Ladestationen - Preise = Überraschung

[RamireZ]

Ich habe mich bereits zu dem Thema in einem anderen Beitrag geäußert. Es geht um das Preisrätselraten an den E-Tankstellen. Gestern an einer Öffentlichen E-Tanke mein Fahrzeug geladen und mit der eweGo-Karte bezahlt. Weder vor, während oder nach dem Ladevorgang wird mir ein Preis angezeigt! Klar, ich kann mir in der App anschauen ob es sich um eine eigene oder Partnersäule handelt und mir den Preis zusammenrechnen. Aber so etwas darf nicht sein!

Wenn ich Einkaufen gehe erfahre ich auch nicht erst nach meinem Einkauf über eine App oder den Besuch auf der Supermarktwebseite was ich für meinen Einkauf gezahlt habe. Jeder Verbrennerfaher würde auf die Barrikaden gehen wenn er Preis erst im Nachhinein erfahren würde.

Ich finde es ja schon verrückt genug, dass man je nach Ladekarte/Anbieter unterschiedliche Preise für die gleiche Leistung zahlen darf. Aber dass es einem Kunden so erschwert wird finde ich eine absolute Frechheit.

Bei eweGo ist das Problem, dass mit über die Punktlandung-App keine Preise angezeigt werden…warum auch immer. Wenn ich mich mit meinen Daten auf deren Webseite anmelden will, klappt das nicht. Die Hotline ist nur Montag bis Freitag zu erreichen. Das heißt, ich weiß erst in zwei Tagen was ich für die Betankung zahlen darf.

Finde es erstaunlich, dass vom Gesetzgeber keine Transparenz gefordert wird und man sich als E-Fahrer-Neuling im Karten- und Preischaos verloren fühlt. Es kann doch technisch nicht so schwer sein, seine Karte vor dem Tankstart dran zu halten, den Preis angezeigt zu bekommen, anschließend zu Bestätigen und während des Ladevorgangs die übermittelte Strommenge und zeitgleich den Preis sehen zu können. So wie es seit Jahrzehnten an jeder blöden Zapfsäule Standart ist. Oder verlange ich da zuviel?

[Helfried]

Oder verlange ich da zuviel?

Die meisten Ladesäulen haben kein Display, aber jeder U50 hat ein Handy. Das genügt eigentlich nach meiner Erfahrung.

[AxelG]

EWE Go hat doch einheitliche Preise (AC 44, DC 54 ct/kWh), an den eigenen Säulen zahlt man 5 ct/kWh weniger. Sieht man in der App nicht, ob es sich um eigene Säulen handelt, bzw. erkennt man das nicht an deren Beklebung?

An Zapfsäulen steht zwar der gerade aktuelle Preis, aber den kann man weder beeinflussen noch sich darauf verlassen, daß der zu einem späteren Zeitpunkt oder woanders auch gilt.

Mit der Wahl des Ladetarifes kann ich den Preis sehr wohl beeinflussen, und wenn ich mich für einen Tarif mit einheitlichen Preisen entschieden habe, kann ich auch sicher sein, daß die immer und überall gelten. Eventuelle Preisänderungen muß der Anbieter mir rechtzeitig vorher mitteilen.

[Electrohead]

Theoretisch ist bei jeder Bezahlung der Endpreis an der Kasse zu sehen. Wenn man dann einfach zahlt ohne zu gucken ist halt doof gelaufen.
Vor allem wie soll die Säule wissen welcher Preis jetzt bei deiner Karte im Roaming gilt?

[RamireZ]

Ich bin vermutlich noch das „einfach Tanken“ gewohnt. Für einen nicht Wallbox Besitzer der gerade auf die E-Mobilität umgestiegen ist, fühlt sich das alles sehr rückschrittlich und unübersichtlich an. App(s) starten, Säule in der Nähe finden, schauen ob die Säule frei ist, schauem ob ich mit meiner Karen dort tanken kann, welcher ist der passende Tarif für mich und wenn es blöd läuft hat die Säule ein Problem oder ist defekt oder ein Verbrenner steht davor. Da darf man sich nicht wundern, wenn viele lieber bei ihrem Verbrenner bleiben. Da muß sich in meinen Augen noch einiges ändern.

[AxelG]

Wo man hauptsächlich laden wird und mit welchem Tarif das am günstigsten ist, hat man bestenfalls bereits recherchiert, bevor man sich ein E-Auto zulegt, indem man z. B. einfach auf www.chargeprice.app geguckt hat. Das macht man EINMAL, und zwar in Ruhe, zu einem selbst gewählten Zeitpunkt; dann hat man "seine" Apps zusammen und muß über Ladepreise nicht mehr nachdenken. Der Verbrennerfahrer dagegen muß, will er günstig tanken, vor jedem einzelnen Tankvorgang in die Spritpreis-App gucken, wann es wo an günstigsten ist.

Das öffentliche Laden funktioniert anders als das Tanken, ob es rückschrittlich ist, ist Ansichtssache.

Letztens las ich einen Artikel, in denen Apps wie Bertha, mit denen man direkt an der Zapfsäule zahlen kann, als ungeheuer praktisch bejubelt wurden. Soso, dachte ich mir, tanken geht jetzt also so, wie Laden schon immer funktioniert hat ...

Was ich übrigens nie verstanden habe: Die hohe Anzahl an Ladetarifen wird immer negativ dargestellt und als Chaos bzw. Dschungel bezeichnet, nie aber als Vielfalt, die individuelle Auswahlmöglichkeiten und dadurch ganz erhebliches Sparpotenzial gegenüber einem Verbrenner, teilweise sogar gegenüber dem Laden an der eigenen Wallbox, bietet. Die Vorstellung, daß es an ein und der selben Ladesäule verschiedene Preise geben könnte, geschweige denn Tarifmodelle, bei denen man nicht (nur) pro kWh zahlt, scheint den gemeinen Verbrennerfahrer, der nur "Preis pro Liter" kennt, komplett zu überfordern.

Die Beschreibung von @RamireZ klingt so, wie ein Verbrennerfahrer sich das vorstellt oder jemand, der die E-Mobilität oder zumindest das öffentliche Laden bewußt schlechtreden und "beweisen" will, wie unglaublich kompliziert das ist. Ich "seziere" und kommentiere mal:

"App(s) starten" - Eine reicht.

"Säule in der Nähe finden, schauen ob die Säule frei ist" - Die meisten Apps starten mit der Kartenansicht und zeigen die nächsten Säulen in de Umgebung direkt nach dem Öffnen an. Ob die frei sind, siehst Du direkt am Symbol auf der Karte.

"schauem ob ich mit meiner Karen dort tanken kann" - In der App Deines Ladetarifanbieters sind nur die Säulen drin, an denen Du auch laden kannst.

"welcher ist der passende Tarif für mich" - Du hast Dich bereits mit Wahl des Ladetarifanbieters und dessen App für einen Tarif entschieden, darum mußt Du Dich jetzt nicht mehr kümmern.

"und wenn es blöd läuft hat die Säule ein Problem oder ist defekt" - Ob die Säule defekt ist siehst Du, genau wie den Belegungssatatus, direkt beim Öffnen Deiner Ladeapp.

So läuft es tatsächlich: App aufmachen, verfügbaren Ladepunkt auswählen, sich ggf. hinnavigieren lassen, anschließen, Ladevorgang starten.

[BS86]

Ich bin vermutlich noch das „einfach Tanken“ gewohnt. Für einen nicht Wallbox Besitzer der gerade auf die E-Mobilität umgestiegen ist, fühlt sich das alles sehr rückschrittlich und unübersichtlich an. App(s) starten, Säule in der Nähe finden, schauen ob die Säule frei ist, schauem ob ich mit meiner Karen dort tanken kann, welcher ist der passende Tarif für mich und wenn es blöd läuft hat die Säule ein Problem oder ist defekt oder ein Verbrenner steht davor. Da darf man sich nicht wundern, wenn viele lieber bei ihrem Verbrenner bleiben. Da muß sich in meinen Augen noch einiges ändern.

Du hast doch schon deinen Tarif mit der EweGo Karte festgelegt, wieso willst du dich da vor jedem Laden neu informieren?

Und du findest es Rückständig, dass du über die Ladekarte eine vor dem Ankommen am Bezugsort feste Preisgarantie hast die sich nicht minütlich ändern kann? Da muss ich mich schon sehr wundern

Ich persönlich nutze nur die Karte unseres regionalen Energieanbieters an dessen Säulen (die Karte ist nicht für Roaming freigeschaltet) und an allen anderen Säulen EnBW über den ADAC eCharge Tarif. Hab noch keine Säule gefunden, bei der ich damit gescheitert wäre und die Preise sind auch transparent. Wenn EnBW an der Säule steht der günstige Tarif, wenn nirgends EnBW steht der 4 Cent teurere. Kleiner Tipp: Das steht bei JEDEM Säulenbetreiber groß dran.

[zoppotrump]

Theoretisch ist bei jeder Bezahlung der Endpreis an der Kasse zu sehen. Wenn man dann einfach zahlt ohne zu gucken ist halt doof gelaufen.
Vor allem wie soll die Säule wissen welcher Preis jetzt bei deiner Karte im Roaming gilt?

Die Säule ist online. Wenn also mein Smartphone weiß welcher Preis gilt, dann kann die Säule das auch, weil ich der Säule mittels meiner Ladekarte sage, welche Karte das ist. Das würde schon möglich sein zu bauen. Das ist eine einfache Abfrage auf eine Datenbank und Ausgabe des Ergebnisses.

[zoppotrump]

Ich habe mich bereits zu dem Thema in einem anderen Beitrag geäußert. Es geht um das Preisrätselraten an den E-Tankstellen. Gestern an einer Öffentlichen E-Tanke mein Fahrzeug geladen und mit der eweGo-Karte bezahlt. Weder vor, während oder nach dem Ladevorgang wird mir ein Preis angezeigt! Klar, ich kann mir in der App anschauen ob es sich um eine eigene oder Partnersäule handelt und mir den Preis zusammenrechnen. Aber so etwas darf nicht sein!

Ich möchte den Zustand nicht verteidigen. Das System ist derzeit so gedacht, dass du dir den Preis merken musst, den du in deinem Tarif abgeschlossen hast, als du die EWE Karte bestellt hast. Das ist dein Tarif.
Der hat dann zwei Preise: An EWE Säulen und an externen Säulen. Der Unterschied sollte durch die Beschriftung an der Säule erkenntlich sein.
So ist das System derzeit gedacht.

[Optimus]

Auch an den Zapfsäulen lauert die Überraschung. Benutzer von Tankkarten bekommen mitunter auch einen anderen Preis der an der Säule bei Aral/Shell oder in der Tank-App (DKV) agezeigt wird. Hat mir neulich unser Flottenmanager bestätigt (wurde per Schreiben mitgeteilt). Der Durchschnittspreis der vergangenen Stunden/Tage spielt da wohl noch eine Rolle. Die Kreativität der Anbieter kennt keine Grenzen beim s.g. "Revenue Management".