Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

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Nun die zweite, gründliche rein elektrischeTestfahrt durch Griechenland. Oktober, November 2022: Welch ein Fortschritt der Ladeinfrastruktur gegenüber 2019 bei der ersten Testfahrt.
Sensationell, phänomenal; gefühlte 5 bis 20 fach = 500 bis 2000% mehr Ladesäulen als im Jahr 2019 gibts nun.
Hier der 2019 Bericht: viewtopic.php?f=104&t=53427&p=1567006&h ... r#p1567006

Damals gabs fast nix, nun Ende 2022 jedoch richtig flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur von landesweiten kommerziellen Anbietern. Deswegen fuhr ich gemütlich fast 2500 km 100% elektrisch im kleinen Zentral-Griechenland in 20 Tagen herum. Mit vielen langen Aufenthalten an schönen (Camping-)Plätzen und bei zwei (österreichischen) Freunden.


Kurzzusammenfassung: Auf nach Griechenland, es ist zu meiner großen Überraschung mit Ladesäulen nun schon recht gut erschlossen. 2019 war es katastrophal, Ende 2022 ist es schon echt passabel.

Im Jahr 2022 begann ein unglaublicher Bauboom bei Ladesäulen. Viele davon gut bei Tankstellen und Supermärkten plaziert.
Welche Anbieter zu empfehlen sind, welche Apps nötig sind und warum Ladekarten - leider - ein Problem darstellen. Dies im Detail im Bericht in einem nächsten, detallierten Forumeintrag zur Griechenland-Test-Reise Nr. 2

Derweil werde ich die Ladesäulen im GE eintragen, dich ich auf meinem griechischen Reiseweg fand, auch jene eher wenigen, die nicht funktionierten. Wird etwas dauern, es sind nämlich fast alle noch nicht im GE. Und meine ZOE Q210, BJ 2013 mit ihrem 20 kWh Akku, die lade ich oft und gerne.

Ich hoffe es interessiert im Forum einige, wie auch im Jahr 2019 bei meinem ersten Bericht. Bei Interesse mach ich einen Detailbericht, mit den angekündigten Tips fürs Laden und elektrisch Reisen.
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Tags: Griechenland Ladeinfrastruktur Reise
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Re: Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

KomaKona
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Griechenland ist mir persönlich zwar zu weit, aber gerade bei uns in Franken gibt es einige Hellenen, die mindesten einmal im Jahr die Verwandtschaft zuhause besuchen. Schön, wenn da in absehbarer Zeit auch eine konsumentenfreundliche Infrastruktur entsteht. Klasse, dass Du die Säulen einträgst. Mache ich auch immer, wenn ich irgendwo etwas Neues entdecke. @Guy schafft es auch immer die Säulen mit zusätzlichen Informationen (Hersteller, Roamingtarife, etc.) anzureichern.

Re: Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

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KomaKona hat geschrieben: Klasse, dass Du die Säulen einträgst. Mache ich auch immer, wenn ich irgendwo etwas Neues entdecke. @Guy schafft es auch immer die Säulen mit zusätzlichen Informationen (Hersteller, Roamingtarife, etc.) anzureichern.
Zu 1.: Das ist eigentlich erste E-Fahrerpflicht. :)
Zu 2.: Das funktioniert, wenn man ihn mit den entsprechenden Daten versorgt. (Genaue Bezeichnung, welcher Provider, etc.)
06/14 - 7/19 Brünette (ZOE Q210) und Gerddää (ZOE Q90)
Seit 03/17 Ohnezahn (Leaf ZE0 30kWh)
Seit 08/19 Sir Quickly (Leaf ZE1 e+ 62kWh)
Gefüttert zumeist mit freilaufenden Strömen aus eigener Dachhaltung
(11,4kWp PV + 12kWh Sonnenbatterie)
Aber auch mit CCS-Adapter

Der GANZE Griechenland Erfahrungsbericht II Einführung

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Hier nun der versprochene komplette - detaillierte - Bericht über meine Griechenland Testfahrt 2022. Ich werde ihn auf ca. 3 Kapitel aufteilen.
Einführung, zum Lesen meines Berichts

Die auf der Zick-Zack Reise durch Attika, Euböa und den Pelopones benutzten/getesteten öffentlichen 25 - 30 Ladeplätze hab ich kompletiert.
Immer das Ladelog, bzw. die meisten NEU eingetragen. Zu ca 90% hab ich Fotos von den Ladeplätzen gemacht und in GE hier raufgeladen.
So sollte euer Anfahren in Zukunft erleichtert werden. Und ihr könnte meine Reise nachprüfen, indem ihr Fotos und Ladelog der Säulen entlang meiner Route anguckt/anschaut(=Östereichisch). Ich fahre eine ZOE Bj. 2013.

Bemerkung zu den Säulen:
Generell kann ich sagen, die Säulen sind meist sehr gut zu finden, bequem anzufahren.
Fossil verparkt sind sie äußert selten und in ausgezeichnetem technischen Zustand. Es sind ja viele sehr neu!


Überblick über die Route

1) Patras (Fährankunft) - via Autobahn nach Athen/ Vorort Varkitsa
2) Athen - Kap Sounion - via Ostküste nach Süden, - Westküste retour , - durch Athen und Piräus an der Küste entlang - nach Korinth - Nafplio (Pelopones)
3) Nafplio - Kalamata - Finikounda (Ende vom südwestlichem Finger des Pelopones)
4) Finikounda - Navarino-Bucht - Petalidi
5) Petalidi - Kalamata - Sparta - Korinth - Thiva - Livada (Euböa)
6) Livada - Artemisio - Chalkida (Brückenort nach Euböa)
7) Chalkida - Thiva - Delphi - Itea
8) Itea - Patras - Andravida - Kalamia/Kastro (Loutra Killini)
9) Kalamia - Kato Achea - Patras (Fähre nach Venedig)
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Re: Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

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Der GANZE Griechenland Erfahrungsbericht II , LADEN - Hardware und Software

Hardware
Typ 2 Kabel ist Selbstverständlichkeit, nicht der Rede wert.
Ein zusätzliches Schucko-Stecker-Notstrom-Kabel kann auch reichen, da in Griechenland auf den Campingplätzen viele Schucko-Stecker zu finden sind.

Als WEITERE Hardware für die elektrische Griechenlandfahrt ist natürlich eine mobile mitgeführte "Ladestation" a la NRGkick SEHR Nervenberuhigend! ABER das reicht NICHT IMMER, selbst wenn alle optionalen bei uns erhältlichen Adapter (CEE-blau, Schucko, CEE-rot-11Kw) mitgeführt werden.

Wer mehrphasig (triphasiko auf Griechisch), z.b. auf Campingplätzen oder bei Freunden laden will, der benötigt oft einen:
* "Italiener" und in Kombination dazu, noch einen
* "Griechen" .
Diese (selbstgebauten) Stecker/Adapter führen den fehlenden Null-Leiter zur roten DIN-konformen CEE-11 Kw Buchse in die der NRGkick gesteckt wird.
IMG_20221028_105623.jpg
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Die elektrische Infrastruktur in Griechenland hat nämlich rote Kraftstromstecker, wie sie u.a. in Italien, Slowakei verbreitet sind, wo der 5. Pol, der Null-Leiter fehlt!
Die ZOE verweigert die Ladung, wenn der Null-Leiter fehlt, einem Tesla ist das angeblich egal. Details dazu, inklusive Fotos in meinem ersten Griechenlandbericht 2019.
viewtopic.php?f=104&t=53427&p=1567006&h ... r#p1567006
Dort finden sich auch Links zu (alten) von Anderen erstellten Bauanleitungen. Die Bedienung dieser Adapter ist nicht trivial, muss geübt werden, braucht sorgfältiges Messen und damit Zeit.

Mehr als Hobby und Test habe ich mir einen weiteren Adapter für Griechenland gebaut, meine "Medusa". Dieser führt aus drei Camping-Blau-Steckern dem roten CEE Stecker die 3 Phasen, den Null-Leiter und die Erde zu. Allerdings sei sehr AUSDRÜCKLICH gewarnt vor dessen Einsatz.
Große Umsicht, ein transparenter Verteilerksten und viel Messen bevor DAS zusammengeschlossen wird sind nötig.
Hier im Foto und Video die Medusa im Test in der griechischen Wirklichkeit. Habs aber nicht "belastet" und die ZOE nicht an den NRG-Kick angesteckt, der Besitzer war zu argwöhnisch. Geladen hab ich dann nur 1-phasig 16 Ampere an einem anderen Verteiler am selben Campingplatz.
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Software - Apps und Ladekarten(RFIDs)
im nächsten Beitrag --- in Kürze--
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Der GANZE Griechenland Erfahrungsbericht II , Kapitel LADEN - Hardware und Software

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Text zum Kapitelteil Hardware siehe oben ... habe leider derzeit Probleme mit dem Editor
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Der GANZE Griechenland Erfahrungsbericht II, Kapitel LADEN - Software (apps + RFID Karten)

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Zusammenfassung in 2 Sätzen:
Griechische Apps sind unbedingt notwendig, alle haben (auch) englische Bedienoberflächen.
Internationale RFID (Shell Recharge + Plugsurfing) sind selten hilfreich, jedoch gut dabei zu haben.

Ich habe ca.40 mal öffentlich geladen. ca. 4 mal habe ich internationale RFID Karten einsetzen können. Für den Rest waren immer griechische Apps notwendig.

Welche Ladesäulen-Anbieter sind weit verbreitet, bei wem funktionierten App und Säulen gut, bei welchen ist alles schlecht bis katastrophal?

Vor der Reise versuchte ich griechische RFID Karten zu besorgen.
Von einem Anbieter, hatte ich eine RFID Karte vorher zugesandt bekommen - Fortizio, eine "pre-Paid-Karte, geladen mit ca 30 Euro".
Die Zusendung von RFID Karten anderer Anbieter klappte NIE! Ich versuchte es bei mindestens 3.

Ich lud die Apps auf mein Android Handy. Mein Fairphone-2, das absolut Google-Frei ist, war ungeignet, da es keine Daten in die Google-USA-Cloud liefert. Es ja der Google-Core nicht installiert. Die griechischen Apps benötigen alle den Google-Core, mit seiner USA-Cloud.

Fazit: Es muss ZWINGEND ein "Google" oder Apple Handy verwendet werden.
Den meisten wird das allerdings nicht auffallen da sie sich ja konform verhalten, ohne es zu wissen. Ich kaufte mir extra für diese Reise ein günstiges Google-konformes-Handy von ZTE.


Statistik der acht Ladeanbieter, Anzahl erfolgreicher Ladungen: Lx; Fehlschläge
Fortizio - RFID Karte L: 0
Blink - app L:0
DeiBlue - app L: 8; 1
elpe-future (EKO) L: 6
Evzijn L: 1
NRG-incharge L:19; 1
TotalEnergies RFID L:1
Virta L:2; 2


Interpretation
DeiBlue, elpe-future und NRG-incharge sind die Wichtigsten Anbieter. Und auch die Verlässlichsten.
Virta, obwohl ein skandinavischer Provider der sich in Griechenland eingekauft hat, ist unzuverlässig. Sowohl was die APP als auch die Technik der Ladesäulen (Hardware) anbelangt.

Blink die totale Katastrophe. Diese US basierte Firma hat mit dutzende Telefonate, unter anderem mit Florida gekostet. - Wie man so schöne amerikanische sagt: To no avail. Die 2 bestellten Karten tauchen nie auf. Das Geld von Kreditkarte blieb abgebucht. Zum Schluss stürtze die APP ab und lies sich nie mehr wieder korrekt betreiben. Die Ladesäulen konnten nicht freigeschaltet werden. Das CallCenter hat ein so schlechte Leitung, und kann die Kunden nur an der mühsam zu buchstabierenden Email idendifizieren, was de facto meist mislang.
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Re: Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

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Zwei Dinge kann ich bestätigen:

1. elpeFuture und nrgCharge sind die zuverlässigsten, auch im DC-Bereich
2. Postverkehr zwischen Griechenland ist zwar noch kein Glücksspiel, es kommt aber sehr nahe hin. Eilige Post kann schon mal 3 Wochen dauern.
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Griechenland Erfahrungsbericht II - Abschluss und Conclusio

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Oben habe ich die dramatische Verbesserung der griechischen Ladeinfrastruktur, im Vergleich zu meiner ersten Erkundung 2019, dokumentiert. Griechenland reiht sich damit ein in die ausreichend gut versorgten Länder.

Ladesäulen - finden
Klar ist, die apps der jeweiligen Verbünde und Anbieter rechtzeitig vor der Routenplanung herunter zu laden.
Dort sind es viel mehr Ladesäulen als hier in GE, aber auch deutlich mehr als im plugshare.com Verzeichnis angegeben.

Es sind die 7 Ladeanbieter die ich oben nannte, die natürlich alle ihre eigene Landkarte zeigen, meist auch wo gerade was frei ist oder besetzt, oder eben auch ausgefallen. Das ist unterwegs etwas mühsam, gebe ich zu.
Und noch was rege ich an: Bitte tragt alle Säulen, auch schon während der Routenplanung hier im GE ein, so wie ich es tat.
Am BESTEN schon zu Hause hier in Mitteleuropa, vor der Fahrt. Das half mir in der ersten Nacht meine Ladesäulen, rasch via meinem TomTom und den heruntergeladenen POIs anzufahren (die alte ZOE kann das noch). Kein Herumfummeln mit Handys in fremden Orten nach Mitternacht oder auf der Autobahn.

Ausblick
Anzunehmen das die Verbesserung der Ladeinfrastruktur noch ordentlich weiter gehen wird. Sogar Camping-Platz-Betreiber, wie jener des Ganzjahres-Campingplatz bei Patras, Kato Allissos, planen sich eine professionelle Säule, z.b. dort von NRG-incharge, hinstellen zu lassen.

Die Ladesäulen sind generell klug positioniert, bei Supermärkten, Tankstellen. Wenig bis gar keine "Bürgermeister-Säulen" mit irgendwelchen nicht funktionierenden Sonder-Verbünden, wie sie sogar noch bei uns in Österreich aufgestellt werden, wie z.B. in Hartberg in der Steiermark, kürzlich leidvoll erfahren.


Conclusio

Damit ist alles roger und grün in Hellas für Elektroutos.

Das kann noch wirklich heiterer werden für uns 100%-E-Auto-Fahrer! DESWEGEN: Auf NACH GRIECHENLAND - VOLL ELEKTRISCH!!
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Re: Griechenland Erfahrungsbericht II - 2022 im Vergleich zu 2019: Ladesäulen-Boom

Liza.Hans
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Ideal wäre es 2023 Vor- oder Nachsaison nach GR zu fliegen und das e-Auto, anstatt einen Mietwagen zu nehmen, mit dem Autotransporter von DACH nach Thessaloniki bzw. Asprovalta zu bringen für 600€.

Das kostet unterm Strich gleich viel wie die vergammelte Schweröl-Fähre, umgeht das umweltschädliche Ding und man hat sein eigenes e-Auto dabei.

Aber ausserhalb der Hauptsaison kosten die kleinen sauberen Benzin-Mietautos halt auch nur 30€/Tag, Vollkasko ohne SB und ohne Kaution auf die Kreditkarte.
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