Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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Dann solltest Du nicht genau da das lesen aufhören sondern den direkt darauffolgenden Satz auch noch lesen:
Soll man den Netzbetreibern unsere „Macht“ zeigen, reicht ein gleichzeitiges Starten der Ladungen. Aber bitte nicht zu Zeiten, in denen sowieso gerade nachgeredet wird.
Dieses ganze Zitat steht übrigens schon in meiner Frage an Dich. Tommywp hat ja wenigstens zugegeben, daß nirgendwo von einem Blackout die Rede ist. Deshalb hier nochmal eine ganz deutliche Erklärung für Dich:

Im gesamten Eingangspost und dem restlichen Thread geht es darum, daß man mit gemeinsamen Laden die Strompreise insgesamt reduzieren kann weil wenn mehr Leute in den Nächten anstecken, wo die Stromversorger den Strom billig zukaufen können. Dann wird der Strompreis nämlich für alle sinken weil "ein Strompreis den ganzen Tag" bildet nunmal nicht die Kosten ab, zu denen die Versorger den Strom zu manchen Stunden tagsüber einkaufen müssen. Der Einheitsstrompreis für ein ganzes Jahr ist ein Mittelwert der anhand der Erfahrungen der vergangenen Jahre, der Erwartungen an die Zukunft und der tatsächlichen Preise, die von den Versorgern für den Strom in den nächsten Jahren bereits heute vereinbart werden.

Wie weit bist Du denn schon in dem Thread gekommen? Ich hab dann nämlich den Vorschlag gebracht das als virtuelle Demo im Stromnetz zu nutzen mit einem Zeitvorschlag den Fritzchen dann verbessert hat und geschrieben hat daß man lieber 07 Minuten nach der vollen Stunde nehmen soll weil dann der Effekt im Netz besser zu sehen ist.

Leider ist das ganze Thema etwas eingeschlafen, aber Du hast ja jetzt dankbarerweise dafür gesorgt, daß es wieder an die Oberfläche gespült wurde. Mal sehen was draus wird...

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)
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Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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Darf ich mich mal wieder zu Wort melden.
Mit der aktuellen Anzahl an E-Autos, die an AC laden würden man einen Peak von 10 GW hinbekommen (1 Mio E- Autos mit 10 kW Ladeleistung).
Im Gesamten Stromnetz gibt es kein Problem, wenn 1 GW Leistung abgefedert werden muß. D.h. Wenn 10% der geschätzten 1 Mio E-Autoinhaber mitmachen, steckt es das Stromnetz noch locker weg.

Zur Zeit geht es mir darum, täglich exakt um 23:07 #2307 einen Regelbedarf von 500 kW bis 1 MW zu haben.

Als Ergebnis möchte ich einen Stromtarif, der das Laden zu diesem Zeitpunkt belohnt. Aber ohne das Wissen um eine ausreichende Anzahl von Kunden, werden wir den Tarif nicht bekommen.

Das man den Energieversorgern entgegenkommt, wenn man das Auto nicht zwischen 17:00 und 20:00 lädt ist ein Nebeneffekt. Die Energieversorger sollen mal durchrechnen, um wieviel der Einkauf teurer würde, wenn der nächtliche Peak bereits um 18:00 eingekauft werden muß.
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 115 MWh Strom an den Ladesäulen verkauft.
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#2307 Ladestart um 23:07

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

RiffRaff
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Bei der erratischen Produktion der EE Deutschland ist ein fester Zeitpunkt völlig ungeeignet.

In den letzten 24 h z.B. wäre der von dir gewählte Zeitpunkt sogar contraproduktiv gewesen.

Wenn man das will, sollte man dafür sorgen, das jede wallbox eine schöne gleitende Regelrampe erhält, die nach Netzfrequenz und Spannung das Netz stabilisiert. Ähnlich der Regelrampe der Solarwechselrichter.

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

dr_big
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Fritzchen-66 hat geschrieben: Als Ergebnis möchte ich einen Stromtarif, der das Laden zu diesem Zeitpunkt belohnt. Aber ohne das Wissen um eine ausreichende Anzahl von Kunden, werden wir den Tarif nicht bekommen.
Diese Tarife gibt es doch schon längst, da man einen extra Zähler und Grundgebühren dafür hat lohnt sich das für die geringe Energiemenge eines E-Autos aber nicht. Für Heizstromtarife lohnt sich das schon eher, weil der Verbrauch wesentlich höher ist. Mir ist der Sinn der Aktion auch noch nicht klar.
Wäre es nicht besser, die Energieversorger würden generell den Strom nachts günstiger machen? Das würde doch alle Menschen motivieren, den Verbrauch auf günstige Stunden zu verschieben.

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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RiffRaff hat geschrieben:Bei der erratischen Produktion der EE Deutschland ist ein fester Zeitpunkt völlig ungeeignet.

In den letzten 24 h z.B. wäre der von dir gewählte Zeitpunkt sogar contraproduktiv gewesen.

Wenn man das will, sollte man dafür sorgen, das jede wallbox eine schöne gleitende Regelrampe erhält, die nach Netzfrequenz und Spannung das Netz stabilisiert. Ähnlich der Regelrampe der Solarwechselrichter.
Die Regelrampe der Solarwechselrichter kommen erst zu Einsatz, wenn der Unterschied zwischen Erzeugung und Abnahme derart aus dem Ruder läuft, das das Netz kurz vor dem Kollaps steht.

Die regenerativen Energien können aktuell bereits sehr gut vorhergesagt werden. Ohne diese Vorhersage würde der Verbund mitdenken konventionellen Kraftwerken nicht funktionieren, da diese teilweise Stunden brauchen, um die Last im Bereich Ihrer Dynamik zu ändern.
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#2307 Ladestart um 23:07

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

RiffRaff
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Was an dem Wort "analog" ist unverständlich ?

Die Laständerungsgeschwindigkeit konventioneller Kraftwerke liegt für alle (GuD, KKW, Stein- und Braunkohlekraftwerke) im Bereich von 10% der Maximalleistung pro Minute. Daß in der Regel viel kleinere Lastgradienten benötigt werden zeigt nur das hohe Maß an Sicherheit, die diese bieten.

Was ändert das daran, das deine feste Zeit oft kontraindiziert ist ?

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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dr_big hat geschrieben:
Fritzchen-66 hat geschrieben: Als Ergebnis möchte ich einen Stromtarif, der das Laden zu diesem Zeitpunkt belohnt. Aber ohne das Wissen um eine ausreichende Anzahl von Kunden, werden wir den Tarif nicht bekommen.
Diese Tarife gibt es doch schon längst, da man einen extra Zähler und Grundgebühren dafür hat lohnt sich das für die geringe Energiemenge eines E-Autos aber nicht. Für Heizstromtarife lohnt sich das schon eher, weil der Verbrauch wesentlich höher ist. Mir ist der Sinn der Aktion auch noch nicht klar.
Wäre es nicht besser, die Energieversorger würden generell den Strom nachts günstiger machen? Das würde doch alle Menschen motivieren, den Verbrauch auf günstige Stunden zu verschieben.
Es gibt wie Du sagst, diese speziellen Tarife. Einzig Awattar benötigt dazu nur einen Zähler, aber muß trotzdem für jede kWh die Netzkosten abführen.

Es wird eine kostengünstige, wenn auch nicht ganz exakte Möglichkeit gebraucht, damit jeder sein Auto entsprechend laden kann. Nur so kann man die benötigte große Anzahl an Fahrzeugen erreichen. Denn für die Energiewende müssen wir mehrere GW Leistung verschieben. Dabei wird es langfristig nicht bei der Zielzeit 23:07 #2307 bleiben.
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#2307 Ladestart um 23:07

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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RiffRaff hat geschrieben:Was an dem Wort "analog" ist unverständlich ?

Die Laständerungsgeschwindigkeit konventioneller Kraftwerke liegt für alle (GuD, KKW, Stein- und Braunkohlekraftwerke) im Bereich von 10% der Maximalleistung pro Minute. Daß in der Regel viel kleinere Lastgradienten benötigt werden zeigt nur das hohe Maß an Sicherheit, die diese bieten.

Was ändert das daran, das deine feste Zeit oft kontraindiziert ist ?
Der Unterschied ist hier, daß Spannung und Frequenz am Ort der Wallbox nicht die Regelparameter sein können.
Die Regelung muß anhand der Stromintegrale der Netze erfolgen. Damit sind keine lokalen Signale vorhanden, die als Eingang einer Regelung genutzt werden können.

Den feste Zeitpunkt #2307 habe ich nur für die Sichtbarkeit gewählt. Sobald ein entsprechender Tarif mit zugehöriger Regelstrecke implementiert ist, wird der Zeitpunkt sicher der Vergangenheit angehören.
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#2307 Ladestart um 23:07

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

RiffRaff
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Was unterscheidet diesen Endzustand dann noch vom (fern)unterbrechbaren Zweitzähler für Niedrigtarifstrom ?

Frequenz bildet das Gesamtnetz ab. Ein größeres Integral wirst du nicht finden. Spannung hingegen bildet das Nahnetz sowie dessen feeder ab, d.h. deren Beitrag zur Gesamtregelstrategie vor Ort verhindert recht zuverlässig eine lokale Unter- wie Überlast.

Beides zusammen ist deutlich flexibler und präziser wie eine zentralistische Steuerung, die viel Zuwenig bis gar keine lokale Informationen hat.

Re: Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren?

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RiffRaff hat geschrieben: Bei der erratischen Produktion der EE Deutschland ist ein fester Zeitpunkt völlig ungeeignet.

In den letzten 24 h z.B. wäre der von dir gewählte Zeitpunkt sogar contraproduktiv gewesen.

Wenn man das will, sollte man dafür sorgen, das jede wallbox eine schöne gleitende Regelrampe erhält, die nach Netzfrequenz und Spannung das Netz stabilisiert. Ähnlich der Regelrampe der Solarwechselrichter.
Da hast Du Recht - aber dafür bedarf es einer irgendwie gearteten Logik in der Wallbox. Für OpenWB, SmartWB oder cFos Powerbrain und wenige andere sicher kein Problem. Aber die große Menge der staatlich geförderten Wallboxen haben gerademal einen Freigabekontakt geschweigen denn irgendeine Schnittstelle auf der man diese Regel eingeben könnte. Ich wüßte auch nicht, daß irgendeine intelligente Wallbox außer der drei o.g. die Netzfrequenz überhaupt als Daten vorliegen haben...

Mit der aktuellen Vorgabe von 23:07 Uhr hat man zumindest schon mal 50 % der Zeiten mit Stromüberschuß abgedeckt. Und das mit 95 % der dummen Wallboxen - nur noch eine Zeitschaltuhr an den Freigabekontakt und es läuft. Sogar komplett manuell und ohne Zeitschaltuhr kann das jeder umsetzen - solang man um 23:07 Uhr noch wach ist: einfach um 23:07 Uhr einstöpseln... Und 23:07 Uhr hat den Vorteil, daß es von den Netzbetreibern - sofern genug eAutofahrer mitmachen - bemerkt werden kann.

Einzelne, die sich noch weiter damit beschäftigen wollen (wie z.B. Du) können z.B. anhand der Awattar-Übersicht oder irgendeiner anderen Voraussageseite des Strompreises für den kommenden Tag abschätzen, ob sie überhaupt einstöpseln oder nicht. Später mal sollte das automatisch gehen - jeder mit Go-e kann es beispielsweise jetzt schon umsetzen zu Überschuß-Zeiten zu Laden. Ohne irgendwelche Verrenkungen oder Programmierungen oder daß er überhaupt zu Awattar wechseln müßte. Einfach einschalten und schon wird entsprechend des voraussgesagten Überschusses im Netz geladen.

Es spricht aber auch nichts dagegen später mal einen Microcontroller wie Wemos Mini o.ä. mit entsprechender Programmierung anzubieten, der an den Freigabeeingang der Wallbox gehängt wird und dann nachts, zu den Überschußzeiten, die Wallbox freigibt. Das könnten auch die lokalen Netzbetreiber anbieten - evtl. sogar mit Freigabe über LoRa-Funk. Und dann sind wir eigentlich da wo wir hinwollen: Awattar kann momentan nur über den Strompreis der Strompreisbörse deutschlandweit regeln. Das heißt aber noch lange nicht, daß in meinem Netzabschnitt, in dem gerade "zu viel" Wind- oder Sonnenstrom produziert wird, der lokale Anbieter die Ladung freischaltet, damit dieser Strom genutzt wird und nicht aufgrund irgendeines Flaschenhalses im Netz abgeregelt werden muß.

Und wenn sich das ganze dann noch monetär auszahlt wird jede schwäbische Hausfrau (tm) mitmachen und die Franken noch viel früher...

Grüazi, MaXx
#2307 - Mit koordiniertem, gemeinsamen Laden die Strompreise reduzieren und die Welt retten ;-)
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