1000 DC Ladeparks

[A.Q.]

Man, es ging doch nicht um die 44 Cent (nicht immer alles aus dem Zusammenhang reißen) sondern darum, dass der Staat für 8 Jahre die Betriebskosten übernimmt, und deshalb die Obergrenze für die kWh festlegen kann. Und DAS gilt, meines Wissens, nur für unbewirtschaftet Rastplätze.

Auch das entspricht nicht meinem Kenntnisstand. Ich kann auch in allen Medienveröffentlichungen keine derartige Einschränkung finden.

Und natürlich kann die Bundesregierung keine Gemeinden dazu verpflichten Ladesäulen zu bauen, oder Netzbetreiber etwas bereitzustellen. Das hätte etwas von Zentralwirtschaft, wie in der DDR. Das will wohl keiner.

Deswegen schrieb ich ja "wenn ich König von Deutschland wäre", weil ich weiß, dass das nicht so einfach ist. Grundsätzlich gibt es schon Möglichkeiten, so etwas bundesweit zu regeln und die Gemeinden zu verpflichten. Es wird nur etwas komplizierter und ist kein Alleingang der Bundesregierung.

Aber: der vorgeschlagenen Lösung, das den Gemeinden zu überlassen, "Zentralwirtschaft wie in der DDR" vorzuwerfen, und als Alternative ein Deutschlandnetz mit zentral geplanten Suchräumen zu favorisieren, ist schon etwas schräg. Der Fünfjahresplan lässt grüßen.

[800Volt in Gold]

Wer ist hier (außer dir) schräg?
Wo habe ich denn bitte zentral geplante Suchräume favorisiert?
Versuch nicht einem etwas unterzujubeln!

Natürlich steht das mit den 8 Jahren und dem Bezug zu den 44 Cent in den Medien.
Und wenn du es nicht findest, musst du dir mal den Ausschreibungstext durchlesen, da findest du es auf jeden Fall.

[A.Q.]

Ja klar, aber nicht die Einschränkung auf die unbewirtschafteten Raststätten.

[phonehoppy]

Also, ich fasse mal meinen Eindruck zum Stand des Projekts und meine Meinung dazu zusammen:

• Die Realisierung wird vermutlich noch eine Weile dauern, da rechtliche Schritte gegen die Pläne eingeleitet wurden.
• Es wird eine Preisdeckelung geben, CSU-typisch wird diese "atmend" sein, wie es auch die "Flüchtlings-Obergrenze" und die "Lohn-Untergrenze" sein sollten.
• Ob das ganze überhaupt in der angekündigten Form realisiert wird, ist derzeit ungewiss.

Ich sehe da folgende Probleme:

• Muss so etwas wirklich als ein einziges, großes Regierungsprojekt realisiert werden?
• Wäre es nicht besser, bürokratische Hürden wie Standortvergabe, Genehmigungsverfahren, Eichrecht und LSV zu reformieren, um bessere Rahmenbedingungen zu schaffen? Auch beim Mobilfunk oder Festnetz-Internet fördert man ja von Staatsseite nur da, wo es privatwirtschaftlich keinen Sinn macht...
• Behindert das Projekt letztendlich nicht sogar den Infrastrukturausbau, weil Standorte lange im Vorhinein reserviert werden, der tatsächliche Aufbau aber viel später stattfindet, zu einer Zeit, in der ein anderer großer Ladesäulenanbieter dort längst in Eigenregie gebaut hätte?
• Ist so eine Zielsetzung wie "1100 Ladeparks" wirklich Bedarfsgerecht? Der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur für Langstrecke geht aktuell recht schnell vorwärts. Jetzt einfach überall Ladesäulen hinzustellen, die dann vielleicht nicht genutzt werden wg. noch zu wenig Bedarf birgt die Gefahr, dass die Standorte technisch veralten und dann, wenn sie wirklich voll gebraucht werden würden, nicht mehr den Ansprüchen genügen.
• Bremst diese Projektankündigung nicht die Aktivitäten der aktuell aktiven Anbieter, da sie sich jetzt erstmal überlegen müssen, ob sie es nicht innerhalb kurzer Zeit mit Billig-Konkurrenz aus dem Staatssäckel zu tun bekommen? Könnte das die Anbieter nicht davon abhalten, jetzt momentan so auszubauen, wie es technisch geht?

Ich will nicht unken, aber ich hatte gleich irgendwie das Gefühl, dass das ganze so eine Art populistischer Schnellschuss ist. Momentan hält die Schnellladeinfrastruktur an Fernstraßen recht gut mit dem Bedarf Schritt. Dass es nicht genug Lademöglichkeiten gebe, ist entweder eine Ausrede, d.h. solche Leute wird man auch mit mehr Ladesäulen nicht zum Umstieg auf E bewegen, oder das gilt in erster Linie für Laternenparker, und dafür arbeiten gerade Fastned, EnBW und Tesla auch an Lösungen, z.B. HPC-Ladeparks bei großen Einzelhandelsmärkten oder generell im städtischen Bereich. Und an die Preisdeckelung auf 0,44 € glaube ich auch nicht - die Zahl wurde vor dem drastischen Anstieg der Energiepreise genannt und es ist ja auch keine harte Grenze, wenn wir also in 2-3 Jahren die ersten Deutschlandnetz-Ladeparks sehen, kann der Preis durchaus doppelt so hoch oder mehr sein - eine echte Aussagekraft hat also diese Zahl momentan nicht.

[A.Q.]

Gut zusammengefasst. Ich sehe das ganz ähnlich.

Wenn es so kommt, werden die uninteressanten Teile Deutschlands, von der Schnellladeinfrastruktur abgeschnitten bleiben, weil sie dem "Wettbewerb" oder "Markt" am A...... vorbeigehen.

[phonehoppy]

In solchen Gegenden könnte man dann ja gezielt fördern. Das wäre insgesamt für den Staat billiger und würde die anderen Anbieter nicht beeinträchtigen, weil die dort ja sowieso kein Interesse haben. Das Deutschlandnetz in seiner aktuellen Projektform sieht mir aber zu sehr nach Gießkannenprinzip aus.

[A.Q.]

Wenn es so kommt, werden die uninteressanten Teile Deutschlands, von der Schnellladeinfrastruktur abgeschnitten bleiben, weil sie dem "Wettbewerb" oder "Markt" am A...... vorbeigehen.

Unwahrscheinlich. Je mehr Schnellladesäulen es in einem Teil Deutschlands gibt, desto mehr E-Autos. Und die fahren auch mal zu Tante Erna auf dem Land zu Besuch oder zum Wandern oder was auch immer und wollen dort laden. Das breitet sich aus. Und wenn nicht, werden sich die Lokalpolitiker schon anhören müssen, warum sie nicht endlich etwas unternehmen und für Ladesäulen sorgen.

Es wird dort dann etwas länger dauern. Aber man wird nicht "abgeschnitten bleiben."

Säulen aufzubauen, für die dauerhaft keine Wirtschaftlichkeit gegeben ist, wäre nun einmal auch Geldverschwendung.

[tommywp]

[*]Ist so eine Zielsetzung wie "1100 Ladeparks" wirklich Bedarfsgerecht? Der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur für Langstrecke geht aktuell recht schnell vorwärts. Jetzt einfach überall Ladesäulen hinzustellen, die dann vielleicht nicht genutzt werden wg. noch zu wenig Bedarf birgt die Gefahr, dass die Standorte technisch veralten und dann, wenn sie wirklich voll gebraucht werden würden, nicht mehr den Ansprüchen genügen.
[*]Bremst diese Projektankündigung nicht die Aktivitäten der aktuell aktiven Anbieter, da sie sich jetzt erstmal überlegen müssen, ob sie es nicht innerhalb kurzer Zeit mit Billig-Konkurrenz aus dem Staatssäckel zu tun bekommen? Könnte das die Anbieter nicht davon abhalten, jetzt momentan so auszubauen, wie es technisch geht?
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Die Zielsetzung ist nicht ein Bedarfsgerechter Ausbau sondern ein Flächendeckender Ausbau wurde gefühlte 1000 Mal gesagt in sämtlichen Vorstellungen! Und wie man sieht bremst das nicht den Ausbau da wo bedarf ist aus sondern alle Mitglieder dieses Kartell Vereins Inspire versuchen das durch hektischen Ausbau zu verhindern weil ihnen diese Konkurrenz die den Preis einwenig im Zaum hält natürlich hassen.

[tommywp]

Und an die Preisdeckelung auf 0,44 € glaube ich auch nicht - die Zahl wurde vor dem drastischen Anstieg der Energiepreise genannt und es ist ja auch keine harte Grenze, wenn wir also in 2-3 Jahren die ersten Deutschlandnetz-Ladeparks sehen, kann der Preis durchaus doppelt so hoch oder mehr sein - eine echte Aussagekraft hat also diese Zahl momentan nicht.

Wie sich die 44 Cent aufschlüsseln wurde ziemlich genau gesagt. Man ging von einem Strompreis von 20 Cent aus. Wenn dieser jetzt 35 Cent ist reden wir von 59 Cent.