Wallbox für Dreileiternetz 3 x 220 V

[jgoe1]

Hallo JoDa,
für Deine Beiträge bedanke ich mich,
Dein letzter Beitrag war für mich sehr aufschlussreich. Meine Problematik besteht nicht darin, einige Meter 4 x 6mm² zu verlegen und anzuschließen, sondern in der inneren Verschaltung des Dreiphasenladers. Es würde mir sehr helfen, wenn Du auf die Thematik im dritten Absatz Deines Beitrags etwas näher eingehen könntest, wäre ich Dir sehr Dankbar.

Herzlichen Gruß, Josef

[JoDa]

Hallo nochmal,

also die Schaltpläne der Boardlader werden nicht von den Herstellern bekannt gegeben.
Und Kia/Hyundai/Tesla... werben auch nicht damit dass man mit ihren dreiphasigen Boardladern mit 3*16A*230V=11kW auch einphasig mit 1*32A*230V=7,2kVA laden kann, weil die Netzbetreiber in Europa üblicherweise nur einphasige Verbraucher mit max. 1*20A*230V=4,6kVA haben wollen. (Bei mir in Österreich sind sogar lt. Netzbetreiber nur 1*16A*230V=3,6kVA erlaubt.) Daher mein Hinweis, das du über eine CEE32blau-Steckdose ohne Erlaubnis des Netzbetreibers, auch einphasig mit 1*32A*230V=7,2kVA laden könntest. Für die 32A im Hin- und Rückleiter brauchst du allerdings einen Leiterquerschnitt von 6mm2 und damit ein dickeres neues 3-adriges Kabel.

Wenn du allerdings sowieso ein neues Kabel verlegen möchtest, dann kannst du auch gleich über ein 4-adriges Kabel mit 2,5mm2 Leiterquerschnitt laden, wobei in jedem der 3 Phasenleiter nur 16A fließen. Was vermutlich so vom Netzbetreiber gewünscht wird. Für den Boardlader im Kia ist es dann so als ob eine Phase der Neutralleiter MP mit 0Volt wäre und die beiden anderen Phasen mit 230V, wodurch der Boardlader mit 2*16A*230V=7,2kVA lädt. Aber das versteht nur ein Elektriker.

Wie gesagt du hast die Qual der Wahl!
Wünsche dir noch alles Gute und rate dir noch einmal dich an einen belgischen Elektriker zu wenden!

[jgoe1]

Hallo JoDa,
Danke für Deine Antwort und die Hinweise. Die Möglichkeit einen hiesigen Elektriker zu befragen hatte ich schon genutzt. Dabei herausgekommen sind Lösungen, die ich hier auch schon erwähnt habe, Trafo-Lösung, unbezahlbar, eine italienische Ladebox deren Installationskosten im Bereich von 2500 € lagen. Leider konnte ich den Hersteller bisher nicht ermitteln, ich bin überzeugt, im Direktbezug, ist diese Box wesentlich preiswerter. Ich wollte noch eine Anmerkung zu meiner gewünschten Ladeleistung machen. Ich bin, trotz meines Alters, Vielfahrer, wenn ich dann Heim komme, habe ich keine Lust mehr an irgendeiner der wenigen Ladestation noch zwei Std. mit dem Aufladen zu verbringen. Der Wagen muss am nächsten Tag wieder für eine ausreichende Strecke fahrbereit sein.


Ich werde mich melden, wenn ich eine Lösung habe.


Herzlichen dank und Gruß,

Josef

[Orion]

Ich bin, trotz meines Alters, Vielfahrer,[...]Der Wagen muss am nächsten Tag wieder für eine ausreichende Strecke fahrbereit sein.

Über Nacht 10 Stunden lang mit 3000 W laden = 30 kWh im Akku.
Das wären um die 200 km pro Nacht.

Nur als Orientierung, falls das noch nicht bekannt ist.

[JoDa]

... ja wenn der Themenersteller eine bestehende Steckdose gegen eine CEE16blau-Dose tauscht und dann über das verlinkte Ladekabel um knapp 200€ lädt, dann kann er sicherlich seine durchschnittliche tägliche Fahrstrecke über Nacht nachladen. (ca. 200km nachladen in 10Stunden.)
Siehe auch Wiki: Zu Hause laden - Ein Ratgeber

Hab jetzt etwas gegoogelt, aber nichts neues zu Problemen mit dem belgischen "3x230V Dreileiternetz ohne Mittelpunktsleiter MP" gefunden, was ein gutes Zeichen ist.
Ich hab nur alte Berichte gefunden, wo die Renault ZOE die Ladung verweigert, wenn sie zwischen Schutzleiter und dem Leiter der anstatt des Neutralleiters verwendet wird eine Spannung misst. (Wenn dein Netztransformator geerdet ist und die Trafowicklungen eine Sternschaltung aufweisen, dann wäre das bei dir der Fall und du kannst eine ZOE nur laden wenn du zwischen Netz und Auto einen zusätzlichen teuren Trenntransformator einbaust.)
Elektroautos die keine solche "Netzprüfung" durchführen können jedoch m.E. problemlos einphasig oder zweiphasig an deinem Netzanschluss geladen werden.

[jgoe1]

Hallo zusammen,
ich habe versprochen, mich zu melden, wenn ich eine Lösung gefunden habe. Zwischen den einzelnen Beiträgen habe ich unterschiedliche Hersteller angeschrieben und die hiesige Problematik dargestellt. Nun habe ich eine positive Antwort schon am 16.11. bekommen, wollte aber auf Nummer sicher gehen und habe nochmals eine dezidierte Anfrage nachgereicht. Ich spare mir den gesamten Mailverkehr hier zu kopieren, deshalb nur die beiden Antworten des Herstellers, "Keba AG aus Linz". Die Keba AG hat auch Vertretungen in fast allen europäischen Ländern. Hier nun die beiden Antworten:

Erste Anfrage:

Das würde grundsätzlich funktionieren.
In der Norm ist es festgelegt, dass die Fahrzeuge erst ab einem Mindestladestrom von >= 6A eine Ladung überhaupt starten.

Das wären im Dreiphasenbetrieb umgerechnet ca. 4 kW.
D.h. mit 7kW würden Sie die Ladestation betreiben können.

Zweite Anfrage:

Unsere Ladestationen können sowohl 3/230 oder 400 V angeschlossen werden.
Hierzu müssen Sie nichts berücksichtigen bzw. es gibt keine Unterschiede hierzu für Sie.

Das ist eine für mich erfreuliche Nachricht, aber vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen auch weiter. Wie ich recherchiert habe, soll es in Berliner Außenbezirken auch noch ein solches Netz geben. Ich hoffe, das auch noch weitere Fa. Antworten und ähnliche Ergebnisse zustande kommen, diese werde ich dann hier posten.

Nochmals Dank für die Unterstützung und einen herzlichen Gruß,

Josef

[JoDa]

Dann ist ja alles gut.

Wie ich vermutet hatte ist an deinem speziellen Netz (Dreiphasennetz mit Außenleiterspannung 230V, ohne Neutralleiter, mit Schutzleiter, mit geerdetem Sternpunkt des Netztrafos?) das Laden über eine dreiphasige Wallbox problemlos möglich (wenn gemäß Montageanleitung der Wallbox eine Phase des Netzes am Neutralleiteranschluss der Wallbox angeschlossen wird) und wenn vom Auto keine "Netzüberprüfung"(wie von der Renault ZOE) durchgeführt wird .

[E-lmo]

Das angesprochene Siedlungsgebiet im Berliner Außenbezirk Biesdorf wurde schon vor einigen Jahren auf 400V umgebaut.

[E-lmo]

Ich bin gerade bei der Durchsicht des ID.charger auf folgende Darstellung für gestoßen:

https://www.elli.eco/downloads

Hier wird auch empfohlen, die zweite Phase auf den Anschluss N zu legen.
Mit einer Stromwandlerspule im Hausanschluss könnte die Wallbox sogar die Überlastung des Hausanschlusses vermeiden.

[Fritzchen-66]

Ich kenne ein derartiges Dreiecksnetz auch aus den USA. Dort hingen im Bürogebäude gleich 2 Trafos, die jeweils ein Dreiecks- und ein Sternnetz bereitstellten.
Da die Fahrzeuge auch an einer amerikanischen Haussteckdose meist laden, wären die 127V kein Problem, aber der fehlende Nulleiter. Zudem haben diese Fahrzeuge vielfach 3 einphasige Ladegeräte und nicht ein dreiphasiges verbaut.
Wenn Du Deine 3 Phasen an die Klemmen „N“, „L1“ und „L2“ anschließt, so sieht es für das Auto so aus, als ob Du die Wallbox 3 phasing angeschlossen hättest, aber die Sicherung einer Phase gefallen ist.
Ein eGolf würde sicher normal laden, da er sowieso nur die 2 Phasen nutzt.

Frage bei Deinem Autohersteller nach, ob das Fahrzeug auch lädt, wenn an einer 3 phasigen Wallbox die 3. Phase fehlt. Wenn ja wäre obiger Anschluß die Lösung.

Wenn Du das Netz mit der Dreiecksschaltung erwähnst, verwirrst Du ihn nur.
Daß am „N“ der Wallbox 127V gegenüber PE anliegen, stört niemanden. Da auch der „N“-Kontakt des Typ2 Kabels / der Dose geschalten werden, liegt im abgeschalteten Zustand auch keine Spannung an und alles ist sicher.