Fastned - allgemeine Diskussion

[A.Q.]

Der Gesamtverlust betrug 19,3 Mio. Euro. (2022: 22,2 Mio €, 2021: 24,6 Mio €, 2020: 12,4 Mio. €)
Pro gelieferter kWh ergibt das ein Verlust von 19,4 ct / kWh. (2022: 42,77 ct / kWh, 2021: 117 ct / kWh, 2020: 113 ct / kWh)

Für eine theoretische schwarze Null am Ende des Jahres hätte der Durchschnittspreis 80,1 ct / kWh betragen müssen. (2022: 1,12 € / kWh, 2021: 1,77 € / kWh, 2020: 1,70 € / kWh)

Man muss dazu sagen, dass das auch die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur, hohen Finanzierungskosten etc. einschließt.
Der operational EBITDA, als der laufende Betrieb, hat knapp 24 Mio € Gewinn abgeworfen, das sind 40 % des Umsatzes und schon recht ordentlich.

Auf Dauer wird man daher wahrscheinlich auch mit heutigen Preisen Geld verdienen können.

[Optimus]

Ich denke auch das Fastned noch weiter gut bestehen wird. Die Strategie passt ganz gut.
Folgende Angaben fand ich noch interessant aus dem Jahresbericht
Abschreibungszeiträume:

Charging stations and technical installations 6.66% per year/ 15 year or 12.5% per year/ 8 years
Transformers 3.33% per year/ 30 years
Other operating assets 20% per year/ 5 years

Gross profit
Gross profit related to charging increased by 119% to €44.9 million.
Strong kWh sales growth accounted for the largest part of this increase,
while a higher gross profit per kWh (€0.45 vs €0.39 in 2022), following a
decrease in energy prices, accounted for the remaining part.

Das wird ja gerade im Nachbarthread (EnBW) diskutiert.

Ja sicher bestehen die weiter.
Sind ja Mega in den Niederlanden und kommen hier und da auch noch weiter nach Europa.
Inzwischen haben die ja auch ein Zuschlag bekommen für komplette Raststätte zu bauen.
https://www.fastnedcharging.com/hq/de/f ... i4zMi4wLjA.

[SandroMa]

Ich denke nicht das deren Netz dicht genug ist damit sich ein GG Tarif lohnt. Die werden es bei diesen Preisen schwer haben.

12,99 Euro für 30% auf 0,69 sind 0,483

[LeakMunde]

Der operational EBITDA, als der laufende Betrieb, hat knapp 24 Mio € Gewinn abgeworfen, das sind 40 % des Umsatzes und schon recht ordentlich.

Wenn man sich dafür die einzelnen Positionen anschaut, ist das Größenverhältnis interessant. Wie erwartet machen die Stromkosten (Cost of Sales also Wareneinsatz) den größten Posten aus. 15,6 Mio. € bzw. 15,7 ct / kWh. (2022: 28,9 ct /kWh, 2021: 17,3 ct / kWh)
Der nächstgrößere Posten Selling and distribution expenses also Verkaufs- und Vertriebskosten ist gar nicht so viel kleiner: 11,6 Mio. Euro. Aufgeteilt in Netzentgelte 7,4 Mio €, Wartungskosten 2,2 Mio € und 1,9 Mio € sonstiges. Pro Standort kostet also der Netzanschluss 25.000€ jährlich. (kWh-bezogene Netzentgelte müssten im Wareneinsatz berücksichtigt sein)
Verwaltung und sonstige Betriebskosten sind dann noch 9,4 Mio €.
Der Stromeinkauf steht also für 43% der Kosten des laufenden Betriebs. Schon recht wenig.

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Weitere interessante Zahlen: Pro Ladevorgang wurden 25 kWh geladen. Es gab 755.289 "yearly active users, counts each user only once for the entire year". Wie auch immer das gezählt wird.. Pro Kunde sind das lediglich 5,3 Ladevorgänge im Jahr.

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Ich denke nicht das deren Netz dicht genug ist damit sich ein GG Tarif lohnt.

Dem Namen entsprechend ist Fastned ein niederländisches Unternehmen und dort ist das Netz viel dichter. 168 Standorte in NL vs. 39 in DE.

[SandroMa]

Der Markt in NL scheint auch hart umkämpft zu sein. Denke die müssen bald runter mit dem Preisen.

Die müssen garnichts machen.
Mit den Preisen die jetzt stehen sind die gut dabei wenn je nach Regio AC laden schon 60 Cent per kWh kostet.

[SandroMa]

und wenn ichs bei der Konkurenz ohne GG für >30 cent die kwh (DC) bekomme?

Erste Fastnedshop eröffnet.
https://www.fastnedcharging.com/hq/nl/f ... n-en-breda

[A.Q.]

Der Stromeinkauf steht also für 43% der Kosten des laufenden Betriebs. Schon recht wenig.

Mich überrascht das nicht. Ich hätte sogar mit noch weniger gerechnet.
Dass bei der zurzeit noch immer geringen Auslastung die größten Kostenblöcke in der Investition sowie Betrieb und Wartung liegen, liegt m. E. auf der Hand.

Die Brötchen beim Bäcker sind auch nicht wegen der Mehlpreise so hoch (auch wenn die Bäcker das immer gerne so darstellen), denn die machen nur ca. 1 bis 2 Cent pro Brötchen aus. Das sind fast nur Kosten für Zubereitung, Einrichtung und Miete der Verkaufsstelle und Verkaufspersonal.