Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

Dietmar27
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Hallo zusammen,

ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit 9 Wohnungen im Ruhrgebiet und möchte mir eine 22kW Wallbox installieren lassen. Also habe ich mich bei meinem Netzbetreiber Westnetz nach einer Leistungserhöhung unseres Netzanschlusses erkundigt. Ich hatte erwartet, dass meine einzelne Wohneinheit bereits für 14kW ausgelegt ist und ich lediglich für eine geplante Leistung >30kW einen Baukostenzuschlag zahlen soll. Meine Rechnung war demnach: 14kW+22kW = 36kW bedeuten, dass ich einen überschaubaren Baukostenzuschlag für 6KW zahlen soll. Und ich bin davon ausgegangen, dass eine 11kW Wallbox gar keinen Baukostenzuschlag erfordert, denn eine 11kW Wallbox muss beim Netzbetreiber ja nur angemeldet, aber nicht beantragt werden.

Jetzt soll ich aber 511 Euro zahlen. Westnetz betrachtet nämlich nicht die einzelne Wohneinheit, sondern den gesamten Hausanschluss, und dieser ist auf 40kW ausgelegt. Dabei hat man angenommen, dass nicht alle Haushalte gleichzeitig große Verbraucher einschalten. Man berechnet somit für die erste Wohneinheit 14kW, für die zweite nur noch 12kW, die dritte 9kW usw. In der Summe kommt man dann auf etwas über 40kW. Das hat nun zur Folge, dass ich die volle 22kW Leistungserhöhung zahlen soll, also besagte 511 Euro. Und selbst eine 11kW Wallbox würde mich die Hälfte davon kosten.

Ich möchte jetzt eigentlich nur wissen: Ist das richtig so?
Hat jemand von euch Ähnliches erlebt?

Viele Grüße
Dietmar
Zuletzt geändert von Dietmar27 am Fr 29. Nov 2019, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

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Ob das richtig so ist kann ich dir nicht sagen, aber wenigstens geht dann mit einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Hausanschlusses deine Wallbox nicht irgendwie noch zulasten der anderen Hausbewohner. Ich finde das kostenmäßig noch so erträglich, weil du danach eben die Möglichkeit nutzen kannst mit 11 oder gar 22kW zu laden. Und im Mehrfamilienhaus ist die Bedienung aller Bewohnerinteressen diesbezüglich eher ein schwieriges Thema oder könnte es noch werden, hier hast du immerhin noch den Vorteil ein Stück zeitlich vor den Anderen zu sein.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
Vectrix VX1, 2009; BMW i3s, 2022; Tesla M3 LR AWD, 2023

Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

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Dietmar27 hat geschrieben: ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit 9 Wohnungen im Ruhrgebiet und möchte mir eine 22kW Wallbox installieren lassen.
Meine Frage ist wofür benötigst Du die 22 kW? Die meisten Autos haben 11 kW oder weniger. Oder hast Du einen Asiaten, der mit 7,4 kW 1-phasig lädt? Die neuen Kona usw. laden alle mit 11 kW 3-phasig. Für eine Übernachtladung kommt man auch mit 3,7 kW gut zurecht.

Der Hausanschluss ist garantiert nicht für 40 kW dimensioniert. Westnetz verlangt bei 9 WE min. eine Absicherung von 125 A und das entspricht ca. 86 kW Anschlussleistung. Die haben das nur auf dem Papier auf 40 kW begrenzt und versuchen damit nachträglich eine Einnahmequelle zu generieren.

Wer viel fragt bekommt auch viel Antwort. Meine Empfehlung nimm eine 3,7 kW Wallbox und verlege alles für 11 kW (3-phasig). Mann kann die Wallbox auch umschaltbar 1- auf 3-phasig machen um auch mal bei Bedarf schneller zu laden. Offiziell ist das eine 1-phasige 3,7 kW Wallbox und damit umgeht man die Anmeldepflicht. Habe ich selbst bei Westnetz Mitarbeiter schon so gemacht. Ob es Westnetz in ein paar Jahren überhaupt noch gibt ist mehr als zweifelhaft. E.ON wird keine parallele Strukturen aufrecht erhalten.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

Dietmar27
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Die 22kW sind eine Investition in die Zukunft. Mittelfristig werde ich wohl einen ID.3 leasen, der dann mit 11kW lädt. Aber wer weiß was die Zukunft bringt und welche Ladeleistungen in 5-10 Jahren gefragt sind? Also wenn schon, denn schon. Der Mehrpreis gegenüber einer 11kW Installation ist ja auch nicht viel größer, jedenfalls nicht doppelt so hoch.

Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

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Ich verstehe nicht wie immer wieder auf die Behauptung kommt in Zukunft braucht man 22 kW. Das ist nicht der Fall, weil auch in Zukunft ein Auto 2000 bis 2500 kWh pro Jahr benötigen wird. Eher wird das durch verbesserte Technik sinken. Die Akku werden größer. Ich gehe davon aus, das sogar Kleinwagen min. 50 bis 60 kWh haben werden und damit Reichweiten von 400 oder auch mehr km erreichen werden.

Wenn man ca. 12.000 km/a fährt, muss man einen 50 kWh Akku ca. 50 mal pro Jahr aufladen. Mit 4 kW bekomme ich den Akku über Nacht voll. D.h. man muss nur ca. 1 mal die Woche laden.

Mit einer 11 kW Ladestation kommt man sehr gut zurecht und hat sogar noch reichlich Reserven.

Für Unterweg nützt einem eine 22 kW Ladestation zu Hause gar nix.
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Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

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Ich würde in diesem Fall auch nur eine 11 KW Wallbox Variante wählen - selbst ein Tesla Model S wäre damit in 8 Stunden über Nacht wieder vollgeladen und könnte > 500 Kilometer fahren. Wenn man irgendwann einen doppelt so großen Akku hat und plant eine Urlaubsreise mit 800 - 1000 KM ohne Ladepause - kann man bereits 3-4 Tage vorher mit dem "Volladen" beginnen und das passt. Unser Kona bekommt zuhause maximal 5 KW - obwohl bis zu 7,4 KW gehen würden.
Meistens lädt er auch nur auf 80 % - das reicht selbst im Winter für gute 300 Km. Wenn man schon einige Zeit elektrisch unterwegs ist, wird man deutlich gelassener, wenn es um die Ladeleistung geht.

Falls plötzlich eine lange Strecke ansteht, geht es halt für 20-30 Minuten an einen Schnelllader - da helfen auch 22 KW zuhause nicht so viel.
Nissan Leaf Acenta 24 (2015-2022), Hyundai Kona Trend 64 (2019) & MG4 Standard (2022)

Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

Orion
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Ich habe mich mal nach einer Anschlusserhöhung für ein Einfamilienhaus erkundigt, weil das gesamte Haus nur mit 25A abgesichert war. Da ging es um Baumaschinen, nicht E-Auto.

Info vom Netzbetreiber:
"Wir prüfen, ob die bestehende Leitung das hergibt. Vermutlich schon, weil in den letzten Jahren bereits Netzausbau betrieben wurde. Wir würden dann einfach größere Sicherungen in den Hausanschlusskasten stecken. Auf Sie kämen dann aber Kosten von runde 6-800 Euro zu, die den Netzausbau quasi rückwirkend finanzieren".
2016: Reichweiten-Angst. 2018: Ladesäulen-Angst. 2020: Liefer-Angst. 2022: Ladepreis-Angst.

Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

Dietmar273
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Mag sein, dass man die 22kW nicht braucht. Schaden tun sie aber auch nicht, und der Ladevorgang ist nun mal schneller, wenn das Fahrzeug die 22kW unterstützt. Das mag selten notwendig sein, aber kann ja durchaus mal von Vorteil sein.

Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

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Wenn Du für 511 € die Genehmigung für eine 22 kW Wallbox bekommen kannst. Dann würde ich das machen.

Halber Preis für 11 kW halte ich ebenso für in Ordnung, wenn Du zu dem Schluss kommen solltest, dass die Leistung genauso reicht.

Es ist ja schon einmal ein Erfolg dass Du das überhaupt so einfach genehmigt bekommst.

Die "wozu braucht man 22 kW zu Hause" Diskussion ist an anderer Stelle schon zur Genüge geführt worden.
Aktuell Zoe Intens mit AHK von Wolf, eig. PV, Überschussladung mit evcc.io
Tibber Empfehlungslink https://invite.tibber.com/3w8af618

Re: Westnetz möchte >500 Euro Baukostenzuschuss für eine 22kW Wallbox

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Leaf-2015-03 hat geschrieben: Wenn man schon einige Zeit elektrisch unterwegs ist, wird man deutlich gelassener, wenn es um die Ladeleistung geht.
Viele meiner Kunden haben in der Ladstation einen Taster/Schalter um die max. Ladeleistung abzurufen. Wenn man nach einiger Zeit nachfragt ob die Funktion benutzt wurde, bekommt man sehr oft gesagt, dass diese noch nie benutzt wurde.
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