Laden bei Kaufland & Lidl

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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

LeakMunde
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A.Q. hat geschrieben: Es dürfte doch wohl recht plausibel sein, dass die Möglichkeit, beim Einkaufen zu laden, das Elektroauto für Leute ohne eigene Lademöglichkeit deutlich attraktiver macht.
Die Möglichkeit das Auto kostenlos zu laden macht das Elektroauto ebenfalls deutlich attraktiver..

Eine Problematik von kostenlosem Laden ist jedoch, dass die begrenzte Ressource Strom dadurch weniger effizient genutzt wird. Die kostenlose Verfügbarkeit erhöht den Stromverbrauch und somit die negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt.
Dieses Verhalten wird Tragik der Allmende genannt. Das Modell beschreibt übrigens gut, was man an Gratisladern beobachten kann:
Stehen in einer Welt knapper Ressourcen vollkommen rivale Güter frei, also zu einem Preis von null, zur Verfügung , so wird sich im Regelfall eine Rationierung über die Wartezeit einstellen. Die Folge ist ein ressourcenverzehrender Aneignungswettkampf, in dem jeder versuchen wird, der Erste zu sein.
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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

Screemer
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@mahowi Aldi spricht ganz klar davon, dass sich die Lader nicht nur an Kunden richten.

Ich Frage mich auch ob ihr euch nicht auch ziemlich täuscht was das "nichtEinkaufen" angeht. Nur weil einer im Auto sitzt heißt das nicht, dass nicht evtl. die Begleitung im Laden ist oder der Fahrer selbst schon war oder noch geht.

Ja es ist kacke, wenn die Leute dort nur zum laden stehen und ich kann das auch nicht nachvollziehen. Ich fahre quasi immer weg wenn ich sehe, dass ein anderer Ladewilliger kommt. Bin schon mehrfach Leuten hinterhergelaufen oder hab wild gestikuliert. Häufig ergibt sich dann noch ein nettes Gespräch.

Was ich aber auch tue ist sitzen zu bleiben und die Stunde auszunutzen, wenn ich nichts zu tun habe. Dabei kann ich lesen, arbeiten, es ne Serie ansehen oder Hörbücher und Podcasts hören. Ob ich das nun Zuhause auf der Couch mache oder im Auto ist für mich völlig irrelevant. Ich hab zwei Kissen und sogar ne Decke im Auto, da ich häufiger Langstrecke fahre und übermüdet nicht weiter fahre. Das kommt mit mir in solchen Situationen auch entgegen.

Das ganze ist natürlich auch abhängig von der Region und wie stark die Lader frequentiert sind. Hier bei mir oder auf meinen Stammstrecken war es noch für mich quasi noch nie ein Problem, wenn ich mich an meine selbst auferlegten Einschränkungen halte. Bei mir im Umkreis gibt es aber auch Ladestationen die nachts auch kostenfrei sind und ab 8 Uhr abends quasi nie belegt sind. Diese befinden sich nicht auf Supermarktparkplätzen. Da fahr ich dann auch die 15km hin und schau zwei Serienfolgen im Auto, gehe spazieren oder gehe zwei Stunden im kleinen örtlichen Bad für 2,50€ schwimmen. Auch Unternehmungen mit meine Kindern, wie Spielplatz oder Wanderung, kann ich häufig an einer solchen Station starten.

Mittlerweile hab ich nach einem Jahr 30k km auf dem Tacho und unter 500€ Ladekosten an öffentlichen Ladestationen und meiner Wallbox. Das Leute die zeitlich, sie es durch Job, Familie oder Freizeitdruck, deutlich eingespannter sind als ich, da nicht vergleichbar sind ist klar.
Renault Zoe Z.E. 50 r110 Life + CCS
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Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

Ladesaeule
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Ist halt recht dünnes Eis für den Supermarktbetreiber hart gegen Falschparker und Stromschnorrer vorzugehen, da es eben nicht immer so ganz eindeutig ist.

Mir kann z.B. keiner erzählen, dass das Konzept der Parkraumüberwachung durch Fremdfirmen sich selbst finanziert, ohne dass man die dösigen Kunden abzockt, die nur ihre Parkscheibe vergessen haben. Echte Fremdparker sollten spätestens nach 1 Monat verschwunden sein.

Wenn ich mir dann Presseberichte anschaue, wo bei der digitalen Überwachung der Parkplätze sofort nach 61 Minuten die Knolle ausgestellt wird, dient das sicherlich nicht der positiven Darstellung der Händlers in der Presse.

Und um auf die Ladesäule zurück zu kommen, es kann halt auch sein, dass nur einer einkaufen gegangen ist und der andere im Auto wartet (sicherlich nicht der Standard aber auch nicht komplett ungewöhnlich), sowie diverse andere Optionen, die eine negative Presseberichterstattung nach sich ziehen können.

Letztenendes sind doch alle potentielle Kunden, die man nicht abschrecken will, auch wenn heute mal nichts gekauft wurde. Genauso könnte man Laden und einen "Spaziergang" durch den Laden machen, ohne etwas zu kaufen ("Hab leider nicht das gefunden was ich gesucht habe") - OK bei Lidl ein nicht ganz so gutes Beispiel ;-)
3/2017-6/2020 Zoe 40kWh

seit 7/2020 e-Soul 64kWh
seit 12/2020 e-Up! 32kWh

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

hgerhauser
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LeakMunde hat geschrieben:
Eine Problematik von kostenlosem Laden ist jedoch, dass die begrenzte Ressource Strom dadurch weniger effizient genutzt wird.
Oder auch viel effizienter:

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der Strom dann (fast) kostenlos ist, wenn er auch im Überfluss vorhanden ist.
heikoheiko.blogspot.com

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

stacoja
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Heute am Lidl in 10439, freischalten nur noch mit RIFD möglich
mit meiner Lichtstrom Karte freigeschaltet, das Laden mit Chademo startete nicht.
ein Tesla Fahrer konnte mit seinem Shell Chip entriegeln und das Laden mit Acc und CCS war möglich.
Preise wurden nicht angezeigt.
MG Marvel R

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

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Das ist bei den Circontrol Ladestationen normal. Laden mit beliebiger RFID Karte, weiterhin kostenlos.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer mit gelegentlichem E-Carsharing.

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

MartinG
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LeakMunde hat geschrieben: Die Möglichkeit das Auto kostenlos zu laden macht das Elektroauto ebenfalls deutlich attraktiver..

Eine Problematik von kostenlosem Laden ist jedoch, dass die begrenzte Ressource Strom dadurch weniger effizient genutzt wird. Die kostenlose Verfügbarkeit erhöht den Stromverbrauch und somit die negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt.
Dieses Verhalten wird Tragik der Allmende genannt. Das Modell beschreibt übrigens gut, was man an Gratisladern beobachten kann:
Stehen in einer Welt knapper Ressourcen vollkommen rivale Güter frei, also zu einem Preis von null, zur Verfügung , so wird sich im Regelfall eine Rationierung über die Wartezeit einstellen. Die Folge ist ein ressourcenverzehrender Aneignungswettkampf, in dem jeder versuchen wird, der Erste zu sein.
Vielen Dank für diesen anregenden Einwurf! Ich möchte aber hier entgegnen, dass die Tragik der Allmende aus meiner Sicht nicht das optimale Modellbild darstellt: An der Aldi-Säule ist nicht der kostenlose Strom nicht das knappe Gut. Einen Raubbau an der gemeinsamen Ressource Strom mit nachfolgender Übernutzung (und Zerstörung), wie ihn die Theorie vorhersagt, gibt es in dieser Form nicht.

Das eigentlich knappe Gut ist die Zeit am Stecker. Dem Bestreben, morgens der erste am Aldi-Stecker zu sein, steht kein echter Ressourcenverzehr gegenüber - zum Aldi zu fahren kostet (näherungsweise) zu jeder Zeit gleich viel. Einen Hinweis liefert aber dieser Satz aus dem von dir zitierten Artikel: "Güter, von deren Nutzung andere potenzielle Nachfrager nicht ausschließbar sind, (...)". Was wir in der Diskussion hier beobachten können ist die Bildung von geschlossenen Benutzergruppen, die durch Absprache andere von der Nutzung der Ressource ausschließen wollen (z.B. Absprachen zum Weiterreichen des Steckers von Hand zu Hand zwischen Gruppenmitgliedern unter Ausschluss gruppenfremder Nutzer).

Zugegeben, es kann am Stecker eine Übernutzung und Zerstörung geben, doch das finde ich ist ein reiner Seiteneffekt. Die Benutzer können nicht absehen, dass intensive Nutzung einer Ladesäule zum frühen Ausfall führt und sie können auch nicht a priori wissen, ob der Betreiber zur Reparatur bereit ist oder nicht.

Haben wir es hier vielleicht eher mit einem Fall für die Warteschlangentheorie zu tun? Das Wartezeitparadoxon erklärt das Entstehen einer Warteschlange als solche. Die schlechte Nachricht: "Da die Verweilzeit mit zunehmender Auslastung über alle Grenzen wächst, strebt die Effizienz gegen Null." (aus: Das Grundmodell der Warteschlangentheorie).

Über das mehr oder minder gute Betragen von Personen innerhalb der Warteschlange sagt die Theorie nicht so viel, das kennen wir aus der Praxis ohnehin...
Vollelektrisch seit 2015

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

Jupp78
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kutscher_tom hat geschrieben: Und die Bedenken von @Jupp78 kann ich auch nicht ganz teilen. Denn würden die Stromverschenker als gegenfinanzierung ihre VK Preise erhöhen, wäre ruck zuck der Laden leer.
Im "geiz ist geil" und "billig will ik" Land geht man dann nämlich zu Netto oder Penny, die ja keinen Strom verschenken und folglich billiger sein müssen.
Das liegt aktuell nur daran, dass der Anteil an den Gesamtkosten noch sehr klein ist und du ihn nicht direkt siehst. Trotzdem wird er vorhanden sein.
Aber keine Sorge, über kurz oder lang wird das kostenlose Laden unter anderem genau aus dem Aspekt heraus verschwinden. Neben dem Aspekt, dass es ein immer größerer Kostenfaktor wird, halte ich inzwischen die positive Außenwirkung auch nicht mehr für so eindeutig. Du siehst selbst, wie umstritten es hier schon ist bei Menschen, die eher davon profitieren. Meinst du, dass die die nicht davon profitieren können es wirklich toll finden, es mit ihrem Geld quer zu finanzieren?

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

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Jupp78 hat geschrieben: Das liegt aktuell nur daran, dass der Anteil an den Gesamtkosten noch sehr klein ist
Der Kostenfaktor wird auch nicht größer. Weil noch hat kein Markt angefangen das Angebot wegen der "Auslastung" auszuweiten. Ist auch unnötig, das virale Marketing über die Berichte zu Stromschnorrern werden gerne mitgenommen und funktioniert bei knappen Angebot und mit geringen Kosten sehr gut.
Born MJ25 60kwh: Bild eUp: Bild

Re: Laden bei Kaufland, Lidl & Co

k_b
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Vielleicht heizt es sogar den Besuch im Discounter selber an, da die Grundstimmung „da gibt es was günstig, ich könnte aber zu spät sein“ auch den Verkauf des normalen Ladensortiments ankurbelt.
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