Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

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  • dasAndy
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Hallo zusammen,

im Gespräch mit unserem Elektriker zwecks Installation / Vorbereitung eines Ladegerätes hat er mir einen (für mich) merkwürdigen Rat gegeben:

Ich solle doch lieber nur eine 11kW Ladebox installieren bzw nur einen 3x16A Anschluss dazu verwenden. Mit einer 32A Drehstrohmleitung und entsprechendem Ladegerät könnte es zu Problemen im Stromnetz kommen, wenn andere starke Verbraucher in der Nachbarschaft gleichzeitig liefen... Hööö?!?
Fällt dann der Strom bei den Nachbarn aus oder was? (Wenn das so ist, will ich unbedingt sowas haben, hehe :twisted: )

Ne mal im Ernst, welche Art von Bedenken genau sollte ich da haben? Ist das in kleineren (2200 Einwohner) Ortschaften möglich, dass die Versorgung so anfällig ist?
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Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

eidreif
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Hi dasAndy,

ganz falsch liegt Dein Elektriker nicht, wenn man mal vom Skaleneffekt ausgeht, den ein Ortsnetztrafo so sieht.

Normalerweise wird ein typischer Hausanschluß mit ca. 4 kW vom Netzbetreiber kalkuliert und der Trafo entsprechend ausgelegt.
Daher spielen die 11 kW bzw. 22 kW schon eine gewichtige Rolle. Diese Verbraucher müssen aber dem Netzbetreiber gemeldet werden ( genauso wie Durchlauferhitzer oder Wärmepumpen ), dann kann dieser evtl. sich melden, sofern er für seinen Trafo ein Problem sieht.

Es müssten schon einige Autos mit 22 kW gleichzeitig laden und Wärmepumpen etc. laufen, bevor wirklich etwas passiert. Daher mit 22 kW ruhig anmelden und beim Ok des Betreibers installieren.

Laden zuhause mit 22 kW macht aus meiner Sicht nicht wirklich Sinn, normalerweise dauert es halt mit 11 kW länger aber die Zeit ist ja nachts gegeben.

Es sei denn Du fährst den Tesla :lol:

VG

Eidreif
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Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

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  • green_Phil
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eidreif hat geschrieben:aden zuhause mit 22 kW macht aus meiner Sicht nicht wirklich Sinn,
Bin kein Teslafahrer und bin froh, dass ich so schnell laden kann. Ich brauche es nicht immer, aber wenn, dann macht es flexibel und mobil!

Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

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  • stromer
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Was Sinn macht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Normalerweise lade ich auch mit 11 kW, aber ich war auch schon öfters froh mal schnell mit 43 kW laden zu können.
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Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

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dasAndy hat geschrieben:Ist das in kleineren (2200 Einwohner) Ortschaften möglich, dass die Versorgung so anfällig ist?
Ja. Ein elektrisches Netz aufrecht zu halten ist nicht so trivial, wie man sich das sich im allgemeinen denkt. Auch die letzte Hütte soll noch mit den zulässigen Spannungswerten versorgt werden. Daher sind ja auch stationäre Verbraucher über 11kW meist anmeldepflichtig - damit der Stromversorger den Strang prüfen kann. Welchen Einfluss so ein Großverbraucher haben kann (und 22kW sind viel) zeigt sich, wenn schon das Benutzen eines Baukrans zum flackern der Lichter in der ganzen Nachbarschaft führt.

Ich würde das auch nicht als "anfällig" bezeichnen. Man hat es halt nicht auf solche Belastungen ausgelegt. Das wäre sonst überdimensioniert und eine Geldverschwendung.

Sinnvoll wären hier mal wieder die intelligenten Ladeboxen. Wenn 5 Leute gleichzeitig laden wollen, dann kommunizieren die Boxen untereinander und regeln sich auf ein erträgliches Maß ab. Sowas wird sicherlich mit steigender Verbreitung und smartgrid kommen.
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Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

Frank
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Ich habe zu Hause eine 32A Drehstromdose und eine mobile Walbox die Box lässt sich einfach umschalten, ich kann mit 11kW oder auch mit 22kW laden. Da bei mir das Netz stabil ist (die Trafostation ist nur 100m entfernt) lade ich üblicherweise mit 22kW.
Kauf Dir eine mobile, umschaltbare Walbox dann kannst Du im Normalfall mit 11kW laden und wenn es doch mal schnell gehen muss auf 22kW umschalten.

Gruß Frank
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Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

wasserkocher
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eidreif hat geschrieben:...Daher spielen die 11 kW bzw. 22 kW schon eine gewichtige Rolle. Diese Verbraucher müssen aber dem Netzbetreiber gemeldet werden...
Hab ich bei meinem Netzbetreiber versucht. Kennt jemand den Buchbinder Wanninger? So bin ich mir vorgekommen.
Da hatte keiner, aber auch gar keiner eine Ahnung, warum ich etwas anmelden wollte.
Elektroauto? Da sind sie bei uns falsch, damit kennen wir uns nicht aus.
ZOE Q210 seit 28.05.2013. R240 seit 22.07.2016. Model 3 seit 05.12.2022. EcoUp (CNG) seit 31.08.2017.

Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

Buschmann
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dasAndy hat geschrieben:Ne mal im Ernst, welche Art von Bedenken genau sollte ich da haben? Ist das in kleineren (2200 Einwohner) Ortschaften möglich, dass die Versorgung so anfällig ist?
Bis vor einigen Jahren gab es hier im Ort einen Trafomasten für ca. 12 Gebäude. 4 Abnehmer waren aktive Landwirtschaften mit Milchvieh. Wenn dort Melkzeit war, ging die Spannung hier deutlich runter. Das Licht im Hause wurde dunkler sobald in den Betrieben die Kühlaggregate und Kompressoren angeworfen wurden. 12 Gebäude mit deutlich weniger wie 100 Einwohner. Erst nachdem ein PKW diesen alten Mast zu Fall brachte und die Technik durch 2 neue Trafos ersetzt wurde, war das besser. Jetzt sind es nur noch 2 Betriebe und 4 einzeln stehende Wohnhäuser.
Insofern ist die Aussage nicht unbegründet. Obschon ich 22KW für zu Hause schon gut finde. Nicht immer in Gebrauch, aber wenn es mal nötig ist, dann hat man die Möglichkeit.

Gruß Gerd

Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

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  • dasAndy
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Okay, danke für die Infos. Ich werde das dann mal klären. :!:

Mit 22 KW laden ist natürlich praktisch, sofern mal es mal braucht. Und wenn es die Ladebox hergibt, warum nicht.

Darüber hinaus dachte ich, dass die Effizienz beim Laden steigt, je höher der Ladestrom ist?!? Ehrlich gesagt verstehe ich vieles der Fachsimpelei in diversen Elektro-Threads hier im Forum nicht oder nur rudimentär. Das was bei mir so durch scheint, würde ich zumindest so interpretieren. Sprich: Ich lade mir 22 kW effizienter als mit 11 kW. Nicht?!?

Re: Kann es zu Problemen beim Laden mit 22kW kommen?

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  • dasAndy
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Also zur Info:
Wir haben beim lokalen Stromversorger Energis nachgefragt. Zuerst einmal konnte niemand Auskunft geben: "Sowas hat noch nie jemand gefragt" :D
Als wir dann ein paar mal durchgestellt wurden, kamen wir bei jemandem an der Ahnung hat. "Normal gar kein Problem. 16 A sowie so nicht und auch 32 A macht heutzutage nix mehr aus."
Wenn wir ganz sicher sein wollen können wir eine Netzrückwirkungsberechnung durchführen lassen und ein schriftliches OK zusenden lassen. So hat er uns dann nun erklärt.

Mal sehen... da das ganze nicht mal was kostet werden wir das wahrscheinlich machen lassen! ;)
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