Fragen zum dynamischen Lastmanagement

Re: Fragen zum dynamischen Lastmanagement

Aristarch
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Nach längerer Pause kann ich hier noch einmal ein paar Informationen ergänzen, die vielleicht auch für andere interessant sein können. Ich habe bei unserem Energieversorger angerufen und gefragt, was es kosten würde, den Hausanschluss zu vermessen. Erfreulicherweise war das ganze kostenlos möglich. Ergebnis: wir haben für jeden unserer zwei „Flügel“ im Haus einen eigenen Anschluss mit je 110 kW. Von diesen jeweils 110 kW werden 20 bzw. 24 kW im Maximum verwendet. Das Haus hat 23 Parteien, wovon ein solider Teil Arztpraxen sind, und 26 Stellplätze in der Tiefgarage. Ich vermute, dass die große Reserve auf den Hausanschlüssen daher kommt, dass die Anschlüsse für elektrische Warmwasserbereitung dimensioniert wurden. Sowas gibt es im Haus nicht (mehr), war aber vielleicht mal mitgedacht.
Es ist also nicht notwendig, ein Lastmanagement aufzubauen, weder dynamisch noch statisch. Am Mittwoch ist unsere Eigentümerversammlung und die Hausverwaltung hat folgenden Beschluss vorbereitet:

1. Bei einem 230V-Anschluss ist kein LM notwendig. Kosten trägt der Anschlussinhaber selbst, es wird über den Wohnungszähler angeschlossen. Arbeiten werden von einem Fachbetrieb durchgeführt.

2. Bei einem Anschluss größer 230V ist eine schriftliche Erklärung des Netzbetreibers notwendig, dass der Hausanschluss ausreicht. Die Ladestation muss im Lastmanagement regelbar sein. Kosten, Arbeiten, Anschluss etc. siehe oben.

Mal schauen, ob ich die Gemeinschaft überzeugt bekomme, dass ein Lastmanagement nicht notwendig ist. Es gibt ja leider Leute, die selbst dann nicht von Ihrer Meinung / Befürchtung abweichen, wenn man Ihnen alles haarklein vorrechnet. Sollte es so kommen, dass ein LM gefordert wird / bleibt, würde ich ein Master-Slave-System von Keba vorschlagen. Das kostet nur einen mäßigen Aufschlag im Vergleich zur normalen Wallbox und ist flexibel ausbaufähig. Besser, als keine Genehmigung zu bekommen...
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Re: Fragen zum dynamischen Lastmanagement

Oberfranke
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Ich weiß nicht wieviele Interessenten für einen Ladeanschluss es derzeit gibt. 3 einphasige Anschlüsse mit je 3,7kW oder 4 Anschlüsse mit je 2,3kW sind kein Problem. Bei mehr Anschlüssen oder bei Interesse an einem oder mehr dreiphasigen Anschlüssen wird die Situation aufgrund der neuen TAR 4100 möglicherweise aber komplizierter.
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www.e-mops.de - Ladestationen mit Wau-Effekt

Re: Fragen zum dynamischen Lastmanagement

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Ich würde nur ein Lastmanagement vorsehen, welches die Bezugsleistung der jeweiligen Wohnung berücksichtigt.
Das geht wie folgt:
Liegt der Bezugsstrom der Phase auf den die WB angeschlossen ist über 8 - 10 A (1,9 - 2,3 kW) dann wird der Ladestrom auf von 16 auf 8 A begrenzt. Es gibt Lastabwurfrelais, die man einfach in die Zuleitung zur Wohnung einbaut und genau für diesen Zweck erfunden wurden. Keine EDV, keine Datenübertragung und kann von jedem Dorfelektriker eingebaut werden.

In der WB noch einen Umschalter von 1- auf 3-phasig vorsehen um im "Eiligen Fall" auch mal 11 kW zur Verfügung zu haben. Diese Detail würde ich nicht an die große Glocke hängen. Die WB lädt dann sowieso fast immer nur 1-phasig. Die Ladeleistungsreduzierung würde ja auch beim 3-phasigen Laden eingreifen und den Ladestrom reduzieren.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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Re: Fragen zum dynamischen Lastmanagement

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Und im Zweifel - bevor Du gar nichts genehmigt bekommst - kannst Du anbieten bei einer größeren ladetechnischen Investition der WEG nicht im Wege zu stehen und mitzumachen. Also jetzt sollen sie Dir ohne Lastmanagement volle 11 kW genehmigen und wenn in Zukunft mehr Lademöglichkeiten benötigt werden baust Du Deine Ladelösung zurück bzw. integrierst sie in eine zukünftige Lösung. Das hat bei mir den ewigen Nörgler und Zweifler überzeugt...

Viel Glück am Mittwoch, MaXx

Re: Fragen zum dynamischen Lastmanagement

JFC
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Aristarch hat geschrieben: ...

Mal schauen, ob ich die Gemeinschaft überzeugt bekomme, dass ein Lastmanagement nicht notwendig ist. Es gibt ja leider Leute, die selbst dann nicht von Ihrer Meinung / Befürchtung abweichen, wenn man Ihnen alles haarklein vorrechnet. Sollte es so kommen, dass ein LM gefordert wird / bleibt, würde ich ein Master-Slave-System von Keba vorschlagen. Das kostet nur einen mäßigen Aufschlag im Vergleich zur normalen Wallbox und ist flexibel ausbaufähig. Besser, als keine Genehmigung zu bekommen...
Hallo Aristarch,
wie ist es denn ausgegangen? Ich stehe vor einer ähnlichen Situation.
Vielen Dank
JFC
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