1000 DC Ladeparks

[hhoff]

Ich kenne auch Strecken, auf denen quasi überhaupt keine bewirtschafteten Raststätten existieren. Auch keine Autohöfe. Da kann man mit einem kleinen Akku echt in Ladenot geraten. Insbesondere, weil die Strecke z.B. auch noch durch Gebirge führt und zu stark schwankenden Verbräuchen führt, z.B. A63 vom Anfang (in Kaiserslautern) bis zum Autobahndreieck bei Alzey ist ladetechnisch nichts los.

Das ist eine Strecke von 50 km. Welches Auto mit CCS-Stecker bringt dich da denn in Schwitzen?

Naja, ich fange ja nicht in Kaiserslautern an, sondern komme von einer Wanderung im Grenzgebiet Vogesen/Pfälzer Wald. Da gibt es überhaupt keine Ladesäulen. Auf dem Weg dorthin auch nicht. Insgesamt sind das Hin- und zurück vielleicht 150km ohne Ladesäule, wenn man nicht anfängt, irgendwo Säulen in Städten zu suchen. AC-Säulen sind für unterwegs ja eher uninteressant. Mein Citigo kann, wenn er ganz voll ist, ca. 200km Autobahn fahren. Aber da man unterwegs auch nicht auf 100% lädt (dauert beim Citigo knapp 2 Stunden "Schnellladen"), sonder höchstens bis 80%, und auch möglichst nicht unter 10% runterfahren will (das sind dann ebenerdig 20km Restreichweite), da kommt aber schon bald die "Schildkröte". Also Ca. 140km nutzbare Distanz für Langstrecke nach Zwischenladen. Abseits der Autobahnen in den Mittelgebirgen gibt es gar keine Schnellladesäulen. Klar, mittlerweile könnte man dann in Kaiserslautern den Tesla-Supercharger nutzen. Aber ohne den sieht es echt mau aus, habe es dann mit wenigen % Restreichweite noch bis zum Aral in Kirchheimbolanden geschafft. Die bergige Strecke hat deutlich mehr Akku gebraucht als prognostiziert. Auf ebenerdigen Strecken kann man das viel besser prognostizieren.

Dazu kommt ja noch das Risiko, wenn man es mit 5% Restreichweite (=10km beim Citigo!) geschafft hat zur Ladesäule, die aber defekt ist oder belegt, ist das auch nicht erfreulich. Ich versuche daher Ladestandorte möglichst erst ab 4 Säulen aufzusuchen. Aber das kann man auf manchen Strecken vergessen. Die gibt es da nicht. Auf der A65 Richtung Landau gibt es eben auch nur genau 1 "Ladepark", d.h. 3*CCS von EnBW (1 Hypercharger, ein verlotterter Tripel). Und da der Parkplatz Richtung Süden so idyllisch ist, steht dort immer ein Verbrenner und blockiert die einsamen Säulen...

Ich wäre zufrieden, wenn es garantiert an jeder Autobahn alle 50km einen Ladepark mit mindestens 4 funktionsfähigen CCS gäbe, und das auch noch ausgeschildert.

Ich habe auch schon Fälle erlebt, wo der einzige Ladepark dann wegen Baustelle auf dem Parkplatz unerreichbar war. Etwas Redundanz wäre schon wünschenswert.

[AMI]

Interview mit Colette Rückert-Hennen und Volker Rimpler von EnBW bei edison: https://edison.media/verkehr/wir-wissen ... t/25240195

[A.Q.]

Und direkt dahinter auch:
Rückert-Hennen: Wir haben uns durchaus damit beschäftigt, ein ganzes Team war hiermit beschäftigt. Wir stehen auch mit der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur im regelmäßigen Austausch. Aber bis hier eine Genehmigung erteilt ist, haben wir schon drei neue Ladeparks realisiert.

Das ist genau das, was ich schon lange kritisiere. Dieser planwirtschaftliche Big-Bang-Ansatz des Deutschlandnetzes ist einfach viel zu träge und wurde längst von der Realität überholt.

[ChrSchaefer]

Manchmal geht auch was schief beim Schreiben: "[...] dann werden wir bis 2030 eine zweistellige Zahl von E-Autos allein in Deutschland haben." Ich denke, dieses Ziel ist schon erreicht.

https://www.electrive.net/2023/09/27/de ... ionallose/

Zitat:

"Die Ausschreibung jener 23 Regionallose für die Deutschlandnetz-Standorte abseits der Autobahnen war im Oktober 2021 angelaufen und ist nun mit dem Zuschlag an insgesamt zehn Betreiber zu Ende gegangen. In diesen Losen sind in Summe 900 Suchräume (z.B. rund um einen Verkehrsknotenpunkt) enthalten, in denen ein HPC-Park gebaut werden soll. Die Bieter müssen innerhalb dieser Suchräume dann selbst eigene Standorte finden."

[FloB]

Deutschlandnetz: Verkehrsministerium vergibt Zuschläge für Regionallose

Der Essener Energiekonzern E.ON hat vom Verkehrsministerium den Zuschlag für den Bau und Betrieb von mehr als 1.200 neuen Schnellladepunkten im Deutschlandnetz erhalten

Bin ja gespannt, ob Eon das jetzt wirklich engagierter als bisher angeht...

[A.Q.]

Das erklärt dann wohl auch, warum sich bei E.on seit ca. 2 Jahren bzgl. Ausbau gar nichts mehr tut. Ähnlich ist es bei FastNed, die ebenfalls unter den Gewinnern sind.

[SandroMa]

https://www.standorttool.de/strom/deutschlandnetz/
Da steht wer alles ein oder meherer loses bekommen hat.

Allego GmbH
BayWa Mobility Solutions GmbH
E.ON Drive Infrastructure GmbH
Eviny Elektrifisering AS
Fastned Deutschland GmbH & Co. KG
Hochtief Ladepartner GmbH (mit EWE Go)
Mer Germany GmbH
Pfalzwerke AG
Total Energies Marketing Deutschland GmbH
VINCI Concessions Deutschland GmbH [formal: Via Deutschlandnetz]
Auf der Karte ist angegeben, welcher Bieter den Zuschlag für ein Los erhalten hat.

[luckymaaa]

EnBW hat sich also nicht beworben. Die müssen jetzt alle in Zukunft den Strom zu diktierten Preisen verkaufen und der Staat übernimmt das Defizit. In der CH würde das wohl nicht gehen, dass Private durch den "Staat" konkurriert werden. Aber wer's hat der hats

[harlem24]

Meines Wissens hat es die Preisvorgabe nicht in die Ausschreibung geschafft.