Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Misterdublex
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city_lion hat geschrieben: Das eröffnet dem Anbieter individuelle Preisanpassungen auf Monatsbasis! Oha - da bin ich gespannt über welche Briefeingänge wir von den Vielnutzern die nächste Zeit hier hören werden :prost:
Also das Beschriebene bzgl. der rechtlichen Zulässigkeit von Flatrates ist ja schon ein alter Hut.

Wir nutzen unsere Flatrates seit vielen Jahren und kosten seit Jahren nur 5 bzw. 10 €/Monat, gab nie einen Preisanpassung.
11/2017 bis 10/2023: VW E-Golf300 als Zweitfahrzeug, mit AHK (Heckträger) von Bosstow nachgerüstet,
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Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

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Jupp78 hat geschrieben: Was ist an einer Ladekarte und einer Rechnung ultra koplex? Das ist nicht anders, als bei einer Tankkarte. Und warum sollte ein Flatrateangebot eine bessere Abdeckung haben, als eines, welches auf kWh Basis arbeitet?
Du hast recht, ich war da gedanklich noch in der Zeit, als die Ladekarten kein breitbandiges Roaming zugelassen haben. Benutze selber eigentlich auch nur noch EnBW, da das inzwischen überall funktioniert, muss aber mit niemanden abrechnen.

Es gibt also doch keine sinnvollen Ausnahmen für ein Verbot ;)

Warum gibt es eigentlich keine Heizöl, Gas- oder Hausstromflatrate? Dieses lästige Fenster schließen im Winter nervt doch total. Oder eine Vielflieger und Kreuzfahrtflatrate für Menschen mit viel ungenutzter Freizeit.
Die Geschäftsmodelle dahinter wäre ähnlich sinnvoll und lukrativ wie eine pauschale Ladeflatrate.
Misterdublex hat geschrieben: Wenn eine Flatrate 5 €/Monat oder 10 €/Monat kostet, brauche ich nur 167 bis 334 km im Monat fahren um den Preis reinzuholen
Ich will dir gerne glauben, dass du das nicht unnötig ausnutzt. Aber wer weiß? Vielleicht würdest du ja ohne Flat von den 20-30tkm im Jahr vielleicht doch auf einige Kilometer weniger kommen? Rein statistisch gesehen wäre das 100%ig der Fall.
SmartED - einfach, wie für mich gemacht

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Misterdublex
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Eher nicht. Die Strecke Wohnort - Arbeitsort ist ziemlich statisch und macht in unserem Fall 90% der Strecken aus.
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Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Franzl
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spark-ed hat geschrieben: Ja, das meine ich ernst!

Als ob der absurd hohe Energieverbrauch für unseren Mobilitätsdrang nicht ohnehin schon kritikwürdig genug wäre, wird durch derartige Angebote jegliche Motivation zum sparsamen Umgang mit Energie konterkariert:
Je mehr man fährt und je weniger energiesparend man fährt um so eher rechnet sich eine Flatrate - das ist pervers.

Bei vielen sorgt der Reboundeffekt bereits ohne Flatretes für einen mindestens ausgeglichenen Footprint zu ihrer fossilen Vergangenheit
Insgesamt habe ich leider das Gefühl, dass das Thema Ressourcenschonung die wenigsten Elektroautofahrer jenseits von Partygesprächen noch ernsthaft interessiert.

Daher halte ich persönlich Angebote wie JUCR und Konsorten aus ökologischer Sicht für sittenwidrig.
Ich halte eher solche Begriffe wie "Klimaneutral" oder "Co2 - neutral für sittenwidrig...

Wie kann denn zum Beispiel ein EV "klimaneutral" sein?
Das ist doch aus Metall, aus Stahl und/oder Alu: Dafür wurde ein Hochofen mit Koks betrieben, anders geht es nicht.

Trotzdem wird behauptet, das Elektroauto wäre "Co2 - neutral"...
Totaler Unsinn, aber niemand widerspricht...

Wenn es wirklich darum gehen würde, RESSOURCEN zu sparen, würde man auf Gebrauchtfahrzeuge setzen.

In Polen ist das durchschnittliche Fahrzeugalter für PKWs bei 19 Jahren, auf dem Balkan sicher noch viel älter.
DAS ist "klimafreundlich", denn hier werden alte Fahrzeuge lange gefahren.

Motoren sollte man vor allem so bauen, dass sie lange halten, denn es ist die Ex - und Hopp Gesellschaft, welche die Müllberge produziert...

Elektroautos werden nicht älter als 10 Jahre, dann ist der Akku platt. Von der co2 Bilanz also sehr sehr schlecht kann man sagen...

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Blueskin
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Schon witzig :
Eine Erhöhung der Spritpreise wird von Umweltschützern als probates Mittel gesehen, die Fahrleistungen von Verbrenner-Fahrern einzuschränken. (Weil die ja anscheinend völlig unnötig in der Gegend herumfahren, wenn der Sprit zu billig ist)

Aber von Elektroauto-Fahrern wird anscheinend üüüüberhaupt nicht im Traum daran gedacht, mehr zu fahren, wenn durch Stromflat die Mehrkilometer gar nix mehr kosten. :lol:
(Hat man ja bei den frühen Tesla MS mit Lifetime-SuCfree deutlich gesehen ;))

Aber egal, ist ja alles Grünstrom - aber anscheinend ein anderes Grün als zu Hause... da soll man gefälligst LEDs und AAA+++++Geräte kaufen und StandBy minimieren, weil ja Stromverbrauch bäääh ist.

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

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electic going hat geschrieben: Weißt du, wie viel Strom ein normaler Haushalt am Tag verbraucht? Damit fährt ein Auto gar nicht so weit. Geht also eher unter in dem Strommengen, die für Fahrstrom verladen werden.
Laut statistischem Bundesamt Haushalt ab 3 Personen durchschnittlich knapp 5000 kWh im Jahr. Macht bei 30 ct/kWh 1500 € oder 125 € im Monat. Und wenn die Leute erst mal wissen, dass der Strom ja nix mehr kostet, baut man sich noch schnell ne Klimaanlage ein und heizt im Winter die Zufahrt, damit man keinen Schnee mehr schippen muss.
Dass das im Rauschen untergeht, glaube ich wohl eher nicht.

@Misterdublex, dass diese Angebote für dich persönlich aufgehen, bringt absolut Null Erkenntnis darüber, wie sich das langfristig für die Anbieter rechnet. Solche Preise mögen manche Stadtwerke anfangs machen, solange E-Autos ein Nischenmarkt sind und man sich mit derlei Lockangeboten eine weiße Weste geben will (anfangs wurde der Strom von denen ja sogar meistens verschenkt), aber sie sind auf Dauer im Massenmarkt einfach zu unrentabel. Gewöhne dich schon mal an den Gedanken, dass da sehr bald drastische Preiserhöhungen oder Kündigungen kommen werden.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

tm7
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spark-ed hat geschrieben: Warum gibt es eigentlich keine Heizöl, Gas- oder Hausstromflatrate? Dieses lästige Fenster schließen im Winter nervt doch total. Oder eine Vielflieger und Kreuzfahrtflatrate für Menschen mit viel ungenutzter Freizeit.
Die Geschäftsmodelle dahinter wäre ähnlich sinnvoll und lukrativ wie eine pauschale Ladeflatrate.
Missbrauch kann es überall geben, aber darum geht es nicht. Eine Ladeflat ist eine Ladeflat und nichts anderes.

Es geht darum, den Menschen etwas anzubieten, was sie gern annehmen würden, z.B.: einmal bezahlen und sich nicht mehr darum kümmern zu müssen.

Wenn die Ladeflatrate vorwiegend missbraucht wird, wird sie nicht funktionieren. Aber das ist mit allem so. Und es ist in allen Fällen schade. Missbrauch bringt kein Glück, Missbrauch bringt keinen Fortschritt und keine fortwährende Erfüllung. Nur der bestimmungsgemäße "Ge-"brauch macht letztendlich Sinn. Alle Bedienungsanleitungen sind mittlerweile zu 50% und mehr voll damit, auf mögliche Missbrauchsszenarien hinzuweisen, um einem Missbrauch vorzubeugen und den bestimmungsgemäßen Gebrauch zu fördern. Warum? Weil NUR das Sinn macht. Wenn bei den Ladeflatrates der Missbrauch dominiert, werden sie sterben. Wenn nicht, können sie erblühen und die Elektroauto-Welt bereichern. Nur darum geht es.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Optimus
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Franzl hat geschrieben: Wie kann denn zum Beispiel ein EV "klimaneutral" sein?
In dem man es mit CO2-neutral erzeugtem Strom lädt und fährt. :) Am besten aus der eigenen PV.
Franzl hat geschrieben: Das ist doch aus Metall, aus Stahl und/oder Alu: Dafür wurde ein Hochofen mit Koks betrieben, anders geht es nicht.
So wie andere Fahrzeuge auch. Zusätzlich emittieren Verbrenner über ihren gesamten Lebenszyklus CO2. Von den Emissionen zur Herstellung und Transport des Kraftstoffes mal gaaaanz abgesehen. :x
Franzl hat geschrieben: denn es ist die Ex - und Hopp Gesellschaft, welche die Müllberge produziert...
Das stimmt natürlich.
Franzl hat geschrieben: Elektroautos werden nicht älter als 10 Jahre, dann ist der Akku platt.
Kannst du das belegen? Sie haben höchstens weniger Speichekapazität und haben dann ein "zweites Leben" (Speicher). Außerdem kann man die Materialien recyceln. Google mal Redwood Materials. Unternehmen von JB Straubel. Andere Unternehmen - auch in D - enstehen ebenfalls. Das Material in den Akkus (nicht nur von Fahrzeugen, sondern auch von Laptops/Handys/Scootern/e-Bikes/....) ist viel zu wertvoll.

Schade, dass man das in einem BEV Forum immer noch erklären muss. :roll:
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,3 kWh/100 km (netto) @65 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: https://ts.la/erik66594 für SuC-Freikilometer u.a. Prämien; BeCharge Einladungscode: ZMLRUS9

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

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Blueskin hat geschrieben: Aber von Elektroauto-Fahrern wird anscheinend üüüüberhaupt nicht im Traum daran gedacht, mehr zu fahren, wenn durch Stromflat die Mehrkilometer gar nix mehr kosten. :lol:
Aber natürlich wird nicht daran gedacht - das passiert einfach so. Habe ich selbst erlebt als hier einen guten Monat die Ladesäule umsonst Strom abgab (weil noch nicht eichrechtskonform). Erst als mir der Rücken weh tat, die Körperwaage sich beschwerte habe ich mal reflektiert dass ich den Monat viele Strecken mit dem Auto gefahren bin, die ich zuvor eigentlich mit Öffis fuhr, die ich sonst zu fuß gemacht hatte oder mit dem Fahrrad gefahren war. Ich bin für ein Eis zum Nachtisch einfach mal 50km gefahren. Habe Biergärten ebenso weit spontan mal besucht um mir das Kochen zu ersparen - die ich sonst höchstens mal als Ziel für eine Radtour eines Tagesausflug ausgesucht hätte.

Und jeder der das leugnet - möchte sich schlicht selbst belügen - aus ganz egoistischen Gründen. Es gibt Menschen die haben dazu eine besondere Fähigkeit zu Andere weniger.

Re: Sollte man Ladeflatrates verbieten?

Blueskin
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Ja, und umgekehrt wird auch ein Schuh draus:
Angenommen, morgen käme ein StartUp, das mittels KI aus langjährigen Erfahrungswerten der Mineralölkonzerne eine Sprit-Flatrate 100 €/Monat anbieten.
Und alle Verbrennerfahrer, die sie nutzen, würden sagen: "Oh, das ist ja super, aber ich fahre deshalb nicht mehr und auch nicht schneller und schon gar nicht Spaßfahrten".

Da gäbe es aber einen Aufschrei der Grünen!

Uuuuups, so was ähnliches gibt es ja schon. Nennt sich "Firmenwagen für Angestellte"und wird auch von " Grünen" ganz gerne genutzt. Natürlich nur mit maximal Tempo 100 und keinen Meter mehr als notwendig ;)
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