Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

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Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

Blueskin
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Und auch nicht den Ertrag (je Liter Sprit) des Tankstellenpächters mit dem des Mineralölkonzerns ;)
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Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

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Der Mineralölkonzern wird dem Tankstellenpächter immer so viel Gewinn lassen, dass dieser existieren kann.
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Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

Jupp78
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Michael_Ohl hat geschrieben: Diese Tankwüsten gibt es im ländlichen Raum schon lange. Vor vielen Jahren habe ich bei einem Architekten nahe Husum gearbeitet und es wurde sehr spät. Groß Gedanken wegen der nahenden Tankreserve meines 200SX habe ich mir nicht gemacht, bin ich doch auf dem Weg von der Autobahn in das Dorf an mindestens fünf Tankstellen vorbei gefahren. Das die Dorftanken aber um 22:30 Uhr all zu sind hätte mir beinahe eine Nacht im Auto eingebracht.
Mag sein, dass das vor 50 Jahren anders war, heute findet man dort einige Tankstellen, die rund um die Uhr offen sind.
Aber natürlich gebe ich dir recht, dass wenn man Nachts um halb 3 aufwacht und der Tank so leer ist, dass man innerhalb der nächsten 10km eine Tankstelle braucht, ein Problem haben kann. Aber daraus zu schlussfolgern, dass es Tankwüsten gibt … da gehe ich nicht mit ;).

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

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tm7 hat geschrieben: Sagen wir es mal umgekehrt: für 2022 prognostizierst Du einen Verkaufsanteil für Verbrenner von 75%. Eine signifikante Abnahme der Verbrennerzahlen "im Bestand" ist in den nächsten Jahren also nicht zu erwarten. Sondern nur eine signifikante Zunahme von BEVs.
Naja - die Frage ist natürlich wie weit man voraus blickt. Für gewöhnlich fahre ich meine Autos 10 Jahre, und ich denke in diesem Horizont wird man dann schon Einschränkungen im Tankstellennetz wahrnehmen können - natürlich wird das nicht dramatisch sein, wie im Threadtitel formuliert wurde. Es wird immer Lösungen geben: wenn ich da an meine Kindheit zurückdenke - mein Vater hatte angesichts der Ölpreiskrisen der 70er Jahre fünf 20-Liter Kanister Sprit im Lager und das hat uns mal in einem sehr kalten Winter den "Arsch warm gehalten" als die Heizung wg. sulzigem Öl im Außen-Bodentank ausgefallen war - und wie man liest - Manche können sich solch eine Bevorratung ja heute noch vorstellen.

Auch wenn ich an mein Karriereanfang damals bei Bosch in der Absatzplanung den Umschwung vom Benziner- zum Diesel-PKW betrachte - war das damals zwar enorme Änderungen und viele der Entscheider wollten den Analysedaten nicht glauben, aber das waren nicht ansatzweise solche Umschichtungen im Markt, wie wir sie heute schon in der Praxis sehen. Von daher - finde ich zwar den Threadtitel durchaus auch provokant - aber im Grundsatz diesen disruptiven Wandel zu beschwichtigen mit Aussagen wie "in den nächsten Jahren also nicht zu erwarten" - kann ich nur als kurzsichtig, wenn nicht gar blind bezeichnen.

Die Angst mancher Beschäftigten in der Branche kann ich durchaus nachvollziehen, wenn sie plötzlich mit der Wahrheit konfrontiert werden. Manch ewig Gestrige werden schlicht auf der Strecke bleiben.

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

Jupp78
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aber im Grundsatz diesen disruptiven Wandel zu beschwichtigen mit Aussagen wie "in den nächsten Jahren also nicht zu erwarten" - kann ich nur als kurzsichtig, wenn nicht gar blind bezeichnen.
Woher soll dieser "disruptive Wandel" denn kommen? Er kommt bei den Herstellern, aber an den Tankstellen wird es unglaublich verzögert und nur nach und nach ankommen.
Ein Auto ist auch ein gutes Stück ein Wertgegenstand. Das können die wenigsten wechseln wie ein Handy oder einen Foto.
Das läuft wie bei den Ladesäulen, da gibt es auch keinen disruptiven Wandel. Da wird es eine kontinuierliche Entwicklung geben.

Ansonsten frage ich mich echt, woher die Erkenntnis der Jobangst von Tankstellenangestellten kommen soll? Das halte ich ich für eine Phantasie einer Wunschvorstellung eines E-Auto-Jüngers. Sorry, aber über wen reden wir da? Jobangst könnte es höchstens bei jungen Angestellten geben, aber das sind doch Aushilfen ... wer von denen hält an der Tankstelle bis zur Rente durch oder macht sich vor, dass das bis zu Rente so bleibt? Was ein Unsinn!

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

hgerhauser
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Ich würde vermuten, dass city lion mit "Beschäftigten in der Branche" wohl eher Bosch meint als Aushilfen in Tankstellen.

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

Unicorn097
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Gaimersheim-E-Mobil hat geschrieben: Ja mehr E-Autos unterwegs sind, desto weniger lohnen sich solche Investitionen. Die logische Folge: Das Tankstellen Netz dünnt nach und nach aus. Irgendwann findet der Verbrenner-Fahrer nicht mehr an jeder Ecke eine Tankstelle - es wird unbequem. Ihm geht es wie jetzt dem E-Mobilisten, der seine Route bzw. seine Ladestopps planen muss. Mit einem Unterschied: Ein E-Auto kann ich an jeder CEE-Bauern-Steckdose mit 11kw lade, beim Verbrenner brauch ich zwingend eine Tankstelle oder ich muss einen stinkenden Kanister als Reserve mitführen. Es wird bequemer auf eine E-Auto umzusteigen und selbst ohne Verbrennerverbot werden immer weniger nachgefragt. Zu guter Letzt gibt es nur noch ein paar Tankstellen an Oldtimerdepots und an der Autobahn.

Ein realistisches Szenario? Was meinen die Foristen?
Sehe da schon einen Unterschied: In einen Autotank passen auf jeden Fall 48l Sprit, und wenn das Tankstellennetz mal wirklich arg dünn werden sollte nimmt man sich eben noch drei 20l Kanister mit so das man dann auf mindestens 108l Sprit kommen würde.

Selbst allein 48l Tankinhalt sollten für mindstens 680km Reichweite reichen, die gesamten 108l für mindestens 1.500km Reichweite.

Wenn ich jetzt bei einem Elektroauto so 22 KWh/100km ansetze dann bräuchte man für 680km Reichweite so 150 KWh Akkukapazität und für 1.500km Reichweite so 330 KWh Akkukapazität.

Und das Umpumpen bekommt man zur Not auch mit etwas Schlauch, einer Bohrmaschienenpumpe und einem Akkuschrauber hin.

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

Odanez
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Machbar wäre es ja, wenn man oft genug an einer Tankstelle vorbeifahren sollte, ist man aber mit dem Auto nur im ländlichen Bereich unterwegs, wo man Pech hat, dass auf der Route keine Tankstelle vorhanden ist, wird man dann immer zum tanken ein extra Tour einlegen müssen. Wenn die Tankstelle dann 20km von der Pendelstrecke oder zu Hause weg ist, dann geht da mindestens so viel Zeit drauf, wie man beim Schnell-Laden des E-Autos so in Kauf nehmen muss. Vielleicht führt das dann zu einer Entwicklung, dass man einen Benzintank zu Hause hat und 2x im Jahr kommt der Tanklaster vorbei und füllt den wieder auf ;) Gibt es ja so bei vielen Landwirten, die tanken ihre Traktoren ja nur auf dem Hof.
#2307
2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

meinereinerbln
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hgerhauser hat geschrieben:
Norwegen ist etwa so groß wie Deutschland und hat nur ein fünfzehntel der Bevölkerung, trotzdem ist die Tankstellendichte da kein großes Problem. In 2030 kann das etwas anders aussehen, wenn da 90% weniger Benzin verkauft wird. Dann werden vielleicht auch Tunnel oder Tiefgaragen in Norwegen oder Großbritannien nicht mehr auf Verbrenner ausgelegt (es ist deutlich günstiger weniger Lüftung einbauen zu müssen, ich vermute, dass ein zweiter Tunnel nach Großbritannien halb so teuer wird, wenn man auf Verbrennerauslegung verzichten kann) und es gibt mehr Zonen, in die Verbrenner gar nicht dürfen. Vielleicht streicht man auch einige bemannte Tankstellen.
Meine Beobachtung in den letzten Jahren in Norwegen ist eher, dass viele Tankstellen noch mehr zu Schnellimbissen als früher werden und damit sich gut auf den sich verringerten Benzin- und Dieselbedarf vorbereiten. Extremstes Beispiel ist wohl Sognaporten mit einem Circle K Tankautomaten und nicht ganz 20 Ladestationen (6 Tesla,4 Ionity, Rest BKK) Zum Bezahlen des Tankvorganges braucht man in Skandinavien schon lange niemanden mehr an der Kasse. Was hat das schon vor 25 Jahre für Kopfzerbrechen gesorgt, wenn man eine Tankstelle als Deutscher das erste mal nachts angefahren hat.

Jetzt bin ich aber viel öfter im Inneren der skandinavischen Tankstellen gewesen als zu Verbrennerzeiten. Hier mal einen Kaffee, da mal ein Eis oder Hotdog.

Reine "Ladeparks" werden dort ähnlich aufgebaut. Ladesäulen, dann ein Shop, in dem man nur mit Karte zahlen kann, ein Mitarbeiter, der die Regale einräumt, 2 Mitarbeiter, wenn es noch ein Schnellimbissangebot gibt. Da wird es dauerhaft hingehen. Aber der Kaffee muss besser werden, sonst kaufe ich mir doch noch irgendeine Lösung für das Auto. :D
citigoe iV Style sei Juli 2020 in blau, Komfort+ und Tempomat; Skoda Enyaq iV 80 seit Juni 2021 in Quartz-Grau-Metallic

Re: Scheitert der Verbrenner bald am Tankstellennetz?

electic going
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Unicorn097 hat geschrieben: Sehe da schon einen Unterschied: In einen Autotank passen auf jeden Fall 48l Sprit, und wenn das Tankstellennetz mal wirklich arg dünn werden sollte nimmt man sich eben noch drei 20l Kanister mit so das man dann auf mindestens 108l Sprit kommen würde.

Selbst allein 48l Tankinhalt sollten für mindstens 680km Reichweite reichen, die gesamten 108l für mindestens 1.500km Reichweite.
Und die Kanister nimmst du dann permanent mit? Sehr viel Platz da da belegt wird. Von der Gefahr und dem Duft mal gar nicht zu reden. Oder sollen die zuhause lagern? Dann wäre ja der Vorteil vom Verbrenner, die Reichweite auf Langstrecke, ziemlich dahin und du bist letztlich bei einem E-Auto, tanken zuhause. Für so ein Szenario muss man schon sehr Peroelhead sein.
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