Zu Hause laden - Ein Ratgeber

Re: Zu Hause laden - Ein Ratgeber

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Für den e-Up hat sich @BKA doch schon die Mühe gemacht, den Wirkungsgrad ab Wallbox zu messen:
BKA hat geschrieben: Ergänzt um 1 phasig bis 31,5A:
eup BL.png
Messunsicherheit liegt bei 0,25A (DC) also ~80W
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Re: Zu Hause laden - Ein Ratgeber

Steinhard
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@Oldy62 genau so wie ich es geschrieben habe. Im Grunde hat man ja wenig Möglichkeiten: der Stromzähler sagt was ich bezahlen muss, und das Auto was es verbraucht. Die Differenz sind Verluste. Wo die im Detail anfallen kann ich von außen nicht beurteilen. Spielt ja auch keine Rolle. Eine Konditionierung des Akkus, sowie eine Klimatisierung findet nicht statt. Beim Laden geht eben Mal ein Lüfter an und das Auto fiept leicht.

Re: Zu Hause laden - Ein Ratgeber

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+1@Steinhard
In den Medien werden die "Ladeverluste" oft pauschal mit 10% angegeben, was wohl zu niedrig ist.
Ich vermute als "Jahresdurchschnitt der gesamten Lade- und Entladeverluste" bei Elektroautos ca. 15% (ohne ev. Vorklimatisierung der Fahrgastzelle, ohne ev. Akkuklimatisierung).
Wie man auf spritmonitor.de nachlesen kann, kennen die meisten den Verbrauch nur ab Boardcomputer (=vom Akku abgegebene el. Energie in kWh), da sie sich keinen eigenen genauen Stromzähler (z.B. Hutschienenzähler im Zählerkasten) gönnen.
Also für Dummies:
Ladeverluste = Verbrauch ab Stromzähler - Verbrauch ab Boardcomputer
relative Ladeverluste in % = (Ladeverluste : Verbrauch ab Stromzähler)*100

Der 42kW-Boardlader meiner alten ZOE hat ja einen rel. schlechten Wirkungsgrad, ich lade daher immer mit 11kW.
Gebe die Daten so ca. 2 mal pro Jahr auf spritmonitor.de ein, und glaube daher dass in den 8 Jahren / 140 000km die Ladeverluste meines Akkus um ca. 1kWh/100km gestiegen sind.

@Köln Bonner
Danke für den Link
@BKA misst dort die Netzseitige AC Ladeleistung in Watt mit einem MID geeichten Zähler in seiner Wallbox, und gleichzeitig die Batterieseitige DC Ladeleistung in Watt mit den OnBoard-Messgeräten.
Er würde also den Wirkungsgrad des OnBoard-Laders des VW e-up bei verschiedenen fix eingestellten Ladeströmen zu einem bestimmten Zeitpunkt messen, wenn die Leistungsabgabe in das 12V-Boardnetz vernachlässigbar wäre.
Der niedrige gemessene Wirkungsgrad von 85%-90% weist darauf hin, das man eben diese Leistungsabgabe nicht vernachlässigen kann. Vergleicht man die Gleichstromleistungen beim einphasigen und zweiphasigen Laden so lässt sich diese 12V-Leistung mit ca. 150Watt berechnen. Daher wohl auch die Aussagen hier im Forum dass der VW e-up beim Laden zusätzlich 150-200Watt Leistung aufnimmt.
Jedenfalls misst @BKA nur Ladeverluste "ohne Akku". (Die Lade- und Entladeverluste des Traktionsakkus bleiben unberücksichtigt.)
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Tatsächlich interessieren die "Ladeverluste" wohl kaum jemanden!
Hauptsache man hat eine günstige Lademöglichkeit (Gratis am Arbeitsplatz oder beim "Supermarkt", Günstig zu Hause).
Beim Kauf interessiert die WLTP-Reichweite, der WLTP-Verbrauch (=incl. Ladeverluste) ist jedoch uninteressant.

Mir war auch der grottenschlechte Wirkungsgrad des Laders meiner alten ZOE Q210 egal.
Ich lade halt mit der optimalen Ladeleistung der ZOE von 11kW.
Der neue 22kW AC Lader von Renault ist ja auch nicht viel besser. (Heute bei ZOE, Twingo und Smart ED4 verbaut):
viewtopic.php?t=33462&start=30
https://www.eqpassion.de/article/13-eff ... 3-und-ed4/
Beide Quellen messen beim einphasigen Laden zu Hause mit den max. erlaubten 3,6kW katastrophale Wirkungsgrade der Boardlader, währen beim dreiphasig Laden mit 11kW ein Wirkungsgrad von 87-88% gemessen wurde.
Daher habe ich im Wiki-Artikel empfohlen, diese Autos zu Hause auf jeden Fall dreiphasig zu laden!

Bei den herkömmlichen Boardladern mit 16A*230V=3,6kW pro Phase (Ein-, Zwei- oder Dreiphasig), ist technisch ein Wirkungsgrad um die 95% im gesamten genormten Strombereich von 6A-16A möglich. (Siehe z.B. Effizienzkennlinien von PC-Netzteilen.) Tatsächlich werden zumeist günstigere Boardlader mit einem niedrigeren Wirkungsgrad verbaut.
Wen interessiert wie so ein Boardlader funktioniert, den empfehle ich als Einstieg diesen Artikel. Wer möchte kann dann noch die Fachbegriffe PFC (Leistungsfaktorkorrekturfilter) und LLC (Topologie des DC/DC-Konverters) nachschlagen. ;)
Z.B. zeigt der Nissan Leaf vor, wie man einen hohen Wirkungsgrad von 94% a´10A realisiert, während der VW-Konzern beim einphasigen Laden des VW-Drilling=UpMiiGo zeigt wie man´s nicht machen sollte. (85% a´10A , wegen unnötigem Verbrauch durch Steuergeräte?). Da würde sich zum Reduzieren der Verluste dann das zweiphasige Laden mit a´16Ampere anbieten ( 90% Wirkungsgrad).

Noch komplexer wird´s bei den Ladeverlusten des Traktionsakkus, die sind hauptsächlich von der Akkutemperatur beim be- und entladen abhängig. Hat der Akku eine Vorklimatisierung dann wird im Sommer bzw. Winter bei rel. hohen Ladeleistungen von 11kW bereits die leistungshungrige Klimatisierung eingeschaltet.

Zum Schmunzeln oder Ärgern, noch zwei unbrauchbare Testberichte unserer (Verbrenner)Clubs zu den "Ladeverlusten" bei AC Ladung:
ADAC-Test (Juli 2020)
ÖAMTC-Test (August 2022)
Beim ersten Test ist der Tesla 3 mit Abstand der Schlechteste im Test mit 24,9% Verlusten,
beim Zweiten der Beste mit 6,69% Verlusten. :shock:
Zuletzt geändert von JoDa am Sa 3. Sep 2022, 15:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zu Hause laden - Ein Ratgeber

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Beim Ioniq FL wird die Akkuheizung schon bei 17 A (oder waren es sogar 16 A?) eingeschaltet.
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Optimus
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JoDa hat geschrieben: Tatsächlich interessieren die "Ladeverluste" wohl kaum jemanden!
Mich schon. ;) Und zwar interessieren mich alle Ladeverluste (Ladegerät, Leitung, Hilfssysteme z.B. Wifi, Schutzsysteme LSS, FI und auch Zähler).
Ich lade übrigens 2~ mit 12-16 A. Ladeverluste von =< 5% sind m.E.n. nur mit mehrphasigem Laden zu erreichen.
Ich habe z.B. auch festgestellt, dass wenn ich mit kaltem Akku (=< 5°C) lade, erst mal der Akku auf Temperatur gebracht wird. Mit 1~ (Ladeziegel) geht das nur aus dem Akku heraus. :( Gleiches gilt beim klimatisieren im Sommer, wobei das eher sehr selten passiert (Akku ist im Unterboden -> Schatten, eher nur gelegentlich Kühlung für den Lader). Schließe ich mehrphasig an, so kommt die Akkukonditionierung aus dem Netz. :)
JoDa hat geschrieben: der WLTP-Verbrauch (=incl. Ladeverluste) ist jedoch uninteressant.
Wie können im WLTP-Verbrauch die Ladeverluste enthalten sein? Das kommt doch ganz auf das Ladeequipment und die Umgebungsbedingungen an. Das wird doch alles bei der Angabe nicht normiert berücksichtigt. Auch beim realitätsnäheren EPA-Verbrauch ist das nicht vergleichbar enthalten.
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Re: Zu Hause laden - Ein Ratgeber

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Doch, bei WLTP werden die Verluste mit einbezogen. Denn es wird der Verbrauch ab Wallbox gemessen. Wenn ich mich richtig erinnere, wird immer eine AC-Wallbox mit 22 kW genutzt, aber auf Wunsch des Herstellers eine niedrigere Ladeleistung gewählt.
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Ja, es ist manchmal verrückt. Gerade die Anmerkung zu WLTP-Reichweite und Verbrauch legt gut den Finger in die Wunde. Die WLTP-Reichweite ist in der Praxis Irrelevant, da ich die 500km Stand/Land eh nicht am Stück fahre. Autobahnreichweite ist da viel interessanter. Hingegen WLTP-Verbrauch ist für die Stromrechnung interessanter. Da über's Jahr wohl die meisten Leute die üblichen gemischten Pendelstrecken fahren.

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Ok, Verbrauch ab WB mag vergleichbar sein, wenn der Zähler in der (öffentlichen) WB/LS ist. Die Leitungsverluste fehlen dann aber (kann ja zu hause unterschiedlich weit weg sein vom Zähler) und 1~/3~ wird dann wohl auch nicht unterschieden/berücksichtigt. WLTP/EPA bezieht sich dann wohl eher auf öffentliche Säulen. Ich denke die Szenarien beim Heimladen können sehr verschieden sein und genauso die gesamten Ladeverluste.
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JoDa hat geschrieben: Zum Schmunzeln oder Ärgern, noch zwei unbrauchbare Testberichte unserer (Verbrenner)Clubs zu den "Ladeverlusten" bei AC Ladung:
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Beim ersten Test ist der Tesla 3 mit Abstand der Schlechteste im Test mit 24,9% Verlusten, beim Zweiten der Beste mit 6,69% Verlusten. :shock:
Das erste ist überhaupt kein Test der Ladeverluste, sondern der Genauigkeit der Angaben des Bordcomputers. Entsprechend ergibt ein Vergleich beider Tests überhaupt keinen Sinn.
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