1000 DC Ladeparks

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Re: 1000 DC Ladeparks

hhoff
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A.Q. hat geschrieben: Ich bestreite, dass die Ladesäulen an den unbewirtschafteten Raststätten einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das mag man vor drei Jahren noch so gesehen haben, als es tatsächlich noch viele große Lücken gab. Aber das ist doch längst vorbei. Wenn jemand sich deswegen vom E-Auto abhalten lässt, dann weil er nicht weiß, wie es inzwischen um die Infrastruktur entlang der Autobahnen steht. Das wird sich nicht dadurch ändern, dass aus heutigen 15.000 durch die Ausschreibung 16.000 gemacht werden.
Dem kann ich nicht zustimmen. Die Infrastruktur an Autobahnen ist eher "durchwachsen". An Autobahnraststätten ohne Bewirtung (ideal für die kleine Toilettenpause) gibt es anscheinend aus rechtlichen Gründen überhaupt keine Ladeinfrastruktur. An Autobahnraststätten mit Bewirtung sehe ich oft wahlweise eine einzelne verlotterte Tripel-Säule, oder 2 EnBW-Säulen (davon eine mit 2*CCS, ein Triple), von denen mindestens 1-2 Anschlüsse außer Betrieb sind... oder ich sehe 4 Ionity-Säulen neben 2 leeren Sockeln für weitere Säulen. Von den 4 Ionity-Säulen sind aber auch meist 1-2 defekt oder zumindest in einem unklaren Zustand (sehe da alle möglichen Kombinationen von Säulen mit rot/grün/weiß/blau oder gar nicht leuchtenden Ringen mit schwarzem oder funktionierendem Display; manche lassen sich anscheinend auch nutzen wenn das Display oder der Ring nicht leuchtet, aber ich kann da keine Systematik erkennen...). Und selbst wenn die Säule prinzipell funktioniert habe ich verzweifelte Autofahrer getroffen, bei denen sie dann doch nicht ging. Da scheinen Fertigungstoleranzen die Nutzung zu erschweren...

Die einzig gut ausgebauten Standorte sind doch die Autohöfe, wo es meistens sogar mehrere Betreiber mit mindestens 6 CCS-Anschlüssen je Betreiber (oder noch mehr bei Tesla) gibt. Aber die Autohöfe sind nicht immer gut ausgeschildert was die Ladeinfrastruktur angeht. Eine einheitliche Beschilderung (wie bei Tankstellen) mit Verweis auf CCS-Ladeparks fände ich sinnvoll.
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Re: 1000 DC Ladeparks

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hhoff hat geschrieben: ... Eine einheitliche Beschilderung (wie bei Tankstellen) mit Verweis auf CCS-Ladeparks fände ich sinnvoll.
Welche Beschilderung meinst oder vermisst du?

An den Autobahnen sehe ich das Vehrszeichen 365-65 StVO für Ladesäulen genauso oft wie für Tankstellen 356-52 StVO oder seine Abwandlungen - Man muss halt nur gucken. Aber was du dem Schild halt nicht ansiehst ob es zu an einer einzelne Ladesäule führt - die u.U. gar nicht funktioniert oder eben einen vorbildlichen Ladepark mit 12+ CCS Anschlüssen. Und die Ladesäulen abseits der Autobahn sind genauso wenig ausgeschildert wie Tankstellen. Ich sehe da in der Praxis keinen Unterschied - außer dass man halt bei solch ausgeschilderten Tankstellen gewohnt ist 6 bis 12 Tankrüssel vorzufinden und bei Ladesäulen es mal auch nur ein einzelner CCS Anschluss sein kann.

Aber die meisten gucken ja eh nur noch in ihr Smartphone oder Navi - dort sieht man auch meist wie viele und häufig auch den Status dazu.

Ganz ehrlich - ich versteh die Nörgler nicht, die keine Ladesäule finden. Wie finden die denn sonst ihre Ziele? Zum Bäcker in einer fremden Stadt oder was auch immer. Wenn man übers Land fährt suchte ich früher auch schon Tankstellen - genauso doof wenn man dann um 21:10 kommt und feststelle seit 10 Minuten zu und die nächste Tanke ist 4 Dörfer weiter... Ich seh' da keinen nennenswerten Unterschied - selbst wenn man dann mal außerhalb der Öffnungszeiten vor einer Schranke zu einer Baumarktladesäule strandet - ist halt doof gelaufen und hoffentlich hat man es dann so spät abends nicht spitz auf Knopf drauf ankommen lassen - spätestens beim zweiten Mal schaut man halt zu solchen Uhrzeiten an so Orten am Arsch der Welt vorher mal in Apps die etwas mehr Infos zum Ziel liefern als es vielleicht das eingebaute Navi lieferte oder fragt auch mal Menschen - egal ob es jetzt die geschlossene Tankstelle war oder halt eine Ladesäule die nicht zugänglich ist.
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Re: 1000 DC Ladeparks

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hhoff hat geschrieben: Die 80% beziehen sich wohl auf die Größe der Tankstellen. Winzig kleine Tankstellen mit nur 1 Zapfsäule sind sicher ausgenommen. Aber ab einer bestimmten Fläche oder Zapfsäulenanzahl besteht dann eben die Pflicht.
Kann sein, für wahrscheinlicher halte ich aber, dass sie eine Mindestgröße des Tankstellennetzes eines Betreibers bestimmen, ab der dann der Betreiber zum Ausbau verpflichtet wird. Und die Betreiber, die diese Bedingungen erfüllen, betreiben dann zusammen 80 % aller Tankstellen. Das sind dann wahrscheinlich ungefähr alle auf dieser Liste ohne die "Sonstigen": https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraf ... utschland/
hhoff hat geschrieben: Die einzig gut ausgebauten Standorte sind doch die Autohöfe, wo es meistens sogar mehrere Betreiber mit mindestens 6 CCS-Anschlüssen je Betreiber (oder noch mehr bei Tesla) gibt. Aber die Autohöfe sind nicht immer gut ausgeschildert was die Ladeinfrastruktur angeht. Eine einheitliche Beschilderung (wie bei Tankstellen) mit Verweis auf CCS-Ladeparks fände ich sinnvoll.
Bitte rufe dir in Erinnerung, was ich schrieb.
Natürlich kann man sich Verbesserungen auf den unbewirtschafteten Rastplätzen wünschen. Aber der Punkt ist, dass dies an der Situation an den bewirtschafteten Raststätten überhaupt nichts ändert, und dass es durch diese Autohöfe und Ladeparks an Autobahnausfahrten fast überall genug Schnelllader gibt, die meistens auch (dank daneben befindlicher Restaurants / Imbisse / Cafés / Tankstellen) viel attraktiver sind, weil man da etwas essen oder trinken kann, weil die Toiletten einigermaßen sauber sind, weil es hell und belebt ist und man nicht nachts allein im Nirgendwo steht.

Ich sehe einfach nicht, dass Ladesäulen an unbewirtschafteten Raststätten die Attraktivität des E-Autos signifikant erhöhen. Beim einen oder anderen Einzelfall mag es das Zünglein an der Waage sein, das ihn vom E-Auto überzeugt, aber das ist nichts, was der E-Mobilität einen Schub verleiht.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: 1000 DC Ladeparks

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A.Q. hat geschrieben: Warum fokussiert sich die gesamte Förderung also nur noch auf Schnelllader?
Erstens ist die - erhoffte - Gewinnmarge der Betreiber natürlich größer (auch wenn es dazu ohne parallelen AC-Ladeinfrastrukturausbau m.E. gar nicht kommen wird).

Und zweitens wollen 99% der kommunal politisch Verantwortlichen überhaupt nicht noch mehr öffentliche Ladeinfrastruktur in ihrer Stadt haben. Hierüber hatte sich Wissing auch mal beschwert (Video war irgendwo zu sehen bei Katja Diehl).

Und um eine Einschätzung zu geben, wieviele öffentliche Stellplätze in den Städten heutzutage ungefähr "elektrifiziert" sind, hier mein Beispiel mit Daten aus der Stadtratsvorlage der Nürnberger Verwaltung über die Zahl der Autoparkplätze im öffentlichen Straßenraum in einem kleinen Teilgebiet Nürnbergs. Im verdichteten, ringförmigen Innenstadtbereich mit Anwohnerparkregelungen rund um die Altstadt (aber ohne die noch zentraleren Quartiere mit Parkticket-Zonen) gibt es demnach 47.000 (kostenlose) Autoparkplätze im öffentlichen Straßenraum. Davon zähle ich 70 mit Ladeanschlüssen ausgestattet (ca. 35 Doppelsäulen).

Das macht in großstädtischen Arealen einen Anteil von weniger als 0,2% elektrifizierten Ladeparkplätzen bezogen auf die Zahl der Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum.
Zuletzt geändert von mweisEl am Mi 6. Sep 2023, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
*325ppm. Seit 33 Jahren mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: 1000 DC Ladeparks

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Auch hier kann ich nur meine vorherige Antwort wiederholen:
A.Q. hat geschrieben: Du listest einige Punkte auf, warum es hier bislang an vielen Orten nicht funktioniert hat. Das bestreitet ja niemand - im Gegenteil, genau deswegen muss sich die Regierung darum kümmern, diese vielfach künstlichen oder historisch bedingten Hindernisse zu beseitigen.
Förderung braucht man ja nicht für die Dinge, die sowieso schon funktionieren (zu denen ich die DC-Ladestationen inzwischen zähle).
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Re: 1000 DC Ladeparks

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hhoff hat geschrieben: ... An Autobahnraststätten ohne Bewirtung (ideal für die kleine Toilettenpause) gibt es anscheinend aus rechtlichen Gründen überhaupt keine Ladeinfrastruktur.
Nö, wollte bislang keiner.
https://www.autobahn.de/die-autobahn/ak ... ur-startet

Re: 1000 DC Ladeparks

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A.Q. hat geschrieben:
Ich sehe einfach nicht, dass Ladesäulen an unbewirtschafteten Raststätten die Attraktivität des E-Autos signifikant erhöhen. Beim einen oder anderen Einzelfall mag es das Zünglein an der Waage sein, das ihn vom E-Auto überzeugt, aber das ist nichts, was der E-Mobilität einen Schub verleiht.
Es gibt in Deutschland eine Autobahn-Strecke, auf der zwischen zwei bewirtschafteten Rastplätzen 147 km liegen. In Nähe der Autobahn gibt es zwischen drin (aber nicht mittig) eine Tankstelle mit 4 Superchargern und dort gibt es auch noch einen 150-kW-Lader. Es gibt 6 unbewirtschaftete Rastplätze aber keine Autohöfe. Es gibt auch keine Orte direkt an der Autobahn. Das ganze ist die A11/A20 von Berlin in Richtung Ostsee. Ohne das auf den unbewirtschaftetenRastplätzen durch Zwang was passiert (im Deutschlandnetz soll auf Dreien je Richtung was passieren) würde der Markt nie was auf die Reihe bekommen. Und 150 km mit 6 Ladepunkten ist einfach mal zu wenig…

Re: 1000 DC Ladeparks

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StussyCB hat geschrieben: Es gibt in Deutschland eine Autobahn-Strecke, ...
Ja, das ist das Beispiel, das immer herangezogen wird, wenn man den Bedarf begründen will. Aber auch dort gibt es inzwischen genügend Ladesäulen.

Auf der Strecke ist einfach nichts los, wozu soll man da große Ladeparks mit Dutzenden HPC aufbauen? Das geht völlig am Bedarf vorbei.

Die größte Distanz zwischen zwei HPC in unmittelbarer Autobahnnähe beträgt 104 km. Ich kenne kein E-Auto mit CCS-Buchse, das die nicht völlig problemlos überbrücken könnte.

Und selbst wen es da ein Defizit geben sollte, dann kann sich die Regierung ja um diesen einsamen Flecken Erde kümmern, aber man braucht keine Ausschreibung für 1000 Ladestationen über ganz Deutschland.

Zumindest nicht, solange es immer noch so viele Defizite bei den wohnungsnahen AC-Ladesäulen gibt, denn DIE halten die Menschen vom E-Auto ab, nicht die 104 km-Lücke im hintersten Winkel des Landes. Hier werden einfach die Prioritäten falsch gesetzt.
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Re: 1000 DC Ladeparks

hhoff
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StussyCB hat geschrieben:
A.Q. hat geschrieben:
Ich sehe einfach nicht, dass Ladesäulen an unbewirtschafteten Raststätten die Attraktivität des E-Autos signifikant erhöhen. Beim einen oder anderen Einzelfall mag es das Zünglein an der Waage sein, das ihn vom E-Auto überzeugt, aber das ist nichts, was der E-Mobilität einen Schub verleiht.
Es gibt in Deutschland eine Autobahn-Strecke, auf der zwischen zwei bewirtschafteten Rastplätzen 147 km liegen. In Nähe der Autobahn gibt es zwischen drin (aber nicht mittig) eine Tankstelle mit 4 Superchargern und dort gibt es auch noch einen 150-kW-Lader. Es gibt 6 unbewirtschaftete Rastplätze aber keine Autohöfe. Es gibt auch keine Orte direkt an der Autobahn. Das ganze ist die A11/A20 von Berlin in Richtung Ostsee. Ohne das auf den unbewirtschaftetenRastplätzen durch Zwang was passiert (im Deutschlandnetz soll auf Dreien je Richtung was passieren) würde der Markt nie was auf die Reihe bekommen. Und 150 km mit 6 Ladepunkten ist einfach mal zu wenig…
Ich kenne auch Strecken, auf denen quasi überhaupt keine bewirtschafteten Raststätten existieren. Auch keine Autohöfe. Da kann man mit einem kleinen Akku echt in Ladenot geraten. Insbesondere, weil die Strecke z.B. auch noch durch Gebirge führt und zu stark schwankenden Verbräuchen führt, z.B. A63 vom Anfang (in Kaiserslautern) bis zum Autobahndreieck bei Alzey ist ladetechnisch nichts los. Abseits gibt es in einem Ort eine Aral Pulse. Und in Kaiserslautern mittlerweile einen für andere nutzbaren Tesla-Supercharger-Park. In den Mittelgebirgen auf den Landstraßen ist es auch total mau. Keine Schnellladesäulen in Sicht.
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Re: 1000 DC Ladeparks

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hhoff hat geschrieben: Ich kenne auch Strecken, auf denen quasi überhaupt keine bewirtschafteten Raststätten existieren. Auch keine Autohöfe. Da kann man mit einem kleinen Akku echt in Ladenot geraten. Insbesondere, weil die Strecke z.B. auch noch durch Gebirge führt und zu stark schwankenden Verbräuchen führt, z.B. A63 vom Anfang (in Kaiserslautern) bis zum Autobahndreieck bei Alzey ist ladetechnisch nichts los.
Das ist eine Strecke von 50 km. Welches Auto mit CCS-Stecker bringt dich da denn in Schwitzen?
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