Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbieten

Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

gekfsns
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Bei mir in der Arbeit hatten wir letztes Jahr die gleichen Gedanken.
Wir hatten mehrere Anbieter im Haus und es hat sich schnell gezeigt, dass ein Schnelllader keinen Sinn macht. Bei mir persönlich wäre das Angebot von NewMotion der Favorit gewesen. Die AC Wallboxen hätten alles gehabt, was man braucht, die Abrechnung erfolgt automatisch über NewMotion und auch Lademanagement wäre möglich gewesen.
Es wurden dann 5 teure AC Ladesäulen von einem anderen Anbieter aufgestellt mit 10 Ladepunkten. 2 Ladepunkte mit 22kW und 8 mit 11kW. Sie sind gedacht für die Mitarbeiter, Kunden und Besucher.
Es laden inzwischen schon um die 15 PHEV/BEV jeden Arbeitstag, d.h. die meisten parken dann Mittags um. Funktioniert problemlos, bis auf das, dass nicht alle zum Umparken bereit sind. Da der Anteil an Elektrofahrzeugen ständig steigt, könnte das spannend werden, zumindest bis der nächste Abschnitt mit Ladesäulen ausgestattet wird. Ich finde, das Optimum wären Ladepunkte mit wenig Leistung und dafür mehr Ladepunkte, damit man nicht umparken muss sind praktischer, manchmal ist der Arbeitstag so stressig, dass man keine Zeit zum Umparken hat. Man kann dann noch einige Ladepunkte mit mehr Leistung auststatten. Zum Beispiel für den Kunden, der mit seinem Tesla nach 2 Stunden wieder abfahren will. Die Ladesäulen könnten auch flexibles Lastmanagement, zum Beispiel 32A an 3 Ladepunkten wenn jeweils 1-Phasenlader dran hängen, aber die Lizenzkosten dafür wurden noch nicht spendiert.
Der Strom ist aktuell noch kostenlos, weil man die Elektromobilität fördern will. Ich finde es aber wichtig, dass eine Abrechnungsmöglichkeit technisch vorgesehen ist, denn der Entfall des Geldwerten Vorteils ist zeitlich beschränkt.
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Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

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Deswegen hoffe ich, dass die befristete Regelung (Entfall Versteuerung geldwerter Vorteil) auf unbefristet geändert wird.

Der Arbeitgeber bekommt die Möglichkeit einer wirksamen steuerfreien Arbeitnehmerzuwendung. Das bringt für den elektrisch mobilen Mitarbeiter im besten Falle gleich doppelte Bindung (regelmäßige Lademöglichkeit und geldwerten Vorteil)
Im Umkehrschluss verliert der Fiskus hier natürlich Einnahmen.

Hatte letzten Sommer für meinen AG auch über den Großhandel einen Lösungsvorschlag angefragt. Nachdem mir der Fachberater (wie erwartet) 22kW Ladepunkte mit teurer Abrechnung und Lastmanagement (beEnergized) als notwendigen Standard erklären wollte, habe ich das Gespräch irgendwann abgebrochen und erstmal 10 einfache Steckdosen (CEE blau) beantragt und installiert.
Die sind auch ohne Lastmanagement stückzahlenmäßig fast beliebig erweiterbar und reichen für Arbeitsplatzstellplätze perfekt aus.
Inzwischen ist neben einem Teslafahrer ein weiterer Kollege auf einen Passat GTE (PHEV) umgestiegen und nuckelt zu meiner heimlichen Freude täglich an den Dosen.

Umparken müssen wegen Säulenknappheit wäre völlig daneben.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

gekfsns
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Die Idee mit einfachen CEE/Schuko hatten wir sehr schnell verworfen, weil das im Freien im Winter umständlich wäre mit dem Ladeziegel. Manche Firmeneagenfahrer haben schon Probleme mit einem Typ2 Kabel. Richtig günstig waren professionelle und optisch ansprechende wetterfeste Außensteckdosen auch nicht. Und dann gibt es noch das Problem, dass bei einer großen Firma teils extreme Sicherheitsvorschriften (teils interne) einzuhalten sind. Wenn jetzt bei dem Winterwetter jemand an der klatschnassen CEE ansteckt und dabei nur einen leichten Schlag bekommt, ist die Hölle los. Oder wenn irgendeiner einen Metall-Stift in die CEE steckt oder seinen aus China billigst importierten Ladeziegel ansteckt oder ....
Bei uns muß jedes elektrisches Gerät, also auch Ladeziegel, regelmäßig auf elektrische Sicherheit überprüft werden.
Eine Typ 2 Säule ist dagegen nahezu idiotensicher.

Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

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Hervorragende Idee, sollte ich bei uns in der Firma (ebenfalls Metallverarbeiter) auch mal vorschlagen. Dass nicht nur der Q7 vom Chef geladen werden kann :)

Zum Konzept: Ich würde da in vier Stufen, bzw für vier Zielgruppen arbeiten. Zumindest wenn Budget keine Rolle spielt...

- Zum Einen hast du Gäste/Kunden/Geschäftspartner. Wenn man denen eine Lademöglichkeit bieten will, sollten die während ihrer Termine im Haus möglichst auch volladen können. Dafür also einen Triple auf den Kundenparkplatz. Bezahlung wird man von dieser Zielgruppe allerdings eher nicht erwarten.

- Die zweite Zielgrupe sind die Firmenwagenbesitzer mit Hofparkplatz. Davon werden derzeit nicht viele (=der i3 vom Chef) elektrifiziert sein. Bei Umbaumaßnahmen kann man aber ja pro Stellplatz einen Revisionskasten mit Strom vorsehen, der bei Bedarf unkompliziert nachgerüstet werden kann. Auch hier dürfte Verrechnung, wenn überhaupt, nur auf Kostenstelle gehen und interne Strom-Zwischenzähler müssten reichen.

- Dann hast du die Mitarbeiter. Für die würde ich eine Reihe einfache 11kW-Wallboxen aufstellen, Anzahl nach Bedarf erweiterbar. Typ2 als Mindeststandard sollte es m.E. sein, aus bereits genannten Gründen. Bezahlungstechnisch gibt es wie erwähnt die Option, den Strom kostenlos gegen Steuervorteil abzugeben. Industriestrom ist eh billig. Alternativ würde ich mit Bezahlung auf Monatspauschale arbeiten, das spart ein teures Backend. Damit die Wallboxen nicht von externen unbefugt genutzt werden können, tut es da ein Schlüsselschalter oder lokaler Kartenleser.

- und Last but not Least gibt es vielleicht noch eine "öffentliche" Ladestelle. Ob kostenlos zu Werbezwecken oder kostenpflichtig wird vermutlich das Kraut nicht fett machen. Aber schon allein wegen Wartungs- und Hotline-Service wird man an dieser Stelle um eine professionelle Lösung nicht drum rum kommen. Da werden dann auch Fixkosten für die Betreuung anfallen. Sprich von allen bisher genannten wird das auf Dauer die teuerste Investition sein. Ob Triple oder nicht ist dann auch schon fast egal.
Elektro als Daily seit 2017, aktuell Skoda Enyaq 80

Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

snaptec
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Kosten/Nutzen muss im richtigen Verhältnis stehen.
Günstige 3,6kW 1 phasige Ladepunkte für die Mitarbeiter. Davon soviel das nicht umgeparkt werden muss -> Kosteneffizient & rund 30kWh pro Mitarbeiter pro Tag.

Besucherparkplätze, wenn gewünscht in 11kW oder 22kW.

In dem "8 Stunden Szenario" sind viele 22kW Ladepunkte mit Lastmanagement zwar nett und technisch schön, aber nicht kosteneffizient.

Wenn das so gewünscht ist, könnt ihr mich gerne kontaktieren.

Grüße
Entwickler von OpenWB.de - Die modulare OpenSource Wallbox Lösung.

Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

hgerhauser
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Was ist denn ein preisgünstiger 3,7 kW Ladepunkt und wie teuer ist der?

CEE blau scheint da die günstigste Variante zu sein. (gibt es auch abschließbar)

Sonst

https://www.ladesystemtechnik.de/ev-plu ... w-162?c=19

oder

https://www.ladesystemtechnik.de/ratio- ... w-112?c=19

Und in NRW gäbe es für alle 3 Varianten 50% Förderung? (wenn Kosten in Summe über Bagatellgrenze von 300 Euro)

Was macht denn den Löwenanteil der Kosten meist aus (Elektrikerstunden? Zusätzliche Anschlussleistung? Leitungen + Ständer? CEE Dose wohl eher nicht)? Macht es da bei 50% Förderung Sinn bei der Steckdose zu sparen, sprich nur eine CEE Steckdose (blau mit 3,7 kW) anzubieten und keine Wallbox? Oder ist da der Unterschied eh klein und die Wallbox erspart dem Mitarbeiter einen Ladeziegel, der auch 400 Euro kostet, und daher lieber gleich die Wallbox?

Was für intelligente Lösungen gibt es?

Allego Smart Charging (Preise????)

https://www.allego.eu/business/smart-charging#

ChargeX, Pilotphase:
https://www.automobilwoche.de/article/2 ... iges-laden

Mobility house (Kosten???)

https://www.mobilityhouse.com/de_de/lad ... ement.html

New motion (5 Euro im Monat pro Ladepunkt all inclusive ohne Investitionskosten??? New Motion macht alles???)
https://newmotion.com/de_DE/dynamic-pow ... nternehmen

Wie teuer ist die Abrechnung?
https://www.reichelt.de/wechselstrom-zw ... stct=pol_0

Einmal im Jahr ablesen, Selbstkostenpreis direkt vom Nettogehalt ab und gut ist? (wenn nicht sowieso umsonst)

Individuelle Pauschale
https://www.goingelectric.de/wiki/Vorla ... mpauschale

Abrechnungsdienste (sonst noch wer?)
https://www.goingelectric.de/wiki/Abrec ... nstleister
heikoheiko.blogspot.com

Re: Arbeitgeber will Ladestationen (halb-) öffentlich anbiet

AndiH
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Eine einfache Wallbox mit Typ2 Kabel für den halböffentlichen Bereich gibt es ab 600 Euro, eine CEE Dose für unter 20 Euro. Der größere Kostenblock ist aber i.d.R. der Elektriker bzw. die Verkabelung welche je nach Bausubstanz/Lage/Ausdehnung der Installation auch schnell mal fünfstellig wird. CEE hat außerdem den Nachteil das alle nicht-Nerds keinen passenden ICCB haben und dieser im Bereich 400 Euro kostet, außerdem hat eine Wallbox "Berührungsschutz" im Sinne von stromlos solange kein Auto dranhängt bzw. sobald das Auto abgehängt wird.

Mit einphasig und 16A pro Ladepunkt kann man auch die Anschlussverstärkung lange vermeiden, die Abrechnung lässt sich auch sehr simple gestalten da pro Mitarbeiter und Arbeitstag nur rund 30kWh "mitgenommen" werden können, was etwa 5 Euro entspricht. Damit kann sich der AG auch überlegen ob eine Abrechnung überhaupt notwendig ist bzw. wie lange man die 5 Euro pro Mitarbeiter ausgeben kann bis sich eine Abrechnungslösung bezahlt macht.
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