Straße voller Ladesäulen

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Re: Straße voller Ladesäulen

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Ja, das wissen wir jetzt allmählich - aber wie stellst Du Dir das denn vor mit dem EE- bzw. netzdienlichen Laden? Gibt's da eine Lösung mit Steckdosen? Oder ist das eine Sackgasse in 3 - 4 Jahren?

Grüazi MaXx
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Re: Straße voller Ladesäulen

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Jo, in 3 bis 4 Jahren gibt es auch netzdienliches Kochen, Wäsche waschen usw. Einzig was die bisher hin bekommen haben ist, dass die WP morgens, mittags und abends für 1 Std. abgeschaltet werden kann. Es lohnt sich für einen Netzbetreiber gar nicht die kleine Lasten zu schalten bzw. zu steuern. Da nimmt man lieber ein paar WKA vom Netz oder nutzt die Möglichkeiten eines Pumpspeicherkraftwerkes. Da weiß man was man hat. Ob die zum Regeln notwendigen 10.000 oder mehr E-Autos gerade am Laden sind, weiß man ja nicht.

Netzdienliches Laden besteht nur darin die Ladeleistung gering zu halten. Die Leistung von WKA und PV kann man auf Grund der guten Wetterdaten schon 24 bis 48 Std. vorher sagen. Ob jemand sein Auto gerade lädt oder damit rum fährt kann man nicht vorher sagen. Einmal wird hier die 22 kW Ladeleistung gefordert um genug Ladung in kurze Zeit zu haben weil man ja plötzlich zur kranken Oma in 100 km Entfernung fahren können müsste. Ein anderes mal netzdienliches V2G. Passt doch alles nicht zusammen. Ein belastbares Konzept sieht anders aus.

Aber ich kann keinem verbieten weiter zu träumen und Luftschlösser nach zu jagen.

PS: Von Schukosteckdosen habe ich nicht gesprochen.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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Re: Straße voller Ladesäulen

Kombjuder
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ecopowerprofi hat geschrieben: Jo, in 3 bis 4 Jahren gibt es auch netzdienliches Kochen, Wäsche waschen usw. Einzig was die bisher hin bekommen haben ist, dass die WP morgens, mittags und abends für 1 Std. abgeschaltet werden kann. Es lohnt sich für einen Netzbetreiber gar nicht die kleine Lasten zu schalten bzw. zu steuern. Da nimmt man lieber ein paar WKA vom Netz oder nutzt die Möglichkeiten eines Pumpspeicherkraftwerkes. Da weiß man was man hat. Ob die zum Regeln notwendigen 10.000 oder mehr E-Autos gerade am Laden sind, weiß man ja nicht.
Das ist genau die Sorte Spezialisten die ich auch in der Firma hasse, die deren Zukunft die nächsten 5 oder 10 Jahre sind. Mein Planungshorizont in der Firma sind 50 bis 100 Jahre -ja, die Anlagen werden dann um Teil auch so lange genutzt.
Dabei kann ich es mir nicht Leisten nach 10 oder 20 Jahren zum Chef zu gehen und zu sagen ich brauch ein paar Millionen, die Brücke oder der Kabelkanal ist zu klein.
Ioniq 5 P45 in Digital Teal mit heller Innenausstattung hat einen Hyundai Kona Caramic Blue aus 2019 ersetzt.
PV 5kWp

Re: Straße voller Ladesäulen

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ecopowerprofi hat geschrieben: Jo, in 3 bis 4 Jahren gibt es auch netzdienliches Kochen, Wäsche waschen usw. Einzig was die bisher hin bekommen haben ist, dass die WP morgens, mittags und abends für 1 Std. abgeschaltet werden kann. Es lohnt sich für einen Netzbetreiber gar nicht die kleine Lasten zu schalten bzw. zu steuern. Da nimmt man lieber ein paar WKA vom Netz oder nutzt die Möglichkeiten eines Pumpspeicherkraftwerkes. Da weiß man was man hat. Ob die zum Regeln notwendigen 10.000 oder mehr E-Autos gerade am Laden sind, weiß man ja nicht.

Netzdienliches Laden besteht nur darin die Ladeleistung gering zu halten. Die Leistung von WKA und PV kann man auf Grund der guten Wetterdaten schon 24 bis 48 Std. vorher sagen. Ob jemand sein Auto gerade lädt oder damit rum fährt kann man nicht vorher sagen. Einmal wird hier die 22 kW Ladeleistung gefordert um genug Ladung in kurze Zeit zu haben weil man ja plötzlich zur kranken Oma in 100 km Entfernung fahren können müsste. Ein anderes mal netzdienliches V2G. Passt doch alles nicht zusammen. Ein belastbares Konzept sieht anders aus.

Aber ich kann keinem verbieten weiter zu träumen und Luftschlösser nach zu jagen.

PS: Von Schukosteckdosen habe ich nicht gesprochen.
Entschuldige bitte, Schukodosen hat dann wohl wer anderes in den Ring geworfen. Allerdings unterschlagst Du, daß es am besten ist, den Strom von Erneuerbaren Anlagen dann abzunehmen und zu nutzen, wenn sie anfallen. WKA's abzuschalten um das Stromnetz zu schützen ist für mich nur ultima ratio und sollte in Zukunft nicht täglich in Betracht gezogen werden.

Bei (zur einfacheren Rechnung) 100 eAutos an einem großen Pendlerparkplatz kann man von ca. 1.000 kWh minimalem Bedarf ausgehen (50 km ~ 10 kWh) wobei man auch erwarten kann daß in ca. 50 Prozent der Akkus das doppelte bis vierfache geladen werden kann. Und das alles ist an einem Pendlerparkplatz sehr gut planbar, mindestens so gut wie das Wetter. An Fenstertagen ist dann halt nur die halbe Ladeleistung vorhanden.

Wenn man nur von einer durchschnittlichen Ladeleistung von 11 kW ausgeht sind (bei entsprechender Anbindung in der Zukunft) 1.100 kW Abnahme an so einem Parkplatz möglich. Das ist übrigens eine schnell regelbare Last. Wohin soll denn ein Pumpspeicherkraftwerk? Das will keiner in der schönen Natur in der Nähe haben. Da ist der vorhandene Pendlerparkplatz doch viel einfacher umzusetzen.

Und wenn Du es Luftschloß nennst, dann sage ich Dir daß Du zum Establishment gehörst und nicht genug Phantasie für die Zukunft besitzt. Aber manche behaupten auch, daß FFF Ökoträumer seien. Allerdings wird es auch Pendlerparkplätze geben, die lediglich mit 2,0- bis 3,7-kW-Lader ausgestattet werden. Ist auch o.k., aber halt nur überschaubar zukunftssicher. Für die nächsten paar Jahre hilft es ja auch der eMobilität - und das ist gut!

Grüazi MaXx

Re: Straße voller Ladesäulen

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MaXx.Grr hat geschrieben: Wenn man nur von einer durchschnittlichen Ladeleistung von 11 kW ausgeht sind (bei entsprechender Anbindung in der Zukunft) 1.100 kW Abnahme an so einem Parkplatz möglich. Das ist übrigens eine schnell regelbare Last. Wohin soll denn ein Pumpspeicherkraftwerk? Das will keiner in der schönen Natur in der Nähe haben. Da ist der vorhandene Pendlerparkplatz doch viel einfacher umzusetzen.
Pumpspeicherkraftwerke gibt es schon. Eins der größten steht in Herdecke.
Dadurch können heute bis zu 153 MW elektrische Leistung bis zu vier Stunden lang produziert werden. Innerhalb von 70 Sekunden kann die Turbine von Stillstand auf Volllast gefahren werden
Da kannst Du Dein Parkplatz vergessen.
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Re: Straße voller Ladesäulen

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Es gibt bei Autoherstellern die Idee, das AC-Ladegerät - als fest verbautes Gerät - einzusparen.
Auf der anderen Seite würde die Ertüchtigung des verbauten Ladegeräts zum Zurückspeisen nur geringen Zusatzaufwand erfordern, da die Ladegeräte bisher ja nicht nur einfache Gleichrichter sind. Sie müssen ja Spannung und Strom entsprechend der Vorgabe des Batteriemanagements liefern.
Beim Lastmanagement kann man sich nur auf den lokalen Stromanschluß beziehen, dann ist die Lösung mit den Schukosteckdosen naheliegend. Wenn man die Autos jedoch laden will, wenn „Überschußstrom“ zur Verfügung steht, kommt man ohne Lastmanagement nicht aus.
Das in diesem Fall der Strom günstiger eingekauft werden kann ist auch keine Nebensache.
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 115 MWh Strom an den Ladesäulen verkauft.
Ladesäule vor der Haustür
#2307 Ladestart um 23:07

Re: Straße voller Ladesäulen

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ecopowerprofi hat geschrieben: Pumpspeicherkraftwerke gibt es schon. Eins der größten steht in Herdecke.
Dadurch können heute bis zu 153 MW elektrische Leistung bis zu vier Stunden lang produziert werden. Innerhalb von 70 Sekunden kann die Turbine von Stillstand auf Volllast gefahren werden
Da kannst Du Dein Parkplatz vergessen.
Ich binddefinitiv nicht gegen Pumpspeicherkraftwerke... Im Gegenteil - die sind sinnvoll und wichtig für die Energiewende. Aber diese sind weder dezentral, so wie ein Großteil der Erneuerbaren Energieerzeugung, noch wüßte ich aktuell von Planungen neue zu bauen. In der Nähe von Passau war eines geplant, aber nach ein bisserl lokalem Gegenwind wurden alle Überlegungen in dieser Hinsicht eingestampft.

Weiterhin: ich halte derartige Parkplätze für Pendler für sinnvoll und auch relativ kurzfristig peu-a-peus umsetzbar. Man muß sie nicht gleich mit die vollen Leistung erstellen, aber es spricht viel dafür das ganze regelbar und mit der vollen Leistung zu am Ladepunkt zu planen. Die Verstärkung des Netzanschlusses kommt dann später mit der Erhöhung der Anzahl der Ladepunkte.

Grüazi MaXx

Re: Straße voller Ladesäulen

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MaXx.Grr hat geschrieben: Aber diese sind weder dezentral, so wie ein Großteil der Erneuerbaren Energieerzeugung
Da hast Du aber Sand dran. FS hat 2, Thü hat 5, BaWü hat 8, Bay hat 9, NRW hat 3, Hessen hat 1, SH hat 1, von insgesamt 35. Eins befindet sich sogar in Luxemburg ist aber vollständig im deutschen Stromnetz eingebunden. Schön dezentral würde ich mal behaupten. In Sachsen und Thüringen haben 2 sogar mehr als 1 GW. Die dienten früher dafür die Braunkohe-KW zu kompensieren. Jetzt können die auch die Windkraft ausgleichen.

Ich hab nochmal nachgesehen. In D sind z.Zt. Pumpspeicherkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 6,5 GW in Betrieb. In Planung sind 5,2 GW wovon viele bereits genehmigt oder schon im Bau sind. Einige davon werden bereits in 2020 in Btrieb gehen. Da werden die paar Autos auf den Pendlerparkplätze keine Rolle spielen vor allem weil die am Wochenende nicht zur Verfügung stehen.

Das mit dem V2G usw. sind Träumereien, die gerne von Politiker aufgegriffen werden, weil man da unverbindliche bleiben aber sich selbst als modern und neuen Technologien aufgeschlossen zeigen kann. Das gilt auch für die Wasserstofftechnik P2G.

PS: Es macht doch gar keinen Sinn 10tausende E-Autos zu regeln, wenn man mit einem einzigen PSKW es auch hin bekommt. Vor allem, weil das PSKW bei den Netzbetreibern in der Leitwarte mit aktueller Leistung und Reserve auf dem Bildschirm abgelesen werden kann was bei den Fahrzeugen mehr als fraglich ist. Das PSKW steht 24/7 mit max. Leistung und Kapazität zur Verfügung.
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Re: Straße voller Ladesäulen

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Ja, gerne, ich lasse Dir Deine Überzeugung... Daß Pumpspeicherkraftwerke im Bau sind wußte ich nicht. Das freut mich denn die sind gut für die erneuerbaren. Genauso wie das eAuto genau dann zu laden, wenn der EE-Strom im Überfluss da ist. Solar ist das halt zum Beispiel mittags, wenn die Sonne scheint und das eAuto auf dem Pendlerparkplatz rumsteht. Allerdings ist der Stromüberschuß nicht unbedingt 8 Stunden lang vorhanden. Dass waren meine Überlegungen.

So, jetzt wieder zurück von den Pumpspeicherkraftwerken zu der Straße voller Ladesäulen.

Viel Spaß noch beim Diskutieren...

Re: Straße voller Ladesäulen

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Noch lohnt es sich einfach nicht, die Elektroautos als Regelenergiekraftwerke zu nutzen, da es einfach zu wenige gibt. Ich sehe da übrigens keinen Zwang, das es V2G geben muss dafür. Durch die ganz normale Steuerung des Ladevorgangs kann man sowohl positive als auch negative Regelenergie bereitstellen (positive, in dem man die Ladung unterbricht oder reduziert, und negative, indem man die Ladung startet). Wenn perspektivisch alle Autos Elektroautos mit 11 kW Ladeleistung sind, und immer 10% der Autos angeschlossen sind (ca. 5 Millionen) und diese normalerweise mit 5 kW laden, kann man 25 GW positive und negative Regelenergie nur durch die Elektroautos bereitstellen ohne jegliche V2G-Nutzung.
Ioniq 28 kWh Premium mit Sitzpaket, Intense Blue, Michelin CrossClimate+, Produktionsdatum 16.4.2019 - Abholung in Landsberg am 14.9.2019 (Sangl #588)
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