1000 DC Ladeparks

[A.Q.]

Man verteilt also die z.B. das Los mit den dunkelbraunen Punkten im Südwesten auf eine so große Fläche, daß eine Wartung extrem aufwendig wird, und limitiert gleichzeitig die Zahl der Stationen pro Los und die Zahl der gewinnbaren Lose derart, daß im gewählten Beispiel ein Betreiber eine Wartungsorganisation für nur 12 Standorte aufbauen muß, die auch noch maximal weit auseinanderliegen. Das wird spätestens nach Auslaufen der Förderung ein wartungstechnischer und finanzieller Rohrkrepierer.

Die Wartung werden die Betreiber sowieso nur selten selbst machen, sondern vor allem Dienstleistern übertragen. Die arbeiten dann für mehrere Betreiber und das Argument ist hinfällig.

So läuft das schon seit langem in klassischen Infrastrukturbranchen, und es ist nicht zu erwarten, dass es hier anders sein wird.

[Franzl]

Habe mal die Ausschreibung etwas genauer angesehen. Kurzfassung: Desaster erster Güte. Wer denkt sich nur so einen Schwachsinn aus ?

Beispiel Lose:

"In jeder Region wird je ein für mittelständische
Unternehmen besonders interessantes kleines Los von rund 20 Standorten und zwei
bis drei weitere Lose mit je ca. 50 bis 70 Standorten ausgeschrieben.
Darüber hinaus soll die geplante Losbildung verhindern, dass nur sehr wenige Bieter
den Zuschlag erhalten, wodurch einer marktbeherrschenden Stellung beim Betrieb
von HPC-Schnellladestandorten entgegengewirkt werden soll. Geplant ist daher, dass
ein Bieter in den beiden Ausschreibungen nicht mehr als ein Los an Bundesautobahnen und drei Regionallose gewinnen kann (Loslimitierung). Im Ergebnis werden in der ersten Ausschreibung mindestens vier verschiedene Betreiber und in der zweiten
Ausschreibung mindestens sechs verschiedene Betreiber ausgewählt."

Und dazu die Losverteilung:

screenshot_20211004_153621.png

Man verteilt also die z.B. das Los mit den dunkelbraunen Punkten im Südwesten auf eine so große Fläche, daß eine Wartung extrem aufwendig wird, und limitiert gleichzeitig die Zahl der Stationen pro Los und die Zahl der gewinnbaren Lose derart, daß im gewählten Beispiel ein Betreiber eine Wartungsorganisation für nur 12 Standorte aufbauen muß, die auch noch maximal weit auseinanderliegen. Das wird spätestens nach Auslaufen der Förderung ein wartungstechnischer und finanzieller Rohrkrepierer.

Wenn man sowas schon machen will, dann macht man Regionallose, die z.B. alle Stationen innerhalb eines zusammenhängenden Gebietes (ein oder mehr benachbarte Landkreise) umfassen und so einem Regionalanbieter wenigstens die Möglichkeit geben, sein Gebiet ohne extreme Wegezeiten abzudecken.

Mal sehen, welchen Schwachsinn sonst noch in der Ausschreibung steht: zählt man z.B. die Zeiten für die komplizierte Vergabe mit wiederholter Angebotserstellung zusammen, so wird alleine die Vergabe mehr als ein Jahr dauern. Dann kommen die Bauanträge, deren Genehmigung und schließlich die Errichtung. Vor 2025 wird da nichts substantielles ans Netz gehen.

DDR - Planwirtschaft PUR, aber man verpackt es in schöne Worte und macht ein paar "Youtube - Videos"...

Alleine schon die Idee , der Preis müsse sich daran orientieren, was die Fahrt mit einem bewährten und ressourcen-schonenden "Verbrenner", der in der Regel 20 Jahre hält, kostet, zeigt ja schon die Nähe des Sven Scheuers zum großen Staatsmann Erich Honecker....

Wenn es auf dem Land keine Ladesäulen gibt liegt es wohl daran, dass es keine Nachfrage gibt...

Auch in der Stadt würde es OHNE Subvention und ohne steuerlich finanzierte "Car Sharer" keine Nachfrage nach Ladesäulen geben...

Ich rechne damit, dass der heiße Luftballon in spätestens 4 - 5 Jahren platzen wird, kommt natürlich drauf an wann das Geld alle ist diese ganzen teuren Luftschlösser noch zu bezahlen. Vielleicht ist auch schon in 2 Jahren Finito, wer kann es schon genau vorhersagen?

[Diox85]

Nunja das Marktversagen ist schon teilweise vorhanden, ich sage nur zb lokale Monopole die zudem auch nur schwer aufzubrechen sind. Folgen sind teils echt hohe Preise für uns, sehr wenig Transparenz (oder hat hier tatsächlich ein Anbieter mal seine Preise richtig erklärt?) und zu guter letzt schlechter Service.
Also für Infrastruktur die teilweise von uns allen finanziert wurde finde ich das schon ein starkes Stück. Den langsamen ausbau nehmen wir jetzt einfach mal so hin, die lokalen Netzbetreiber haben da ja ihre Finger im spiel.
Anreize wurden nun mal auch gestartet siehe THG Quote für Ladesäulen Betreiber (meine 8-40 Cent pro verkaufte kwh gelesen zu haben). Wenn dann noch die EEG Umlage wegfallen könnte dann könnten auch mal die Preise purzeln für den Ladestrom.
Das Deutschlandnetz sehe ich da eher als füllen der Weißen flecken auf der Landkarte, auch wenn ich dann immer noch in ein Schwarzen Loch der Ladeinfrastruktur lebe finde ich es trotzdem super. Aber abgesehen davon diese Preisvorgabe bezieht sich glaube ich doch nur auf 5 Jahre oder?

[marcometer]

Hoffentlich knickt der Bund hier nicht doch noch ein.
Die 44 Cent/kWh sind genau das Richtige.
Mit den heutigen Ad-Hoc Preisen der meisten sich beschwerenden Anbietern fährt man teurer als mit dem Diesel - das darf nicht sein.
Im Gegenteil: Es müsste sogar günstiger sein und die 44 Cent sind da aktuell in etwa richtig.
Alles über 50 Cent/kWh ist nicht hinnehmbar.

Klar der Herr Scheuer/CSU mit seinen Mitarbeitern hat die 44 Cent festgelegt, selten so gelacht. Die jetzt jammernden Herrschaften selbst, werden hinter den Kulissen den Preis festgelegt haben. Nun will man halt noch mehr Steuergeld, für den weiteren Ausbau des Ladenetzes einsacken, welches man natürlich vorher niemals gezahlt hat.

[150kW]

Mit den heutigen Ad-Hoc Preisen der meisten sich beschwerenden Anbietern fährt man teurer als mit dem Diesel - das darf nicht sein.

Vielleicht ist auch einfach der Diesel zu günstig. Aber da will man von der Politik natürlich nicht ran, weil es einen Großteil der Bevölkerung treffen würde.
Ich finde es jedenfalls recht sinnlos die AdHoc Preise künstlich niedrig zu halten.

[catoderjuengere]

...... - das darf nicht sein.

Das Mantra der Anti Marktwirt- und Planwirtschaftler.....

Die Verteilungskosten elektrischer Energie an DC Ladesäulen sind nunmal, bezogen auf den damit zu fahrenden km, deutlich höher wie bei Fossilen Kraftstoffen. Vornehmlich durch die deutlich höheren spezifischen Kapital- und Wartungskosten.

Daß dadurch durchaus höhere Gesamtkosten entstehen können ist selbstverständlich.

Geringere Gesamtenergiekosten bei der e-Mobilität sind nur durch einen hohen Heimladeanteil möglich.

[A.Q.]

Klar der Herr Scheuer/CSU mit seinen Mitarbeitern hat die 44 Cent festgelegt, selten so gelacht. Die jetzt jammernden Herrschaften selbst, werden hinter den Kulissen den Preis festgelegt haben.

Ich weiß nicht, ob Goingelectric der richtige Ort für dahinfantasierte Verschwörungstheorien ist.

Die Verteilungskosten elektrischer Energie an DC Ladesäulen sind nunmal, bezogen auf den damit zu fahrenden km, deutlich höher wie bei Fossilen Kraftstoffen.

Derzeit ja ... Zu erwarten ist aber, dass die Kosten je kWh mit zunehmender Verbreitung von E-Autos und Auslastung deutlich sinken werden.

[catoderjuengere]

Geil formuliert ! Spitze !

Nicht nur die Auslastung. Insbesondere auch preisgünstigere Leistungselektronik wird hier einen hohen Beitrag leisten.

[tommywp]

Ich finde es jedenfalls recht sinnlos die AdHoc Preise künstlich niedrig zu halten.

Zur Zeit ist es ja eher anders herum das einige Firmen die AdHoc Preise absurd hoch halten z.b. die EnbW 0,69Euro pro kwh + 0,06 Euro pro Minute statt 0,45 Euro für AC und 0,55 Euro für DC die kwh im Standard-Tarif.