Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

che412
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miresc hat geschrieben:
che412 hat geschrieben: Ich fahre eine bestimmte Strecke mal 100% und mal zu 80% im EV Modus. Der Verbrauch liegt beidemale bei 19kwH/100km. (bei 80% kommen dann noch 3l/100km dazu) Den ICE nutze bei 2 langen Bergauf-Fahrten...
Gehe ich recht in der Annahme, dass die 100% elektrisch, auf die ganze Strecke gesehen, mehr bergab und die 80% auf der Rückfahrt folglich mehr bergauf verlaufen? So erklären sich die Zahlen gut.
Es ist beidesmal die Hinfahrt zur Arbeit und es geht mehr bergauf.....
Allerdings fahr ich im Savemode den letzten Berg etwas schneller.
Vielleicht liegt es auch an der Arbeitsweise im Savemode?
Ich fahre 12,5 km rein elektrisch und zwischendurch einmal ca 5 und am zweitenBerg 2,5 im Savemode.
Da ich bergauf ohne segeln oder rekuperieren fahre erwarte ich eigendlich 62,5%EV und nicht wie die Anzeige zeigt 80%.
Alles sehr merkwürdig. Eine mögliche Erklärung wäre, dass der Savemode mehr eine Kombination aus Charge und Ev Mode darstellt.
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Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

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che412 hat geschrieben: Eine mögliche Erklärung wäre, dass der Savemode mehr eine Kombination aus Charge und Ev Mode darstellt.
So ist es ja auch und es kann auch nur so funktionieren.
Neben dem direkten Antrieb der Vorderachse (über 65 KmH) wird ja auch ständig Energie in die Batterie geladen. Der so erzielte Überschuss würde die Batterie ja auch im Save-Mode wieder voll laden. Also wird diese regelmäßig wieder durch rein elektrischen Vortrieb abgebaut. Selbst bei 130 KmH auf der Autobahn schaltet zumindest meiner im Save-Mode regelmäßig auf rein elektrischen Antrieb um. Irgendwie müssen die relativ niedrigen Benzinverbräuche bei der Fahrzeuggröße ja zustande kommen.
Ioniq 5 AWD 72,6 KwH Atlas Weiß
Batterie Degradation in Zahlen beim EX Outlander
https://docs.google.com/spreadsheets/d/ ... p=drivesdk

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

Skeptiker49
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Hallo Gemeinde,
heute hat mich der Teufel geritten, und ich habe was richtig Blödes getan. Viele werden darüber nur lachen, aber für mich war es wichtig.
Mein Outi ist seit gut 14 Tagen bei mir und hat jetzt etwa 500 km auf der Uhr. Alles mehr oder weniger Kurzstrecke, konnte daher 98% elektrisch fahren und hab den ICE nur selten gehört. Bin auch meist sehr soft gefahren, was wohl der Grund dafür ist, dass mir nach dem Schuko-Laden meist sehr optimistische 70 km Reichweite angezeigt wurden, die dann aber schnell dahinschmolzen.
Heute war es etwas anders. Ich hatte noch 15 km Reichweite, als mir einfiel, ich könnte mal versuchen herauszufinden, wieviel Benzin der Verbrenner wirklich braucht, wenn er den Akku im Stand aufladen soll, also ohne gleichzeitig Energie in die Fortbewegung zu stecken. Jeder weiß, dass das weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll ist. Trotzdem wollte ich wissen, wie sehr sich die beiden Lademöglichkeiten voneinander unterscheiden.
Also, was tun? Erstmal den Akku ziemlich leer fahren. Das habe ich untypisch flott getan, wohl wissend, dass ich später eine geringere Reichweite deswegen präsentiert bekomme.
Reichweite am Schluss noch 4 km.
An der Tankstelle mit E10 vollgetankt.
300 m daneben befindet sich ein riesiger Discounterparkplatz in Hörweite der A5, wo niemand hinkommt, um mich bei einer anscheinend sinnfreien Tätigkeit zu beobachten.
Charge gedrückt. Zufällig genau um 19 Uhr.
Der ICE lief ruhig und auch von außen nicht so laut, lag vielleicht auch an der nahen Autobahn. Bei ziemlich genau 10 kW.
Ich konnte dem Ladevorgang zuschauen, was ungefähr so spannend ist, wie der Farbe beim Trocknen zuzuschauen.
Aber eine Erkenntnis gab es trotzdem: etwa ein Km Reichweite pro Minute. Am Anfang.
So habe ich ihn mal 50 min laufen lassen. Dann war ich in der Nähe von 80 %, und weil zuhause meine Frau auf mich wartete, habe ich hier abgebrochen mit 44 km Reichweite. Das lässt sich auch besser rechnen. Also von 4 auf 44 km.
Zurück zur Tankstelle, gleiche Säule. Wieder aufgefüllt, genau wie vorher.
Ich muss sagen, ich hatte mir das Ergebnis schlimmer vorgestellt.
2,91 Liter E 10 für 40 km Akkureichweite. Etwa doppelt so viel wie an der Schuko. Und trotzdem nicht so schlecht wie befürchtet.

Was meint Ihr dazu?
LG Reinhard

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

miresc
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Zunächst einmal vielen Dank für diesen Test. Ich wüsste nicht, dass ihn jemand schon durchgeführt und hier im Forum berichtet hätte. Zu deinen Zahlen möchte ich anmerken: Wenn zu Ladebeginn noch 4 km Restreichweite angezeigt wurden, war der Akkustand bei etwa 35 %. Aufgeladen bis 80% wurden also rund 45% der Nennkapazität von 13,8 KWh durch den Verbrenner geladen, wohl knapp unter 6,5 KWh. Umgerechnet nach dem realistischen WLTP-Verbrauch (danach beträgt die Elektroreichweite des Outi PHEV im gemischten Überlandbetrieb 45 km), wurde also für realistische gut 30km elektrisch aufgeladen.
Bei Aufladung dieser Energie zum Haushaltsstromtarif von ca Euro 0,30 pro KWh wären die Kosten also knapp unter 2 Euro. Für 2,91 Liter E10 zahlt man heute bei uns (1,47 pro Liter) 4,26 Euro. Kostenfaktor also rund das 2,3-fache. Mein Fazit: Charge-Modus ist eine finanziell verkraftbare Notlösung für den Fall, dass man an bestimmten Orten emissionsfrei fahren will, aber vergessen hat, dafür vorher per "Save-Modus" vorzusorgen. Noch etwas: Die Betriebsanleitung verspricht die Aufladung von "leer" (=30%) auf 80% per "Charge-Modus" in 40 Minuten. Diese Zeit wurde im Experiment überschritten. Das gilt nach meiner Erfahrung auch für das Laden mit dem Ziegel zu Hause. Hier kann es statt angegebener 5,5 Stunden bis "voll" durchaus 6 Stunden dauern.

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

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zunächst mal vielen Dank für Eure Antworten - das hilft mir sehr bei der Interpretation der Zahlen. Meine obige Zahlen sind übrigens z. T. so entstanden, dass ich ganz bewusst, wenn ich wusste, der Akku wird nicht reichen, bei den Überland-Etappen den save Modus aktiviert hatte, um am Start/Ziel jeweils in den Ortschaften auf jeden Fall Strom zu haben.

Das bedeutet aber in der Tat, wie oben von @miresc beschrieben, daß der Benziner u. U. nur immer für relativ kurze Strecken läuft - also eigentlich genau deshalb hatte ich ja den PHEV angeschafft, um Kurzstrecken nicht mit dem Verbrenner fahren zu müssen - wenn ich also knapp über der Akku-Reichweite bin, habe ich diese Kurzstrecken wieder :-) Wenn ich das bei 10 Fahrten 8 mal habe (was ich Gott sei Dank nicht habe, der PHEV reicht meistens schon, das war ja ein Punkt bei der Kauf-Überlegung), dann wäre das in der Tat "doof".

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

Helfried
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Skeptiker49 hat geschrieben: ich könnte mal versuchen herauszufinden, wieviel Benzin der Verbrenner wirklich braucht, wenn er den Akku im Stand aufladen soll
Wie hoch dreht der Motor dabei?

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

Skeptiker49
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Das weiß ich leider nicht. Aber hoch war es sicher nicht, das hört man außen. Es war etwa so, wie der Verbrenner bei einem Kaltstart in den ersten zwei Minuten läuft.
Was ich noch nachtragen wollte: Nach etwa 40 Minuten ging die Anzeige langsam aber kontinuierlich von 10 auf 8 zurück und gleichzeitig dauerte es immer länger für 1 km Zugewinn bei der Reichweite. Das war auch ein Grund, warum ich dachte, ich sei jetzt kurz vor den 80 %.

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

2018rai
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Meinen Outi habe ich seit 06.12.18.
gefahrene km bisher 6884 - kurzstrecke rein elektrisch - Autobahn benzin
getankte liter 421.59l kwh geladen zu hause 221kwh
umrechnung kwh in liter : kwh /11
macht 6,4 liter Benzin im schnitt pro 100 km

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

che412
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Hallo nochmal,
ich habe gerade die Anleitung zur Verbrauchsanzeige gelesen und grüble gerade:

bissher haben wir den Anteil EV in % immer direkt auf den Durchschnitts Verbrauch angewendet.
Die Anzeige zeigt aber nach Anleitung den zeitlichen Anteil und nicht den Streckenanteil den wir für eine Auswertung brauchen würden.

Re: Frage: angezeigte Durchschnittswerte vs. tatsächlicher Verbrauch

miresc
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che412 hat geschrieben: .... Bisher haben wir den Anteil EV in % immer direkt auf den Durchschnittsverbrauch angewendet.
Die Anzeige zeigt aber nach Anleitung den zeitlichen Anteil und nicht den Streckenanteil, den wir für eine Auswertung brauchen würden.
Solange die Fahrgeschwindigkeiten im EV-Betrieb und im Verbrenner-Betrieb in etwa gleich sind, macht das im Ergebnis kaum einen Unterschied.
Wenn aber, wie wahrscheinlich häufig, mit EV vor allem in der Stadt, über Land oder auf der Autobahn aber (viel) schneller mit dem Verbrenner gefahren wird, verschiebt sich das - nun nicht mehr einfach ausrechenbare - Ergebnis dahingehend, dass der Kilometer-Prozentsatz des Verbrenners höher ist als der Zeit-Prozentsatz und folglich der tatsächliche relative Spritverbrauch des Benziners auf Kurzstrecke - ggf. deutlich - niedriger ist als die oben von mir errechneten - und schon dort als unrealistisch beurteilten - 32- 21,6 Liter/100 km.

Ich habe deshalb die drei obigen Beispiele mal durchgerechnet für zwei Szenarien. Der Fahrer wird uns ggf. wissen lassen, welches ggf. eher zutrifft.
1. Die Durchschnittsgeschwindigkeit im Verbrennereinsatz (Landstraße) war angenommen doppelt so hoch wie im reinen EV-Betrieb (Stadtverkehr). Dann ergibt sich:
Von der 49 km-Strecke wurden 8,1 km mit Verbrenner gefahren mit einem Kurzstreckenverbrauch von 17,7 Litern pro 100 km.
Auf der 54-km-Strecke waren 14 km mit Verbrenner, Verbrauch 14,6 Liter pro 100 km.
Bei der 65-km-Strecke lief der Verbrenner 24,3 km, Verbrauch 13,4 Liter pro 100 km.

2. Die Durchschnittsgeschwindigkeit mit Verbrenner (Autobahn) betrug angenommen das Dreifache wie im reinen EV-Betrieb (Stadtverkehr). Dann errechnen sich diese Zahlen:
Von den 49 km wurden 11,2 km mit Verbrenner gefahren; Verbrauch 12,7 l / 100km.
Auf den 54 km lief der Verbrenner 18,7 km; Verbrauch 11 Liter.
30,7 der 65 km war der Benzinmotor im Einsatz; Verbrauch 10,6 Liter.

Das sind nur fiktive Beispielrechnungen, denen der zeitliche EV-Anteil, die Fahrstreckenlänge und die auf der Fahrt tatsächlich verbrauchte Benzinmenge als feststehende Größen zugrundeliegen, Fahrstil und Geschwindigkeiten aber sind die großen Unbekannten.

Das Fazit erscheint mir jedoch eindeutig: Je kürzer auf einer Fahrtstrecke der - noch kalte! - Verbrenner zum Einsatz kommt, desto höher ist sein jeweiliger relativer Momentanverbrauch. Wenn man sparsam fahren will, sollte man solche Szenarien also möglichst zu vermeiden suchen. Vielleicht kommt man ja mit etwas defensiverer Fahrweise doch noch rein elektrisch nach Hause oder zur nächsten Ladestation.
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