Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

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Hallo!
Auf electrek gab es vor kurzem folgenden interessanten Bericht:

https://electrek.co/2022/01/16/bp-claim ... gas-pumps/

Demnach seien heute Schnellladesäulen schon fast profitabler für den Betreiber, als Benzintankstellen.

Bisher war der allgemeine Tenor: "Bei der heutigen Auslastung lohnt sich Ladestromverkauf eh nicht."
So wie es BP wohl sieht, wird sich das bald ändern - wohl gerade eben wegen der wachsenden Auslastung.
Ladeinfrastruktur ist im Betrieb wesentlich günstiger, als Tankstellen, die Margen gegenüber dem Großhandels-Strompreis sind höher, und es fallen spezielle Steuern weg, die die Abgabe regulativ verteuern.

Stirbt der Verbrenner also bald auch noch wegen mangelnder Tankinfrastruktur aus, weil sich der Betrieb von Tankstellen einfach nicht mehr lohnt?
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Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

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nicht zu vergessen, dass der Elektromobilist wohl im Shop mehr Geld liegen lässt als der Verbrennerfahrer.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 150.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

Ecano
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Hatte Enbw so auch kundgetan: Ihre E-Tankstellen wären auf 15 Jahre Amortisation ausgelegt, diese würden sich aber bereits ab 2025 rechnen
e-up! "UNITED", bestellt am 27.8.2020, erhalten am 19.5.2021

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

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Mit der THG-Quote wird 2022 beim Verkauf von Ladestrom außerdem zusätzlich ca. 20 Ct/kWh erzielt. Gilt natürlich auch für einfache AC-Ladesäulen.
*325ppm. Seit 1Gs mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

tm7
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Wenn ein Verbrenner 60l tankt und die Tankstelle vielleicht 5 Cent pro Liter daran verdient, sind das 3 €.

Damit fährt er 650 bis 1.000 km weit.

Die gleiche Fahrtstrecke elektrisch verbraucht 120 kWh bis 300 kWh. Liegt der Preis in diesem Fall um ebenfalls 5 Cent über den Kosten für das "Material", sind das schon 6 € bis 15 € "Gewinn", über die identische Fahrtstrecke gerechnet.

Es wird zwar gern auf die hohen Infrastrukturkosten bei HPCs hingewiesen, aber Tankstellen sind auch nicht umsonst zu haben, insofern dürfte das langfristig kein Argument sein.

Zudem gibt es beim Strom preislich vermutlich mehr "Luft" nach oben als beim Benzin.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

Eblitz208
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Zum ersten Post : Der Anteil von E-Autos hat zwar deutlich zugenommen, ja. Aber die Zulassungszahlen kennt Ihr ja. Das bedeutet also, >80% aller Autokäufer entscheiden sich für einen Verbrenner. Da stirbt so schnell gar nichts aus. Und wenn der Anteil von Verbrennern mal abnehmen sollte, also weniger Nachfrage nach Benzin/Diesel entstehen würde, dann könnte ich mir vorstellen dass auch der Preis dafür sinkt (wenn dies nicht durch politisches Gegensteuern verhindert wird).
Ich sehe in den nächsten 10 Jahren erstmal eine Koexistenz beider Antriebe.
Peugeot e-208, GT-Line

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

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Ja, ist natürlich etwas provokativ, und dass es in den nächsten 10 Jahren eine "Koexistenz" geben wird, dürfte allen klar sein, es wäre ja auch unsinnig, von heute auf morgen alle Verbrenner zu verschrotten. Ich glaube aber, dass das Thema Ladeinfrastruktur und deren Profitabilität genauso vor einem Durchbruch steht, wie der Automarkt selbst. Dass es in 10 Jahren noch Verbrenner auf den Straßen gibt - ok. Die Frage ist aber: Wann ist der Punkt erreicht, an dem in Deutschland erstmals mehr E-Auto-Neuwagen als Verbrenner verkauft werden (so wie es in Norwegen bereits ist)? Und da bin ich mir sicher, das wird weniger als 5 Jahre dauern.

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

Eblitz208
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Ich hoffe Du hast Recht ! Ich zweifle es aber an. Das wird nach m.E. länger dauern.
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Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

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War es bisher nicht so das der Tankwart nur 1 Cent verdient am Sprit. Also verdient er an einer 50L Füllung gerade einmal 50cent. So war bisher doch der Tenor. Wenn nun alle Strom tanken würden, wäre das doch meiner Meinung nach für den Betreiber einer Tankstation ein Quantensprung an Einnahmen. Gut die ladesäulen kosten erstmal. Aber ersten werden die sowieso von der Steuer abgesetzt und zweitens eine Tanksäule gibt es auch nicht für eine Butterbrezzel. Denke sogar das die Kosten identisch sind. Aber selbst wenn ich z.b nur 30 Cent für AC als Betreiber verlange sind das pro Kw immer noch 15cent Gewinn. Denn bisher, stand letzten Jahres, haben Großabnehmer ab 100000kw diesen Betrag bekommen. Und das ist für eine Tankstelle ein Witz. Also dürfte die Marge sogar noch höher ausfallen. Und die THG Quote noch nicht einmal mitgerechnet. Gleichzeitig könnte er den Shop schließen. Denn E Fahrer zahlen mit Karte oder App. Somit keine Löhne und keine Energiekosten. Und die THG Quote kommt noch obendrauf. Das sind doch goldene Aussichten.

Re: Ladestromverkauf bald profitabler als Abgabe fossiler Brennstoffe?

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phonehoppy hat geschrieben: Ja, ist natürlich etwas provokativ, und dass es in den nächsten 10 Jahren eine "Koexistenz" geben wird, dürfte allen klar sein, es wäre ja auch unsinnig, von heute auf morgen alle Verbrenner zu verschrotten. Ich glaube aber, dass das Thema Ladeinfrastruktur und deren Profitabilität genauso vor einem Durchbruch steht, wie der Automarkt selbst. Dass es in 10 Jahren noch Verbrenner auf den Straßen gibt - ok. Die Frage ist aber: Wann ist der Punkt erreicht, an dem in Deutschland erstmals mehr E-Auto-Neuwagen als Verbrenner verkauft werden (so wie es in Norwegen bereits ist)? Und da bin ich mir sicher, das wird weniger als 5 Jahre dauern.

In Norwegen kostet die Kw aber auch nur 20cent und der Sprit ist sogar leicht höher als bei uns. Die können einfach rechnen die Norweger😀
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