Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

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Irgendwie sieht man heute schon selten, wenn auch nicht gar nicht, Smarts auf der Autobahn, Wiewohl diese im Speckgürtel dann schon mehr werden.
Ich bezweifle jedoch dass jemand einen Smart kauft um damit gross in Urlaub zu fahren, vorher, und nun eben Elektrisch.
Ein klassisches Stadtauto, und, so nebenbei, zumindest bei den älteren Modellen, kein Autobahnauto.
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Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

tm7
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Elektroautomieter hat geschrieben: Mit welcher Geschwindigkeit kommt man denn auf 12 kwh pro 100 km und ist da schon bei 35 Grad die Klimaanlage miteingerechnet? Mir geht es um den Verlust an Lebenszeit/Lebensqualität. Wer heute mit dem Clio von 2006 die 600 km fährt, der braucht für die Strecke 5h Fahrzeit plus 30 Minuten Pause. Mit einem Seat Mii elektro dauert das selbst mit deiner Verbrauchsangabe und einer Durchschnittgeschwindigkeit von 100 km/h 2h länger. 6h Fahrzeit und 90 Minuten Pause. Alles sehr optimistisch geschätzt, denn der Verbrauch wird höher sein, keiner rollt mit 8 km Restreichweite an eine Ladesäule und Wartezeit an diesen ist noch gar nicht eingerechnet. Ich würde für diese Strecke daher eher 10h plus x einplanen. Aktuell nutzen die keinen Seat Mii für diese Strecken, aber in Zukunft könnte das wieder anders sein.
Korrekt - ich hatte erst danach bei spritmonitor geschaut. 16 kWh sind realistischer, also 96 kWh abzüglich Erstladung, also vielleicht 80 kWh = zwei Stunden reine Ladezeit also eine halbe Stunde mehr. Ließ sich aber nicht mehr editieren. (Erfahrung mit Ioniq mit 14 oder 14,5 kWh => Seat Mii => kleineres Auto => weniger Verbrauch - na gut, Trugschluss)

Einen Schnitt von 120 km/h hatte ich selbst mit dem Touran (Höchstgeschwindigkeit 200) nicht hinbekommen.

Zum Thema Lebensqualität/Lebenszeit: wenn man die Fahrt als verlorene Zeit empfindet, dann ist es die falsche Entscheidung, eine solche Fahrt zu unternehmen.

Man kann seine Lebensqualität nicht auf plus / minus 4h oder 10h im Jahr genau planen. Wenn man etwas furchtbar ungern macht, dann sollte man es bleiben lassen. Ansonsten könnte man auch versuchen sich zu entspannen und die Fahrt zu genießen. O.ä.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
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Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

tm7
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Lebensqualität / verlorene Zeit durch längere Fahrzeiten: wenn man durch tägliches Pendeln und Einkaufen etc. eh schon 200 oder 400 Stunden jährlich verschwendet, sind ein paar Stunden mehr im niedrigsten einstelligen Prozentbereich. Wer kann schon die Lebensqualität seiner Entscheidungen und Handlungen auf einen niedrigen einstelligen Prozentbereich genau planen, zumal Lebensqualität eh nicht gut quantifizierbar ist?

Also: diese Gedankengänge und Überlegungen erscheinen mir eher skurril und in der Praxis nicht nachvollziehbar. Ein Großteil des Lebens dürfte bei genauerem Ansehen unter "verschwendete Lebenszeit" fallen. Aber nur wenige werden es auch so empfinden.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
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Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

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umberto hat geschrieben: Die Schnittmenge aus Familie mit 3 Kindern und Neuwagenkäufern ist sehr überschaubar (auch deswegen sterben die Kombis aus).
Damit Du das häufiger siehst, müssen langstreckentaugliche Gebraucht-EVS in Stückzahlen auf dem Markt sein, was erst in ein paar Jahren soweit ist.
Am Tesla-Supercharger sehe ich das aber seltsamerweise regelmäßig. So wie auch andere Indizien, die darauf hindeuten, dass die Leute, die da laden "auf Reisen" sind (Kennzeichen aus fernen Regionen, Gepäck/Fahrräder im Auto usw.). Es geht ja nicht nur um Familien. An IONITY sieht man das immer noch generell selten. Die meisten langstreckenfähigen E-Autos, die ich dort laden sehe, machen das scheinbar nur, um mal auszuprobieren, wie das ist. So sieht es jedenfalls häufig aus: Ein- oder Zwei Personen im Auto, kein Gepäck, Aufmerksamkeit dann hauptsächlich auf der Technik und nicht darauf, eine Pause zu machen...

Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

Electrohead
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Bislang gab es ja nicht so viele BEV die langstreckentauglich und nicht von Tesla waren.
Das ändert sich ja jetzt (langsam).
Ich bin aber schon mit meinem i3 800km gefahren. Aber das ist dann eher "Hardcore".
Mit dem etron ging das deutlich besser, aber das ist halt ein recht teures Auto.
Mit ID3/4 und Co wird es denke ich voller.
Alt: BMW i3, Audi eTron55
Derzeit: ̶S̶m̶a̶r̶t̶ ̶E̶Q̶ ̶F̶o̶r̶f̶o̶u̶r̶ (Nicht lieferbar), dafür Renault Twingo ab Feb., Kia eSoul (64kWh)

Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

sheridan
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Das Peak-Problem ist erstmal nicht abhängig vom Hersteller, sondern nur davon, wie viele Leute gleichzeitig eine Strecke fahren, auf der zwischengeladen werden muss. Teslas werden primär einen SuC anfahren (Kosten, Bequemlichkeit, Navi-Präferenz). Insofern kann man SuC und öffentliches Netz separat betrachten, aber das Problem ist generell das gleiche.

Aktuell kann man schon jetzt ein erhöhtes Aufkommen am Wochenende sehen. Zu einer permanenten Sättigung kommt es aber noch nicht. Langfristig wird die Infrastruktur mit dem Fahrzeugpark wachsen. Kurzfristig aber nicht, da die Betreiber sicher noch erst ihre bestehende Infrastruktur besser auslasten wollen. Angeblich verdient ja noch niemand Geld. Und Baubewilligungen sind ein langwieriges Unterfangen.

Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

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tm7 hat geschrieben: Lebensqualität / verlorene Zeit durch längere Fahrzeiten: wenn man durch tägliches Pendeln und Einkaufen etc. eh schon 200 oder 400 Stunden jährlich verschwendet, sind ein paar Stunden mehr im niedrigsten einstelligen Prozentbereich. Wer kann schon die Lebensqualität seiner Entscheidungen und Handlungen auf einen niedrigen einstelligen Prozentbereich genau planen, zumal Lebensqualität eh nicht gut quantifizierbar ist?

Also: diese Gedankengänge und Überlegungen erscheinen mir eher skurril und in der Praxis nicht nachvollziehbar. Ein Großteil des Lebens dürfte bei genauerem Ansehen unter "verschwendete Lebenszeit" fallen. Aber nur wenige werden es auch so empfinden.

hi all,

gibt es einen "Weg zum Glück" oder ist nicht vielmehr schon "der Weg das Glück"?


Sorry für OT, ich konnt´s mir nicht verkneifen :massa:

nachdenkliche Grüße ,
Ralf
www.ad-kunst.de Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln :-)
Seit 1.4.2021 sind wir nun endlich ebenfalls vollelektrisch unterwegs :-)

Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

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"Der Weg das Glück"...
Ist ja wie die alte Citroen-Werbung:
"Der WEg ist das Ziel".

Wiewohl man beachten sollte dass der Weg das Ziel ist:

Sich CO² neutral fortzubewegen.
Gewöhnt euch dran, es wird schneller kommen als manche glauben.
Und, es wird am Ende noch immer zu langsam gewesen sein.
Leider!
Unsre Kinder und Kindeskinder werden ernten was wir verursachten.
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Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

schnaeutz
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Das von mir aufgeworfene Problem existiert offenbar auch Frankreich:

https://www.automobile-propre.com/voitu ... en-france/

Den Titel könnte man etwa so übersetzten: "Elektroauto: die Ladesäulen sind immer noch in Verzug".

Mit einer so reichlichen Diskussion wie von mir angestoßen hatte ich gar nicht gerechnet. Aber noch ein Gedanke: Wenn ich im Urlaub mein Ferienhaus z. B. ab einem Samstag gemietet habe, muss ich mich fragen, wann ich von zu Hause losfahren muss. Die Fahrtzeit und die Ladezeiten kann man z. B. im betterrouteplanner ermitteln. Dann vielleicht noch einen Zuschlag für Umleitungen etc. Was aber unkalkulierbar ist, sind defekte, besetzte und zugeparkte Säulen und unpassende Ladekarten (wobei man letzteres in Grenzen vorher ausschließen kann). Jedes Mal, wenn ich eine Säule anfahre, habe ich so ein mulmiges Gefühl, ob ich wie geplant laden kann. Hätte ich vermutlich im Tesla deutlich seltener.

Re: Verträgt die Ladeinfrastruktur einen Elektroautoboom?

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Hätte ich vermutlich im Tesla deutlich seltener.
Jepp, nicht selten stehe ich nur mit 1-2 anderen Teslas an einer ganzen Batterie Ladesäulen. Zu Stoßzeiten und Urlaubsfahrten an Samstagen könnte es aber anders aussehen, habe da noch keine Erfahrung. Man sieht im Vorhinein allerdings die Belegung und kann sich darauf einstellen, d.h. gegebenenfalls umplanen.
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