1000 DC Ladeparks

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Re: 1000 DC Ladeparks

tommywp
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Dann ist aber die Frage, ob das an die Kunden weitergegeben wird.
An wem soll es denn sonst "weitergegeben" werden wenn nicht an den Kunden! Diese Subventionen ähhh Mischkalkulation wird nicht ewig so weitergehen.
Wenn ich einen Tarif mit Einheitspreisen habe, interessiert mich das erstmal nicht, vielleicht wird halt irgendwann der Gesamtpreis geringfügig teurer wegen Mischkalkulation.
Es wird anbieter geben die sich das zunutze machen z.b. EnBW die bauen nix mehr auf der Autobahn sondern nur noch daneben. Wenn es da 10% billiger ist wird man dahin gehen. Die Ladesäulen an der Autobahn der EnBW werden entweder abgebaut oder in die Hochpreisecke zu Ionity gesteckt.

An Autobahnrasttätten wird es genauso grosse Ladeparks geben und es werden da auch Leute laden. z.b. die wo eine Ladekarte von ihrem Boss bekommen haben :-) oder wenn es einem halt einmal im Urlaub wurscht ist 10% mehr zu bezahlen.

A.Q. hat geschrieben: Die Stadt München hätte stattdessen einfach Flächen/Gebiete identifizieren sollen, an denen man Ladesäulen aufbauen darf, und das möglichst großzügig, also viel mehr, als eigentlich gebraucht wird, also zum Beispiel die Parkflächen entlang ganzer Straßenzüge.
Das mag ja für München so funktionieren. Aber in Kleinkleckersdorf bezweifle ich das da so schnell ein Ladepark mit 8 Stationen entstehen wird.
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Re: 1000 DC Ladeparks

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Ist doch für das Prinzip egal. Wenn man gemäß der bundesweit definierten Kriterien zu dem Schluss kommt, dass Kleinkleckersdorf einen Ladepark mit 8 Stationen braucht, dann benennt die Stadtverwaltung geeignete Flächen und holt die Angebote ein bzw. versteigert diese. Anbieter können Geld bieten oder auch Geld verlangen. Wenn keiner Geld bietet, bekommt der den Zuschlag, der am wenigsten Geld verlangt. Der Bund beteiligt sich an den Zuschüssen.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: 1000 DC Ladeparks

SnowyZoe
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Bis auf die bundesweit definierten Kriterien ist das ja die Situation die wir jetzt haben. Ladesäulen werden vom Bund gefördert, und teilweise auch vom Bundesland oder der Stadt/Gemeinde.
Das hat dazu geführt, dass man sich vor Antritt einer Reise erst einmal informieren muss welcher Anbieter am Zielort oder auf der Strecke zu welchem Preis in welchem Vertrag den Strom verkauft. Klar, für E-Mobilisten die schon eine Weile elektrisch unterwegs sind ist das usus, und heute erheblich komfortabler als vor ein paar Jahren als man mit kleineren Batterien in einem noch dünneren Ladenetz unterwegs war.
Aber davon wollen wir, oder zumindest ich, eigentlich weg. Gerade kleinere Anbieter wie bspw. städtische Versorger haben scheinbar erhebliche Probleme das Roaming auf die Reihe zu bekommen. Ist man zu billig, dann holt sich jeder zwischen Flensburg und Oberammergau eine Ladekarte und freut sich über den Preis (bestes Beispiel hier sind die Stadtwerke München, die 38 Cent/kWh für DC angeboten hatten). Ist man zu teuer, dann bricht der Umsatz weg (und hier dann wieder die Stadtwerke München als Beispiel, die sich bei 38 Cent/kWh scheinbar so die Finger verbrannt haben, dass es nun 69 Cent/kWh an DC sind).
Ein Ziel des Deutschlandnetzes war es eine Preisobergrenze festzulegen, ob die nun bei 42 Cent/kWh oder 52 Cent/kWh liegen sollte sei erstmal dahingestellt. Aber eine Preisobergrenze würde zumindest einmal etwas Ruhe in die sich ständig wechselnden Vertrags- und Roamingbedingungen bringen. Das mag angesichts der derzeitigen Situation auf dem Energiemarkt etwas verrückt klingen, aber an den Ladesäulen hatten wir dieses wirrwarr ja schon vorher.

Ich habe keine Erfahrung mit bundesweiten Ausschreibungen. Ich habe auch keine Erfahrung mit städtischen Ausschreibungen. Ich weiß nicht was komplexer ist. Aber was bei mir vor der Haustür passiert kann einfach nur als Chaos beschrieben werden. Und das scheint in anderen Städten nicht viel besser zu sein (du hattest Frankfurt ja selbst schon erwähnt). Einige Städte scheinen keine Lust zu haben, andere haben vielleicht Probleme Betreiber anzulocken, die nächste Stadt möchte vielleicht warten bis der lokale Autohersteller soweit ist. All das würde mit einer zentralen, bundesweiten Ausschreibung vielleicht adressiert werden.
Aber nur vielleicht, man muss es halt probieren.

Re: 1000 DC Ladeparks

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Die Diskussion um die Preisobergrenze ist ein anderes Thema. Das sollte man weitgehend losgelöst davon betrachten.

Ladesäulen werden gefördert, ja, aber es gibt eben einfach "nur" Geld. Wenn du Investor bist, nimmt man das vielleicht gerne mit, aber das eigentliche Problem sind die Flächen und Netzanschlüsse. Du kannst eben nicht einfach mal eben eine Ladesäule irgendwo am Straßenrand aufstellen. Wenn du erst ein Grundstück finden und dann kaufen oder pachten musst, ist das ein großer Kostenblock, gegen den die Förderbeträge ziemlich gering sind. Und in den attraktiven Lagen, also vor allem den Innenstädten, findet man solche Grundstücke auch kaum. Auch in einem Wohngebiet darf ich nur selten ein Wohngrundstück kaufen und darauf einen Ladepark errichten.

In der Bereitstellung von städtischen Flächen (überwiegend denen, die sowieso fürs Parken zur Verfügung stehen, also öffentliche Parkplätze und Fahrbahnränder) und einfacher Netzanbindung liegt für mich der Schlüssel. In den Gemeinden, die sich darum kümmern, gibt es meist schon viele Ladesäulen. In denen, die sich nicht kümmern oder hinter bürokratischen Auflagen und Anforderungen verschanzen, gibt es sie nicht. Und viele Gemeinden stellen zwar Flächen bereit, aber nur ihren eigenen Stadtwerken. Andere bleiben außen vor.

Deswegen bedarf es einer landesgesetzlichen Verpflichtung der Gemeinden, diese Hürden zu beseitigen.

Das derzeitige Deutschlandnetz adressiert diese Hürden aber überhaupt nicht, sondern die Anbieter müssen sich selbst Grundstücke suchen. Das wird dazu führen, dass viele Ladesäuen nicht an attraktiven Standorten wie den Innenstädten aufgebaut werden, wo man auch mal einkaufen gehen oder einen Kaffee trinken kann, sondern am Stadtrand in Industrie- und Gewerbegebieten.
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Re: 1000 DC Ladeparks

tommywp
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Ein kleinwenig ist die Logik ja so das die Standorte des Deutschlandnetzes ja eben nicht unbedingt in den absoluten Toplagen entstehen. Da kommen die von allein.

Re: 1000 DC Ladeparks

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Na ja, auf einer überregionalen Ebene betrachtet ist das ja richtig. Dafür gibt es die Suchräume. Aber ich spreche hier von der Standortwahl innerhalb der Suchräume. Die haben ja einen Durchmesser von ca. 5 km. Wenn in Kleinkleckersdorf dann die Einwohner zum Laden immer an den Stadtrand fahren und sich dort 40 Minuten lang die Zeit totschlagen müssen, anstatt das in der Innenstadt beim Einkaufen, Restaurant- oder Kinobesuch zu erledigen, ist das schon suboptimal.

Auch für die Kleinstädte, die ja gerne Menschen in die Innenstädte locken möchten.
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Re: 1000 DC Ladeparks

tommywp
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Auch da sehe ich es so das da dann in den besseren lagen auch früher oder später Stationen entstehen werden. Aber da die Stationen dann den Betreibern gehören gehe ich davon aus daß sich diese bemühen schon jetzt gute lagen zu erwischen.

Re: 1000 DC Ladeparks

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Ja, bemühen. Aber die müssen die Standorte bereits für die Ausschreibung benennen und so sichern, dass sie sie im Falle eines Zuschlags nutzen können. Jetzt finde mal in der Kürze der Zeit jemanden, der in der Innenstadt von Kleinkleckersdorf ein attraktives Grundstück in guter Lage hat, auf dem man Ladestationen errichten darf, und dir dessen Nutzung vertraglich zusichert (was ja dann bedeutet, dass er bis zum Abschluss des Verfahrens das Grundstück nicht anderweitig verkaufen oder verpachten darf).

Und das ganze dann nicht nur in Kleinkleckersdorf, sondern in allen Orten, wo du anbieten willst.

In der Regel sind die einzigen, die solche Grundstücke haben, die Gemeinden selbst. Und mit denen bekommt man das niemals in der Kürze der Zeit hin.
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Re: 1000 DC Ladeparks

SnowyZoe
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A.Q. hat geschrieben: Wenn du erst ein Grundstück finden und dann kaufen oder pachten musst, ist das ein großer Kostenblock, gegen den die Förderbeträge ziemlich gering sind.
Ich kenne die Förderbedingungen des Deutschlandnetzes nicht, aber wäre die Pacht/Miete einiger Supermarktparkplätze nicht Teil der Betriebskosten die vom Bund gefördert werden?
A.Q. hat geschrieben: In der Bereitstellung von städtischen Flächen (überwiegend denen, die sowieso fürs Parken zur Verfügung stehen, also öffentliche Parkplätze und Fahrbahnränder) und einfacher Netzanbindung liegt für mich der Schlüssel.
Da stimme ich dir zu. Nur wenn eine Stadt diesen Grund zur Verfügung stellen wollte, dann hätten sie das schon längst realisieren können. Ich bin mir sicher jeder CPO würde öffentlichen Grund zu einem privaten Pachtvertrag mit einem Supermarkt bevorzugen, denn der wird günstiger sein, und die Stadt wird nicht in einem Jahr an den nächsten Investor verkauft dem der Vertrag vielleicht nicht schmeckt.
A.Q. hat geschrieben: Das derzeitige Deutschlandnetz adressiert diese Hürden aber überhaupt nicht, sondern die Anbieter müssen sich selbst Grundstücke suchen. Das wird dazu führen, dass viele Ladesäuen nicht an attraktiven Standorten wie den Innenstädten aufgebaut werden, wo man auch mal einkaufen gehen oder einen Kaffee trinken kann, sondern am Stadtrand in Industrie- und Gewerbegebieten.
Weil genau hier die Anforderungen der Städte/Gemeinden mit denen der Ladeinfrastruktur auseinanderdriften.
Eine Stadt, die Besucher in die Innenstadt locken möchte, möchte den Aufenthalt verlängern. Der Besucher soll das Fahrzeug nicht abstellen, das Benötigte kaufen und dann wieder wegfahren weil der Akku voll ist. Er soll Bummeln, weiteres Zeug kaufen, ein Eis essen und dann erst weiter. Das geht mit AC, aber nicht mit DC. Der Besucher würde oft vielleicht wirklich gerne nach einer halben Stunde weiter, einfach weil der Unterhaltungswert der Innenstädte die heute noch Besucher anlocken möchten nicht mehr als eine halbe Stunde hergibt. Der möchte in diesen Fällen lieber DC.
Die nächste Stadt wiederum möchte die Anzahl der Autos in der Innenstadt reduzieren, unabhängig von ihrem Antrieb. Die Besucher sollen möglichst auf einem P&R Parkplatz stehenbleiben und den ÖPNV benutzen. Das würde bspw. auf München zutreffen. Hier könnte mit AC auf P&R Parkplätzen was bewegt werden, aber auch das ist ja bisher nicht passiert.

Nicht falsch verstehen, als Bewohner einer größeren Stadt bin ich Verfechter von HPC in der Stadt. Einfach weil sich das Laden dann mit notwendigen Aufgaben wie dem Einkaufen verbinden lässt.
Und wenn ich über das Land fahre würde ich auch oft gerne nur für 30 Minuten irgendwo Laden, ein Eis essen und weiterfahren, statt mehrere Stunden an AC zu hängen und wieder und wieder in die gleichen drei Schaufenster zu gucken.

Nur wie groß wäre der Aufschrei der Städte gewesen, wenn der Bund versuchen würde die Innenstädte mit HPC auszustatten? Dann hätten wirklich alle was zu meckern gehabt. Die kleineren Städte wollen eine längere Aufenthaltsdauer, die größeren Städte wollen den Verkehr nicht (und die Bürde das zu überwachen weil da jemand schon 60 Minuten lädt der gerade versucht sich bei Karstadt in der Umkleide aus der Skinny Jeans wieder rauszupulen).

Re: 1000 DC Ladeparks

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SnowyZoe hat geschrieben: Ich kenne die Förderbedingungen des Deutschlandnetzes nicht, aber wäre die Pacht/Miete einiger Supermarktparkplätze nicht Teil der Betriebskosten die vom Bund gefördert werden?
Ja, ich denke schon. Wenn du einen Supermarkt in der Innenstadt findest, der die bis zu 12 Parkplätze zur Verfügung stellt. Supermärkte mit größerem Parkplatz findet man ja meist eher außerhalb.
Da stimme ich dir zu. Nur wenn eine Stadt diesen Grund zur Verfügung stellen wollte, dann hätten sie das schon längst realisieren können. Ich bin mir sicher jeder CPO würde öffentlichen Grund zu einem privaten Pachtvertrag mit einem Supermarkt bevorzugen, denn der wird günstiger sein, und die Stadt wird nicht in einem Jahr an den nächsten Investor verkauft dem der Vertrag vielleicht nicht schmeckt.
Ja, das sehe ich auch so. Allerdings ist das Deutschlandnetz ja gerade deswegen nötig, weil viele Städte bislang untätig geblieben sind. Es braucht halt immer Initiative, die Verwaltung macht neben dem Befolgen der normalen Gesetze und Dienstanweisungen nur das, was die Politik (Stadtrat, Bürgermeister etc.) vorgibt. In den Köpfen vieler Politiker ist das Thema Ladeinfrastruktur einfach noch nicht präsent.
Weil genau hier die Anforderungen der Städte/Gemeinden mit denen der Ladeinfrastruktur auseinanderdriften.
Eine Stadt, die Besucher in die Innenstadt locken möchte, möchte den Aufenthalt verlängern. Der Besucher soll das Fahrzeug nicht abstellen, das Benötigte kaufen und dann wieder wegfahren weil der Akku voll ist. Er soll Bummeln, weiteres Zeug kaufen, ein Eis essen und dann erst weiter. Das geht mit AC, aber nicht mit DC.
Mit AC locke ich kaum jemanden in die Stadt, vor allem nicht jemanden, der nur auf der Durchreise ist. Wenn ich mein Auto mit AC vollladen will, dauert das sechs Stunden. So lange bleibt dort niemand.

Zudem würde die Leistung der Ladesäule ja vorgeschrieben.

Der Anreiz wäre vielmehr, dass die Städte so viele Ladepunkte bzw. Parkflächen zur Verfügung stellen, dass man sein Auto auch nach dem Ladevorgang noch zwei Stunden oder so stehen lassen kann und nicht hektisch nach 30 Minuten wieder zurück muss.
Nur wie groß wäre der Aufschrei der Städte gewesen, wenn der Bund versuchen würde die Innenstädte mit HPC auszustatten? Dann hätten wirklich alle was zu meckern gehabt. Die kleineren Städte wollen eine längere Aufenthaltsdauer, die größeren Städte wollen den Verkehr nicht (und die Bürde das zu überwachen weil da jemand schon 60 Minuten lädt der gerade versucht sich bei Karstadt in der Umkleide aus der Skinny Jeans wieder rauszupulen).
Der Bund soll ja gar nicht vorschreiben, dass die in der Innenstadt stehen müssen. Er soll nur Quoten / Regeln für die Zahl der HPC-Ladepunkte in einem Gebiet vorgeben.
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