Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

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Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

hgerhauser
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Helfried hat geschrieben: Jemand hat hier im Forum einmal ausgerechnet, was am Supermarkt-Schnelllader eine Kilowattstunde an Akkuverschleiß kostet. Ich glaube, es waren 1 bis 2 Euro. Pro Kilowattstunde, nicht pro Ladung!
Also schon rein daher würde ich es mir verkneifen, schnell zu laden, obwohl ich grad 5 Kilometer nach Hause fahre mit der gekauften Milch.
Die Abschätzung von mir war wie folgt:

Preis für 10 kWh extra bei einer Zoe 2000 Euro => 200 Euro pro kWh

Man kann auch beim Großhandelspreis für Batterien anfangen und dann die Mehrwertsteuer und eine Marge aufschlagen und kommt auf ähnliche Werte.

Muxsan ist teurer:
https://www.muxsan.com/English/products.html

Da kostet ein Battery upgrade 400 Euro pro kWh etwa, wobei das von der Größe abhängt, um so weniger kWh um so teurer. Mit 88 kWh kommt man wieder in die Nähe von 200 Euro pro kWh.

Das Upgrade kostet mehr, weil Werkstattarbeiten dazukommen.

In Zukunft dürften die Preise sinken, wenn man also erst in 10 Jahren Ersatz braucht, sind die 200 Euro vielleicht wieder etwas zu hoch.

Die Degradation schätze ich wie folgt:

2000 Zyklen bei langsamem Laden auf 80%
1000 Zyklen bei langsamem Laden auf 100%
700 Zyken bei Schnellladen

Dafür habe ich mehrere Quellen und es hängt natürlich auch an der genauen Batteriechemie. Eine interessante Quelle ist Tesloop, ein Limoservice, bei dem ein Model S eingesetzt wurde und nur schnellgeladen wurde. Die haben in 3 Jahren 600000 km aufgefahren und dabei zwei Ersatzbatterien benötigt. Der Service ging nach Las Vegas, also noch ein Grund für viel Degradation (hohe Temperaturen). Andererseits gibt es in den USA ein Tempolimit (wie überall auf der Welt außer in Deutschland, ist halt die Waffe, die für den Deutschen Freiheit symbolisiert, oder zumindest einige Deutsche).

Man kann auch mit Garantien vergleichen. Die sind auf 700 Zyklen und relativ hohe Geschwindigkeit ausgelegt. Das heißt, wenn man das Fahrzeug maximal quält, ist es meist immer noch so gerade innerhalb der Batteriegarantie.

Setzt man jetzt die Werte ein, kommt raus:

Auf 80% langsam laden: 10 Cent pro kWh
Auf 100% langsam laden: 20 Cent pro kWh
Schnellladen: 30 Cent pro kWh

Schnellladen wäre also bezüglich Batteriedegradation 10 bis 20 Cent pro kWh teurer als zu Hause schnarchladen. Das ist ein Faktor 10 weniger als 1 bis 2 Euro.

Wenn man von 15000 km und 3000 kWh pro Jahr 1000 km oder 200 kWh an Schnellladern auf der Langstrecke nachlädt, ist der Effekt klein und man merkt vielleicht erst nach 10 Jahren den Unterschied deutlich genug. Wer nur schnellladen will, um mit einmal die Woche beim Supermarkt die heimische Wallbox oder das Laternenladen zu ersetzen, da sieht das meiner Einsicht nach schon wieder etwas anders aus. Kann man machen, wenn man eh nur für drei Jahre least und der Batteriezustand bei Rückgabe egal ist.
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Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

Ioniq1234
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hgerhauser hat geschrieben: Die Degradation schätze ich wie folgt:

2000 Zyklen bei langsamem Laden auf 80%
1000 Zyklen bei langsamem Laden auf 100%
700 Zyken bei Schnellladen
Kann ich nicht nachvollziehen.

Mein Akku erlaubt etwa 200km Reichweite. Bei 700 Ladezyklen entspräche das nur 140.000km. Der Hersteller gibt aber 160.000km Garantie für 80%. Aktuell liege ich etwa nach der Hälfte noch bei nahe 100%(SOH 100%) und über 75.000km. Bei ebenfalls der Hälfte DC Ladungen.

Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass der Akku nach weiteren 70.000km kaput sein soll.

Mal davon ab. Heutige Fahrzeuge haben oft 300-400km Reichweite. Dann würden die 700 Zyklen bereits weit über 200.000km ausmachen. Der Durchschnitt schafft das erst nach etwa 14 Jahren. Und auch dann ist der Akku noch lange nicht kaputt. Hat nur etwas weniger Reichweite.

In den seltensten Fällen wird also durch Schnellladen tatsächlich ein Akktausch sinnvoll nötig sein.


Dennoch bin ich der Meinung, dass auf Supermarktparkplätzen lieber 11KW AC Säulen stehen sollten. Wem das zu wenig ist um das Kabel herauszuholen, dann ist es eben so. Die Masse wird aber wegen geschnorrtem Strom im Wert von 20-30Cent schon den Handgriff machen.

Wenn unterwegs bin und eine Mehwegflasche für 8Cent habe, schmeiße ich die trotzdem nicht weg, sondern nehme die wieder mit um die abzugeben. Auch wenn vor Ort wegwerfen deutlich einfacher wäre.

Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

buddha
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kobrons hat geschrieben: IAllerdings kann man da dann auch einfach bezahlte 11kw Säulen hinstellen, die Kosten ziemlich das gleiche.
Ja, falls aber kostenfrei, dann mit Lastamanagment auf 3,7kW gedrosselt. Es geht ja um die Energie-MENGE.
Sind alle LP belegt, braucht es sowieso LM.
kobrons hat geschrieben: In einem großen Supermarkt ist man auch in unter einer Stunde durch. Da sind kostenlose 3,6kw Säulen nur dafür da, dass sich ein elektroautofahrer näher an den Eingang stellen kann. Die haben keinerlei nutzen außer teure Parkfläche für andere zu sperren und sind quasi Schnorrer exclusiv, sei es nun Parkplatz- oder Stromschnorrer.
Aus SM-Sicht ist eine lange Verweildauer der Kunden das Ziel.
=> Erfordernis für kostenfreie, ausreichend viele LP + geringe LL
Zuletzt geändert von buddha am Do 11. Nov 2021, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

buddha
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Ioniq1234 hat geschrieben: Wenn unterwegs bin und eine Mehwegflasche für 8Cent habe, schmeiße ich die trotzdem nicht weg, sondern nehme die wieder mit um die abzugeben. Auch wenn vor Ort wegwerfen deutlich einfacher wäre.
vorbildlich
und deshalb werden auch genug Leute 1p 16A Schnarchladen (und länger im SM einkaufen oder im EC noch einen Kaffee trinken).

Man stelle sich vor, dass 11kW-Lader 4free für 2h genutzt werden dürften und würden. => 22kWh = 6,60€ hallo? Die wären alle belegt und der SM schnell pleite.
Selbst wenn diese Leistung bezahlt würde, nutzt es kaum den "Bedürftigen" ohne häusliche Lademöglichkeit. Diese Leute brauchen CCS.

3,7kW x 0,5...2h => 10...40 km RW geschenkt und das ohne Stress bei der LP-Wahl, sind für viele EV-Nutzer eine nette Zugabe.

Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

hgerhauser
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Ioniq1234 hat geschrieben:
Mein Akku erlaubt etwa 200km Reichweite. Bei 700 Ladezyklen entspräche das nur 140.000km. Der Hersteller gibt aber 160.000km Garantie für 80%. Aktuell liege ich etwa nach der Hälfte noch bei nahe 100%(SOH 100%) und über 75.000km. Bei ebenfalls der Hälfte DC Ladungen.
viewtopic.php?p=575618#p575618

Konstante 100% bei 75000 km gehen bei heutigen und in den letzten Jahren in Elektroautos verbauten Lithiumionenbatterien nur mit einem Puffer, sprich die 100% sind nicht echte 100%, sondern nur z.B. 90% und für eine Weile merkst Du nichts von der Degradation, weil immer mehr vom Puffer freigegeben wird.

Der alte Ioniq (28 kWh) ist am aggresiven Ende bezüglich der Batteriegarantie, aber wie Du siehst auch nicht weit weg von 700 Zyklen.

Rechnest Du unter gleichen Annahmen beim neuen Ioniq kommst Du fast genau auf die 700 Zyklen, da ist die Garantie ziemlich prozentual weniger aufgestockt worden (auf 200000 km) als die Batterie (auf 38,3 kWh): 140000 mal 38,3 geteilt durch 28 = 191,500.

Du hast natürlich recht, dass man viele Kilometer fahren muss und das Fahrzeug dann nicht unbedingt ersetzt werden muss (und es hat natürlich mit über 10 Jahren sowieso größer 80% des Wertes verloren). Unser C-Zero ist jetzt 10,5 Jahre alt und ist bei 88200 km und etwas unter 70%. Weggeworfen haben wir den nicht deswegen, es macht allerdings schon einen Unterschied bei der Nutzbarkeit und dem Wert des Autos.

Andererseits: Höre Dir hier das Klagen von Karlsson an mit seiner Zoe, die er heftigst getreten hat (Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn, Strom ist eh umsonst vom Arbeitgeber), wo inzwischen kein Puffer mehr zum freigeben übrig ist. Dass man da mit 8 Jahren plötzlich doch sehr viel Degradation sehen kann, stört den gewaltig.
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Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

hgerhauser
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Hier noch ein Link zu VW:

https://www.volkswagen.de/de/elektrofah ... flege.html

Die sind deutlich konservativer als Hyundai. Die Empfehlungen sind nicht ohne Grund da (nur bei Langstrecke schnellladen, im Alltag möglichst nur auf 80%) und die Garantie ist ebenfalls sehr konservativ. Nimm einen ID3 mit mittlerer Batterie (58 kWh nutzbar), um da auf 700 Zyklen bei 160000 km zu kommen muss man schon einen Verbrauch von 25 kWh/100 km haben, bei trockener Straße im Sommer hat man den bei über 140 km/h. Das als Schnitt über 160000 km zu erreichen ist schon nicht ganz einfach.

https://ecalc.ch/evcalc.php
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Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

Ioniq1234
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Im Normalfall, 98% der Zeit, dümpelt mein Akku zwischen 20 und 80% rum. Ich lade nur auf 100%, wenn ich die volle Reichweite unbedingt brauche oder vergessen habe abzustecken. Kommt sehr selten vor. An DC kann ich eh nur bis 94% laden. Das mache ich aber schon aller 1-2 Wochen mal.

Übrigends handhabe ich das bei meinem Handy ebenso. Ich habs nicht genau gemessen, aber gefühlt hat der Akku des S7 noch über 80% nach 5 Jahren.


Langes Akkuleben = meist zwischen 20 und 80% bleiben.

Und gerade dabei kann die AC Lademöglichkeit im SM helfen. Immer kleine Ladehübe, dafür aber öfter. DC ist da kontraproduktiv, wenn ich länger einkaufe als der Akku zum Vollladen barucht.

Über Nacht laden an der heimischen WB oder der öffentlichen Säule ist eigentlich schlecht, wenn man den SOC nicht begrenzen kann.

Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

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Ioniq1234 hat geschrieben: Über Nacht laden an der heimischen WB oder der öffentlichen Säule ist eigentlich schlecht, wenn man den SOC nicht begrenzen kann.
DummFrag: Geht das bei Hyundai bzw dem Ioniq 5 nicht?

Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

Ioniq1234
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Beim alten Ionq nicht. Da kann ich nur die Ladeleistung in 3 Stufen einstellen. Wie das beim 5er ist, müßte man jemand beantworten, der so einen hat.

Re: Ideen zu Lademöglichkeiten am Supermarkt

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Ich bin froh über jede neue Ladesäule.

Im Supermarkt, wenn es kein Einkaufszentrum ist, bin ich ca. 30-45 Minuten. Was brauche ich da? Natürlich einen Schnelllader.

Mein Kollege fährt eine Zoe (22 kW Lader) und holt noch nichtmal beim Einkaufen das Ladekabel raus, weil es sich nicht lohnt.

Jetzt gucken wir mal auf fast alle anderen Fahrzeuge, die „nur 11 kW“ oder weniger laden können. In 30-45 Minuten sind im Idealfall 5,5-8 kWh geladen also 25-50 Kilometer.

AC Lader sind nur dort sinnvoll, wo man mindestens 3 Stunden steht z. B. Parkhaus, Schwimmbad, Sauna, Einkaufszentrum und natürlich zu Hause/ am Arbeitsplatz.

An allen Stellen wo man nur kurz oder am liebsten garnicht sein möchte (Raststätte, Autohöfe, Tankstellen, etc.) gehören Schnelllader.
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