1000 DC Ladeparks

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Re: 1000 DC Ladeparks

Gulfoss
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Ist das nicht auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? - klar momentan ist es ganz nett, meine Reise mit dem ID.3 in die Toskana war gut machbar.

Im Schnitt waren die genutzten Ionity Säulen zu 50% belegt. Aber wir haben Corona, und wenig Reiselust.

Nur mal so grob im Kopf konservativ überschlagen:


1 Zapfsäule an der Autobahn-Tankstelle schafft 6 Tankvorgänge pro Stunde, jedes Auto tankt angenommene 500 km Reichweite - macht 3500 km/h.

Ein HPC mit durchschnittlich 100 kW Ladeleistung schafft bei 20 kW/100 km Verbrauch also 500 km pro Stunde.


Sprich um die "Ladeleistung" einer klassischen Zapfsäule zu ersetzen, brauchen wir 6 Schnelladesäulen.

Klar man kann dann noch ein bisschen was mit intelligenter Ladeplanung machen (man wird automatisch dort hingeleitet, wo gerade ein HPC frei ist) ...

Aber um die aktuell bei meiner Reise erlebte Laderomantik mache ich mir schon etwas sorgen...
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Re: 1000 DC Ladeparks

keyfob
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Die Designziele sind so
Alle „Fahrzeugführer eines rein stromgetriebenen Fahrzeugs“ sollen bundesweit alle Strecken „ohne erhebliche Umwege“ zurücklegen können. In der Begründung zu der Änderung werden auch einige Zahlen genannt. In maximal zehn Minuten muss ein entsprechend leistungsfähiger Schnellladepunkt erreicht werden können. Für den Fernverkehr bedeutet das, dass alle 15 bis 30 Kilometer ein Schnellladestandort entstehen soll. Die Wartezeit zum Start des Ladevorgangs soll maximal fünf Minuten dauern, in Stoßzeiten in den Ferienmonaten sollen auch 15 Minuten Wartezeit zulässig sein.
https://www.electrive.net/2021/05/21/bu ... adegesetz/

Wenn die so eingehalten werden sollte man auf der Langstrecke in Deutschland sich nicht mehr fürchten müssen. Wenn man ein Auto hat das 150km am Stück packt.

Hoffentlich ziehen andere Länder mit.

Re: 1000 DC Ladeparks

Elektroautomieter
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Gulfoss hat geschrieben: Ist das nicht auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? - klar momentan ist es ganz nett, meine Reise mit dem ID.3 in die Toskana war gut machbar.

Im Schnitt waren die genutzten Ionity Säulen zu 50% belegt. Aber wir haben Corona, und wenig Reiselust.

Nur mal so grob im Kopf konservativ überschlagen:


1 Zapfsäule an der Autobahn-Tankstelle schafft 6 Tankvorgänge pro Stunde, jedes Auto tankt angenommene 500 km Reichweite - macht 3500 km/h.

Ein HPC mit durchschnittlich 100 kW Ladeleistung schafft bei 20 kW/100 km Verbrauch also 500 km pro Stunde.


Sprich um die "Ladeleistung" einer klassischen Zapfsäule zu ersetzen, brauchen wir 6 Schnelladesäulen.

Klar man kann dann noch ein bisschen was mit intelligenter Ladeplanung machen (man wird automatisch dort hingeleitet, wo gerade ein HPC frei ist) ...

Aber um die aktuell bei meiner Reise erlebte Laderomantik mache ich mir schon etwas sorgen...
Das ist ein großes Problem für das es so noch keine wirkliche Lösung gibt. Vermutlich wird es über den Preis gehen und dann sind am letzten Schultag auch 2€ pro kwh möglich.
Ich lasse die Umfrage auch nach meiner Abschlussarbeit weiter offen. Wenn wer die Daten haben möchte: PN an mich.
Nutzerverhalten an Ladestationen
https://www.umfrageonline.com/s/015ab48

Re: 1000 DC Ladeparks

keyfob
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Das ist dann so wie bei den Tankstellen das macht man nur einmal dann wird man gemieden.

Re: 1000 DC Ladeparks

tm7
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Gulfoss hat geschrieben: Nur mal so grob im Kopf konservativ überschlagen:


1 Zapfsäule an der Autobahn-Tankstelle schafft 6 Tankvorgänge pro Stunde, jedes Auto tankt angenommene 500 km Reichweite - macht 3500 km/h.

Ein HPC mit durchschnittlich 100 kW Ladeleistung schafft bei 20 kW/100 km Verbrauch also 500 km pro Stunde.


Sprich um die "Ladeleistung" einer klassischen Zapfsäule zu ersetzen, brauchen wir 6 Schnelladesäulen.
Theorie...
Dass die Entwicklung nicht stillsteht, sieht man am Ioniq 5, der bis 80 % in 18 Minuten laden können soll. Ich habe die exakten Zahlen nicht im Kopf, aber ich vermute, dass das mindestens 70% mal 300 km sind, also 210 km/18 Minuten, d.h., mindestens 700 km/h.

Die meisten aktuellen E-Autos fallen eh aus der Betrachtung heraus, weil sie kein CCS unterstützen oder nur als Zweitwagen gekauft wurden. Und wenn man im Forum schaut, dann werden neue Fahrzeuge praktisch immer so geplant, dass maximal eine Zwischenladung für alle Strecken ausreicht. Und die Autoindustrie bedient diese Ängste.

Zu deutsch: die Reichweiten wachsen und die Ladezeiten werden kürzer. Wie es aktuell aussieht, spielt keine so große Rolle.

Bei einem PKW-Bestand von 48 Mio. und 3 Mio. Neuzulassungen pro Jahr dauert es selbst bei einer E-Autoquote von 33% 48 Jahre, bis alle elektrisch fahren würden. 48 Jahre zurückgerechnet wären wir im Jahr 1973 - technologisch mit heute beim besten Willen nicht mehr vergleichbar.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: 1000 DC Ladeparks

Schaumermal
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Mal so ein praktisches Erlebnis zum Thema: mangelhafte Ladestruktur.
Ich bin gestern (Samstag) auf der A30 von der holländischen Grenze an Hannover - Braunschweig bis nach Ballenstedt (Nordharz .. ) und zurück gefahren.
Ich habe auf der BAB spaßeshalber 3x geladen (war nicht nötig aber ich wollte mal meine Ladekarten und -apps sowie die Ladegeschwindigkeit meines neuen BEV testen).
Das waren insgesamt 900 km.
Die BAB war voll mit Pkw.

Zudem bin ich aus Neugier alle Autohöfe und Raststätten abgefahren. Es gab übrigens keinen ohne Ladepark und zudem einige HPC-Optionen bei anderen Anbietern nahe der BAB.

Ergebnis: ich war in jedem Fall der einzige Benutzer. Auch da wo ich nicht geladen - sondern nur geschaut - habe gab es keinen einzigen Ladefall.
Nichts. Absolut nichts.

Wer hier von einem fehlenden Infrastruktur redet der kann nur die Ausnahmefälle meinen. Die Vorleistung ist erheblich und ich verstehe alle Betreiber, dass sich erst mal Nutzung und Geld sehen wollen.

Als Entwicklungsregionen mal den Nordwesten (ostfriesland) und die neuen Bundesländer. Aber selbst da schließen sich die Lücken. Auf der A31 von Oberhausen nach Leer gibt es auch schon mehrere HPC-Standorte.
-----
ex: VW Golf 4, Diesel weg ist er nach Litauen. Die wissen, was gut ist. ..
jetzt ist es geschafft: ** Enyaq iV 80 seit 3.6.21 **
PV I: 36 kw - PV II: 25 kw

Re: 1000 DC Ladeparks

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tm7 hat geschrieben: Bei einem PKW-Bestand von 48 Mio. und 3 Mio. Neuzulassungen pro Jahr dauert es selbst bei einer E-Autoquote von 33% 48 Jahre, bis alle elektrisch fahren würden
Eine E-Autoquote von 33% würde bedeuten: 1 Mio. E-PKW und 2 Mio. Verbrenner-PKW werden jährlich neu zugelassen. Mit der Prämisse würden niemals "alle elektrisch fahren", sondern 1/3.

Extrapoliert man die Steigerung des in diesem Jahr bislang erreichten Zulassungsanteils (inkl. PHEV) von 22,2% in Vergleich zu den Vorjahreswerten (7,6 %), wären 100% Neuzulassungsanteil in fünf Jahren erreicht.
*325ppm. Seit 33 Jahren mit eigenem PV-Strom elektromobil unterwegs (CityEL mit 1.8 kWh-Akku, seit '13 Smart ED3). Fahrrad & U-Bahn für die Stadt, Fernreisen mit der Bahn.

Re: 1000 DC Ladeparks

tm7
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;-) Mit der Prämisse bleiben 2 Mio. Verbrenner übrig oder es endet mit 47 Mio. Verbrenner plus 1 Mio. BEVs. Oder die über die Jahre gemittelten 33% sind 100% zum Schluss in 48 Jahren und es endet mit 100% BEVs. Oder, oder, oder...

Wie dem auch sei: das war eine Beispielüberlegung, die auch völlig anders aussehen kann. Ich wollte nur aufzeigen, dass es a) noch ein Weilchen dauern wird, bis aus den 1,5% BEVs (0,xx% mit CCS und ohne Tesla?) eine wesentliche Menge wird und b) dass die technische Entwicklung bzgl. BEVs noch lange nicht zu Ende zu sein scheint.

Wie die Entwicklung in der Praxis aussehen wird, ist abzuwarten. Aber den aktuellen Status "geradlinig" zu extrapolieren, macht sicherlich keinen Sinn.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
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Re: 1000 DC Ladeparks

LeakMunde
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Das Konzept der Ausschreibung (PDF) wurde veröffentlicht. Genau genommen geht es nun um 1100 DC Ladeparks.

  • ca. 200 Standorte an Bundesautobahnen auf unbewirtschafteten Parkplätzen
  • 900 Standorte abseits der Autobahnen
  • Standortgrößen von 4 bis 16 Ladepunkten
  • jeder Ladepunkt mindestens 150 kW
  • Nutzbarkeit an allen Wochentagen und rund um die Uhr ist zu gewährleisten
Weitere Auswahl an Details:
Im Gegensatz zur heute gängigen Praxis ist vorgesehen, dass jeder Ladestromanbieter den gleichen diskriminierungsfreien B2B-Preis für den Strombezug bekommt. Auch soll das ad-hoc-Laden gegenüber dem vertragsbasierten Laden nicht künstlich verteuert werden. Zu unterstreichen ist, dass das BMVI nicht das Ziel verfolgt, eine Preisregulierung für die gesamte Schnellladeinfrastruktur in Deutschland herbeizuführen.
Der Strom zum Betrieb des Standorts und der Ladeeinrichtungen stammt aus erneuerbaren Energien.
Ladepunkte und zugehörige Ladeplätze sollen - sofern dem keine rechtlichen oder baulichen Gründe entgegenstehen - mit einem Dach versehen werden.
Die neuen Standorte sollen möglichst nicht in unmittelbarer Nähe zu bestehender Ladeinfrastruktur entstehen. Um die Bestandsinfrastruktur zu schützen und keine wirtschaftlichen Interferenzen entstehen zu lassen, wurde daher für die Berechnung des Bedarfs und die Festlegung der Standorte und Suchräume jeweils ein Mindestabstand zu bestehender Ladeinfrastruktur berücksichtigt. Berücksichtigt wurde Ladeinfrastruktur mit einer Ladeleistung von 150 kW.
Gerade mit Blick auf die Nutzerfreundlichkeit sollen im Rahmen der Ausschreibung auch innovative Lösungen angereizt werden, wie etwa die Möglichkeit einer digitalen Vorreservierung eines Ladepunktes.
Dich stören diese Signaturen? :-?
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Bitteschön ;)

Re: 1000 DC Ladeparks

hliebold
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Dabei wird ein Sockelbetrag mit den Stromkosten, ein an den Bund zurückzuführender Einnahmenanteil und eine
flexible Obergrenze festgelegt. Da der Bund einen Großteil des Betriebsrisikos übernimmt, soll ein Teil der Einnahmen an ihn zurückgeführt werden.
Das wird aber nicht helfen... Wenn der Bund sich das Betriebsrisiko bezahlen lassen will, dürfte es mit einem fairen Preismodell nichts werden.
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