Warum wird nicht oder nur selten mit Hinweisschildern auf Lademöglichkeiten hingewiesen?

[A.Q.]

Ich finde nicht dass da mehr drauf hingewiesen werden sollte. Die Navigationssysteme sollten einfach in der Lage sein die Stationen ringsrum, richtig, anzuzeigen.

Das eine schließt das andere ja nicht aus.

Ein Navi ist immer vergleichsweise umständlich. Wenn ich heute mit dem Verbrenner unterwegs bin, dann suche ich mir die Tankstellen meistens auch nicht auf dem Navi heraus, sondern ich fahre, bis das Tanksymbol aufleuchtet, und dann fahre ich an der nächsten oder übernächsten Ausfahrt mit einem Tanksäulensymbol ab. Warum soll das für Elektroautos nicht genauso einfach sein? Zumal das hier ja noch viel wichtiger ist als bei Verbrennern.

Platz ist genug auf den Schildern. Und wenn nicht, sollte man eher mal über ein Kombisymbol nachdenken, also zum Beispiel nur ein Piktogramm mit Tanksäule und daneben ein Öltropfen, ein Blitz, H2, LPG, CNG, ... je nachdem, was es dort gibt.

[unregistriert]

Als ich letztens hier im Südwesten mal wieder auf der Autobahn unterwegs war, gab es bei fast jeder größeren Rasttätte das EnBW-HPC Piktogramm auf dem Hinweisschild. Ich weiß nur nicht mehr, ob dies an der A6 oder der A61 war.

[der niederrheiner]

Hm, muss die A6 gewesen sein. An der A61 ist mir das noch nie aufgefallen. . .

Ich finde die Reichweite für einen Kleinstwagen erstaunlich! Und ich fahre damit auch bis 600 km. Zu Hause kenne ich meine Säulen ja, aber unterwegs habe ich doch auch mal Planänderungen. Ich plane zwar immer vorab, aber entscheide unterwegs doch auch mal situativ anders (Fahrweise und Wetter wirken sich ja aus).

Trotzdem werden echte Langstrecken ja die Ausnahme sein (denn auch wenn es irgendwie geht, es erfordert schon echte Leidensfähigkeit).
Bei solchen Strecken sieht für mich eine Planung so aus, dass man im Vorfeld via der Mobility+ App, GE und Co. die in Frage kommenden Ladesäulen raus sucht und ins Navi eingibt. Je nach Navi als Favourit oder über letzte Ziele dann wieder aufrufen kann. So kann man dann auch während der Fahrt sich überlegen, was die beste Wahl ist. Und wenn sich die Pläne stärker als erwartet ändert ... während der Ladestopps ist ja auch wieder Zeit die Planung zu überarbeiten.

[Sebastian99]

Während der Fahrt anfangen auf dem Telefon zu suchen? Sehe ich nicht so als tolle Idee an. So etwas sucht man sich normalerweise vorher raus. Und der Mii hat ja keine Wahnsinnsreichweite. Noch bist du sicher in der Probierphase, aber recht bald sollte sich doch für jede Himmelsrichtung ergeben, wo es gut funktioniert im näheren Umkreis (200km vielleicht) und was nicht so der Bringer ist.

So funktioniert das aber nicht für die Masse. Es muss einfach sein. Nicht jeder hat Lust die Mobilität zum neuen Hobby zu machen. Da wartet keiner bis er mal alle HPC in den relevanten Gebieten "kennt". So macht das beim Verbrenner ja auch keiner, da wird einfach gefahren und geschaut wenn der Tank leer ist. Sollte beim Elektroauto genauso sein. Wenn der Akku langsam zur Neige geht, schaut man entweder nach Schildern oder sagt "Hey Auto, suche den nächsten HPC". Und da will ich keine AC oder DC 50 kW Schnarchlader sehen, wenn das Auto DC deutlich mehr schafft. Nichts von beidem funktioniert bisher wirklich zuverlässig im großen Stil.
Gestern hatte ich erst einen IONIQ5 Fahrer bei IONITY stehen der über die Software "schimpfte" bei einem sonst gelungenen Auto. Ich verstehe einfach nicht wie nach wie vor fast alle Hersteller abseits Tesla anscheinend nichts um die Wichtigkeit zeitgemäß funktionaler Software im Jahr 2021 verstanden haben. Das fängt bei manchen ja schon mit der Einstellung vom Routenziel per Sprachsteuerung an. Ich persönlich sehe im Jahr 2021 keine Notwendigkeit mehr dafür auf ein Touchscreen einzuhämmern oder sonst was.
Wahrscheinlich können einem die Autos eher einen Witz erzählen als so grundsätzliche Dinge wie Spracheingabe von Ziel oder Suche von Ladepunkten entlang der Route bzw. sie automatisch im Vorfeld sinnvoll vorzuschlagen.

[Sinenomine]

Hinzu kommt, daß mitunter zwar an der Ausfahrt ein Hinweis auf eine Ladesäule steht, diese aber dann auf dem Raststättengelände regelrecht gesucht werden müssen. Wenn dann noch die Verkehrsführung, nun, sagen wir : „originell“ ist, fährt man am Ende auch schon mal gegen die Einbahnstraße, wenn man nicht ohne zu laden wieder auf der Autobahn landen möchte … !

[Sebastian99]

Richtig, das Konzept ist einfach nicht durchdacht, man merkt sofort, dass da anscheinend niemand mit Erfahrung aus der Realität in die Planung/Umsetzung involviert war.

So funktioniert das aber nicht für die Masse.

Zu einem guten Teil gebe ich dir da recht. Aber eigentlich sind wir da schon ein gutes Stück angekommen. An jeder (bestimmt findet man irgendwo noch eine Ausnahme), finden wir DC-Lader. Ja, was die können, weiß man nicht genau. Sagt einem aber auch kein Schild. Und die Situation ändert sich zunehmend und schnell.
Aber: Bei einen Kleinstwagen ohne Navi wie den Mii-Electric, der eigentlich nicht langstreckentauglich, geht es halt nur so. Darauf war ja meine Aussage bezogen und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Hinzu kommt, daß mitunter zwar an der Ausfahrt ein Hinweis auf eine Ladesäule steht, diese aber dann auf dem Raststättengelände regelrecht gesucht werden müssen. Wenn dann noch die Verkehrsführung, nun, sagen wir : „originell“ ist, fährt man am Ende auch schon mal gegen die Einbahnstraße, wenn man nicht ohne zu laden wieder auf der Autobahn landen möchte … !

Diese Pauschalkritik kann ich so nicht teilen. Im Regelfall sind die Dinger ausgeschildert und auch adäquat ausgeschildert, analog zum Restaurant, WC oder was auch immer. Ansonsten haben es Autobahnraststätten so an sich, dass man im Fall der Fälle nicht mehr zurück kommt. Da sind die Lademöglichkeiten aber nicht anders als andere Dinge.

Diese Pauschalkritik kann ich so nicht teilen. Im Regelfall sind die Dinger ausgeschildert und auch adäquat ausgeschildert, analog zum Restaurant, WC oder was auch immer. Ansonsten haben es Autobahnraststätten so an sich, dass man im Fall der Fälle nicht mehr zurück kommt. Da sind die Lademöglichkeiten aber nicht anders als andere Dinge.

Bei meinen ca. 10 Ladeversuchen (kein Rasthof doppelt) an der AB dieses Jahr war es in keinem einzigen Fall so, daß innerhalb des Rasthofs der Weg zur Säule ausgeschildert war. Nur 2x war das Ding schon von Weitem zu sehen und es stellte sich trotzdem die Frage, wie man da hinkommt. 2x wurde ich sogar "reingelegt", weil die Ladestationen zwar am Rasthofwegweiser angekündigt waren, aber sie waren dann abgebaut, gar nicht mehr vorhanden.
D.h. bei mir sieht der Regelfall völlig anders aus.

Für meine Begriffe gibt es auf jeden Fall noch erhebliches Optimierungspotenzial, das mal angegangen werden sollte.

[Sebastian99]

Kann ich auf jeden Fall so unterschreiben. Sicherlich gibt es einige Raststätten (vielleicht sogar die Mehrheit?) wo es hinreichend gut ausgeschildert ist. Aber wie es immer so ist, die negativen Erlebnisse wiegen schwerer in der Erinnerung und davon gibt es einfach noch zu viele. Warum wird SOWAS nicht in Ladesäulenverordnung oder sonst was aufgenommen? Dass ein HPC Standort ordentlich ausgeschildert sein muss. Und zwar konsequent von der Autobahn oder anderen größeren Straße, bis zum Ladepunkt. HPC Standorte sind nun mal noch keine riesigen Leuchtürme wie fossile Tankstellen, die man typischerweise schon aus der Entfernung problemlos sieht. Man muss teilweise sehr genau schauen um sie zu erspähen. Da sind wir wieder beim Thema, dass die Mobilität kein zusätzliches Hobby sein darf. Jemand der überwiegend in der Stadt unterwegs ist und keine Erfahrung mit HPC auf Langstrecke hat, der wird da teilweise wahrscheinlich vor Frust ins Lenkrad beißen, wenn er die HPC mangels Beschilderung nicht findet oder erst sieht, wenn er schon falsch gefahren ist.