann auch nicht das Mittel der Wahl. Für Kurz- und Mittelstrecken auch nicht, denn da hat das BEV die Nase vorn. Sinn hat ein PHEV also nur, wenn man bei beidem keine Kompromisse machen kann oder will. Es ist eben ein "Hybrid" auch von der Nutzung her. Meine These ist aber, dass das Nutzerverhalten der meisten Autofahrer/innen heute durchaus bereits ein reines BEV rechtfertigen würde, auch wenn auf Langstrecken eine insgesamt längere Reisezeit wegen der Ladestopps einkalkuliert werden muss. Wer kann es sich z.B. bei einer Urlaubsfahrt nicht leisten, alle 200 km eine Pause vom ca. 30min einzulegen? Auf diesem technischen Stand sind aktuelle BEVs bereits.
Ich denke, der Trend zum PHEV hat zwei Gründe: erstens ist es für die Konsumenten eine psychologischer Faktor, denn man hat nicht das Gefühl, vollkommen auf neues, unbekanntes Terrain wechseln zu müssen. Und zweitens kommt es der Industrie sehr entgegen, denn der Einbau eines zusätzlichen E-Motors in ein bewährtes Fahrzeugmodell erfordert wenig Umstellung im Produktions- und Vermarktungsprozess.
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Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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phonehoppy hat geschrieben: Wer braucht eigentlich ein PHEV?
Jeder der nicht zu hause laden kann wäre geeignet.
Ich hätte zwar gerne ein reines Elektroauto, aber ob ich damit glücklich werden würde? Keine ahnung. Mit einem phev gibt es erst einmal kaum Einschränkungen.
Stefan
Vom prius, Chevy Volt, Golf gte zu Tesla, dann Polestar und mg4. Nun Polestar und wieder Tesla.

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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Und ich denke, dass eine heimlademöglichkeit eigentlich Voraussetzung für vernünftigen phev Einsatz ist. Zusammen mit einem überwiegenden Kurzstrecken Fahrprofil...
05/2021 VW ID.3 Pro Business: Hauptfahrzeug
08/2019 Outlander PHEV PLUS: für Restmobilität, sowie Zweitwagen für Kurzstrecken, Anhängerfahrten, oder wenn Allrad vorteilhaft ist

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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  • Paul_S
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phonehoppy hat geschrieben:Ich denke, der Trend zum PHEV hat zwei Gründe: erstens ist es für die Konsumenten eine psychologischer Faktor, denn man hat nicht das Gefühl, vollkommen auf neues, unbekanntes Terrain wechseln zu müssen.
Ich habe vor einem Jahr ein PHEV gekauft, weil ein vergleichbares BEV nicht lieferbar war. Das hat sich bis heute noch nicht geändert. Ich brauche ein Auto für 5 Personen+Gepäck mit AHK.

Paul
Outlander PHEV - Ioniq 5 seit 05/2023

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

Naheris
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Meine frühere Aussage, dass ein PHEV einem Verbrenner auch auf Strecke überlegen ist, bezog sich eigentlich nur auf den identisch motorisierten Verbrenner ohne Elektromotor, nicht auf ein anderes Verbrennerkonzept (z.B. Diesel anstatt dem PHEV-Benziner).

Spannend wird zu sehen, wie sich der V60 D6 Diesel-PHEV gegenüber unserem ehemaligen V60 D5 schlagen wird (selber Motor, nur einmal mit und einmal ohne Elektromotor und Akku), sowie den Passat GTE.
Heute: Taycan / Gestern: ID.4, e-Tron 55, Leaf ZE1+, I-Pace, Kona, e-Golf 300, Model S AP1, Passat GTE Mk-1 / Morgen: ?
Antike: V60 PHEV, V60, XC60, LS, IS, A6 / Geschenke: A2, Lupo 3L, Golf II.
Fan von: Volvo, Lexus.

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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Paul_S hat geschrieben: Das hat sich bis heute noch nicht geändert. Ich brauche ein Auto für 5 Personen+Gepäck mit AHK.
Dito. Passat ist mir zu teuer, Outlander zu groß und zu teuer. Alternativen nicht vorhanden => Es wird noch mal ein Verbrenner
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

muinasepp
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phonehoppy hat geschrieben:Meine These ist aber, dass das Nutzerverhalten der meisten Autofahrer/innen heute durchaus bereits ein reines BEV rechtfertigen würde, auch wenn auf Langstrecken eine insgesamt längere Reisezeit wegen der Ladestopps einkalkuliert werden muss. Wer kann es sich z.B. bei einer Urlaubsfahrt nicht leisten, alle 200 km eine Pause vom ca. 30min einzulegen?
ICH! Ich will zum Beispiel definitiv nicht auf der 800 km Fahrt in die Toskana mit drei Kindern im Auto 2 Stunden zusätzliche Reisezeit einplanen und das allen verklickern. Wobei erstens zwei Stunden reine Utopie bei einem BEV für fünf Personen und ausreichend Gepäckraum für die fünf Personen sind und die e-Tankstellen sicherlich nicht so günstig liegen, keine defekt ist, keine zugeparkt ist, und das in Italien, dass sich das ausgeht. Und zweitens dieses (bezahlbare) BEV selbst mit AHK, wenn man nicht einen Handwerker-Transportkombi nehmen will, Utopie ist, also das gibt es nämlich derzeit gar nicht. Und meine These ist, dass das mindestens 80 % der deutschen Bevölkerung genau so sieht.
Paul_S hat geschrieben:Ich habe vor einem Jahr ein PHEV gekauft, weil ein vergleichbares BEV nicht lieferbar war. Das hat sich bis heute noch nicht geändert. Ich brauche ein Auto für 5 Personen+Gepäck mit AHK.
:thumb: Ja Paul, ganz genau so geht es mir auch :-D . Selbst im PHEV-Bereich sind die Alternativen Mangelware. Einzig der Passat GTE wäre zu nennen, zu einem deutlich höheren Preis.
Super-E hat geschrieben:Und ich denke, dass eine heimlademöglichkeit eigentlich Voraussetzung für vernünftigen phev Einsatz ist. Zusammen mit einem überwiegenden Kurzstrecken Fahrprofil...
:thumb:
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Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

BurkhardRenk
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Nach einem halben Jahr mit ca. 60% elektrischem Fahranteil hatte ich zwei Kurzurlaube, die ich mit einem reinen BEV so nicht hätte machen können, weil er ich in Regionen führte in denen es keinerlei Infrastruktur gab, und auch die Hotels keine Schnarchlademöglichkeit boten. Wenn man sich in einer Gegend bewegt und zur nächsten 22KW-Säule 50 km und mehr fahren muss macht das wenig Sinn.

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

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Super-E hat geschrieben:Und ich denke, dass eine heimlademöglichkeit eigentlich Voraussetzung für vernünftigen phev Einsatz ist. Zusammen mit einem überwiegenden Kurzstrecken Fahrprofil...
Ich habe keine Möglichkeit zu Hause zu laden. Dennoch komme ich in den Monaten ohne Langstrecken auf über 80% EV Anteil. Wären in den Einkaufszentren auch Lademöglichkeiten, wären es 100%.

Ich kann bei der Arbeit laden und haben so meine Plätze, an denen ich laden kann und meine Zeit sinnvoll verbringen kann. Zum Beispiel am Wochenende in der Innerstadt zum Schoppen und Abends zum Weggehen.
Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
Derzeit im Ioniq unterwegs.

Re: PHEV - Die Totengräber der Elektromobilität ?

muinasepp
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Ich denke mit Heimlademöglichkeit ist gemeint, dass man halt regelmäßig extern laden kann. Ob das nun daheim, in der Arbeit, oder wo auch immer ist, spielt ja nicht die Rolle.
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