Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

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Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

koaschten
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@OlafSt naja, die 22kW werden auch reichen ... weil die kaum Strecke machen müssen...
Aus meiner Sicht braucht alles was deutlich mehr als 100km am Tag fährt keinen AC Anschluss, weil da brauchst mit 11kW deutlich zu lange um die 100kWh und mehr über Nacht wieder rein zu laden...
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Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

Sebastian99
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Fritzchen-66 hat geschrieben: AC mit 42kW wäre für den Speditionshof gut.
Auch im Wartebereich und direkt an Laderampen wäre es eine schnelle, kostengünstige Lösung.
Auch die Autohöfe könnten es anbieten, dann erübrigt sich das Umparken nach Ladeschluss.
Aber 11 und 22kW sind im Fernverkehr zu wenig.
Bisher könnte man auch mobile Lader mit 50kW nutzen.

Aber Angebot und Nachfrage werden sich einpendeln.
Wenn Autohöfe 42kW Anschlüsse bieten und an diesen mobile DC Ladegeräte betreiben, wäre es eine Möglichkeit die Akzeptanz auszuloten.
Wie kommst du drauf, dass 42 kW auf dem Speditionshof reichen würden? Das sind in 10h gerade mal 420 kWh wenn man Verluste vernachlässigt. Das haut nie im Leben hin für Sattelzugmaschinen im Fernverkehr, behaupte ich. Diese LKW kosten richtig Geld, da kann man sich nicht mehr Stillstand als nötig leisten. Um übers Wochenende vollzuladen, falls die Fahrzeuge da nicht gefahren werden, mag es taugen. Sonst eher nicht. Sieht man ja auch in den Videos auf YouTube, dass er außer am Wochenende normal nicht längere Zeit auf dem Hof ist. 42 kW für LKW halte ich so sinnvoll wie fürs Brötchen holen das AC Kabel anzuschließen beim PKW.
Unter 150 kW würde ich persönlich gar nicht anfangen, wenn man große LKW ernsthaft wirtschaftlich laden will. Sicherlich mag es hier und da mal vorkommen, dass die Fahrzeuge lange genug stehen, dass langsamer laden auch reichen würde, aber daran darf man die Infrastruktur nicht auslegen, finde ich.Viel wichtiger ist eine gute Software dahinter für die Verwaltung der Ladevorgänge. Idealerweise verknüpft mit den Fahrplänen verschiedener Fahrzeuge und entsprechendem Loadmanagement. Auch das wurde in einem Video thematisiert.

Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

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Für die Langstrecke wird AC nicht reichen, das ist wohl wahr. Wobei, für die ist Laden auf dem eigenen Hof sowieso eher die Ausnahme als die Regel. Außerdem sind Fernverkehrs-Trucks zwar anschaulich und dem gemeinen Volk vertraut, aber im gesamten Nutzfahrzeugmarkt sind sie doch eine Minderheit.

Man muss bedenken, dass 80% der gewerblichen Gütertransporte auf Strecken unter 150km stattfinden. Im Verteiler- oder Sammelverkehr schaffen etliche wahrscheinlich sogar noch weniger Tagesfahrleistung. Dafür reichen 43kW locker und man schafft per Lastmanagement drei Autos in einer Nacht an einem standardmäßigen 3x63A Drehstrom.
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Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

panoptikum
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Es ging ja nicht um Nahverkehrs LKW, warum AC-Lader oder die 500 V Anhebung im Iveco eingespart wurden, der eben im Fernverkehr läuft.
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Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

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AC im LKW ist was für Träumer. Zum Einen ist es billiger 10 DC Charger mit zusätzlichen Dispensern zu kaufen als 50 LKW mit AC Onboard Chargern auszustatten. Bei den Mengen an Strom die man braucht, möchte man sicher auch möglichst viel Strom zu billigen Zeiten in den LKW kommen. Variable Stromtarife werden viel Optimierungspotenzial bieten, wenn da mal 50 und mehr e-LKW auf dem Hof stehen.
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Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

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Glaube eher das Du etwas am Träumen bist.
Die beiden LKW bei meinem Arbeitgeber werden fast ausschließlich an AC über Nacht geladen. Das dürfte sich auch in den nächsten 10 Jahren kaum ändern. Da die AC Infrastruktur sehr günstig und Lastmanagement quasi Standard ist. Versuche bitte mal AC und DC als Lastmanagement aus einer Hand zu bekommen.....
Die wenigsten LKW sind ausschließlich auf der Kurzstrecke unterwegs, brauchen DC daher eher selten. Wer diesen Markt bedienen will braucht daher AC an Bord.
Gruß Ingo

Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

Sebastian99
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Konnte es auf den letzten Seiten nicht finden, was ist denn das Nutzungsprofil dieser beiden LKW? Was kostet eine 43 kW Wallbox? Klingt für mich nach teurer Nische. Ich würde sagen es muss schon signifikant billiger sein als DC damit es sich lohnt, weil DC kann alle Trucks bedienen, AC nicht. DC ist teils auch schon V2G ready, falls das für betriebshöfe relevant sein sollte. Übers Wochenende oder so vielleicht.

Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

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Viel schlimmer, AC 11-22kW und der Einsatz erfolgt auf immer wieder wechselnden Baustellen. Also in der Regel nur 63A für Baubüro und Co. Da ginge DC wenn überhaupt nur mit Pufferspeicher. Liegt dann bei gut 200t€, entsprechende Angebote haben wir. Ne mobile Lösung mit 8x AC gibt es für unter 20t€.

Ohne AC ist man in vielen Konstellationen aufgeschmissen, wo die 2-4Fahrzeuge jeden Abend wieder auf den Betriebshof kommen. Da muss man schon ganz tief in die Tasche greifen. Aber Volvo und DesignWerk haben AC immer dabei.
Gruß Ingo

Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

Sebastian99
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Ich lese da LKW für den lokalen Baustellenbetrieb heraus. Ist jetzt nicht unbedingt der anspruchsvollste Anwendungsfall bzgl. Ladestromversorgung würde ich sagen. Wenn die Fahrzeuge auf der Baustelle über Nacht laden, ist AC wahrscheinlich tatsächlich recht praxistauglich.
Bei LKW sollte man auch das Thema der Effizienz beim laden nicht unterschätzen aufgrund der enormen Energiemenge, die dort verfahren wird. Ich weiß nicht wie das bei den AC Ladern aussieht. Im PKW spricht man da ja von etwa 80-90% Effizienz. Im DC Bereich meistens >95%. Ich vermute das ist nicht die Effizienz der kompletten Strecke von Netz bis in den Akku, sondern rein des Laders. Müsste man schauen wie es für die komplette Strecke aussieht.

Long story short: Es kommt auf den Anwendungsfall an und muss anhand der individuellen Anforderungen und Gegebenheiten geprüft werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Elektrotrucker, mittelfristig mit einer Dienstleistung für Speditionen & Co um Ecke kommt, die sich genau damit beschäftigt. Er hat ja Charge X gegründet, wo es im Prinzip um das gleiche für PKW geht. Es ist ja nicht nur Loadbalancing sondern auch Abrechnung, Priorisierung etc. man könnte es beliebig komplex gestalten.

Re: Elektrotrucker probiert erstmals das Ladenetz aus

Helfried
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Im Video von der IAA finde ich die Studien von den akkuunterstützten Aufliegern interessant, die sogar alten Diesel-LKW anschieben können, da ihr Antrieb nur per Königszapfen gesteuert wird.
Man konnte das auf der IAA sogar selber ausprobieren. Es war ein Königszapfen zum Drücken und Ziehen ausgestellt. Im Video bei etwa Minute 23"20'.

Zu sehen ist auch, dass sich das Design der Zugmaschinen gaaaanz langsam von der gesetzlich bedingten Diesel-Einheits-Optik loszulösen beginnt, da Elektro-LKW anders aussehen dürfen (durch Aerodynamik-Schnickschnack etwa).

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