Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

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ecopowerprofi hat geschrieben:Das interessiert ihn doch nicht mehr, da er die Erlaubnis schriftlich von seinem Vermieter hat.
Hab ich wohl überlesen das er das schriftlich vom Vermieter hat.....wo schreibt er den das?
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Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

quasimodo
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Liebe Leute,

ich fühle mich glatt geschmeichelt, aber streitet euch doch nicht wegen so einer Nebensächlichkeit :roll:

Es tut zwar nichts zur Sache, aber um euch zu beruhigen: Das gesamte Haus gehört einem Vermieter. Es gibt eine schriftliche Zusatzvereinbarung zum Mietvertrag, dass ich vom Stromzähler ausgehend eine neue Leitung zum Laden meines E-Autos verlegen darf und hierzu auch ein Bohrloch in der Außenwand setzen darf. An der Hauswand am Außenstellplatz wird ein Rittal-Leergehäuse befestigt, in dem eine CEE Platz findet und hoffentlich auch die künftige go-e Box. Nach unten raus hängt dann das Typ2-Kabel.

Da es bislang sonst keine weiteren Ambitionen gibt, hier weitere E-Autos zu laden (ist wohl auch nicht zu erwarten :roll: ), kann ich mich hier austoben.

Wenn es sich aber tatsächlich um ein 4x120mm² Kabel handeln sollte, dürfte sowieso bei einer 11KW-Leitung Schluss sein. 4x120 hat in Luft eine maximale Strombelastbarkeit von ca. 285A. Bei 9 Wohnungen a 25A zzgl. Allgemeinstrom bleibt da nicht mehr viel übrig... Zwar werden niemals alle Verbraucher ihre volle Last ausreizen und der Hausanschluss daher nie voll ausgelastet werden, aber für genau solche theoretischen Extremfälle werden Leitungen schließlich konzeptioniert...

Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendein Elektriker hier einen 32A-Verbraucher anschließt, wenn damit die Maximalbelastung der Leitung rechnerisch überschritten wäre...

Bei einer 4x95mm²-Leitung sieht das ganze noch knapper aus.

Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

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quasimodo hat geschrieben:aber für genau solche theoretischen Extremfälle werden Leitungen schließlich konzeptioniert...
Nee, nicht deswegen. Wenn ich irgend was mit 16 A absichere muss die vorgeschaltet Sicherung wg. der Selektivität min. 2 Stufen größer sein also min 25A haben. Bei 32A z.B. für einen DE sollte die vorgeschaltete Sicherung für die gesamte Wohnung min. 63A betragen. Da es mehrere Wohnungen gibt kommt in dem HAK min. 100A rein. Da aber der Netzbetreiber nie genau weiß was kommt und die nicht auch nicht wissen was später mal wird und daher großzügig mit Reserven kalkuliert, haben sich gewisse Standards heraus gebildet. Bis 4 WE baut man meistens ein HAK NH00 für 100 bzw. 125 A ein. Ab mehr als 4 WE min. einen HAK NH2 mit 250A ein. Da denken die nicht mehr viel nach. Die Kosten träg ja eh der Bauherr.
quasimodo hat geschrieben:Bei 9 Wohnungen a 25A zzgl. Allgemeinstrom bleibt da nicht mehr viel übrig...
Das wären 155 kW. Willst Du in dem Bau die Brötchen ohne Backofen backen. Man rechnet im Schnitt bei der Netzberechnung je Wohneinheit mit 2 kW. Also für das Haus in der Spitze 18 bis 20 kW. Das entspricht auch das was unsere Datenaufzeichnungen bei den verschiedenen Projekt auch belegen.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

quasimodo
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ecopowerprofi hat geschrieben:
quasimodo hat geschrieben:Bei 9 Wohnungen a 25A zzgl. Allgemeinstrom bleibt da nicht mehr viel übrig...
Das wären 155 kW. Willst Du in dem Bau die Brötchen ohne Backofen backen. Man rechnet im Schnitt bei der Netzberechnung je Wohneinheit mit 2 kW. Also für das Haus in der Spitze 18 bis 20 kW. Das entspricht auch das was unsere Datenaufzeichnungen bei den verschiedenen Projekt auch belegen.
Ich hoffe der Elektriker, der hier am Freitag kommt um den HAK zu inspizieren, sieht das ähnlich. Denn wenn der Hausanschluss derzeit auf theoretische 9x25A aufgeteilt ist wird es trotz allem schwierig zu argumentieren, dass ich aber gerne nochmal 16-32 A zusätzlich hätte einfach weil man eben statistisch davon ausgeht, dass der Rest der Bewohner schon nicht so viel ziehen wird. Dass durchschnittlich nicht mehr als 2kW pro WE verbraucht wird, ist eine Sache. In den meisten Fällen drehen sich die meisten Stromzähler auch nur sehr langsam oder sogar gar nicht. Trotz allem möchte ich vermeiden, dass im theoretisch ungünstigsten Fall (z.B. an einem dunklen, kalten Winter-Abend läuft zeitgleich in jeder Wohnung Herd+Backofen+Waschmaschine etc.) dann die Hausanschlusssicherung fliegt, weil ich 20kW aus der Leitung sauge. Schließlich gibt es keine vorgelagerte Lastverteilung, die im Zweifel bei drohender Überlast meine Ladeeinheit deaktiviert.

Ich bin in der Hinsicht aber auch, wie erkennbar, offensichtlicher Laie für alles, was über Niedervoltelektronik mit Lötkolben und Anschluss eines Drehstromherds hinausgeht.

Ich bin einfach gespannt auf den Fachmann am Freitag und werde nachberichten! Vielen Dank schonmal an alle :)

Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

quasimodo
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Guten Morgen zusammen,

der Elektriker war heute da. Er meinte, die 25A-Schmelzsicherungen ließen sich unproblematisch durch 32-35A austauschen. Höher könne man nicht gehen, da sonst die Vorsicherung des Hausanschlusses bzw. des Stromzählers u.U. überschritten würde und man dort erst die Kapazität erweitern müsste. Er hat das eingeschätzt, ohne den großen Hausanschlussverteiler (in dem die Haussicherung und die einzelnen Stromzähler verkabelt sind) einzusehen.

Eine 22kW-Ladeleitung sei ohne Erweiterung der Hauskapazitäten nicht machbar, aber eine 11kW-Leitung sei wohl unproblematisch machbar, insb. da meist außerhalb der Spitzenlastzeiten geladen wird.

Er meinte weiterhin, dass, sofern ich meinen zusätzlichen Kleinverteiler nicht im Hausanschlussraum sondern in meinen privaten Keller verlegen möchte, müsse das Zuleitungskabel zwischen Schmelzsicherungen und CEE-FI dieselbe Dicke haben wie das Kabel, was jetzt auch von den Schmelzsicherungen ausgeht. Erst nach dem FI könne man dann den Leitungsquerschnitt reduzieren. Der von mir angedachte Querschnitt 5x6mm² sei zwar für die Leistung grds. ausreichend, er würde aber gern zwischen Schmelzsicherung und Unterverteiler/CEE-FI ein 5x10mm²-Kabel legen.

Ich erklärte, dass ich die "einfachen handwerklichen" Arbeiten wie Kästen montieren, Kabel ziehen etc. gern selbst durchführen und vorbereiten würde, sodass er nur vorbei kommen muss um dann die vorbereiteten Kabel entsprechend an die Zuleitung anzuschließen und mit dem Unterverteiler zu verbinden. Er erklärte daraufhin, dass er das nur mache, wenn das Material auch von ihm komme, damit er für die Zuverlässigkeit garantieren könne. Was ich dann nach dem Unterverteiler damit anfange, sei meine Sache. Aber Kabel und FI/RCD möchte er selbst stellen.

Ein Angebot wird noch gefertigt, er schätzt aber mit Material (Kabel, FI, RCD, nicht geeichter Drehstromzähler, 16er CEE) und ca. 3 Stunden Arbeitszeit zirka 500-550 Euro zzgl. USt.

Was meint Ihr dazu?


Ich halte eine 5x10er Leitung zu einer 16A-CEE für übertrieben, kann aber die Argumentation fachlich nicht einschätzen hinsichtlich des erforderlichen Leitungsquerschnitts zwischen Schmelzsicherung und Unterverteiler. Zwar wäre die größere Leitung entsprechend der 32-35A Schmelzsicherung konzeptioniert, aber mehr als 16A fließen durch die Leitung ja sowieso nicht, weil sonst der FI fliegt. Gleichzeitig liegt der Unterschied für den Materialpreis auch nur bei ca. 25 Euro...

Weiterhin frage ich mich, ob man tatsächlich anhand der verbauten 25A-Schmelzsicherungen einfach davon ausgehen kann, dass die Neozeds auf 35A aufgestockt werden können, ohne die Vorsicherung des Stromzählers bzw. des Hausanschlusses in Augenschein zu nehmen? Sind die Werte, von denen er ausgeht, VDI-gängige Abstufungen in der Sicherungsreihenfolge?

Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

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quasimodo hat geschrieben:
Ich halte eine 5x10er Leitung zu einer 16A-CEE für übertrieben, kann aber die Argumentation fachlich nicht einschätzen hinsichtlich des erforderlichen Leitungsquerschnitts zwischen Schmelzsicherung und Unterverteiler. Zwar wäre die größere Leitung entsprechend der 32-35A Schmelzsicherung konzeptioniert, aber mehr als 16A fließen durch die Leitung ja sowieso nicht, weil sonst der FI fliegt. Gleichzeitig liegt der Unterschied für den Materialpreis auch nur bei ca. 25 Euro...

Weiterhin frage ich mich, ob man tatsächlich anhand der verbauten 25A-Schmelzsicherungen einfach davon ausgehen kann, dass die Neozeds auf 35A aufgestockt werden können, ohne die Vorsicherung des Stromzählers bzw. des Hausanschlusses in Augenschein zu nehmen? Sind die Werte, von denen er ausgeht, VDI-gängige Abstufungen in der Sicherungsreihenfolge?
Ich denke das er recht hat er kennt ja bestimmt sein verordnungen und 35A Anschlüsse sind Standart. Deswegen hat er da auch nicht gross nachgeschaut. Auch richtig ist das er vom Schaltkasten bis zum Leitungschutzschalter (nicht FI vielleicht hat er auch eine kombinierten LS/FI gemeint. ) das dicke Kabel nimmt weil es einfach so vorgesehen ist. Erst nach dem LS dürfte er einen dünneren querschnitt nehmen.


OB die 500 für 550 Euro passen keine ahnung lass dir ein zweites ahgebot machen...

Was für einen FI genau will er den setzten?
Wieviel Leitung in m von diesem 10² brauchst du den?
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Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

quasimodo
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Von Hausverteiler/Stromzähler zum Unterverteiler sind es zirka 10-12 Meter, die in 5x10mm² gelegt werden sollen. Danach kämen nochmal zirka 8-10 Meter zur CEE an der Außenwand, die ich als 5x6mm² verlegen wollte.

Er plant einen 3-phasigen 16A-Leitungsschutzschalter und einen separaten FI. Er meinte, für den FI sei die Leistung unerheblich, er würde einen 40A vorschlagen, weil der aufgrund der Massenproduktion meist günstiger sei als z.B. ein 25A-FI. Zusätzlich ein nicht geeichter Drehstromzähler für zirka 90 Euro.

Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

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quasimodo hat geschrieben:Von Hausverteiler/Stromzähler zum Unterverteiler sind es zirka 10-12 Meter, die in 5x10mm² gelegt werden sollen. Danach kämen nochmal zirka 8-10 Meter zur CEE an der Außenwand, die ich als 5x6mm² verlegen wollte.

Er plant einen 3-phasigen 16A-Leitungsschutzschalter und einen separaten FI. Er meinte, für den FI sei die Leistung unerheblich, er würde einen 40A vorschlagen, weil der aufgrund der Massenproduktion meist günstiger sei als z.B. ein 25A-FI. Zusätzlich ein nicht geeichter Drehstromzähler für zirka 90 Euro.
So grob überschlagen kommen die 500 Euro hin denke ich. Warscheinlich kann oder will er im Schaltkasten nicht den FI/LS setzen weil da kein platz ist.

Wenn da noch in der Verteilung platz für einen Automaten wäre könntes du dir was sparen wenn du gleich in der Verteilung einen kombinierten FI/LS setzen kannst dann kannst du gleich mit dem 6² zum CEEStecker Fahren und must keine Box sezten.
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Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

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Besten Dank für deine Einschätzung!

Habe gerade noch mit unserem Netzbetreiber telefoniert. Das Haus ist mit 4x95mm² angeschlossen, der Hausanschluss ist mit 3x160A abgesichert, lt. System wäre eine Erweiterung bis 3x200A ohne größeren Aufwand möglich.

Alle Wohneinheiten sind mit 35A Zählervorsicherungen ausgestattet.

Der freundliche überschlug kurz im Kopf und meinte, dass es technisch wohl möglich sei, eine einzelne Zählervorsicherung auf 50A aufzurüsten, ohne an die übrige Hausanschluss(-sicherung) dranzugehen.

Mit 50A sollte dann sogar eine 22kW-Lademöglichkeit möglich sein.

Er ruft mich Anfang kommender Woche zurück um mitzuteilen, mit welchen Kosten eine neue Zählervorsicherung verbunden wäre. Er vermutet, dass das der Elektriker vor Ort kann und gar nicht über den Netzbetreiber laufen müsste.

Re: Haussicherungen in Mehrfamilienhaus

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quasimodo hat geschrieben:Habe gerade noch mit unserem Netzbetreiber telefoniert. Das Haus ist mit 4x95mm² angeschlossen, der Hausanschluss ist mit 3x160A abgesichert, lt. System wäre eine Erweiterung bis 3x200A ohne größeren Aufwand möglich.
Alles andere hätte mich auch sehr gewundert.
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